Besucht am 11.05.2024Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 91 EUR
Allgemein
Ich berichtete im Juli 2021 über das Il Gattopardo, das sich gerade verkleinert hatte. Im ehemaligen Restaurant wurde seinerzeit umgebaut. In der Kochserie unseres Weser-Kuriers konnte ich dann im April 2022 lesen, dass der aus Afghanistan stammende Wirt Faisal Ahmadi seinen Restaurantwunsch in diesen Räumlichkeiten verwirklichen konnte und seine Gäste mit orientalischer Küche verwöhnen möchte. Pizza, Pasta und Schnitzel biete er aber auch noch an, um nicht gleich einen radikalen kulinarischen Kulturschock bei den Italogästen auszulösen.
Nun sind wir endlich an einem Maisamstag im Ariana eingekehrt. Außer uns erst einmal nur wenige Tische auf der Terrasse und im großen Restaurant besetzt. Später dann eine große Gruppe von rentneralten Zeitgenossen, für die eine große quadratische Tafel aus Einzeltischen zusammengestellt war.
Unter dem Strich haben uns alle Gerichte geschmeckt und ich kann eine Einkehr ins Ariana gerne empfehlen. Die auf der Visitenkarte angegebene Homepage existiert leider nicht.
Das Preis-Leistungsverhältnis sehe ich bei guten vier Sternen.
Service
Man sieht viel Personal im Ariana, weil die Küche offen ist und bis zu fünf Männer sich in ihr am Grill und Pizzaofen betätigen. Im Service drei Frauen, darunter die Wirtsfrau Faeze und die Tochter Morsal, die uns betreute. Am Anfang war es etwas schleppend und Morsal war noch nicht auf Betriebstemperatur. Aber das Tischwackeln stellte sie mit gefaltetem Bierdeckel behende ein und nahm die Bestellung auf. Eine Nachfrage zu einer optionalen Beilage (Baghali Polo) beantwortete sie mit einem „habe ich heute nicht“. Das „ich“ ließ schon aufhorchen. Späterhin, als Morsal aufgetaut war, gab sie an, 15 zu sein und seit 10 Jahren in Deutschland zu leben und eine „Deutsch Streberin“ zu sein, womit sie meine Bemerkung, dass sie ein einwandfreies Deutsch spreche, quittierte. Auch den Schnaps „Ariana“ auf der Karte habe sie kreiert; erst sei er zu schwach gewesen, dann habe sie nachgelegt, so auf 45 %. Da wäre ich doch beim Ausprobieren gerne dabei gewesen! Ein Glück, dass Morsal bei uns ihr Selbstbewusstsein ausleben kann. Auch unseren Wunsch, uns eine Pause nach den Vorspeisen zu gönnen hat sie beachtet.
Für den Auftritt gerne satte vier Sterne!
Die Getränke sind auf mittlerem Niveau bepreist: Wasser 0,75 l günstig mit 5,00 € angesetzt, das bayerische Herrnbräu 0,3 l liegt bei 3,00 € und die offenen Weine liegen zwischen 6,00 und 9,00 € für das Viertel. Der Rosé wurde nicht richtig kalt serviert. Morsals Schnaps kostet 3,50 € und erinnert mich an Absinth. Ergänzend stünde dem Ariana ein libanesischer Arrak gut zu Gesicht.
Ausgegeben wird im Arina nichts.
Essen
Gereicht wird eine Karte mit den orientalischen Gerichten. In der großen Vitrine vor dem Eingang ist die Karte erweitert um Pizza, Pasta, Aufläufe und Schnitzel.
Die Vorspeisenauswahl weist im Vergleich zu syrischen und türkischen Restaurants wenig Vielfalt auf: Zwei Suppen, dreimal Teigtaschen, gebratene und gegrillte Auberginen, Weinblätter und Okraeintopf; preislich zwischen 5,90 und 10,90 € angesiedelt. Die 11 Grillgerichte beginnen mit Kabab für 14,90 € und enden bei der Grillplatte für 34,90 €.
