Besucht am 08.04.2025Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 21 EUR
Sollte man in einem Eiscafé auch mal was Warmes essen? Bei San Marco treiben mich die puren Umstände zum Ausloten dieser Frage. Vor einer Abendveranstaltung im Kino Museum gegenüber empfiehlt sich doch noch eine kleine kulinarische Grundlage. Mein erster Versuch bei einem nahen Italiener, der anscheinend sehr angesagt und gut besucht ist, scheitert aufgrund mangelnder Flexibilität. Wenn nur fertig abgepackte Ware verfügbar ist und man keine individuellen Wünsche äussern kann, verlässt selbst mich mein Gleichmut.
Bei San Marco ist das Angebot definitiv grösser, es gibt auch noch genügend Sitzplätze im Aussenbereich, im passenden Winkel zur schon schräg stehenden Sonne. Dass mehrere Servicemitarbeiter malerisch herumstehen, sich kaum jemand angesprochen fühlt und man um jede Bestellung förmlich ringen muss, verwundert mich dann doch. Nun gut: das namenlose Weissweinschorle (5,90 Euro) wird in einer schönen Karaffe gereicht und ist gut gekühlt. Auf der Bruschetta Farcita (9,30 Euro) finden sich reichlich saftige Artischockenherzen, Pilze und Oliven unterschiedlicher Grösse und Couleur, schön mit Käse überbacken. Bis ich die Rechnung bekomme, stehe ich allerdings noch einige Nöte aus. Plötzlich hat ein einziger Ober schweissgebadet und sichtlich unter Druck das ganze Lokal und den Aussenbereich zu versorgen. Mamma mia!
Sollte man in einem Eiscafé auch mal was Warmes essen? Bei San Marco treiben mich die puren Umstände zum Ausloten dieser Frage. Vor einer Abendveranstaltung im Kino Museum gegenüber empfiehlt sich doch noch eine kleine kulinarische Grundlage. Mein erster Versuch bei einem nahen Italiener, der anscheinend sehr angesagt und gut besucht ist, scheitert aufgrund mangelnder Flexibilität. Wenn nur fertig abgepackte Ware verfügbar ist und man keine individuellen Wünsche äussern kann, verlässt selbst mich mein Gleichmut.
Bei San Marco ist... mehr lesen
Eiscafé San Marco
Eiscafé San Marco€-€€€Bistro, Cafe, Eiscafe0707123947Beim Nonnenhaus 14, 72070 Tübingen
3.0 stars -
"Unter der Seufzerbrücke" MinitarSollte man in einem Eiscafé auch mal was Warmes essen? Bei San Marco treiben mich die puren Umstände zum Ausloten dieser Frage. Vor einer Abendveranstaltung im Kino Museum gegenüber empfiehlt sich doch noch eine kleine kulinarische Grundlage. Mein erster Versuch bei einem nahen Italiener, der anscheinend sehr angesagt und gut besucht ist, scheitert aufgrund mangelnder Flexibilität. Wenn nur fertig abgepackte Ware verfügbar ist und man keine individuellen Wünsche äussern kann, verlässt selbst mich mein Gleichmut.
Bei San Marco ist
Besucht am 01.04.2025Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 80 EUR
Seit Jahren entwickelt sich die Gegend um den Stuttgarter Feuersee zum hippen Place to be – und auch die Lokale passen sich an. Was sich noch vor über einer Dekade „Trollingerstubn“ nannte, avanciert nun zum „Trollinger – Steak – und Brauhaus“. Die ehemals rustikale Möblierung ist einem modernen Ambiente gewichen, in dem so viel Gäste wie möglich hineingepfercht werden. So haben wir große Mühe, zu dritt an einem Katzentisch zu dinieren. Was pensionist1937 noch als „Winzerknusperle“ beschrieben hat, wird nun zum „Brauhaus Knusperle“ (18,90 Euro) umdeklariert. Ohne die erstklassigen Käsespätzle würde das aus frittierten Fleischschnippseln bestehende Gericht vermutlich als Resteessen durchgehen. Zu viel Fett und Panade führen am späteren Abend bei mir leider zu anhaltendem Sodbrennen. Die Mengen sind aber beeindruckend. Zumindest hat mein Mitesser sehr mit seinem Wurstsalat mit Käse (14,80 Euro) zu kämpfen. Doch selbst die begleitenden Weissbrotscheiben werden noch auf einem schön glasierten Teller gereicht. Weniger gelungen erscheint mir allerdings der Umstand, dass der Rotwein in Ramazottigläsern serviert wird. Nun ja, die Zeiten ändern sich.
Seit Jahren entwickelt sich die Gegend um den Stuttgarter Feuersee zum hippen Place to be – und auch die Lokale passen sich an. Was sich noch vor über einer Dekade „Trollingerstubn“ nannte, avanciert nun zum „Trollinger – Steak – und Brauhaus“. Die ehemals rustikale Möblierung ist einem modernen Ambiente gewichen, in dem so viel Gäste wie möglich hineingepfercht werden. So haben wir große Mühe, zu dritt an einem Katzentisch zu dinieren. Was pensionist1937 noch als „Winzerknusperle“ beschrieben hat, wird nun... mehr lesen
4.0 stars -
"Man passt sich an" MinitarSeit Jahren entwickelt sich die Gegend um den Stuttgarter Feuersee zum hippen Place to be – und auch die Lokale passen sich an. Was sich noch vor über einer Dekade „Trollingerstubn“ nannte, avanciert nun zum „Trollinger – Steak – und Brauhaus“. Die ehemals rustikale Möblierung ist einem modernen Ambiente gewichen, in dem so viel Gäste wie möglich hineingepfercht werden. So haben wir große Mühe, zu dritt an einem Katzentisch zu dinieren. Was pensionist1937 noch als „Winzerknusperle“ beschrieben hat, wird nun
Besucht am 02.04.2025Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 40 EUR
Da schau an: unser provinzielles Böblingen hat durchaus Exotisches zu bieten – zumindest kulinarisch gesehen. Die Anregung, das erst seit wenigen Monaten geöffnete uigurische Lokal zu besuchen, kommt von reiselustigen Freunden, deren Empfehlungen man in der Regel vertrauen kann. Sonst wären wir wohl nicht so schnell auf diese Idee verfallen.
Das IZ (offenbar ein lyrisches Zitat) schmiegt sich an den Schlossberg wie ein Vogelnest. Ich hatte ganz vergessen, dass es in dieser Stadt so steile, unwegsame Aufstiege gibt. Bereits am Fusse der wackligen, von Handläufen flankierten Treppen befindet sich ein Warnhinweis: hier gibt es keinen Winterdienst. Wie gut, dass wir nicht bei Glatteis unterwegs sind. Aber auch bei steigenden Temperaturen gestaltet sich der Aufstieg etwas schwierig, ist also definitiv für Menschen mit Einschränkungen nicht geeignet. Beschwipst sollte man auch nicht sein – doch hier besteht keine Gefahr (Erklärung folgt später).
