Geschrieben am 25.01.2018 2018-01-25| Aktualisiert am
25.01.2018
Besucht am 24.01.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 70 EUR
Stockfisch wollten meine Frau und ich......eigentlich gibt es den in meiner Heimat Grafschaft Bentheim am "oale joars dag" (der 31. Dezember), in der Grafschaft ist das traditionell der norwegische luftgetrocknete Dorsch, gewässert, gekocht und gegessen zusammen mit Kartoffeln und gedämpften Dörrobst. Weil dieser norwegische Fisch inzwischen aber den Gegenwert eines sehr guten trocken gereiften Rindfleisches hat, hat man in unserer Familie vor Jahren auf den portugiesischen, salzgetrockneten Dorsch zurück gegriffen, auch noch recht teuer, aber günstiger als der Wikingerfisch.
Stockfisch, portugiesisch Bacalhau genannt, hat eben dort eine große Küchentradition, auch in Italien lieben die Genießer den trockenen Fisch. Jetzt bot sich die Gelegenheit, den Stockfisch mal portugiesisch zubereitet zu testen und meine Frau und ich wollten das auch mal probieren. Das Casa Manuel bietet jeden Winter ein paar Wochen Stockfisch auf portugiesische Art zubereitet an. Also hin und mal probieren.
Nordhorns Restaurantlandschaft ist inzwischen eine ziemliche "Wüstenei", viel an kreativer Küche ist nicht geblieben. Das über 10 Jahre bestehende Casa Manuel ist da inzwischen fast schon ein Leuchtturm in all der anspruchslosen Convienience Küche a la "Pier 99" und ähnlich langweiliger Gastronomie. Wir waren sehr lange nicht mehr in Nordhorn essen.
Um 18:30 Uhr kamen wir am Povelturm an. Trotz eines Mittwochabends im Januar war ordentlich was los, viele Tische besetzt. Wir hatten nicht reserviert.......aber es war dann kein Problem einen Tisch zu bekommen.
Der Gastraum hat trotz einiger Mühe, die in Gestaltung gesteckt wurde, ein bisschen Kantinenatmosphäre, ein rechtes Wohlbefinden kommt nicht auf.
Für warme Sommerabende gibt es eine Terrasse, die mehr Flair bietet. Trotzdem, die Tische sind ordentlich eingedeckt, ausreichend groß und es ist sauber und warm. Der Service reichte die Karten, aber wir waren ja für anderes gekommen.
Beim überreichen der Karten wurde das Angebot auch verkündet. Da wir am Vorabend ein recht umfangreiche Menge guten Naheweines genossen hatten, an diesem Abend nur alkoholfreies Bier für uns. Die feste Karte ist mediterran Fisch- und Meeresfrüchtelastig. Rein portugiesisch würde ich sie nicht nennen. Chef Manuel steht unüberhörbar in der Küche, und zwei Damen kümmern sich um die Gäste.
Vorweg für uns beide eine Fischsuppe nach Art des Hauses
Eine rechtgroße Portion in einem großem Suppenteller, der war so schwer, dass die junge Dame im Service den nicht ganz "unfallfrei" an den Tisch bekam, es hatte etwas geschwappt. Die Portionsgröße war selbst für einen Mann etwas zu groß. In der Suppe viele Lachsstücke (ist das ein traditioneller Fisch der portugiesischen Küche?) und weitere kleinere Fisch- und Meeresfrüchtestücke. Die Suppe war mit sehr viel Tomate zubereitetet und hatte von dieser sehr viel Säure mitbekommen. Dadurch ging der Fischfond etwas unter im Geschmack. Eine geschmackvolle Suppe, aber für mich mit etwas zu wenig Fischaroma, gerade wenn man eine südliche Küche anbietet. Ordentlich kann man sie nennen.
Dann zum Hauptgang, der Service hatte drei Zubereitungen angekündigt, und da wir uns nicht entscheiden wollten, fragten wir nach einer Platte mit allen drei Zubereitungen für uns Beide. Das war kein Problem, und so wurden uns zwei Portionen auf den Tisch gestellt.