Aber erst einmal brachte Morsal drei Dips und selbst gebackenes Fladenbrot (steht auch kostenpflichtig auf der Karte, scheinen aber alle Gäste ohne Berechnung zu bekommen). Unter den Dips stach die grüne Soße eindeutig mit Koriandergeschmack und Schärfe heraus. Die rötliche – Papas-Geheimrezept - war sehr mild und die weiße vergleichbar mit türkischem Cacik.
Das zu den Dips gut passendes Fladenbrot zwar dünn, aber noch mit Krume.
Wir wählten die gebratene Aubergine (10,90 €) und die Teigtaschen Sambosa (8,90 €) vorab. Die Auberginen in mächtiger Portion mit viel Tomatensoße und als Kontrast Quarksoße. Von der Würzung her nicht merklich orientalisch, sondern wie beim Italiener. Die Teigtaschen knusprig mit schwarzem Sesam dekoriert und Hackfleischfüllung, auch gefällig.
Meine Begleiterin wählte standardmäßig Lammhackfleischspieße Kubideh Kabab (14,90 €) und ich wählte Kase Kabab (22,90 €). Dazu bekamen wir jeweils einen großen Teller mit körnigem Basmatireis mit kaum schmeckbarem Safransprengsel.
Die Spieße mit schöner Struktur, die vom Formen der Hackmasse auf den Spießen herrührt und geschmacklich gut. Auch ich hatte in meiner Fleischschüssel einige Abschnitte eines Hackspießes, auffällig gelbe Stücken vom Huhn (wohl Kurkuma als Farbgeber) und zarte Stücken vom Lamm, gut bestreut mit weißen Sesamkörnern. Mitgegrillt leicht scharfe grüne Peperoni und Tomatenhälften.
Beide Portionen mit dem Reis üppig.
In dem Weser-Kurier-Beitrag zum Ariana wird dem Wirt Faisal Ahmadi von seiner Frau als Steckenpferd Gewürze zugeschrieben. Hier wünschte ich mir mehr Mut, das auch beim Würzen auszuleben. Bis auf den Dip mit Koriander war die Würzung ansonsten nicht prominent orientalisch. Da es aber in toto schmackhaft war, sind gleichwohl vier Sterne drin.
Ambiente
Das Ariana ist in einem roten Klinkereckhaus untergebracht. Rechts vor dem über eine Halbtreppe erreichbaren Eingang findet sich die geschützte Terrasse. Drinnen erwartet einen ein großer offener Raum. Rechts mit Kasse, Bar, langem Tisch für das Mittagsbuffet und der dahinter liegenden offenen Küche die Funktionsbereiche. Die dunklen quadratischen Tische und weißen Stühle mit Binsengeflecht stammen wohl noch vom Il Gattopardo. Sie stehen auf einem dunklen Holzfußboden. Auch die karierten Tischdecken noch eine Trattoriareminiszenz. Hinten links auf einem Podest Teppiche und matratzenartige Sitzgelegenheiten, die laut Google Bukhara genannt werden.
Die Deko besteht aus auffällig gerahmten Motiven an den weißen Wänden.
Auf dem Zweiertisch geht die Arbeitsfläche von der Dimensionierung her in Ordnung. Sehr löblich, dass das Ariana zwischen den Tischen viel Platz für Bewegung lässt.
Musikalisch dringt Orientalisches ins Ohr, ohne zu stören.
Sauberkeit
Hier fiel nichts negativ auf. Die Toiletten großzügig und sauber. Die Damentoilette auch als Abstellraum für Reinigungsgeräte genutzt.
Allgemein
Ich berichtete im Juli 2021 über das Il Gattopardo, das sich gerade verkleinert hatte. Im ehemaligen Restaurant wurde seinerzeit umgebaut. In der Kochserie unseres Weser-Kuriers konnte ich dann im April 2022 lesen, dass der aus Afghanistan stammende Wirt Faisal Ahmadi seinen Restaurantwunsch in diesen Räumlichkeiten verwirklichen konnte und seine Gäste mit orientalischer Küche verwöhnen möchte. Pizza, Pasta und Schnitzel biete er aber auch noch an, um nicht gleich einen radikalen kulinarischen Kulturschock bei den Italogästen auszulösen.