Das IZ öffnet täglich (ausser donnerstags) um 17Uhr45, so dass wir gleich für 18 Uhr einen Tisch reserviert haben. Glücklicherweise werde ich sofort am Eingang von einem jungen Servicemitarbeiter begrüsst und man weist mir einen Tisch in einem Nebenzimmer zu, das vielleicht einmal ein rustikaler, kühler Weinkeller war, auf jeden Fall ein gemauertes Gewölbe (keine Ahnung, welches Lokal hier früher residiert hat). Dann passiert lange Zeit gar nichts. Meine Mitesser treffen ein. Von den Lautsprechern düdelt asiatisches Liedgut. Uns fröstelt. Wir begutachten die Einrichtung: wirkt authentisch, sogar die steifen, durchsichtigen Plastikplanen über den Tischdecken glauben unsere vielreisenden Freunde zumindest in der Mongolei so gesehen haben.
Nach langer Wartezeit werden uns immerhin Speisekarten gereicht. Erste Enttäuschung: Alkohol wird nicht ausgeschenkt. So verbringen wir den Abend bei Mineralwasser (die 0,75-Liter-Flasche für günstige 4,40 Euro) und Cola (immerhin Fritz Cola, die kleine Flasche für 3,40 Euro). Auf den ersten Blick scheinen die Speisen alle nur erdenklichen Varianten aus diesen Hauptzutaten zu sein: Reis oder Nudeln, Fleisch (Rind oder Huhn) und Gemüse (Paprika, Zwiebeln, Pilze). Nun gut. Wir bestellen vier verschiedene Variationen und erzählen uns unser Leben seit dem letzten Treffen. Drei Gerichte werden nach längerer Wartezeit gereicht, dann – nach einer unverständlichen Pause – das letzte um 19Uhr45. Kurz zuvor tritt der Chef an unseren Tisch und bittet um Verständnis. Vielleicht ein Engpass in der Küche? Eine Verwechslung beim Servieren? Wir üben uns in Gleichmut und Geduld.
Die Gerichte munden uns dann auf jeden Fall sehr gut. Beim im Wok gebratenen Korulghan-Laghmen (12,99) dominieren die langen, dicken, deftigen Nudeln (die den Schwaben vage an Spätzle erinnern – natürlich die durch die Presse gejagten, nicht die geschabten), begleitet von grünen und roten Paprika und Zwiebeln, mit reichlich Sesam on top. Seeeeehr sättigend. Das Uigur Kazan Kawap (19,99 Euro) beeindruckt durch Mengen von rezent gewürzten Rindfleischstreifen mit Zwiebeln. Dazu wird Reis gereicht. Ist als Portion gar nicht zu wuppen – doch wir genieren uns, nach einem Doggy Bag zu fragen. Auf das IZ Alahide schach Kormasi (19,99 Euro) müssen wir vielleicht deswegen so extrem lange warten, weil die darin enthaltenen Pilze noch eingeweicht werden mussten? Hier sind Rindfleisch und Gemüse stückiger geschnitten, zur (für unseren Gaumen leicht indisch angehauchten) Sauce passt der Reis hervorragend.
Als wir endlich alle etwas zum Essen haben, ist das Lokal proppevoll, vermutlich bis zum letzten Platz. Und das an einem schnöden Mittwochabend. Satt werden wir alle. Doch der Service ist eindeutig noch ausbaufähig. Der junge Kellner zeigt zu wenig Präsenz, dafür zu viel bescheidene Zurückhaltung. Bestellungen und Wünsche müssen gleich mehrfach geäussert und intoniert werden. Die Gästeschar ist übrigens bunt zusammengewürfelt, mit einem eindeutigen asiatischen Überhang.
Die Toiletten befinden sich im Untergeschoss. Der Weg dorthin ist leider von Kartons und Kanistern gesäumt und nicht sehr sauber. Man muss auch aufpassen, nicht mit dem Personal, das aus der Küche tritt, zu kollidieren. Ist eindeutig nicht optimal gelöst. Somit gibt es noch einiges an Verbesserungspotential. Warten wir ab.
Da schau an: unser provinzielles Böblingen hat durchaus Exotisches zu bieten – zumindest kulinarisch gesehen. Die Anregung, das erst seit wenigen Monaten geöffnete uigurische Lokal zu besuchen, kommt von reiselustigen Freunden, deren Empfehlungen man in der Regel vertrauen kann. Sonst wären wir wohl nicht so schnell auf diese Idee verfallen.
Das IZ (offenbar ein lyrisches Zitat) schmiegt sich an den Schlossberg wie ein Vogelnest. Ich hatte ganz vergessen, dass es in dieser Stadt so steile, unwegsame Aufstiege gibt. Bereits am... mehr lesen
IZ | Uigurisches Restaurant
IZ | Uigurisches Restaurant€-€€€Restaurant015210420582Marktgäßle 2, 71032 Böblingen
3.5 stars -
"Ui, ui,ui, Uigurisch" MinitarDa schau an: unser provinzielles Böblingen hat durchaus Exotisches zu bieten – zumindest kulinarisch gesehen. Die Anregung, das erst seit wenigen Monaten geöffnete uigurische Lokal zu besuchen, kommt von reiselustigen Freunden, deren Empfehlungen man in der Regel vertrauen kann. Sonst wären wir wohl nicht so schnell auf diese Idee verfallen.
Das IZ (offenbar ein lyrisches Zitat) schmiegt sich an den Schlossberg wie ein Vogelnest. Ich hatte ganz vergessen, dass es in dieser Stadt so steile, unwegsame Aufstiege gibt. Bereits am
Besucht am 16.03.2025Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 33 EUR
Lange, viel zu lange ist dieses Lokal leer gestanden – nachdem hier zuvor florierende und gut besuchte gastronomische Einrichtungen ihren Sitz hatten. Zuletzt das allseits beliebte Cafe Schilling (das entgegen seines lieblichen Namens ein Ort für habhafte Mahlzeiten ist und diese interimistische Spielstätte nur als Sprungbrett für den weitaus größeren Standort im Holzgerlinger Bahnhof benutzt hat), davor ein feines türkisches Restaurant. Der lange Leerstand wird wohl auf umfangreiche Umbauarbeiten hinweisen, dachten wir uns.