Stockfisch im Ofen gebacken
Stockfisch gedünstet und gebraten
Alle Zubereitungen waren mit Beilagen versehen. Beim Ofenfisch die typischen Papas Arrugadas, in Salzlauge gekochte Kartoffeln mit Schale. Auf dem Teller mit dem gebratenem und gedämpften Fisch eine kleine Gemüsebeilage und gekochte und gebratene Kartoffelachtel. Die gekochten Achtel waren mit einem fruchtigen Olivenöl übergossen und dadurch meine Beilagenfavoriten. Stockfisch muss immer vor dem zubereiten tagelang gewässert werden, um ihn dann weiter zu verarbeiten (was war dass immer für ein durchdringender Geruch zu Hause früher). Dann wird er gekocht.
Und so kam er als erste Variante an den Tisch, fast so wie zu Hause, aber weniger salzig. Mein Favorit war der gebratene Fisch.
Der gekochte Fisch war angebraten worden und kam mit einer Knoblauch-Petersilie Kruste an den Tisch, sehr lecker. Nicht mithalten konnte dann der gebackene Stockfisch, gar war der, na klar, aber sehr flau war er auch, trotz einiger Kräuter oben auf. Es waren sehr viel grobe Zwiebelringe mit in der Schale, und die waren erstens nicht passend (Fenchel wäre besser gewesen) und zweitens nicht gar (sie sollten vorher blanchiert oder glasig gegart werden). Durch den rohen Zustand waren die viel zu dominant im Geschmack und zerstörten das ganze Gericht. Auch nicht so passend fand ich die Eiercreme, die mit im Ofen gebacken und fest wurde. Somit ein kleines Fischfazit, gekocht und gebraten gut, gebacken weniger gut, im Fazit das Ganze dann ordentlich. Zwei sehr gute Espresso schlossen unser Essen ab.
Die jungen Damen im Service hatten viel zu tun, wurden von der Küche einige Male lauter auf Trab gehalten und waren trotz allem sehr zugewandt und freundlich, das war ein gute Serviceleistung.
Somit also zum Fazit, die Fischportion wurde mit je 22,50 EUR abgerechnet, was in Ordnung geht, angesichts des Preises, den man heut zu Tage für Stockfisch bezahlen muss. Die Küche ist ordentlich und konzentriert sich auf das was kann. Wer Lust auf mediterrane Küche hat, kann dort ohne Gefahr einkehren. In Nordhorn eines des besseren Restaurants.
Stockfisch wollten meine Frau und ich......eigentlich gibt es den in meiner Heimat Grafschaft Bentheim am "oale joars dag" (der 31. Dezember), in der Grafschaft ist das traditionell der norwegische luftgetrocknete Dorsch, gewässert, gekocht und gegessen zusammen mit Kartoffeln und gedämpften Dörrobst. Weil dieser norwegische Fisch inzwischen aber den Gegenwert eines sehr guten trocken gereiften Rindfleisches hat, hat man in unserer Familie vor Jahren auf den portugiesischen, salzgetrockneten Dorsch zurück gegriffen, auch noch recht teuer, aber günstiger als der Wikingerfisch.
Stockfisch, portugiesisch... mehr lesen
Casa Manuel
Casa Manuel€-€€€Restaurant059217272343Am Museumsturm 6, 48529 Nordhorn
3.0 stars -
"Bacalhau....." Carsten1972Stockfisch wollten meine Frau und ich......eigentlich gibt es den in meiner Heimat Grafschaft Bentheim am "oale joars dag" (der 31. Dezember), in der Grafschaft ist das traditionell der norwegische luftgetrocknete Dorsch, gewässert, gekocht und gegessen zusammen mit Kartoffeln und gedämpften Dörrobst. Weil dieser norwegische Fisch inzwischen aber den Gegenwert eines sehr guten trocken gereiften Rindfleisches hat, hat man in unserer Familie vor Jahren auf den portugiesischen, salzgetrockneten Dorsch zurück gegriffen, auch noch recht teuer, aber günstiger als der Wikingerfisch.
Stockfisch, portugiesisch
Geschrieben am 16.11.2015 2015-11-16| Aktualisiert am
18.11.2015
Kurze, kompakte Mittagessenkritik.
