"Der Kaiser räumt die Bude leer..."
Geschrieben am 03.05.2015 2015-05-03 | Aktualisiert am 14.05.2015
"super Ambiente mit sehr freundlichem Personal"
Geschrieben am 15.04.2015 2015-04-15
"Massenabfertigung auf hohem Preisniveau"
Geschrieben am 12.04.2015 2015-04-12
"Spargel vom Feld direkt auf den Teller"
Geschrieben am 11.04.2015 2015-04-11
"Pizzeria, die von mir keine Empfehlung bekommt"
Geschrieben am 05.04.2015 2015-04-05
"Aufwändig und geschmackvoll renoviert, Clubmitglieder betreiben das Haus, das Essen kann leider nicht mithalten"
Geschrieben am 01.04.2015 2015-04-01 | Aktualisiert am 01.04.2015
"Wer sich bis zum Abwinken vollstopfen mag ist hier richtig ...."
Geschrieben am 30.03.2015 2015-03-30
"Zitat Karrer: Gutes Essen streichelt meine Seele - das ist einfach eine Lebenseinstellung"
Geschrieben am 29.03.2015 2015-03-29
"Beste Küche zum annehmbaren Preis"
Geschrieben am 07.03.2015 2015-03-07
"Familiengeführtes gehobenes Restaurant"
Geschrieben am 05.03.2015 2015-03-05
Küchenrichtung: unentschlossen.
Im Zweifelsfall tendieren wir dann natürlich auf italienisch. Das geht immer.
In Fellbach kennen wir allerdings außer dem (guten) Griechen im Irodion leider garnix.
Also Streicheltelefon ausgepackt und die GG-App gestartet.
Die hat sich auch nicht geziert und lieferte angenehm schnell Resultate.
Enzos Pizza Rusticale in der Bahnhofsstraße sollte es werde. Wir standen quasi schon fast davor.
Als wir dann aber davor standen war es eine Fahrschule….
…ok, abspeichern und als geschlossen melden.
Aber die Bahnhofsstraße beherbergt noch einen Italiener.
Das Ristorante iTalia.
Ob bei der Namensgebung eine Firma aus dem kalifornischen Cupertino Pate gestanden hat entzieht sich meiner Kenntnis.
Also Wägelchen gepackt, gewendet und ein paar Querstraßen weiter gefahren.
Dort gibt es deren vier ausgeschilderte Parkplätze neben dem Haus von denen durch schlaue Bepflanzung und durch Sonnenschirmständer nur drei nutzbar sind.
Oder eben nur Einer, wenn wie diesmal ein Wagen noch schlauer mittig so günstig hinparkt dass man keinen der anderen beiden wirklich nutzen kann. Ich hätte eigentlich ein Bild machen sollen.
Ein altes aber gepflegtes Gebäude erwartet uns in dem das Ristorante im Hochparterre liegt und dafür ein paar Stufen überwunden werden müssen.
Die gläserne Voreingangstüre (Windfang) beherbergt übrigens einen Aufkleber, den man als Gimmick oder mittlerweile gar Relikt ansehen kann. Ich habe ihn am Ende der Bilder angehängt.
Man betritt das Restaurant und steht in einer Art breitem Durchgang zwischen zwei Gastbereichen wobei der eine auch die Theke und einen glastürbewehrten Raucherraum beherbergt. Alles sieht sehr ansprechend und schön, fast elegant, eingerichtet aus. Im kleineren Bereich gegenüber der Theke sitzen noch zwei Gäste ansonsten sehen wir niemanden.
Auch keinen Kellner oder dergleichen.
Erst ein paar Schritte weiter sehen wir eine Person im Raucherraum sitzen auf die eine solche Beschreibung rein optisch passen könnte (rotes Poloshirt, schwarze Schürze und Hose).
Gleichzeitig werden auch wir entdeckt und er beeilt sich seine Pause zu unterbrechen.
Wir werden nun also mit leichtem Verzug aber freundlich begrüßt und auf unsere Frage hin („ein Tisch für 2 Personen“) bekommen wir die Wahl im größeren der beiden Gasträume uns einen solchen auszusuchen.
Wir entschieden uns für einen thekennahen aber leicht verdeckten Tisch (Foddos!).
Die massiven Vollholztische sind mit bastartigen Platzdeckchen, Besteck und Serviette eingedeckt und beherbergen einen 4-armigen, modern (ist das Kunst oder kann das weg?) anmutenden Teelichtleuchter. Nachdem ich meinen ausufernden Kunstgeschmack hier nun zu Grabe getragen habe überlasse ich es dem geneigten Leser die anschließenden Bilder selbst einzuordnen und enthalte mich weiterer subjektiver Aussagen über das Interieur. Mit hat die Einrichtung aber soweit gefallen, dass ich mich ganz wohl fühlte.
