Für einen Besuch in Bamberg hatten wir uns das Restaurant La Villa in der Villa Geyerswörth ausgesucht, weil es immerhin vom Guide Michelin empfohlen wurde - die Homepage versprach außerdem „eine gelungene Mischung aus mediterraner Leichtigkeit und Eleganz“. Ein bißchen holperig gestaltete sich die Reservierung – für 19h am Samstagabend war nichts mehr zu bekommen, es lägen schon zu viele Reservierungen vor, wir bekamen nur 18h und 20h angeboten und nahmen letzteres. Um so größer war unser Staunen, als wir dann feststellten, daß das Restaurant zu zwei Dritteln leer war. Ist Bamberg eine Hochburg der Schnellesser? War ein Teil der Küche ausgefallen? Fragen über Fragen.
Aber das Ambiente war angenehm, erinnerte dankenswerterweise nicht daran, daß die Villa Geyerswörth ein Hotel ist, und der Service reagierte freundlich-funktional - die Jacken wurden uns abgenommen und wir bestellten: Als Vorspeisen Rindercarpaccio mit Bärlauchpesto und gebratenem Spargel (€ 11) und Gratinierte Jakobsmuscheln mit Tomatenpesto, Tomaten und Lauch (€ 9,50), anschließend Spargelconsommee mit Bärlauchklößchen (€ 6,50) bzw. Kräutercremesuppe mit Flußkrebsen (€ 6), und zum Schluß Lammkoteletts mit Speckbohnen und Kartoffel“kroketten“ (€ 21,50), Rotbarben mit Spargelrisotto (€ 19). Beginnen wollten wir außerdem mit „Fraenzi“-Perlwein von Castell (0,1 l € 2,90), außerdem noch San Pellegrino (0,75l € 4,50) und danach offene Weine, die es angenehmerweise zu 0,1l und 0,2l ohne Preisaufschlag für die geringere Menge gab (preislich alle in etwa um die € 3 für 0,1l). Wir testeten einen Riesling, eine Cuvée Rosé, einen Cabernet Sauvignon und einen Sauvignon Blanc.
Die Gäste an diesem Abend sind gemischte Altersklassen, die Beleuchtung dezent, die Räumlichkeiten in Rot- und Orangetönen warm und unaufdringlich gestaltet, der Tischabstand ist akzeptabel.
„Fraenzi“ kam schnell und war feinperlend in Ordnung. Auch das Essen kam zügig, der fränkischer Rosé war gut, der Faber Castell Riesling dito – später die Tagesempfehlung Sauvignon Cabernet aus dem Friaul allerdings nur mäßig, genauso derAOC Sauvignon blanc.
Das Essen fiel eher in die Kategorie durchwachsen, denn die Jakobsmuscheln waren mit Pesto und Tomatenpesto geschmacklich überfrachtet, die darauf abgelegte Dilldekoration gab eine gänzlich unpassende Geschmacksnote ab, und die Kombination mit Lauch war alles andere als schlüssig. Mein Mann meldete Ähnliches vom Carpaccio. Hier wurde offenbar mediterrane Leichtigkeit mit herzhaftem kulinarischem Theaterdonner verwechselt – Hauptsache laut.
Recht schnell ging es weiter mit den Suppen, die Kräutersuppe wieder gekrönt mit Dill-Deko, die ich flugs entfernte, insgesamt gut, aber mir zu mächtig. Die Spargelconsommée war sehr fein, mein Mann hatte eindeutig hier die bessere Wahl getroffen.
Aber auch nur hier, denn anschließend (nach einer mittleren Pause, um die wir gebeten hatten, sonst wäre es ruckzuck weitergegangen) bekam er Lammkoteletts mit Panade außen – nicht schlecht, die Bohnen ok, die Kroketten kein Knüller, die Sauce geschmacklich uninteressant. Meine Barben waren an sich gut, aber der Risotto etwas zu hart, der Spargel auch, und im Risotto fand sich leider kein Spargelgeschmack. Dafür fand sich wieder die Dill-Deko als ungebetener Gast auf meinem Teller - und die Balsamicoschlieren darauf gingen gar nicht.
Nach zwei mittelprächtigen Espresso (€ 1,90) zahlen wir, und dann scheint der Service endgültig unterbesetzt, denn die Mäntel müssen wir suchen.