Den Vormittag hatte ich auf einer öden Sauergasschulung bei EMPG Großenkneten verbracht, dann noch aufreibende Begegnungen mit Bürokratie eines Erdölbetriebs, der Angst hat, dass seine Anlieger ihn schon wieder verklagen.......und ich bekam immer mehr Hunger, weil mein Frühstück schon um 6 Uhr Morgens vorbei war! Auf dem Rückweg vom Oldenburger- ins Münsterland überlegte ich also, wo ich ein ordentliches Mittagessen abseits von Burger- und Dönerromantik bekommen könnte. Mir stand nicht der Sinn nach Fast Food. Aber ein Gasthof oder Restaurant mit einem Mittagstisch an einem Montag auf dem Weg von Großenkneten nach Bad Bentheim zu finden, ist eine sehr schwere bis unmögliche Aufgabe.
Mir fiel dann kurz vor Nordhorn das "Pier 99" ein, Restaurant und Bar des Riverside Hotels am Vechtesee in Nordhorn ein. Ich hoffe, dass wenigstens dort ein Mittagessen zu bekommen wäre, also kurzentschlossen in Nordhorn von der B213 abgebogen und den Weg zum Parkplatz des Riverside Hotels eingeschlagen. Der Komplex gehört zu einer Nordhorner Hoteldynastie mit inzwischen mehreren Häusern und das Riverside besticht durch seine Lage am Ufer des Vechtesees in Nordhorn. Durch die Hotellobby betritt man einen sehr großen Gastraum, eben das Pier 99. Und es war geöffnet und die Küche bot ein Mittagessen an. Fein!
Der Gastraum präsentiert sich zweigeteilt, innen ein sehr "loungiger" Bereich, offener Kamin in der Mitte, lange Bar, ein paar Esstische, einige niedrige Sitzgelegenheiten und hohe Tische. Das ganze in dunkleren Hölztönen gehalten. Ich nahm im "Wintergarten" Platz. Eine Fensterfront öffnet sich in diesem Beriech zum See, dass Innere ist Strandbarstyle. Grob gezimmerte Tische, Stühle und Bänke auf einem Dielenboden. Eher rustikale Deko, Besteck im großen Glas mit Papier-Servietten. Okay, ich hatte zwar keinen großen Service erwartet, aber ich reduzierte die Erwartungen noch etwas mehr.
Die Karte (lässt sich auf der HP einsehen) präsentiert eine mediterran-internationale Strandbarküche, mit Pizza, Pasta, ein paar mediterranen Vorspeisen, Suppen, Salaten sowie ein paar Fleisch- und Fischgerichte. Alles war klar darauf ausgerichtet, nicht zu viel Arbeit an kreativen Gerichten entstehen lassen, und es boten sich auch keine kulinarischen Überraschungen. Meine Aufmerksamkeit erregte aber die sehr durchdachte kleine, aber sehr ordentliche Auswahl an offenen Weinen und Flaschen, dort konnte man schon glücklich werden. Da ich aber mit dem Auto da war, nur eine alkoholfreier Drink für mich.
Ich entschied mich für den "Insalata Neptun" und harrte gespannt der Dinge. Der Salat wird aufgerufen als "Gemischter Blattsalat mit Gurken, Tomaten, Oliven, Zwiebeln, Champignons, Mozzarella, Pecorino, Paprika, verschieden gebratene Fischfilets und einem kleinem Shrimpsspieß"
Nicht sehr viel später wurde mir ein Teller mit dem Salat serviert. Der optische Eindruck war gut, der Salat selber präsentierte sich frisch in allen seinen Komponenten, schmackhaft angemacht mit einem grobkörnigen Senfdressig, dass ordentlich mit Essig abgeschmeckt war. Leider wurden die servierten Fische nicht vorgestellt. Leicht zu identifizieren der Garnelenspieß, die Garnelen waren sehr kurz gegrillt, fast roh,aber schmackhaft. Ein kleines Stück Zanderfilet konnte ich zweifelsfrei identifizieren und als schmackhaft befinden. Schwerer wurde es bei den beiden anderen Stücken, ich vermute ein gegrilltes Stück Schwertfisch sowie ein gebratenes Stück, von dem ich glaube das es Makrele war. Für den aufgerufenen Preis von 12,90 EUR war das ein ordentliches Gericht. Ich war zufrieden.