Die Karten (eher einfacherer Natur und schon recht gebraucht) wurden gereicht und es wurde etwas Zeit gelassen um seine Wahl, insbesondere auch der der Getränke, zu treffen. Allgemein war der Kellner freundlich und nett im Umgang und auch für einen kurzen Plausch zu haben. Er war auch präsent genug, wenn er nicht gerade, wie beim anvisierten Wunsch zu bezahlen, aus dem Raucherraum gelockt werden musste.
Essen:
Wir orderten aus der Auswahl der für Itailener in Deutschland üblichen und nicht besonders außergewöhnlichen Angebote:
Insalata Mista Grande con Tonno (5,50) nomen est omen
Papardelle alla Piemontese (11,80) breite Bandnudeln mit Rindfleischstreifen und Kirschtomaten in einer Sahnesoße
Pizza Diavola (8,80) mit Salami, Oliven und milden Pepperoni
Der Insalata kam dann mitsamt Pizzabrötchen gefolgt von zwei rechteckigen Tellern an den Tisch. Die Teller um sich den Salat zu teilen werden immer verbreiteter. Vor Jahren noch begrüßt und als gut befunden, fällt es mittlerweile auf, wenn sie fehlen und damit die Tischdecke unweigerlich verkleckert wird.
Zurück zum Salat:
Er bestand aus Blattsalaten, Tomatenachteln und (weitgehend geschälten) Gurkenscheiben. Getoppt von einer angenehmen Menge an Thunfisch.
Das Dressing war angenehm würzig im Geschmack und der Salat selbst auch durchgehend angemacht. Das war gut so, kenne ich es mittlerweile doch leider zur Genüge, dass solche Salate gar nicht oder nur homöopatisch angemacht erscheinen. Sowas kann ich zuhause dann auch. Essig, Öl und Salz/Pfeffer habe ich dort und brauche dazu dann nicht in’s Restaurant.
Die Pizzabrötchen waren kalt und hatten keine Botschaft (nein es waren keine Glückskekse) dabei.
Die Pappardelle waren ebenfalls nicht schlecht. Das Rindfleisch soweit schmackhaft (Geschnetzeltem ähnlich) und auch die Sahnesoße war gut.
Leider kühlte das Mahl irgendwann etwas stark aus und dann drang nur noch ein etwas unangenehmer Fett-/Ölgeschmack in den Vordergrund.
Eine Nachfrage diesbezüglich beim Abräumen wurde mit dem Hinweis, dass die Pasta anschließend in Öl geschwenkt würde, beantwortet. Nun ja, manchmal ist viel wohl auch etwas zu viel.
Die Pizza Diavola hatte ihren Namen wahrscheinlich beim Kindergeburtstag aus dem Lostopf gezogen. Ein „Scharf“, schon bei der Bestellung auf Nachfrage welcher Capsaicinklasse denn die Pepperoni angehören, angeboten kam dankbarerweise mitsamt der Pizza an den Tisch. Das konnte dann auch was und zeigte Stärken.
Die Pizza selbst war von der Konsistenz her in Ordnung, und auch der Belag konnte quantitativ zufrieden stellen. Leider war sie insgesamt eher geschmacksarm und in dieser Hinsicht etwas enttäuschend.
Sauberkeit:
Was wir in Augenschein nahmen war angenehm sauber und gepflegt. Toiletten wurden nicht besucht.
PLV:
Für die Lage war es überraschend günstig. Für das Gebotene dann wieder nicht mehr so billig. In Summe kann ich mich aber gerade noch für den Dreier entscheiden.
Sonstiges:
Bis zu unserem Abschied kamen keine neuen Gäste mehr und wir blieben ab Halbzeit die Einzigen. Cheffe (also der Kellner) meinte noch:
Kaiser (der Roland) ist in der Schwabenlandhalle und mit abendlicher Toreöffnung wäre viel los gewesen.
Ich war dann irgendwann am Überlegen von welcher Klientel das Ristorante lebt.
Übertrieben viele Autokennzeichen aus dem Westen Deutschlands konnte ich an dem Abend aber nicht ausmachen.
Fazit:
Irgendwie war das weder Fisch noch Fleisch.
Ein schönes Ambiente, ja, aber der Rest hat mich dann doch eher enttäuscht.
Nach Küchenreise also die 2 (kaum wieder)
Der Gesamteindruck bleibt aber leicht darüber!
Edit 14.05.2015:
Auf Intervention meiner lieben Frau korrigierte ich die Antwort des Kellners wegen des Fett-/ Ölgeschmackes.
Die Pasta wird nach dem Kochen in Öl geschwenkt. Ich hatte ursprünglich fälschlicherweise geschrieben, daß dem nicht so wäre.