Und das Fazit: Wir sind enttäuscht. Die Küche bleibt definitiv hinter ihren Möglichkeiten zurück – aus den qualitativ guten Zutaten könnte man mit etwas mehr Sensibilität wirklich etwas machen. Statt dessen erschöpft sich das Angebot in vordergründig-plakativen mediterranen Versatzstücken und vermeintlichen Crowd-Pleaser-Kombinationen. Vor diesem Hintergrund ist das Preis-Leistungs-Verhältnis bestenfalls mittelmäßig. Schade.
Bedienung
Geschäftsmäßig-freundlich, aber nicht besonders präsent und am Ende vor allem am Feierabend interessiert - daß man den Gast die Jacken suchen läßt, war kein Glanzstück. Immerhin wurde nach den Suppen gefragt, ob wir eine Pause machen wollten - die fiel dann etwas kürzer aus als gewünscht, aber immerhin wurde gefragt...
Nicht nachvollziehbar war für uns die Reservierungspolitik.
Das Essen
In den Kombinationen fehlte das Feingefühl, in der handwerklichen Ausführung (z.B. beim Risotto) die Genauigkeit. Der Gesamteindruck daher eher plump.
Das Ambiente
Angenehme Atmosphäre, stimmige Einrichtung - wenig persönlich, aber es war ein professioneller Innenarchitekt am Werk. Laut war es nicht, aber es war auch nicht besonders voll.
Sauberkeit
Nichts zu beanstanden, alles tadellos.
Allgemein
Für einen Besuch in Bamberg hatten wir uns das Restaurant La Villa in der Villa Geyerswörth ausgesucht, weil es immerhin vom Guide Michelin empfohlen wurde - die Homepage versprach außerdem „eine gelungene Mischung aus mediterraner Leichtigkeit und Eleganz“. Ein bißchen holperig gestaltete sich die Reservierung – für 19h am Samstagabend war nichts mehr zu bekommen, es lägen schon zu viele Reservierungen vor, wir bekamen nur 18h und 20h angeboten und nahmen letzteres. Um so größer war unser Staunen, als wir... mehr lesen
Brasserie La Villa im Hotel Villa Geyerswörth
Brasserie La Villa im Hotel Villa Geyerswörth€-€€€Restaurant, Hotel, Gourmet095191740Geyerswörthstraße 15 - 21 a, 96047 Bamberg
3.0 stars -
"Verpaßte Gelegenheiten" orcagnaAllgemein
Für einen Besuch in Bamberg hatten wir uns das Restaurant La Villa in der Villa Geyerswörth ausgesucht, weil es immerhin vom Guide Michelin empfohlen wurde - die Homepage versprach außerdem „eine gelungene Mischung aus mediterraner Leichtigkeit und Eleganz“. Ein bißchen holperig gestaltete sich die Reservierung – für 19h am Samstagabend war nichts mehr zu bekommen, es lägen schon zu viele Reservierungen vor, wir bekamen nur 18h und 20h angeboten und nahmen letzteres. Um so größer war unser Staunen, als wir
Geschrieben am 17.01.2015 2015-01-17| Aktualisiert am
17.02.2015
Besucht am 09.01.2015
Als meine Freundin und ich am Samstagabend durch die Bamberger Altstadt schlenderten, um ein Lokal zum Essen gehen zu finden, stießen wir auf zahlreiche Wirtshäuser. Aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes und der im Glaskasten aushängenden Speisekarte, entschieden wir uns für den Domreiter. Wenn ich im Voraus die Bewertungen die Bewertungen auf anderen Internetseiten gelesen hätte, hätten wir sicherlich eine andere Entscheidung gefällt. Bereut haben wir es dennoch nicht. Der Restaurantbesuch war zwar nichts außergewöhnliches, unterdurchschnittlich schlecht war er allerdings auch nicht. Ich würde das Wirtshaus auch generell ein zweites Mal besuchen, um zu schauen, ob sich der ordentliche erste Eindruck bestätigt. Da sich aber in unmittelbarer Nähe viele andere Lokale befinden, werde ich, falls ich mal wieder vor Ort bin, erst diese testen.