Nun hat das Seoulful geöffnet – und auch die letzte lukullische Schlafmütze hat kapiert, dass derzeit offenbar koreanisches Essen absolut angesagt ist. Unser Antrittsbesuch fällt auf einen Sonntagmittag gegen halb zwei. Artig warten wir im Eingangsbereich, um uns einen Tisch zuweisen zu lassen. Wir werden freundlich begrüßt, haben freie Platzwahl, wobei man allerdings darauf hinweist, dass das Lokal ab 14 Uhr schliesst und umfangreichere Arrangements wie Korean BBQ oder Hotpot nicht mehr möglich sind. Es bleiben also nur noch Reis- und Nudelgerichte, sowie Vorspeisen. Kein Thema. Wir wählen einen Vierertisch, der erst noch feucht durchgefeudelt werden muss, denn hier geht es zuweilen heiss und fettig zu. Überhaupt: die im Tisch eingelassenen Vorrichtungen für BBQ und Hotpot nehmen schon so viel Platz ein, dass wir uns Gedanken machen, ob noch zwei Teller dazwischen passen.
Nachdem wir die Speisekarten erhalten haben, passiert relativ lange gar nichts. Wir werden unruhig, denn die Zeit läuft ab. Der Service agiert herrlich tiefenentspannt und meditativ und schaut niemals nach links oder rechts, sondern ist in den jeweiligen Handgriffen versunken. So haben wir erst mal viel Freude dabei, das Ambiente eingehend zu studieren. So ganz erschliesst sich das innenarchitektonische Konzept jedoch nicht. Die Wände zieren Retro-Elemente wie Schallplatten, Musikkassetten und nierentischförmige Spiegel; auf dem Weg zur Toilette wird man einem ganzen Schrein an Musikalien ansichtig. Doch was hat Roy Black mit koreanischem Essen gemeinsam? Auch das zusammengewürfelte Mobiliar, sowie eine Gläserkollektion aus den 1960er Jahren lässt an Haushaltsauflösung denken – oder an eine WG aus unserer Jugend.
Als uns endlich die Bestellung gelingt, geht dann doch alles ganz schnell. Das heisst: in der Küche ist man ziemlich flink und emsig zugange. Sehr schmackhaft und gut gelungen ist das Japchae, ein offenbar traditionelles Gericht mit flutschigen Glasnudeln, fast noch rohem, sehr bissfestem Gemüse (Paprika, Lauchzwiebeln, Pilzen) und einer Wahlzutat, die in unserem Falle Huhn ist. Für insgesamt 15,50 Euro hat man so ein buntes, vielfältiges, leider geschmacklich jedoch etwas fades Hauptgericht. Schnell bemühen wir uns noch um Sojasauce und eine süss-saure Sauce zum Aufpeppen. Auch die gedämpften Mandu (7,50 Euro) sind optisch schön anzusehen und werden ansprechend serviert, rangieren für unseren erwartungsfrohen Gaumen jedoch eher unter Schonkost. Könnte man auch zahnlos einschlürfen. Vielleicht wäre die gebratene Variante die bessere Alternative gewesen? Glücklicherweise wird hier ein kleines Schälchen Sojasauce gleich mit dazu gereicht. Wir schwenken alles mit einer Cola Zero (4,60 Euro) und einem nicht sonderlich aufregenden Riesling (0,2 Liter für 5,90 Euro) hinunter. Dass beides auf einem Untersetzer der hiesigen Schönbuchbrauerei serviert wird, kann man als Mixed-Media-Intervention interpretieren.
Der lokale Hit ist natürlich das Korean BBQ, für das man aber eher zwei Stunden Zeit veranschlagen sollte. Für um die 70 Euro erhält man ein Set für 2 Personen, für fast 150 Euro ein Set für 4 Personen. Ist wohl eher was für einen besonderen Anlass – und ob sich in dieser Gegend die entsprechende Klientel findet, wird sich noch zeigen. Wir bemühen uns zwar um schnelles Essen und Verdauen, sind jedoch erst gegen 14 Uhr 30 fertig und können noch mit ansehen, wie die Belegschaft in Windeseile die verlassenen Tische abräumt. Beim nächsten Besuch werden wir bestimmt früher einlaufen.
Wochentags kostenpflichtige Parkplätze stehen entlang der nahen Berliner Str. zur Verfügung. Wir nutzen heute den lokaleigenen Parkplatz, der jedoch so eng ist, dass man gerade noch mit einem Smart herumrangieren kann. Dann lieber doch den Bus Nr. 721 nutzen, der nur wenige Schritte entfernt hält.
Lange, viel zu lange ist dieses Lokal leer gestanden – nachdem hier zuvor florierende und gut besuchte gastronomische Einrichtungen ihren Sitz hatten. Zuletzt das allseits beliebte Cafe Schilling (das entgegen seines lieblichen Namens ein Ort für habhafte Mahlzeiten ist und diese interimistische Spielstätte nur als Sprungbrett für den weitaus größeren Standort im Holzgerlinger Bahnhof benutzt hat), davor ein feines türkisches Restaurant. Der lange Leerstand wird wohl auf umfangreiche Umbauarbeiten hinweisen, dachten wir uns.
Nun hat das Seoulful geöffnet – und... mehr lesen
Seoulful
Seoulful€-€€€Restaurant07031 2043420Breslauer Str. 15, 71034 Böblingen
3.5 stars -
"War Roy Black jemals in Korea?" MinitarLange, viel zu lange ist dieses Lokal leer gestanden – nachdem hier zuvor florierende und gut besuchte gastronomische Einrichtungen ihren Sitz hatten. Zuletzt das allseits beliebte Cafe Schilling (das entgegen seines lieblichen Namens ein Ort für habhafte Mahlzeiten ist und diese interimistische Spielstätte nur als Sprungbrett für den weitaus größeren Standort im Holzgerlinger Bahnhof benutzt hat), davor ein feines türkisches Restaurant. Der lange Leerstand wird wohl auf umfangreiche Umbauarbeiten hinweisen, dachten wir uns.
