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Ich fand problemlos einen Parkplatz an der Straße und ging dann zum Restaurant. Beim Eintreten wurde ich von einem jungen Asiaten hinter dem Tresen eher mau begrüßt, auf meine Frage nach einem Tisch für eine Person wies er mir einen Zweiertisch am Fenster direkt vor dem Tresen zu. Ich hatte mich gerade gesetzt, als er mir auch schon die Speisekarte reichte, die auf dem Tisch stehende Kerze und auch das Teelicht im Rechaud anzündete.
Die Karte bietet auf einem Einlageblatt ca. 20 Mittagsmenus zwischen 4,- und 6,- €, jeweils mit Suppe oder Frühlingsrolle als Vorspeise. Im Hauptteil gibt es ca. sechs Suppen zu je 2,- €, dann folgen die Hauptgerichte, in Blöcken zu den Fleischsorten sortiert. Zu jeder Fleischsorte werden ca. zehn Gerichte angeboten, die sich erfreulicherweise nicht immer wiederholen, wie ich das schon oft beobachtet habe.
Als der junge Kellner wieder an meinen Tisch kam, bestellte ich: „Sin San-Suppe, mit Shrimps, Schinken, Huhn und Gemüse“ (2,00 €), „Hong Kong Huhn in scharfer Sauce“ (7,00 €) und einen kleinen Spezi (0,2l für 1,40 €). Er bedankte sich und zog ab, und kurz darauf hörte man aus der Küche hinter dem Tresen geschäftiges Geklapper.
Zu diesem Zeitpunkt waren nur noch zwei weitere Tische besetzt, doch die Gäste an einem Tisch zahlten und gingen, als ich meine Bestellung platziert hatte. Von Zeit zu Zeit kamen andere Personen, um vorbestelltes Essen abzuholen.
Die Einrichtung des Lokals besteht aus rötlichem Holz, ebenso wie der Tresen. Die Stühle sind aus fast schwarzem Holz mit roten Sitz- und Rückenpolstern, die Tische haben eine Glasplatte als Oberfläche, darunter befinden sich geflochtene Blüten, von denen man aber wegen der auf den Tischen liegenden Plastiksets nur wenig sieht.
Nach nur kurzer Wartezeit wurde die Suppe serviert. In der klaren Brühe schwammen Stücke von Paprika, Kohl, Lauch und Bambus, außerdem Erbsen und gestiftelte Möhren. Dazu Schinken und Hühnerfleischstücke und ca. 5 Shrimps. Das Ganze war schön Heiß, die Einlagen hatten deutlichen Eigengeschmack, sehr lecker.
Nachdem ich die Suppe verzehrt hatte, wurde die Suppentasse sehr schnell abgeräumt. Wenig später wurde das Hauptgericht serviert. Auf einer ovalen Platte lag auf einer Unterlage aus Gemüse eine enorme Portion in Scheiben geschnittenes, gebackenes Huhn, der Reis wurde, wie üblich, in einer separaten Schale mit Deckel serviert. Die so genannte „scharfe Sauce“ wurde in einer weiteren Schüssel mit Löffel serviert und erwies sich als angedicktes Glutamat, an dem wohl eine Chilischote vorbeigeflogen war, von Schärfe war hier keine Spur. Wenigstens war das Hühnerfleisch zart und saftig, das Gemüse hatte Biss und der Reis war auch in Ordnung. So behalf ich mir eben mit Sambal aus der Menage auf dem Tisch, um dem Ganzen etwas Pepp zu verleihen. Die Portion war jedenfalls reichlich, ich bin gut satt geworden und habe noch einige Brocken übrig gelassen.
Die zum Ende des Aufenthalts in diesem Restaurant aufgesuchte Toilette war in dem verwinkelten Gebäude etwas schwierig zu finden, im Rahmen dessen, was in diesem Altbau möglich ist, war sie gut modernisiert worden und war auch sauber.
Fazit: Solide Mittelklasse in allen Kategorien, bei den Preisen für das Mittagsbuffet und auch für das normale Angebot kann man nicht mehr erwarten. Dennoch wird das Restaurant in der Gegend offensichtlich gut angenommen, was die zahlreichen Abholer beweisen. Hier kann man nichts wirklich falsch machen, darf aber auch nicht zu viel erwarten.