Das Gasthaus liegt in der Bamberger Fußgängerzone. Im Umkreis von hundert Metern liegen noch einige andere Gasthäuser. Im Inneren ist Platz für etwa 60 Personen. Als wir eintraten - es war schon ziemlich spät, so gegen 21.15 Uhr - befanden sich gerade einmal sieben weitere Gäste im Domreiter, die schon gegessen hatten und noch ihre Getränke austranken.
Bedienung
Beim Eintreten war keine Bedienung im Gastraum, drum setzten wir uns kurzerhand selbst an einen Tisch. Nach ein paar Minuten erschien dann eine junge, weibliche Bedienung, begrüßte uns und reichte uns die Speisekarte. Das Aufnehmen der Bestellungen ließen nicht lange auf sich warten und auch die Getränke kamen schnell an den Tisch. Es gibt unterschiedliche Sorten Bier von drei oder vier Bamberger Brauereien. Ich bestellte ein Ungespundetes von Mahr´s Bräu für 2,70 Euro, meine Begleitung eine Traubensaftschorle für 3,10 Euro. Beide Getränke waren 0,4l.
Während unseres 45-minütigen Aufenthalts verlies die Bedienung zweimal zum Rauchen das Lokal. Kurz bevor wir zahlten, kam ein Bekannter von ihr vorbei, mit dem sie sich ausgiebig unterhielt. Dies empfanden wir jedoch als nicht so dramatisch, schließlich war es schon spät und wir fühlten uns als Gast nicht vernachlässigt, da die Bedienung ansonsten recht freundlich und präsent war.
Das Essen
Die Mittagskarte ist schön übersichtlich und es lassen sich viele fränkische Speisen darauf finden. Abends werden neben der Mittagskarte noch einige andere Gerichte, vor allem Schnitzel- und Steakgerichte, angeboten. Ich wählte ein "Jägerschnitzel mit Pommes" für 9,50 Euro. Den Salat bestellte ich ab, was sich aber nicht auf den Preis auswirkte. Meine Freundin entschied sich für das "Zarte Putensteak auf Salatnest mit Röstitalern" für 11,50 Euro.
In unter zehn Minuten war das Essen auf dem Tisch. Das Putensteak machte seinem Namen alle Ehre. Es war wirklich zart. Der Salat war knackig und frisch. Die Röstitaler waren, wenn auch nicht selbst gemacht, schmackhaft. Meine Begleitung war zufrieden.
Die Pommes zu meinem Jägerschnitzel waren leider mehr als knusprig. Sie waren teilweise so hart, dass man sie nicht mit der Gabel aufspießen konnte. Das Fleisch war in Ordnung. Zwei dünne Schweinschnitzel, vielleicht etwas zu scharf angebraten. Dafür war die Soße eine der besten Jägersoßen, die ich bis jetzt gegessen habe. Sie schmeckte schön nach Rahm, war gut gewürzt und die Pilze waren auch lecker.
Alles in allem waren die Speisen schmackhaft, beim Jägerschnitzel hätte allerdings das Fleisch etwas mehr sein können und beim Putensteak hätte der Salat etwas großzügiger ausfallen können.
Das Ambiente
Von außen sieht die Gaststätte toll aus. Im Innenraum empfängt "Zum Domreiter" seine Gäste mit einem Mix aus Tradition (viel dunkles Holz, rustikale Deko) und Moderne (helles Wandfarben, hohe Decken). Die Dekoration sieht etwas zusammengewürfelt aus. Sie besteht zum Beispiel neben alten Bildern oder landwirtschaftlichen Utensilien aus Bildern in leuchtend grellen Farben.
Sauberkeit
Die Sauberkeit im Gastraum konnte nicht beanstandet werden, der Toilettenraum war etwas staubig.