Nun hat das Seoulful geöffnet – und
Besucht am 14.03.20251 Personen
Rechnungsbetrag: 3 EUR
Um es vorweg zu nehmen: Die Back Factory (schrecklicher Name – doch „Nomen es Omen“ trifft es hier doch nicht komplett und umfassend) hat den Flair und die Anmutung eines international besetzten Imbiss-Büdchens an einer Überland-Bushaltestelle irgendwo in Anatolien. Die Back Factory hat gefühlt jeden Tag und immerzu offen. Die Back Factory bedient Kunden jeder Nationalität, jeden Alters, jeder Bedürftigkeit. Und die zentrale Lage gerade gegenüber des Stuttgarter Hauptbahnhofs (der seit Jahren, in Vorbereitung des unsäglichen Stuttgart-21-Projekts, übelst zugerichtet wird) und nur wenige Schritte von der Shopping-Meile Königstrasse und all ihrer Attraktionen entfernt, sorgt für reichlich Kundschaft. So reichlich, dass es manchmal fast keine Sitzplätze mehr gibt. Denn das immerzu frische, ständig erneuerte Angebot und die intakte Infrastruktur der Location lockt jede Menge Kunden an. Nicht zu vergessen: trotz des grossen Andrangs ist der Service hier stets freundlich, versiert und behält bei aller Anstrengung immer den Überblick und die notwendige Nervenstärke.
Genug der Vorrede. Die Back Factory wartet mit ultrafrischen Backwaren, einer Vielfalt an belegten Brötchen und Snacks, süssem Gebäck sowie unschlagbar günstigen Kaffeevariationen auf. Vermutlich werden die Backwaren in unterirdischen Katakomben oder verborgenen Nebenräumen (die Fantasie und die eigene Vorstellungsgabe laufen hier auf Hochtouren) im Minutentakt maschinell produziert. Doch die verschiedenen belegten Brötchen (deren heimlicher Fan ich tatsächlich bin) können nur von Menschenhand so vielfältig und unterschiedlich arrangiert und angerichtet werden. Ständig wird neue Ware nachgelegt, denn der Durchsatz ist enorm. Meine Favoriten sind die belegten, herrlich buttrigen Laugenspitze, die orientalisch anmutenden Sesamkringel und die Börekstangen.
Eine gastronomische Location dieser Grösse kann nur durch Selbstbedienung gewuppt werden. In der Einflugschneise schnappt man sich ein Tablett und bedient sich dann an den Auslagen. Im Gegensatz zu anderen Filialen dieser Kette kann man in Stuttgart nicht über mangelnde Sauberkeit und Hygiene klagen. Tatsächlich benutzen alle Kunden artig die Greifzangen und wissen sich zu benehmen. So komme ich regelmässig hier vorbei, um mich vor einer längeren Zugreise noch mit habhafter Verpflegung und Getränken zu versorgen. Oder um mich vor einem Abendtermin zu stärken. Oder um zwischen einigen Besorgungen einen (günstigen) Kaffee zu trinken. Kaltgetränke stehen im Kühlregal zur Auswahl. Kaffeespezialitäten wie Cappuccino, Latte Macchiato oder Milchkaffee kann man sich an mehreren Stationen in drei verschiedenen Portionsgrößen selbst zapfen. Achtung: die Portionen sind riesig. Ich selbst verkrafte nur Klein oder Mittel. Groß bedeutet über einen halben Liter, das heisst, dass man das Lokal nur mit heftigem Herzklabastern verlassen kann.
Aber okay: mancher Kunde verbringt hier Stunden. Um sich aufzuwärmen, sein Handy aufzuladen, sich mit Freunden zu treffen, ein Buch zu lesen oder einfach aus dem Fenster zu schauen. Niemand wird hier vertrieben oder mit Fragen belästigt. Selbst die enorm frequentierten Toiletten sind relativ gut in Schuss, auch wenn die eine oder andere Reparatur oder Sanierung vielleicht doch mal angesagt wäre. Einen Schlüssel dafür hat man sich an der Kasse abzuholen (was Gesichtskontrolle und vielleicht Selektion bedeuten mag?).
Auch hier scheinen die Preise langsam zu steigen. Mein Laugenspitz mit Tomate und Mozzarella und einem würzigen Pesto und frischem Rucola (zuletzt 3,80 Euro) war möglicherweise schon mal günstiger. Aber mir schmeckt er nach wie vor – abgesehen von den im Winter eher faden Tomaten, die aber andernorts auch eher wässrig sind. Ebenfalls keine Gedanken möchte man sich über die Arbeitsbedingungen des Personals machen. Ich hoffe nur, dass die Bezahlung fair und angemessen ist. Bei internationalem Publikum und vielen verschiedenen Sprachen und Ansprüchen ist Flexibilität angesagt.
Um es vorweg zu nehmen: Die Back Factory (schrecklicher Name – doch „Nomen es Omen“ trifft es hier doch nicht komplett und umfassend) hat den Flair und die Anmutung eines international besetzten Imbiss-Büdchens an einer Überland-Bushaltestelle irgendwo in Anatolien. Die Back Factory hat gefühlt jeden Tag und immerzu offen. Die Back Factory bedient Kunden jeder Nationalität, jeden Alters, jeder Bedürftigkeit. Und die zentrale Lage gerade gegenüber des Stuttgarter Hauptbahnhofs (der seit Jahren, in Vorbereitung des unsäglichen Stuttgart-21-Projekts, übelst zugerichtet wird)... mehr lesen
Back Factory
Back Factory€-€€€Cafe, Imbiss0711/28479450Arnulf-Klett-Platz 1-3, 70173 Stuttgart
3.0 stars -
"Internationales Publikum" MinitarUm es vorweg zu nehmen: Die Back Factory (schrecklicher Name – doch „Nomen es Omen“ trifft es hier doch nicht komplett und umfassend) hat den Flair und die Anmutung eines international besetzten Imbiss-Büdchens an einer Überland-Bushaltestelle irgendwo in Anatolien. Die Back Factory hat gefühlt jeden Tag und immerzu offen. Die Back Factory bedient Kunden jeder Nationalität, jeden Alters, jeder Bedürftigkeit. Und die zentrale Lage gerade gegenüber des Stuttgarter Hauptbahnhofs (der seit Jahren, in Vorbereitung des unsäglichen Stuttgart-21-Projekts, übelst zugerichtet wird)
Besucht am 05.03.20252 Personen
Rechnungsbetrag: 30 EUR
Das mit dem Stammgast klappt aufgrund der räumlichen Entfernung zu meinem Heimatort leider doch nicht so ganz. Doch ich komme immer wieder. Toll, dass das Lokal standardmässig bereits Anfang März aus der Winterruhe erwacht – noch toller, dass wir dieses Jahr bereits bei sommerlichen Temperaturen auf der Terrasse sitzen können. Der Ausblick auf den See und vor allem der abendliche Sonnenuntergang ist zum Niederknien schön, der Service gleichermaßen charmant, belastbar und entspannt, nur das Essensangebot ändert sich immer wieder mal. Bei der Bruschetta (9,90 Euro) gesellen sich zu drei gerösteten Brotscheiben zwei Schälchen voller aromatischer Tomatenachtel und reichlich Tapenade – so viel, dass man gar nicht alles unterkriegt. Die Currywurst (11,90 Euro) wird mit einer überraschend gelungenen Sauce und feinen, dünnen Fritten serviert. Trotz des Mega-Ansturms sind die Wartezeiten recht kurz, denn die Küche haut gehörig rein. Grosses Lob an das gesamte Team!
