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Wenn die Jugend allein unterwegs ist, gehen sie immer ins „Keke“ und essen dort einen „Kartoffeldöner“. Man mag uns alt nennen, aber das war meiner Frau und mir fremd. Also mussten wir das doch auch mal probieren, und so schreibe ich heute hier mal eine Bewertung über einen Dönerimbiss.
Bistro Keke
Es ging also nach dem Spendetermin für uns fünf mit dem fahrbaren Untersatz ins belebte Neustadtviertel. Da waren sie wieder unsere Probleme. Hier einen Parkplatz zu finden grenzt fast schon an ein Wunder. Nachdem wir dieses Problem schließlich adäquat am Straßenrand gelöst haben, beim Autotür öffnen fast einen rasenden Radler vom Gehweg geholt haben und den einarmigen Banditen der Stadt Dresden gefüttert hatten, ging es Richtung der alten Hauptfeuerwache der Dresdner Feuerwehr auf der Luisenstraße. Schräg gegenüber befindet sich das „Keke“, welches nach Aussage der Jugend den einzigen „Kartoffeldöner“, einen sogenannten Kumpir hier anbietet.
Werbung für den Kumpir
Im „Keke“ angekommen, bietet sich uns die Chance im Außenbereich, typisch Neustadt-Flair, an einem Tisch auf dem Fußweg Platz zu nehmen. Mann kann aber auch im gemütlichen, türkisch angehauchten Innenbereich abseits der großen Theke Platz nehmen.
Typischer Außenbereich eines Bistros in der Neustadt
Auf den Tischen liegen die Speisekartenflyer bereit. Aus einem umfangreichen Sortiment von Döner, Lahmacun, Dürum, Pide bis zum besagten Kumpir in allen möglichen Variationen erhält man hier das, was das Dönerherz beliebt.
Wir entschieden uns für den:
· 5x Kumpir Türkei mit Butter, Käse, Dönerfleisch, Tomaten, Gurken und Gewürzgurken für je 7,00 €
Als Getränke nahmen wir:
· 1x 0,5ér Flasche Radeberger Pilsner für 2,50 €
· 2x 0,5ér Flasche Coca Cola für je 2,50 €
· 1x 0,33ér Flasche Fritz Cola für 2,50 €
Die Bestellung muss man selbst im Bistro am typischen Dönerstand abgeben. Die fertigen Gerichte werden dann an den Tisch geliefert. Keine 10 Minuten später war es dann auch so weit, unser „Kartoffeldöner“ stand vor uns. Was war anders zum normalen Döner? Hier gab es kein Fladenbrot, sondern ebend eine große Ofenkartoffel, welche sich im türkischen Sprachgebrauch ebend Kumpir nennt.
Wikipedia schreibt dazu: Kumpir ist ein Gericht, das aus großen, mehlig kochenden Kartoffeln zubereitet wird. Diese werden in speziellen dreistöckigen Öfen gebacken, wobei die beiden unteren Etagen zum Garen und die obere zum Warmhalten verwendet werden. Sobald die Kartoffeln gar sind, werden sie in der Mitte aufgeschnitten, ohne sie dabei vollständig zu durchtrennen. Mit einer Gabel wird das Kartoffelinnere gelockert, mit Butter und geriebenem Käse vermengt und nach Belieben belegt. Mittlerweile ist Kumpir ein fester Bestandteil der türkischen Fast-Food-Küche. Das Wort Kumpir ist in die türkische Sprache übergegangen und bedeutet dort Ofen- oder Folienkartoffel. Ursprünglich stammt es vom pfälzischen/alemannischen Grumbier oder Krummbeere („Grundbirne“) ab. In dieser Form wurde es auch von deutschstämmigen Siedlern in Südosteuropa, den Donauschwaben verwendet, wo es als krumpir bzw. krompir in die serbokroatische Sprache und als krumpli in die ungarische Sprache einging, und wurde von Balkantürken, die Kontakt zu diesen Deutschsprachigen hatten, bis nach Anatolien verbreitet. Anders als Patates (Kartoffel) bezeichnet es die zubereitete Ofenkartoffel. Immer häufiger begegnet man diesem Wort reimportiert in Deutschland als Kumpir-ci. Hierbei handelt es sich um einen türkischen Imbiss, der Kartoffelspezialitäten anbietet.
Kumpir Türkei mit Butter, Käse, Dönerfleisch, Tomaten, Gurken und Gewürzgurken
Unser „Kumpir Türkei“ hier in Dresden war nun also eine große Backkartoffel. Diese war angenehm mehlig, weich, das Innere der Kartoffel ausgeräumt und mit Butter, Käse und kleinen Gewürzgurkenstückchen vermengt.
Kartoffelstampf mit Käse und Gewürzgurke, darüber Dönerfleisch
Danach kam das ganze wieder in die ausgehölte Backkartoffel, ehe die normalen Dönerzutaten hinzugefügt wurden. Hier im Dresdner „Keke“ wurden dafür der Saison entsprechend frische Gurken und Tomaten, in grobe Stücke geschnitten, sowie frische Zwiebelringe hinzugefügt. Obenauf dann eine dicke Portion Dönerfleisch mit den gewünschten entsprechenden Soßen wie Kräuter, Knoblauch und Chili, oder wie man beim Dönermann sagt-einmal mit alles. Das Dönerfleisch hier besteht aus Hack, sicherlich einer Mischung aus Lamm-und Schweinefleisch wie bei den meisten Dönerimbissen. Das Fleisch saftig, gut gebraten und angenehm würzig. Mann kann den Döner bzw. den Kumpir aber auch als Chickendöner bekommen. Auch gibt es den Kumpir statt mit Dönerfleisch als Variationen mit Würstchen, oder Spinat oder Thunfisch. Dem Einfallsreichtum sind hier wahrscheinlich keine Grenzen gesetzt. Uns schmeckte der Kumpir, unser „Kartoffeldöner“ sehr gut, ist mal was anderes. Immer muss ich den aber auch nicht haben, da bevorzuge ich mir dann doch schon nen richtigen Döner im Fladenbrot, richtigem Fleischspieß und einmal mit alles.
Kumpir Türkei mit Butter, Käse, Dönerfleisch, Tomaten, Gurken und Gewürzgurken
Nachdem wir fertig mit Essen waren, schafften wir unsere Teller ins Bistro, und mussten auch jetzt erst unsere Speisen und Getränke bezahlen. Das ist mutig.
Unser Fazit: wir ließen genau 45 Euro im „Keke“ in der Dresdner Neustadt. Hier gibt es viele Bistros, Cafés und Restaurants. Das Keke mit seinem Angebot des Kumpir, laut deren Internetseite der erste in Dresden, ist da mal was völlig anderes. Wenn es sich ergibt werden wir gern wieder kommen.