Als meine Freundin und ich am Samstagabend durch die Bamberger Altstadt schlenderten, um ein Lokal zum Essen gehen zu finden, stießen wir auf zahlreiche Wirtshäuser. Aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes und der im Glaskasten aushängenden Speisekarte, entschieden wir uns für den Domreiter. Wenn ich im Voraus die Bewertungen die Bewertungen auf anderen Internetseiten gelesen hätte, hätten wir sicherlich eine andere Entscheidung gefällt. Bereut haben wir es dennoch nicht. Der Restaurantbesuch war zwar nichts außergewöhnliches, unterdurchschnittlich schlecht war er allerdings auch nicht. Ich würde... mehr lesen
Zum Domreiter
Zum Domreiter€-€€€Restaurant09512975875Dominikanerstr. 5, 96049 Bamberg
4.0 stars -
"Gut(- im wahrsten Sinne des Wortes -)bürgerliches Lokal" KausAls meine Freundin und ich am Samstagabend durch die Bamberger Altstadt schlenderten, um ein Lokal zum Essen gehen zu finden, stießen wir auf zahlreiche Wirtshäuser. Aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes und der im Glaskasten aushängenden Speisekarte, entschieden wir uns für den Domreiter. Wenn ich im Voraus die Bewertungen die Bewertungen auf anderen Internetseiten gelesen hätte, hätten wir sicherlich eine andere Entscheidung gefällt. Bereut haben wir es dennoch nicht. Der Restaurantbesuch war zwar nichts außergewöhnliches, unterdurchschnittlich schlecht war er allerdings auch nicht. Ich würde
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Datenschutz-Einstellungen
Hier können Sie festlegen, wie wir Ihre Daten verwenden dürfen. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionen zur Verfügung stehen.
Unbedingt erforderliche Technologien
Um Sicherheit gewährleisten, Missbrauch verhindern und Inhalte und Anzeigen technisch sowie unsere Services wie von Ihnen gewünscht bereitstellen zu können, sind folgende Technologien erforderlich.
Produkte oder Inhalte technisch bereitstellen
z.B. Session für Warenkorb, Favoriten, letzte Bestellungen ...
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie im internen Bereich an erforderlichen Stellen.
Google Anzeigen
z.B. die kostenlose Nutzung unserer Website ist nur mit Google Adsense Werbeanzeigen möglich.
Performance Cookies
Mithilfe dieser Cookies können wir Besuche und Traffic-Quellen zählen, damit wir die Leistung unserer Website messen und verbessern können. Sie geben uns Aufschluss darüber, welche Seiten beliebt und weniger beliebt sind und wie sich Besucher auf der Website bewegen.
Google Analytics
z.B. Erfassung der Seitenaufrufe, Verweildauer usw.
Google Tag Manager
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Facebook Pixel
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Multimediale Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, die Funktionalität und individuelle Gestaltung zu verbessern, beispielsweise von integrierten Videos und virtuellen 360° Rundgängen. Ohne diese Cookies können einige oder alle dieser Funktionen nicht ordnungsgemäß funktionieren.
Youtube Videos
z.B. Integration von Youtube Videos über iFrame Technologie.
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie.
Google Maps 360° Rundgänge
z.B. Integration von Google Maps 360° Rundgängen per Javascript
Marketing Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, auf die Benutzerinteressen abgestimmte Werbung einzublenden.
Für einen Besuch in Bamberg hatten wir uns das Restaurant La Villa in der Villa Geyerswörth ausgesucht, weil es immerhin vom Guide Michelin empfohlen wurde - die Homepage versprach außerdem „eine gelungene Mischung aus mediterraner Leichtigkeit und Eleganz“. Ein bißchen holperig gestaltete sich die Reservierung – für 19h am Samstagabend war nichts mehr zu bekommen, es lägen schon zu viele Reservierungen vor, wir bekamen nur 18h und 20h angeboten und nahmen letzteres. Um so größer war unser Staunen, als wir dann feststellten, daß das Restaurant zu zwei Dritteln leer war. Ist Bamberg eine Hochburg der Schnellesser? War ein Teil der Küche ausgefallen? Fragen über Fragen.
Aber das Ambiente war angenehm, erinnerte dankenswerterweise nicht daran, daß die Villa Geyerswörth ein Hotel ist, und der Service reagierte freundlich-funktional - die Jacken wurden uns abgenommen und wir bestellten: Als Vorspeisen Rindercarpaccio mit Bärlauchpesto und gebratenem Spargel (€ 11) und Gratinierte Jakobsmuscheln mit Tomatenpesto, Tomaten und Lauch (€ 9,50), anschließend Spargelconsommee mit Bärlauchklößchen (€ 6,50) bzw. Kräutercremesuppe mit Flußkrebsen (€ 6), und zum Schluß Lammkoteletts mit Speckbohnen und Kartoffel“kroketten“ (€ 21,50), Rotbarben mit Spargelrisotto (€ 19). Beginnen wollten wir außerdem mit „Fraenzi“-Perlwein von Castell (0,1 l € 2,90), außerdem noch San Pellegrino (0,75l € 4,50) und danach offene Weine, die es angenehmerweise zu 0,1l und 0,2l ohne Preisaufschlag für die geringere Menge gab (preislich alle in etwa um die € 3 für 0,1l). Wir testeten einen Riesling, eine Cuvée Rosé, einen Cabernet Sauvignon und einen Sauvignon Blanc.