Das mit dem Stammgast klappt aufgrund der räumlichen Entfernung zu meinem Heimatort leider doch nicht so ganz. Doch ich komme immer wieder. Toll, dass das Lokal standardmässig bereits Anfang März aus der Winterruhe erwacht – noch toller, dass wir dieses Jahr bereits bei sommerlichen Temperaturen auf der Terrasse sitzen können. Der Ausblick auf den See und vor allem der abendliche Sonnenuntergang ist zum Niederknien schön, der Service gleichermaßen charmant, belastbar und entspannt, nur das Essensangebot ändert sich immer wieder mal.... mehr lesen
5.0 stars -
"Lieblingslokal in Allensbach" MinitarDas mit dem Stammgast klappt aufgrund der räumlichen Entfernung zu meinem Heimatort leider doch nicht so ganz. Doch ich komme immer wieder. Toll, dass das Lokal standardmässig bereits Anfang März aus der Winterruhe erwacht – noch toller, dass wir dieses Jahr bereits bei sommerlichen Temperaturen auf der Terrasse sitzen können. Der Ausblick auf den See und vor allem der abendliche Sonnenuntergang ist zum Niederknien schön, der Service gleichermaßen charmant, belastbar und entspannt, nur das Essensangebot ändert sich immer wieder mal.
Besucht am 01.03.20253 Personen
Rechnungsbetrag: 6 EUR
In diesem Frühjahr kann Böblingen mit einigen gastronomischen Neueröffnungen aufwarten und natürlich möchte ich sie alle nacheinander antesten. Verlockend erscheint uns die neue Vinothek Giarola in der Klaffensteinstraße, an einem sonst eher unspektakulären Ort, der früher einmal von einer Bankfiliale und einem Optiker bespielt worden ist. Jetzt erscheint die Location wie einmal auf links gedreht und komplett runderneuert, richtig proper und schick und sehr einladend.
Am offiziellen Eröffnungstag, dem 1. März, stehen wir neugierig gleich kurz nach 10 Uhr auf der Matte. Die Vinothek mit gastronomischem Angebot und Feinkosthandel wird von den Brüdern Davide und Andrea Filadoro geführt. Bekannte Gesichter. Man erinnert sich vielleicht noch an „Der Weise“ im Obergeschoss des Mercadens – leider ein großer Flop und mit wenig Glück gesegnet, was vermutlich am Standort und am dortigen (ein wenig ignoranten) Publikum lag. Tatsächlich scheint die neue Location erfolgsversprechender zu sein: Kino, Bibliothek, Markt, Mehrgenerationenhaus und Ärzte in direkter Nachbarschaft, mehrere Buslinien halten in Fusslaufnähe (ein wichtiger Aspekt, wenn Wein und Spirituosen im Spiel sind) und adrette Räumlichkeiten. Dunkel getünchte Wände, helles Holz, Trattoria-Mobiliar und überbordende Regale.
So früh am Tag läuft noch nicht das volle Programm. Wie wir erfahren, werden sonst gerne Antipasti, Käseteller, Porchetta und andere Leckereien (die wir an der verglasten Theke bewundern können) zu den Weinen aufgetischt, vermutlich gibt’s am Eröffnungstag später auch noch einiges zum Probieren. Doch dafür haben wir nicht die richtige Zeit für unseren Besuch gewählt. Trotzdem können wir schon einiges zu uns nehmen. Wir wählen Espresso (kräftig), Prosecco (prickelnd und schon am Vormittag zum Weitertrinken verleitend) und einiges aus dem Dolce-Regal neben der Kasse. Bei den sizilianischen Cannoli wählen wir eine Schokofüllung, beim blätterteigartigen Gebäck eine Pistazienfüllung (trotz des aktuellen Dubai-Hypes ohne Bezug dazu). Ausserdem jene wunderbar herzhaften Taralli, die ich seit meinem letztjährigen Neapelaufenthalt schon monatelang verzweifelt in Deutschland suche: die mit Mandeln, Pfeffer und Schmalz. Eine Preisliste entdecke ich (noch) nicht, beim Bezahlen verlange ich nicht immer nach einem Beleg, möglicherweise kostet am Eröffnungstag pauschal alles 2 Euro? Am einzigen mir verbliebenen Bon lässt sich noch nicht so viel ablesen. Egal.
Platz nehmen wir an einem der einfachen Holztische, etwas erhaben auf einer kleinen Empore und mit gutem Ausblick auf das Angebot. Der Raum erstreckt sich über zwei Ebenen, ist somit leider nicht komplett barrierefrei begehbar und auch nicht immer perfekt abgesichert. Hoffentlich kippt hier nicht mal ein vom Barolo euphorisierter Gast rücklings nach hinten. Etwas befremdlich ist auch die Tatsache, dass die einzige Toilette der Location zugleich als Lagerplatz für Prosecco-Kartons dient. Wahrscheinlich aber nur am Eröffnungstag. Positiv erwähnt werden muss auf jeden Fall die blitzeblanke Sauberkeit: alles adrett, sehr proper und überaus ansprechend.
Die Brüder Filadoro mit ihrem Helferteam zeigen sich an diesem Tag sehr auskunftsfreudig und den Gästen zugewandt, erläutern auf Anfrage gerne das umfangreiche Weinangebot (von Venetien bis Apulien) oder laden zu einer kleinen Essigverkostung ein (wobei ich schon einige Favoriten identifizieren konnte). Hinzu kommt ein großes Angebot an Saucen, Gebäck, Feinkost, Ölvarianten, Aufstrichen. So können wir es uns nicht verkneifen, einige Gläser eines Rehragouts und eine Tüte aussergewöhnlicher Grissini mitzunehmen.
Immer wieder richtet die Vinothek besondere Events aus, wie einen kulinarischen Abend am kommenden Frauentag, dem 8. März, mit Live-Musik, Feinkostköstlichkeiten, Weinen und Limoncello Spritz (oh weh, das wär sicherlich nicht meins). Für 50 Personen bietet der Ort maximal Platz. Da das Lokal vormittags bereits um 10 Uhr öffnet, bietet sich auch mal eine Einkehr nach einem Besuch des Wochenmarkts an. Oder eine Belohnung nach einem Arzttermin. Oder eine Einstimmung auf einen Kinoabend. Gründe finden kann man zur Genüge.