Nun sind wir endlich an... mehr lesen
4.0 stars -
"Chefin 15 - Essen schmeckt auch" Hanseat1957Allgemein
Ich berichtete im Juli 2021 über das Il Gattopardo, das sich gerade verkleinert hatte. Im ehemaligen Restaurant wurde seinerzeit umgebaut. In der Kochserie unseres Weser-Kuriers konnte ich dann im April 2022 lesen, dass der aus Afghanistan stammende Wirt Faisal Ahmadi seinen Restaurantwunsch in diesen Räumlichkeiten verwirklichen konnte und seine Gäste mit orientalischer Küche verwöhnen möchte. Pizza, Pasta und Schnitzel biete er aber auch noch an, um nicht gleich einen radikalen kulinarischen Kulturschock bei den Italogästen auszulösen.
Nun sind wir endlich an
Besucht am 24.04.2024Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 116 EUR
Allgemein:
Eine Partnerkollegin brachte das Toucan ins Gespräch, von dem ich zuvor nie etwas vernommen hatte. Ebenso wie das Bandonion (hier von mir besprochen) im szenigen „Viertel“, abseits der üblichen Laufwege, gelegen. Dort gäbe es auch Coq au Vin. Der Kartencheck auf der Homepage bestätigte dies und nach der guten Erfahrung mit diesem Schmorgericht im Bandonion wurde das Toucan Ziel eines weiteren Herrenabends. Am besuchten Mittwochabend waren wir bis gegen 19 Uhr einsame Gäste. Als wir gingen waren drei weitere Tische belebt, mittelaltes Publikum ohne Szeneeinschlag.
Im direkten Vergleich mit dem Bandonion schlägt das Pendel eindeutig zugunsten des Bandonions aus. Beim Toucan hinterließ nichts auf den Tellern einen Eindruck, der eine kulinarische Empfehlung rechtfertigen würde.
Den Wirt des Toucan wird diese knallharte Präferenz wohl kalt lassen, denn Cyrill Plötz ist auch Inhaber des Bandonions!
Die Standardkarte ist auf der Homepage verfügbar (https://toucan-bremen.de/).
Service:
Wir wurden begrüßt und umsorgt von einem älteren Herrn in jeanszivilem Outfit. Er ist nicht auf den Mund gefallen, angenehm kommunikativ und im Service aufmerksam. Er stemmte das geringe Geschäft als Solist. Die Getränkeversorgung stimmte und auch die Speisen kamen nicht flugs auf den Tisch, nur weil die Köchin nichts Weiteres zu tun hatte.
Für den Service solide 3,5 Sterne.
Zu den Getränken. Das „Sonderbier“, ich meine etwas dunkles Fränkisches, war leider aus. Das lokale Haake-Beck-Pils kommt für 0,3 l auf sehr stolze 4,20 €, da muss man aus Sparsamkeit immer 0,5 l für nur einen Euro mehr ordern; das schrieb ich wortgleich auch zum Bandonion. Das Wasser liegt bei 5,90 € für 0,7 l und die vielen offenen, klassifizierten Weine beginnen bei 6,90 € für weiß und rot für 0,2 l. Alle offenen Weine bekommt man auch als 0,1 l. Ich nippte am einzigen Rosé, dessen Herkunft ich leider nicht notiert habe. Mit 4,90 € für 0,1 l war er kein Schnäppchen, aber leider auch kein Ohaerlebnis. Er war eindeutig nicht kalt genug, was ich auch für die vier Weißen gegenüber behaupte, denn kein Glas war beschlagen.
Positiv unterscheidet sich das Toucan vom Bandonion in Bezug auf Spendierfreudigkeit: Im Toucan bekamen wir jeder zwei gut eingeschenkte Grappas aufs Haus!
Essen:
Ergänzend zur Standardkarte wurde uns eine Tafel mit sechs zusätzlichen Hauptspeisen an den Nachbartisch gestellt: Spargel, Matjes, Fischfilets, Bärlauchgnocci, Flammkuchen, Spargelquiche in der Spanne von 14,90 (Flammkuchen) bis 29,90 € (Spargel mit Schnitzel).
Einen Küchengruß gibt es im Toucan nicht. Apropos Küche: Links vom Tresen gibt es einen Blick in die offene Küche, in der eine Köchin allein wirkte. Ich kann mir auch schwer vorstellen, dass weitere Kräfte in dieser sehr beengten Küche gemeinsam werkeln können. Eine Hufeisenform mit Edelstahlausstattung, was mich an die Kombüse des U-Boots im Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven erinnerte.