Die Gäste an diesem Abend sind gemischte Altersklassen, die Beleuchtung dezent, die Räumlichkeiten in Rot- und Orangetönen warm und unaufdringlich gestaltet, der Tischabstand ist akzeptabel.
„Fraenzi“ kam schnell und war feinperlend in Ordnung. Auch das Essen kam zügig, der fränkischer Rosé war gut, der Faber Castell Riesling dito – später die Tagesempfehlung Sauvignon Cabernet aus dem Friaul allerdings nur mäßig, genauso derAOC Sauvignon blanc.
Das Essen fiel eher in die Kategorie durchwachsen, denn die Jakobsmuscheln waren mit Pesto und Tomatenpesto geschmacklich überfrachtet, die darauf abgelegte Dilldekoration gab eine gänzlich unpassende Geschmacksnote ab, und die Kombination mit Lauch war alles andere als schlüssig. Mein Mann meldete Ähnliches vom Carpaccio. Hier wurde offenbar mediterrane Leichtigkeit mit herzhaftem kulinarischem Theaterdonner verwechselt – Hauptsache laut.
Recht schnell ging es weiter mit den Suppen, die Kräutersuppe wieder gekrönt mit Dill-Deko, die ich flugs entfernte, insgesamt gut, aber mir zu mächtig. Die Spargelconsommée war sehr fein, mein Mann hatte eindeutig hier die bessere Wahl getroffen.
Aber auch nur hier, denn anschließend (nach einer mittleren Pause, um die wir gebeten hatten, sonst wäre es ruckzuck weitergegangen) bekam er Lammkoteletts mit Panade außen – nicht schlecht, die Bohnen ok, die Kroketten kein Knüller, die Sauce geschmacklich uninteressant. Meine Barben waren an sich gut, aber der Risotto etwas zu hart, der Spargel auch, und im Risotto fand sich leider kein Spargelgeschmack. Dafür fand sich wieder die Dill-Deko als ungebetener Gast auf meinem Teller - und die Balsamicoschlieren darauf gingen gar nicht.
Nach zwei mittelprächtigen Espresso (€ 1,90) zahlen wir, und dann scheint der Service endgültig unterbesetzt, denn die Mäntel müssen wir suchen.
Und das Fazit: Wir sind enttäuscht. Die Küche bleibt definitiv hinter ihren Möglichkeiten zurück – aus den qualitativ guten Zutaten könnte man mit etwas mehr Sensibilität wirklich etwas machen. Statt dessen erschöpft sich das Angebot in vordergründig-plakativen mediterranen Versatzstücken und vermeintlichen Crowd-Pleaser-Kombinationen. Vor diesem Hintergrund ist das Preis-Leistungs-Verhältnis bestenfalls mittelmäßig. Schade.
Geschäftsmäßig-freundlich, aber nicht besonders präsent und am Ende vor allem am Feierabend interessiert - daß man den Gast die Jacken suchen läßt, war kein Glanzstück. Immerhin wurde nach den Suppen gefragt, ob wir eine Pause machen wollten - die fiel dann etwas kürzer aus als gewünscht, aber immerhin wurde gefragt...
Nicht nachvollziehbar war für uns die Reservierungspolitik.
In den Kombinationen fehlte das Feingefühl, in der handwerklichen Ausführung (z.B. beim Risotto) die Genauigkeit. Der Gesamteindruck daher eher plump.
Angenehme Atmosphäre, stimmige Einrichtung - wenig persönlich, aber es war ein professioneller Innenarchitekt am Werk. Laut war es nicht, aber es war auch nicht besonders voll.
Sauberkeit
Nichts zu beanstanden, alles tadellos.