In diesem Frühjahr kann Böblingen mit einigen gastronomischen Neueröffnungen aufwarten und natürlich möchte ich sie alle nacheinander antesten. Verlockend erscheint uns die neue Vinothek Giarola in der Klaffensteinstraße, an einem sonst eher unspektakulären Ort, der früher einmal von einer Bankfiliale und einem Optiker bespielt worden ist. Jetzt erscheint die Location wie einmal auf links gedreht und komplett runderneuert, richtig proper und schick und sehr einladend.
Am offiziellen Eröffnungstag, dem 1. März, stehen wir neugierig gleich kurz nach 10 Uhr... mehr lesen
4.5 stars -
"Salute" MinitarIn diesem Frühjahr kann Böblingen mit einigen gastronomischen Neueröffnungen aufwarten und natürlich möchte ich sie alle nacheinander antesten. Verlockend erscheint uns die neue Vinothek Giarola in der Klaffensteinstraße, an einem sonst eher unspektakulären Ort, der früher einmal von einer Bankfiliale und einem Optiker bespielt worden ist. Jetzt erscheint die Location wie einmal auf links gedreht und komplett runderneuert, richtig proper und schick und sehr einladend.
Am offiziellen Eröffnungstag, dem 1. März, stehen wir neugierig gleich kurz nach 10 Uhr
Besucht am 02.02.2025Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 26 EUR
Der letzte München-Besuch ist schon ein paar Jahre her und hat mich auch eher den verlässlichen bayrischen Spezialitäten nahegebracht. Dieses Mal ist alles etwas anders. Vor dem Besuch eines Konzerts in der nahegelegenen Isarphilharmonie schwören alle mich begleitenden Freunde, sich nur noch flüssig ernähren zu wollen. Doch mich treibt ein kleiner Hunger dann doch noch vor die Türe.
Lange suchen muss man nicht – dieses Viertel bietet eine immense Vielfalt an gastronomischen Einrichtungen jeglicher Couleur. Nur wenige Schritte von unserem Hotel entfernt lädt eine offene Tür geradezu ein, in ein Lokal zu spazieren, obwohl es offiziell erst ab 17 Uhr geöffnet hat und wir zeitlich noch davor liegen. Daneben verkündet ein Aufsteller „Täglich warme Küche bis 24 Uhr“. Nun, bei mir sollte es deutlich schneller gehen.
Das Ristorante Amore Mio liegt in einem Eckhaus an der belebten Brudermühlstrasse und verströmt am frühen Abend einen warmen, heimeligen Schein nach draussen. Beim Eintreten werde ich sofort sehr freundlich begrüsst und man lässt mir freie Platzwahl. Der weite Gastraum gehörte früher vermutlich mal zu einer urigen Wirtschaft und ist jetzt mit einfachen Mitteln nett hergerichtet worden: Laminatboden, neue Wandgestaltung, moderne Lampen, auf jedem Tisch brennt eine Kerze. Da es keine Raumteiler gibt, kann man sich in der Weite des Raumes an manchen Stellen allerdings etwas verloren vorkommen. Von den Lautsprechern schallen italienische Weisen – gottseidank kein „Ti amo“ (was beim hiesigen Lokalnamen vielleicht naheliegend wäre), sondern eher unbekanntere Songs. Gut so.
Schnell ist der Ober mit der Speisekarte zur Stelle. Ich weiss schon: mir ist weder nach Pizza noch nach Pasta oder Pinsa. Daher schaue ich mich gleich bei den Vorspeisen um. Hier gibt es verschiedene Salate, gemischte Antipasti, Burrata, Mozzarella alla Caprese, Vitello Tonnato etc. Genau richtig erscheint mir jetzt der Calamari Salat (15,90 Euro). Dazu bestelle ich 0,2 Liter Hauswein Pinot Grigio (7,90 Euro) und ein Glas Mineralwasser frizzante (2,90 Euro).
Kaum hat der Ober meinen Tisch verlassen, höre ich schon, wie in der Küche gebrutzelt wird, dass es nur so zischt. Zehn Minuten später steht das Resultat vor mir. Auf einem Bett von Rucola, Pomodorini und Sellerie liegen ein halbes Dutzend Baby-Calamari, scharf angebraten, mit sehr krossen Ärmchen. Dazu werden mehrere noch einmal erwärmte (aber keineswegs altbackene) Weissbrotscheiben gereicht. Mit Pfeffer, Salz, einem hervorragenden Balsamico und Öl mache ich mir den Salat nach eigenem Gusto an, was mir sowieso immer am liebsten ist. Schmeckt grossartig und liegt nicht zu schwer im Magen. Der Pino Grigio ist allerdings eher eine Enttäuschung, relativ fade und preislich für einen No-Name-Hauswein zu teuer. Das Glas ziert ein „Spülmaschinenfleck“.
Darüber hinweg tröstet allerdings der formvollendete Service, der charmant einige italienische Vokabeln in die Konversation einfliessen lässt, ganz so, wie es dem deutschen Gast meistens gut gefällt. Kurz vor 18 Uhr treffen dann plötzlich viele neue Gäste ein, offenbar alles Stammpublikum, das mit einem Ciao in Richtung Theke winkt und zielstrebig zu den vermutlich immer gleichen Tischen schreitet. Für mich ist jetzt eher schon Schluss. Halt: noch ein Besuch auf den Toiletten. Auf dem Weg dorthin sollte man in den hinteren Gängen allerdings nicht zu lange vor einen der Prospektständer stehen bleiben. Dann verabschiedet sich der Bewegungsmelder und man steht ziemlich schnell im Dunkeln da. Auch die Toiletten lassen vermuten, dass dies mal eine traditionelle Wirtschaft alten Zuschnitts war.
Alles in allem hat mir das Essen als kleine leichte Speise gut gemundet. Auch der charmante Service verdient Lob, ebenso wie die täglichen Öffnungszeiten, ohne einen einzigen Ruhetag.
Der letzte München-Besuch ist schon ein paar Jahre her und hat mich auch eher den verlässlichen bayrischen Spezialitäten nahegebracht. Dieses Mal ist alles etwas anders. Vor dem Besuch eines Konzerts in der nahegelegenen Isarphilharmonie schwören alle mich begleitenden Freunde, sich nur noch flüssig ernähren zu wollen. Doch mich treibt ein kleiner Hunger dann doch noch vor die Türe.
