"Extreme Frische in zentraler Lage"
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"Neues V8 Hotel Superior"
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"Einzigartiger Seeblick"
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Das Immergrün ist quasi eine Zwei-Personen-Show, wobei ein nervenstarker junger Typ mit Nerdbrille überaus freundlich und kundenorientiert die Bestellungen aufnimmt und ausgibt, nebenbei den Toaster und Entsafter bedient, kassiert – und dabei voll konzentriert ist. Neben ihm eine etwas ruhigere zweite Kraft, die hauptsächlich die Salate sekundenfrisch zusammenstellt (die einzelnen Bestandteile sind optisch sehr schön und ansprechend in Näpfchen hergerichtet) und jede Portion in einer großen metallenen Salatschüssel anrichtet und mit Dressing untermengt und erst dann servierfertig in eine Porzellanschale umfüllt. Die Salate gibt es übrigens in zwei Größen, wobei für mich die kleinere Portion vollkommen ausreichend war.
Das Speisenangebot ist extrem frisch und alles wird vor den Augen des Kunden angemacht, gegrillt, gepresst oder noch irgendwie aufgepimpt. Mir wurde schon allein beim Zuschauen der herumwirbelnden Immergrüner schon schwindelig. Das Speisenangebot ist auf eine junge, gesundheitsbewusste Zielgruppe ausgerichtet. Vegetarier und Veganer werden hier ihre wahre Freude haben. Es gibt diverse Salate, 5-6 verschiedene Wraps (riesig!), die noch extra angetoastet werden, eine „Kartoffelbox“ (gekochte und durch eine Presse gepresste Kartoffeln mit leckerem Gemüse angereichert), eine beeindruckend große Auswahl an frisch zubereiteten Säften und Smoothies, alkoholfreie Kaltgetränke, Eis etc.
Bestellt wird direkt am Tresen. Entweder man bekommt das Gewünschte sofort ausgehändigt oder man wird gebeten, erst mal Platz zu nehmen. Teilweise bekommt man die bestellten Speisen und Getränke an den Tisch serviert, teilweise werden sie ausgerufen und man muss sie selbst abholen. Das Geschirr soll man am Ende wohl auf selbst wieder abtragen, aber am Nebentisch türmte sich schon einiges. Überhaupt sind Bestellung, Kassierern, Essensausgabe und Geschirrrückgabe nicht eindeutig voneinander abgetrennt und definiert. Das halte ich noch für verbesserungswürdig.
Gegen Mittag war ein Riesenandrang, teilweise standen 15 Leute wartend in der Schlange – es ging bei der Bestellung aber immer zügig voran. Der Sitzbereich ist modern und zweckmäßig eingerichtet
und kann schätzungsweise 30 Personen beherbergen. Meine schiffchenförmige Salatschüssel hatte ein schönes Design, konnte die Üppigkeit der Zutaten jedoch kaum fassen, so dass die Bestandteile sofort überquollen und herausfielen. Mein Falafel Veggie Salat klein (5,45 Euro) war gut sättigend, aber schön leicht. Er bestand aus etwas zu sperrigem Blattsalat, schön viel krossen Croutons, sehr aromatischem Käse in gaaaaaanz feinen Scheiben, Karottenstiften, einer leicht getoasteten kleinen Brotscheibe und 5 erwärmten Falafel mit prima Kreuzkümmelaroma. Musste aufpassen, dass das rahmige Dressing nicht über meinen Hosenanzug lief. Beim nächsten Mal würde ich darum bitten, etwas weniger davon zu verwenden. Alles schmeckte knackig frisch und gesund und gar nicht belastend. Die Cola zero musste ich aus der Flasche trinken. Viele bekamen ihr Essen in Kartons und die Getränke in One-way-Bechern; das sieht mir zu sehr nach Fastfood und Take away aus. Tatsächlich kommen mittags viele Angestellte und Beamte und Studenten vorbei und nehmen ihre Speisen mit. Im Sitzbereich nehmen eher die Familien und die erholungsbedürftigen Shoppingkunden Platz. Ich habe aber auch viele potentielle Gäste gesehen, die angesichts der langen Warteschlange bald wieder kehrt machten.
Das Immergrün hat lange Öffnungszeiten (10 bis 20 Uhr), so dass ich sicherlich auch mal nachmittags oder am frühen Abend vorbeikommen werde. Ein deutliches Minus ist eine fehlende Toilette, so dass man die mercaden-eigenen nehmen muss. Sie befinden sich oben in der dritten Etage und sind zudem noch dreist kostenpflichtig (70 Cent). Positiv anzumerken ist aber noch die sehr zentrale Lage gegenüber des Bahnhofes und des Busbahnhofes, am unteren Ende der Bahnhofstrasse. Das Personal zeigte sich heute hochmotiviert und sehr stressresistent. Nur die Sauberkeit an den Tischen liess etwas zu wünschen übrig.