Der Service erledigte die gestellten Aufgaben ohne Probleme, es war aber auch nicht viel los und er konnte entspannt agieren.
Mit einem Espresso schloss ich das Essen und beglich eine Rechnung in Höhe von 18,20 EUR. Als Fazit kann ich festhalten, keine kreative Küche, aber ordentliche mediterrane Standardküche. Klare Empfehlung für ein unkompliziertes Mittagessen. Abends wäre es nicht unbedingt meine Wahl, aber im Sommer stelle ich mir einen Abend in dem gebotenen Ambiente am See schon sehr schön vor, vor allen Dingen bei den angebotenen Weinen. Wer hingeht macht sicher nichts verkehrt!
Kurze, kompakte Mittagessenkritik.
Den Vormittag hatte ich auf einer öden Sauergasschulung bei EMPG Großenkneten verbracht, dann noch aufreibende Begegnungen mit Bürokratie eines Erdölbetriebs, der Angst hat, dass seine Anlieger ihn schon wieder verklagen.......und ich bekam immer mehr Hunger, weil mein Frühstück schon um 6 Uhr Morgens vorbei war! Auf dem Rückweg vom Oldenburger- ins Münsterland überlegte ich also, wo ich ein ordentliches Mittagessen abseits von Burger- und Dönerromantik bekommen könnte. Mir stand nicht der Sinn nach Fast Food. Aber ein Gasthof oder... mehr lesen
Pier99
Pier99€-€€€Restaurant, Bar, Erlebnisgastronomie059218198199Heseper Weg 40, 48529 Nordhorn
4.0 stars -
"Mittags gut gegessen am See........" Carsten1972Kurze, kompakte Mittagessenkritik.
Den Vormittag hatte ich auf einer öden Sauergasschulung bei EMPG Großenkneten verbracht, dann noch aufreibende Begegnungen mit Bürokratie eines Erdölbetriebs, der Angst hat, dass seine Anlieger ihn schon wieder verklagen.......und ich bekam immer mehr Hunger, weil mein Frühstück schon um 6 Uhr Morgens vorbei war! Auf dem Rückweg vom Oldenburger- ins Münsterland überlegte ich also, wo ich ein ordentliches Mittagessen abseits von Burger- und Dönerromantik bekommen könnte. Mir stand nicht der Sinn nach Fast Food. Aber ein Gasthof oder
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Stockfisch, portugiesisch Bacalhau genannt, hat eben dort eine große Küchentradition, auch in Italien lieben die Genießer den trockenen Fisch. Jetzt bot sich die Gelegenheit, den Stockfisch mal portugiesisch zubereitet zu testen und meine Frau und ich wollten das auch mal probieren. Das Casa Manuel bietet jeden Winter ein paar Wochen Stockfisch auf portugiesische Art zubereitet an. Also hin und mal probieren.
Nordhorns Restaurantlandschaft ist inzwischen eine ziemliche "Wüstenei", viel an kreativer Küche ist nicht geblieben. Das über 10 Jahre bestehende Casa Manuel ist da inzwischen fast schon ein Leuchtturm in all der anspruchslosen Convienience Küche a la "Pier 99" und ähnlich langweiliger Gastronomie. Wir waren sehr lange nicht mehr in Nordhorn essen.
Um 18:30 Uhr kamen wir am Povelturm an. Trotz eines Mittwochabends im Januar war ordentlich was los, viele Tische besetzt. Wir hatten nicht reserviert.......aber es war dann kein Problem einen Tisch zu bekommen.
Der Gastraum hat trotz einiger Mühe, die in Gestaltung gesteckt wurde, ein bisschen Kantinenatmosphäre, ein rechtes Wohlbefinden kommt nicht auf.
Für warme Sommerabende gibt es eine Terrasse, die mehr Flair bietet. Trotzdem, die Tische sind ordentlich eingedeckt, ausreichend groß und es ist sauber und warm. Der Service reichte die Karten, aber wir waren ja für anderes gekommen.