Lange suchen muss man nicht – dieses Viertel bietet eine immense Vielfalt an gastronomischen Einrichtungen jeglicher Couleur. Nur wenige Schritte von... mehr lesen
Ristorante Amore Mio
Ristorante Amore Mio€-€€€Restaurant08972400698Brudermühlstraße 19, 81371 München
3.5 stars -
"Leichter Vorabendsnack" MinitarDer letzte München-Besuch ist schon ein paar Jahre her und hat mich auch eher den verlässlichen bayrischen Spezialitäten nahegebracht. Dieses Mal ist alles etwas anders. Vor dem Besuch eines Konzerts in der nahegelegenen Isarphilharmonie schwören alle mich begleitenden Freunde, sich nur noch flüssig ernähren zu wollen. Doch mich treibt ein kleiner Hunger dann doch noch vor die Türe.
Lange suchen muss man nicht – dieses Viertel bietet eine immense Vielfalt an gastronomischen Einrichtungen jeglicher Couleur. Nur wenige Schritte von
Besucht am 29.01.2025Besuchszeit: Mittagessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 81 EUR
Der Sindelfinger Wettbachplatz ist seit Jahren zum alkoholgeschwängerten Bermudadreieck mutiert. Hauptsächlich unter der Ägide der Erdinger-Dynastie locken hier ein zünftiges Wirtshaus, eine den ganzen Winter über zum Einsatz kommende Almhütte, die irgendwo zwischen Oktoberfest und Weihnachtsmarkt oszilliert, sowie eine Glühweinbude und möglicherweise noch weitere Attraktionen, die mein geblendetes Auge übersehen haben könnte.
Freunde laden heute zu einer verspäteten Weihnachtsfeier ein, die aufgrund von Terminschwierigkeiten ständig vertagt werden musste. Selbst an einem schnöden Mittwochmittag steppt hier der Bär und ohne Platzreservierung oder relativ frühes Erscheinen dürfte man kaum mehr einen freien Tisch ergattern. Überhaupt sitzt man im Wirtshaus muckelig nah beisammen, bei bayrischen Devotionalien und folkloristischen Accessoires. Wer es gern gesellig mag, ist hier am richtigen Platz.
Obwohl zahlreiche Mittagsangebote (heute Hühnerfrikassee, Rindsroulade oder Schnitzel Wiener Art – jeweils mit Tagessuppe vorneweg) locken, greifen wir lieber zur Standardkarte. Selbstredend ist hier vor allem Deftiges angesagt, z.B. Leberknödelsuppe, Schupfnudeln mit Speckkraut, Hirschgulasch, Semmelknödel mit Rahmchampignons, Gänsekeule mit Rotkohl und Knödel, Nürnberger Rostbratwürstchen. Der Service im Erdinger agiert zackig und schnell, so dass wir uns rasch entscheiden müssen. Noch erschlagen von den Festtagsvöllereien wählen wir vermeintlich Überschaubares, wie drei Fleischküchle mit Kartoffelsalat (13,80 Euro), hausgemachte Semmelknödel mit Rahmchampignons (12,80 Euro) und Kässpätzle (wahlweise mit/ohne Speck oder Schinken) und Salat (15,80 Euro).
Die gut geerdete, emsige Servicedame schafft einiges weg, auch wenn sie bei Rückfragen zu den Speisen sehr ins Straucheln kommt. Immerhin trägt sie unsere Anliegen in die Küche und kommt mit Antworten zurück. Gefühlt müssen wir kaum länger als eine Viertelstunde auf unser Essen warten – und das bei proppevollem Haus. Die Portionen sind zuweilen üppig, eventuelle Reste darf man gerne einpacken. Wirklich mächtig geraten sind die drei Fleischküchle: vielleicht ein bisschen zu trocken, doch die überaus würzige Sauce gleicht es aus (und verleitet zugleich zum Trinken, was hier wohl das Hauptanliegen ist). Der Kartoffelsalat hätte ruhig etwas sämiger ausfallen können. Auch die Semmelknödel fallen zu kompakt und massig und dicht aus (hätte man vielleicht noch etwas länger ziehen lassen sollen). Glücklicher wären wir auch gewesen, wenn das Gericht in einem tiefen Teller mit einem Löffel serviert worden wäre. Doch so ging leider einiges von der Sauce verloren. Die Käsespätzle wiederum entpuppen sich als wahre Holzfällerportion und wundersamerweise als teuerstes unter den gewählten Gerichten. Aber dazu gibt es auch noch einen bunten Beilagensalat, der durch Vielseitigkeit und ein aromatisches Dressing überzeugt. Insgesamt haben wir das Gefühl, dass einiges an Fertigprodukten zum Einsatz kommt, sonst könnte man den hohen Durchsatz gar nicht schaffen.
Eifrig spülen wir das Mittagessen durch reichlich Getränke hinunter, als da sind: ein mittelmässiger Haberschlachter Trollinger mit Lemberger (6,80 Euro für das Viertele), ein Weinschorle weiss von unbekannter Provenienz (5,20 Euro für das Viertele), ein Erdinger alkoholfrei (4,80 Euro), eine eiskalte Cola light (4,80 Euro für 0,4 Liter), sowie ein Espresso (2,30 Euro). Der Service ist immer rasch und unkompliziert zur Stelle, fragt auch zwischendurch nach, ob alles stimmt und okay ist. Hier kann man sich nicht beklagen.
Kurz noch ein paar Fakten zur Infrastruktur. Leider sind die Toiletten im Erdinger recht klein und eng. Dafür kann die gute Innenstadtlage punkten. In Fusslaufnähe erreicht man den Busbahnhof, nur ein paar Schritte weiter den Bahnhof Sindelfingen. Auch(kostenpflichtige) Parkplätze sind rund um den Wettbachplatz verfügbar.
Der Sindelfinger Wettbachplatz ist seit Jahren zum alkoholgeschwängerten Bermudadreieck mutiert. Hauptsächlich unter der Ägide der Erdinger-Dynastie locken hier ein zünftiges Wirtshaus, eine den ganzen Winter über zum Einsatz kommende Almhütte, die irgendwo zwischen Oktoberfest und Weihnachtsmarkt oszilliert, sowie eine Glühweinbude und möglicherweise noch weitere Attraktionen, die mein geblendetes Auge übersehen haben könnte.
Freunde laden heute zu einer verspäteten Weihnachtsfeier ein, die aufgrund von Terminschwierigkeiten ständig vertagt werden musste. Selbst an einem schnöden Mittwochmittag steppt hier der Bär und ohne... mehr lesen
Wirtshaus Zum Erdinger
Wirtshaus Zum Erdinger€-€€€Wirtshaus07031 816633Wettbachstr. 1, 71063 Sindelfingen
3.5 stars -
"Üppige Portionen" MinitarDer Sindelfinger Wettbachplatz ist seit Jahren zum alkoholgeschwängerten Bermudadreieck mutiert. Hauptsächlich unter der Ägide der Erdinger-Dynastie locken hier ein zünftiges Wirtshaus, eine den ganzen Winter über zum Einsatz kommende Almhütte, die irgendwo zwischen Oktoberfest und Weihnachtsmarkt oszilliert, sowie eine Glühweinbude und möglicherweise noch weitere Attraktionen, die mein geblendetes Auge übersehen haben könnte.