Aus der überschaubaren Vorspeisenauswahl wählte ich die Antipasti für 15,50 € und mein Begleiter die Käseplatte für 15,90 €. Die Antipasti leider aus der unteren Schublade: Peperoni, Oliven, Tomate mit geschmacklosem Mozzarella, weiche Gemüseteile (Aubergine, Zucchini, Paprika), ein frittiertes Teil und ein leicht kräuteriger Dip. Langweilig und unwürdig für einen französischem Anspruch.
Die Käseplatte wurde als zufriedenstellend beschrieben und machte optisch auch etwas mit gezählten acht Käsestücken, Butter und Feigensenf her. Also die bessere Wahl.
Im Korb acht Scheiben eines guten Stangenbrots.
Gegenüber dann von der Tafel Matjesfilets mit Hausfrauensoße, Bratkartoffeln und Bohnensalat für 19,90 €. Mit drei großen Matjesfilets, rustikaler, weil grobstückiger Flora in der Hausfrauensoße und den Beilagen eine ordentliche Portion, die als gut essbar quittiert wurde. Die Matjesfilets gefielen („frisch und zart“), obwohl es die von mir in der Gastronomie immer erlebte sehr große und gleichförmige Ausfertigung war; ich bevorzuge die kleinen fettglänzenden Holländer Primtjes.
Im Bandonion wurde ich mit dem Coq au Vin bestens zufriedengestellt und hoffte auf einen ähnlichen Genuss im Toucan. Leider wurde ich enttäuscht. Die Portion auf den ersten Blick beeindruckend und sehr heiß in einer Auflaufform serviert. Vom Coq fand ich eine Keule und zwei Mittelstücke ohne Brust. Sie hätten gerne deutlich länger im würzigen Sud schmoren dürfen. So aber musste ich das Fleisch mit dem Messer von den Keulenknochen scheiden, statt es – gabelzart gegart - abstreifen zu können. Das ist handwerklich unbefriedigend. Der reichliche Sud zufriedenstellend, ein Schuss Rotwein mehr hätte dem Namen des Gerichts zur Ehre gereicht. In der Auflaufform Gemüse und auf einem Extrateller Kartoffelspalten. Auch meine Portionsgröße ordentlich.
Pfeffer- und Salzmühlen wurden auf Wunsch gebracht.
Ich bewerte meine Speisen mit einem befriedigend. Mein Begleiter sieht seine Auswahl leicht über dem Durchschnitt und ich runde das dann auf 3,5 Sterne auf.
Ambiente:
Das Toucan ist in einem alten Bremer Eckhaus der mittleren Größe untergebracht. Das breite Trottoir erlaubt einen großzügigen Freiluftbereich. Drinnen geht es rustikal zu mit einem Dielenboden, halbhohem Sichtmauerwerk und blanken Holztischen. Wände und Decken weiß bis auf einen Wandabschnitt, der gespachtelt wirkt. Man sitzt auf Bänken oder dunklen Stühlen. Es mögen 10 Tische sein, gestellt im breiteren Eingangsbereich, dann schlauchartig parallel zum Tresen und dann am Ende in der Verbreiterung mit dem Toilettenzugang. Zu zweit war unser Tisch ausreichend bemessen. Die Laufwege sind großzügig. Im Herrenklo dann als Hingucker eine florale Deckengestaltung mit antikem Leuchter und Vogellauten.
Sauberkeit:
Nichts Kritikwürdiges entdeckt.