Beim überreichen der Karten wurde das Angebot auch verkündet. Da wir am Vorabend ein recht umfangreiche Menge guten Naheweines genossen hatten, an diesem Abend nur alkoholfreies Bier für uns. Die feste Karte ist mediterran Fisch- und Meeresfrüchtelastig. Rein portugiesisch würde ich sie nicht nennen. Chef Manuel steht unüberhörbar in der Küche, und zwei Damen kümmern sich um die Gäste.
Vorweg für uns beide eine Fischsuppe nach Art des Hauses
Eine rechtgroße Portion in einem großem Suppenteller, der war so schwer, dass die junge Dame im Service den nicht ganz "unfallfrei" an den Tisch bekam, es hatte etwas geschwappt. Die Portionsgröße war selbst für einen Mann etwas zu groß. In der Suppe viele Lachsstücke (ist das ein traditioneller Fisch der portugiesischen Küche?) und weitere kleinere Fisch- und Meeresfrüchtestücke. Die Suppe war mit sehr viel Tomate zubereitetet und hatte von dieser sehr viel Säure mitbekommen. Dadurch ging der Fischfond etwas unter im Geschmack. Eine geschmackvolle Suppe, aber für mich mit etwas zu wenig Fischaroma, gerade wenn man eine südliche Küche anbietet. Ordentlich kann man sie nennen.
Dann zum Hauptgang, der Service hatte drei Zubereitungen angekündigt, und da wir uns nicht entscheiden wollten, fragten wir nach einer Platte mit allen drei Zubereitungen für uns Beide. Das war kein Problem, und so wurden uns zwei Portionen auf den Tisch gestellt.
Stockfisch im Ofen gebacken
Stockfisch gedünstet und gebraten
Alle Zubereitungen waren mit Beilagen versehen. Beim Ofenfisch die typischen Papas Arrugadas, in Salzlauge gekochte Kartoffeln mit Schale. Auf dem Teller mit dem gebratenem und gedämpften Fisch eine kleine Gemüsebeilage und gekochte und gebratene Kartoffelachtel. Die gekochten Achtel waren mit einem fruchtigen Olivenöl übergossen und dadurch meine Beilagenfavoriten. Stockfisch muss immer vor dem zubereiten tagelang gewässert werden, um ihn dann weiter zu verarbeiten (was war dass immer für ein durchdringender Geruch zu Hause früher). Dann wird er gekocht.
Und so kam er als erste Variante an den Tisch, fast so wie zu Hause, aber weniger salzig. Mein Favorit war der gebratene Fisch.
Der gekochte Fisch war angebraten worden und kam mit einer Knoblauch-Petersilie Kruste an den Tisch, sehr lecker. Nicht mithalten konnte dann der gebackene Stockfisch, gar war der, na klar, aber sehr flau war er auch, trotz einiger Kräuter oben auf. Es waren sehr viel grobe Zwiebelringe mit in der Schale, und die waren erstens nicht passend (Fenchel wäre besser gewesen) und zweitens nicht gar (sie sollten vorher blanchiert oder glasig gegart werden). Durch den rohen Zustand waren die viel zu dominant im Geschmack und zerstörten das ganze Gericht. Auch nicht so passend fand ich die Eiercreme, die mit im Ofen gebacken und fest wurde. Somit ein kleines Fischfazit, gekocht und gebraten gut, gebacken weniger gut, im Fazit das Ganze dann ordentlich. Zwei sehr gute Espresso schlossen unser Essen ab.
Die jungen Damen im Service hatten viel zu tun, wurden von der Küche einige Male lauter auf Trab gehalten und waren trotz allem sehr zugewandt und freundlich, das war ein gute Serviceleistung.
Somit also zum Fazit, die Fischportion wurde mit je 22,50 EUR abgerechnet, was in Ordnung geht, angesichts des Preises, den man heut zu Tage für Stockfisch bezahlen muss. Die Küche ist ordentlich und konzentriert sich auf das was kann. Wer Lust auf mediterrane Küche hat, kann dort ohne Gefahr einkehren. In Nordhorn eines des besseren Restaurants.