Freunde laden heute zu einer verspäteten Weihnachtsfeier ein, die aufgrund von Terminschwierigkeiten ständig vertagt werden musste. Selbst an einem schnöden Mittwochmittag steppt hier der Bär und ohne
Besucht am 25.01.20251 Personen
Rechnungsbetrag: 3 EUR
Die kostenlos zugänglichen Museen Würth in Künzelsau sind immer eine Reise wert. Ungeschickt nur, wenn man dabei just mit einer Grossveranstaltung kollidiert, wie es uns passiert ist. Schlechtes Timing. Der Auftritt eines Kanzlerkandidaten im Carmen-Würth-Forum sorgt für viel Aufregung und die Blockierung der halben Infrastruktur, inklusive des sonst sehr gemütlichen und geschmackvoll ausstaffierten Cafés. Aber man kann ja nicht alles haben…
Diverse Standorte des Hauses Würth, inklusive Cafés und Betriebsrestaurants, werden verlässlich vom Panorama Catering betreut. Im Carmen-Würth-Forum liegt das Café direkt im Eingangsbereich, ist barrierefrei zugänglich und mit feinen Designer-Möbeln ausstaffiert. Mäntel und Taschen kann man kostenlos in Schliessfächern deponieren.
Da wir ohne Frühstück losgefahren sind, knurrt gegen Mittag der Magen schon bedenklich. Das Speisenangebot vor Ort ist nicht allzu üppig, wird aber ansprechend präsentiert. Es ist Selbstbedienung angesagt an einer kunstvoll illuminierten Theke, hinter der sich zeitweise ein halbes Dutzend Servicekräfte tummeln, deren Zuständigkeit allerdings für den Gast nicht ganz transparent ist und die sich fast alle einem versuchten Blickkontakt entziehen, indem sie ausdauernd auf den Boden schauen. Hat das System oder ist es der Aufregung aufgrund des hohen Besuchs zuzuschreiben? Bis ich gezielt eine Mitarbeiterin ansprechen kann, vergeht schon einige Zeit.
Wenn ich mich richtig erinnere, wird Focaccia mit Grillgemüse zwar auf der Karte ausgewiesen, aber man zeigt bedauernd auf das heute eingeschränkte Angebot und murmelt etwas von Schinken und Käse. Ich wähle die Käsealternative, die allerdings in einem dermassen zähen Brötchen steckt, dass es zum Verzweifeln ist. So gilt der zweite Versuch einem Stück Kuchen aus der hochgelobten Konditorei des Hotels Anne Sophie in Künzelsau (das ebenfalls von Carmen Würth gegründet wurde). Tatsächlich ist das Kuchenangebot riesig und sehr beeindruckend. Diverse Käsekuchenvarianten, Obstkuchen mit und ohne Streusel, auch Schokoladiges. Und so versöhnt mich der wohlschmeckende Käsekuchen mit Aprikosen (3,90 Euro) dann doch noch etwas mit dem hiesigen Ort – und das, obwohl ich dem Süssen sonst eher nicht zugeneigt bin.
Ansonsten können das gepflegte Ambiente, die aussergewöhnlichen Sitzmöbel und die tipptopp sauberen Toiletten gelobt werden. Die mangelnde Aufmerksamkeit der Servicekräfte ist vermutlich der Nervosität an diesem Tag zuzuschreiben. Verärgert hat mich diese Nachlässigkeit allerdings doch. Gäste, die zu einem anderen Zeitpunkt eintreffen, können sicherlich mit besseren Bedingungen rechnen.
Die kostenlos zugänglichen Museen Würth in Künzelsau sind immer eine Reise wert. Ungeschickt nur, wenn man dabei just mit einer Grossveranstaltung kollidiert, wie es uns passiert ist. Schlechtes Timing. Der Auftritt eines Kanzlerkandidaten im Carmen-Würth-Forum sorgt für viel Aufregung und die Blockierung der halben Infrastruktur, inklusive des sonst sehr gemütlichen und geschmackvoll ausstaffierten Cafés. Aber man kann ja nicht alles haben…
Diverse Standorte des Hauses Würth, inklusive Cafés und Betriebsrestaurants, werden verlässlich vom Panorama Catering betreut. Im Carmen-Würth-Forum liegt das Café... mehr lesen
Café Atrium im Carmen Würth Forum
Café Atrium im Carmen Würth Forum€-€€€Cafe, Catering+49 79 40 - 930 78 20Am Forumsplatz 1, 74653 Künzelsau
3.0 stars -
"Schlechtes Timing" MinitarDie kostenlos zugänglichen Museen Würth in Künzelsau sind immer eine Reise wert. Ungeschickt nur, wenn man dabei just mit einer Grossveranstaltung kollidiert, wie es uns passiert ist. Schlechtes Timing. Der Auftritt eines Kanzlerkandidaten im Carmen-Würth-Forum sorgt für viel Aufregung und die Blockierung der halben Infrastruktur, inklusive des sonst sehr gemütlichen und geschmackvoll ausstaffierten Cafés. Aber man kann ja nicht alles haben…
Diverse Standorte des Hauses Würth, inklusive Cafés und Betriebsrestaurants, werden verlässlich vom Panorama Catering betreut. Im Carmen-Würth-Forum liegt das Café
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Bei San Marco ist das Angebot definitiv grösser, es gibt auch noch genügend Sitzplätze im Aussenbereich, im passenden Winkel zur schon schräg stehenden Sonne. Dass mehrere Servicemitarbeiter malerisch herumstehen, sich kaum jemand angesprochen fühlt und man um jede Bestellung förmlich ringen muss, verwundert mich dann doch. Nun gut: das namenlose Weissweinschorle (5,90 Euro) wird in einer schönen Karaffe gereicht und ist gut gekühlt. Auf der Bruschetta Farcita (9,30 Euro) finden sich reichlich saftige Artischockenherzen, Pilze und Oliven unterschiedlicher Grösse und Couleur, schön mit Käse überbacken. Bis ich die Rechnung bekomme, stehe ich allerdings noch einige Nöte aus. Plötzlich hat ein einziger Ober schweissgebadet und sichtlich unter Druck das ganze Lokal und den Aussenbereich zu versorgen. Mamma mia!