Allgemein:
Eine Partnerkollegin brachte das Toucan ins Gespräch, von dem ich zuvor nie etwas vernommen hatte. Ebenso wie das Bandonion (hier von mir besprochen) im szenigen „Viertel“, abseits der üblichen Laufwege, gelegen. Dort gäbe es auch Coq au Vin. Der Kartencheck auf der Homepage bestätigte dies und nach der guten Erfahrung mit diesem Schmorgericht im Bandonion wurde das Toucan Ziel eines weiteren Herrenabends. Am besuchten Mittwochabend waren wir bis gegen 19 Uhr einsame Gäste. Als wir gingen waren drei weitere Tische... mehr lesen
3.5 stars -
"Szenerestaurant im Bremer Steintorviertel mit bescheidener Strahlkraft" Hanseat1957Allgemein:
Eine Partnerkollegin brachte das Toucan ins Gespräch, von dem ich zuvor nie etwas vernommen hatte. Ebenso wie das Bandonion (hier von mir besprochen) im szenigen „Viertel“, abseits der üblichen Laufwege, gelegen. Dort gäbe es auch Coq au Vin. Der Kartencheck auf der Homepage bestätigte dies und nach der guten Erfahrung mit diesem Schmorgericht im Bandonion wurde das Toucan Ziel eines weiteren Herrenabends. Am besuchten Mittwochabend waren wir bis gegen 19 Uhr einsame Gäste. Als wir gingen waren drei weitere Tische
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Ich berichtete im Juli 2021 über das Il Gattopardo, das sich gerade verkleinert hatte. Im ehemaligen Restaurant wurde seinerzeit umgebaut. In der Kochserie unseres Weser-Kuriers konnte ich dann im April 2022 lesen, dass der aus Afghanistan stammende Wirt Faisal Ahmadi seinen Restaurantwunsch in diesen Räumlichkeiten verwirklichen konnte und seine Gäste mit orientalischer Küche verwöhnen möchte. Pizza, Pasta und Schnitzel biete er aber auch noch an, um nicht gleich einen radikalen kulinarischen Kulturschock bei den Italogästen auszulösen.
Nun sind wir endlich an einem Maisamstag im Ariana eingekehrt. Außer uns erst einmal nur wenige Tische auf der Terrasse und im großen Restaurant besetzt. Später dann eine große Gruppe von rentneralten Zeitgenossen, für die eine große quadratische Tafel aus Einzeltischen zusammengestellt war.
Unter dem Strich haben uns alle Gerichte geschmeckt und ich kann eine Einkehr ins Ariana gerne empfehlen. Die auf der Visitenkarte angegebene Homepage existiert leider nicht.
Das Preis-Leistungsverhältnis sehe ich bei guten vier Sternen.
Service
Man sieht viel Personal im Ariana, weil die Küche offen ist und bis zu fünf Männer sich in ihr am Grill und Pizzaofen betätigen. Im Service drei Frauen, darunter die Wirtsfrau Faeze und die Tochter Morsal, die uns betreute. Am Anfang war es etwas schleppend und Morsal war noch nicht auf Betriebstemperatur. Aber das Tischwackeln stellte sie mit gefaltetem Bierdeckel behende ein und nahm die Bestellung auf. Eine Nachfrage zu einer optionalen Beilage (Baghali Polo) beantwortete sie mit einem „habe ich heute nicht“. Das „ich“ ließ schon aufhorchen. Späterhin, als Morsal aufgetaut war, gab sie an, 15 zu sein und seit 10 Jahren in Deutschland zu leben und eine „Deutsch Streberin“ zu sein, womit sie meine Bemerkung, dass sie ein einwandfreies Deutsch spreche, quittierte. Auch den Schnaps „Ariana“ auf der Karte habe sie kreiert; erst sei er zu schwach gewesen, dann habe sie nachgelegt, so auf 45 %. Da wäre ich doch beim Ausprobieren gerne dabei gewesen! Ein Glück, dass Morsal bei uns ihr Selbstbewusstsein ausleben kann. Auch unseren Wunsch, uns eine Pause nach den Vorspeisen zu gönnen hat sie beachtet.
Für den Auftritt gerne satte vier Sterne!
Die Getränke sind auf mittlerem Niveau bepreist: Wasser 0,75 l günstig mit 5,00 € angesetzt, das bayerische Herrnbräu 0,3 l liegt bei 3,00 € und die offenen Weine liegen zwischen 6,00 und 9,00 € für das Viertel. Der Rosé wurde nicht richtig kalt serviert. Morsals Schnaps kostet 3,50 € und erinnert mich an Absinth. Ergänzend stünde dem Ariana ein libanesischer Arrak gut zu Gesicht.
Ausgegeben wird im Arina nichts.
Essen
Gereicht wird eine Karte mit den orientalischen Gerichten. In der großen Vitrine vor dem Eingang ist die Karte erweitert um Pizza, Pasta, Aufläufe und Schnitzel.
Die Vorspeisenauswahl weist im Vergleich zu syrischen und türkischen Restaurants wenig Vielfalt auf: Zwei Suppen, dreimal Teigtaschen, gebratene und gegrillte Auberginen, Weinblätter und Okraeintopf; preislich zwischen 5,90 und 10,90 € angesiedelt. Die 11 Grillgerichte beginnen mit Kabab für 14,90 € und enden bei der Grillplatte für 34,90 €.
Aber erst einmal brachte Morsal drei Dips und selbst gebackenes Fladenbrot (steht auch kostenpflichtig auf der Karte, scheinen aber alle Gäste ohne Berechnung zu bekommen). Unter den Dips stach die grüne Soße eindeutig mit Koriandergeschmack und Schärfe heraus. Die rötliche – Papas-Geheimrezept - war sehr mild und die weiße vergleichbar mit türkischem Cacik.
Das zu den Dips gut passendes Fladenbrot zwar dünn, aber noch mit Krume.
Wir wählten die gebratene Aubergine (10,90 €) und die Teigtaschen Sambosa (8,90 €) vorab. Die Auberginen in mächtiger Portion mit viel Tomatensoße und als Kontrast Quarksoße. Von der Würzung her nicht merklich orientalisch, sondern wie beim Italiener. Die Teigtaschen knusprig mit schwarzem Sesam dekoriert und Hackfleischfüllung, auch gefällig.
Meine Begleiterin wählte standardmäßig Lammhackfleischspieße Kubideh Kabab (14,90 €) und ich wählte Kase Kabab (22,90 €). Dazu bekamen wir jeweils einen großen Teller mit körnigem Basmatireis mit kaum schmeckbarem Safransprengsel.
Die Spieße mit schöner Struktur, die vom Formen der Hackmasse auf den Spießen herrührt und geschmacklich gut. Auch ich hatte in meiner Fleischschüssel einige Abschnitte eines Hackspießes, auffällig gelbe Stücken vom Huhn (wohl Kurkuma als Farbgeber) und zarte Stücken vom Lamm, gut bestreut mit weißen Sesamkörnern. Mitgegrillt leicht scharfe grüne Peperoni und Tomatenhälften.
Beide Portionen mit dem Reis üppig.
In dem Weser-Kurier-Beitrag zum Ariana wird dem Wirt Faisal Ahmadi von seiner Frau als Steckenpferd Gewürze zugeschrieben. Hier wünschte ich mir mehr Mut, das auch beim Würzen auszuleben. Bis auf den Dip mit Koriander war die Würzung ansonsten nicht prominent orientalisch. Da es aber in toto schmackhaft war, sind gleichwohl vier Sterne drin.
Ambiente
Das Ariana ist in einem roten Klinkereckhaus untergebracht. Rechts vor dem über eine Halbtreppe erreichbaren Eingang findet sich die geschützte Terrasse. Drinnen erwartet einen ein großer offener Raum. Rechts mit Kasse, Bar, langem Tisch für das Mittagsbuffet und der dahinter liegenden offenen Küche die Funktionsbereiche. Die dunklen quadratischen Tische und weißen Stühle mit Binsengeflecht stammen wohl noch vom Il Gattopardo. Sie stehen auf einem dunklen Holzfußboden. Auch die karierten Tischdecken noch eine Trattoriareminiszenz. Hinten links auf einem Podest Teppiche und matratzenartige Sitzgelegenheiten, die laut Google Bukhara genannt werden.
Die Deko besteht aus auffällig gerahmten Motiven an den weißen Wänden.
Auf dem Zweiertisch geht die Arbeitsfläche von der Dimensionierung her in Ordnung. Sehr löblich, dass das Ariana zwischen den Tischen viel Platz für Bewegung lässt.
Musikalisch dringt Orientalisches ins Ohr, ohne zu stören.
Sauberkeit
Hier fiel nichts negativ auf. Die Toiletten großzügig und sauber. Die Damentoilette auch als Abstellraum für Reinigungsgeräte genutzt.