"Die Aalkate mausert sich immer mehr zum (unbeliebten) Bistro und hat die Preise massiv erhöht"
Geschrieben am 29.06.2022 2022-06-29 | Aktualisiert am 29.06.2022
"Ein Post allein für die Spezialität des Hauses - Fehmarnscher Sauerbraten"
Geschrieben am 23.05.2022 2022-05-23
"Eine urige und authentische Dorfkneipe-hier wird noch immer alles frisch zubereitet"
Geschrieben am 23.05.2022 2022-05-23
"Rundum perfekt"
Geschrieben am 19.05.2022 2022-05-19
"Unser neuer Favorit"
Geschrieben am 15.05.2022 2022-05-15
Ich schreibe heute hier zwei Bewertungen zusammen, da wir einmal mit den Rädern zum Mittag da waren, und einmal mit Opi Hartwig zum Abendessen.
Unterstand Aalkate Straßenseite
Das letzte Mal waren wir im Dezember 2021 hier, und waren wie immer sehr zufrieden. In der Zwischenzeit gab es eine Schließzeit, und da hat sich einiges getan in der Aalkate.
der Rest vom Biergarten/Freisitz Blick zur Fehmarnsundbrücke
Im hinteren Bereich des Grundstückes, wo im Sommer immer die umkämpften Freisitze mit Blick auf den Kleiderbügel (Fehmarnsundbrücke) waren, ist nun ein moderner Wintergarten mit einer weiteren Theke entstanden.
neuer Wintergarten/Bootshaus neuer Wintergarten/Bootshaus
Dieser Platz wird im Sommer fehlen, in der kalten Übergangszeit wird der Wintergarten erheblich zur Entspannung der Lage mit dem vollen Gasthaus sein. Weiterhin kann man nicht mehr telefonisch reservieren, dies geht nur noch online. Was macht dann aber Opi Hartwig, der weder PC noch Höllenmaschine (Originalzitat Opi Hartwig zum Smartphone) hat? Das Zeitalter der Digitalisierung ist ja gut, aber hier dann doch übertrieben.
Unser erster Ausflug führte uns als bei schönstem Osterwetter mit dem Rad nach Lemkenhaven. Wir hatten uns zu Hause schon auf frischen Matjes gefreut, und so sollte es eben Matjes und eine Ofenkartoffel mit Sour Cream geben. Zu unserer Enttäuschung gab es beides leider nicht mehr zusammen an der Fischverkaufstheke, sondern wir mussten den Matjes und die Remoulade an der Fischverkaufstheke, wo es auch die Fischbrötchen und den geräucherten Fisch für außer Haus gibt, bestellen, und die Ofenkartoffel mussten wir an der Restauranttheke bestellen. Wir erinnern uns > die Aalkate ist ein Selbstbedienungsrestaurant. Aber was bitte soll denn dieser Sch…. ? War es bisher so, das man Matjes oder was auch immer an geräucherten Fisch zusammen mit Ofenkartoffeln oder Kartoffelsalat an der Verkaufstheke bekam, muss man sich nun zwei Mal anstellen? Das macht vor allem (keinen) Sinn in der Hochsaison, wo an beiden Theken lange Schlangen stehen.
Der nächste Schock folgte alsbald. Gab es bisher ordentliche Teller zum „hier essen“ wurde uns der Matjes als auch die Remoulade in einer Imbisspappschale serviert. Einzig die Ofenkartoffel, welche ja im Restaurantbereich geordert wurde, war dann auf einem ordentlichen Teller drapiert. Was bitte soll das denn? Hier muss unbedingt nachgebessert werden. Nachdem wir also unseren Natur-, und Aalrauchmatjes (1,85 €/100 g) hatten, setzten wir uns in den verbliebenen Außenbereich mit Blick auf die Fehmarnsundbrücke und warteten auf unsere Ofenkartoffel mit Sour Cream für jeweils 6,90 €. Der Aalkatenpieper zeigte nach wenigen Minuten an das die Ofenkartoffel nun fertig sei,
Aalkatenbrummer in Aktion
und nachdem ich von der Restauranttheke wieder zurück war, konnten wir endlich unser lang ersehntes Mittag genießen. Die Qualität war natürlich wie immer perfekt. Die Aalkate ist für ihren selbst gemachten Matjes ja auch weit über die Inselgrenzen bekannt. Auch die Ofenkartoffel war richtig gut, ob die Sour Cream ob der verkauften Menge hier selbst hergestellt wird wie die leckeren Remouladen kann ich nicht beurteilen.
Unser Mittag-Matjes mit Ofenkartoffel und Sour Cream
Vom Essen waren wir also wieder zufrieden, das drumherum störte dann etwas. Insgesamt kostete uns das Mittagsmahl 22,57 €.
Am nächsten Abend ging es dann mit Opi Hartwig wieder in die Aalkate, und da begann schon schon das Dilemma als wir in die Straße zur Aalkate einbogen. Auto an Auto, alle längs der Straße verfügbaren Parkplätze waren belegt. Die freien Flächen vor den angrenzenden Häusern gehören den Anwohnern und sind konsequent mit Verkehrshütchen und Flatterband abgesperrt, da ja Verbots- und Hinweisschilder den deutschen Autofahrer nicht interessieren.
Opi Hartwig auf dem Weg zum Auto Parksituation vor der Aalkate
Ich kenne Zeiten, da sind die Anwohner nicht mal mehr zur Haustür rein und raus gekommen, da die Autos dicht an dicht standen. Des einen Erfolg ist des anderen Leid. Wir fanden etwas abseits ein Platz für unser vierrädriges Gefährt, und liefen die paar Meter zur Aalkate.
Da ich am Tag zuvor mit meiner Höllenmaschine bereits einen Platz reserviert hatte, wurden wir direkt zu diesem geführt, die Karte in die Hand gedrückt, den Rest kennen wir ja. Als erstes ging es für mich erst mal zur Theke die Getränke holen.
Ich brachte mit:
· 1 x 0,5ér Flensburger Pils für 4,90 €
· 2 x 0,2ér Glas KIEFER Grauburgunder für je 6,40 €
0,5ér Flensburger Pils und 2 x 0,2ér Glas KIEFER Grauburgunder
Nachdem ich die Getränke an unseren Platz gebracht hatte, studierten wir erst einmal die Speisekarte, obwohl, eigentlich kennen wir die ja auswendig, denn neues gibt es recht selten oder nur als Tagesangebot. Wir waren abermals geschockt. Die Preise hatten sich über die Schließzeit deutlich erhöht. So kosten die Fischgerichte nun im Schnitt zwischen zwei (Kutterscholle) und vier (Thunfisch) Euro mehr, für Nichtfischesser hat sich das Rumpsteak gar um ganze 6 Euro erhöht. Oha, wow, das ist heftig und mutig.
die neue Speisekarte 2022
Wir entschieden uns für:
· 1 x Dorade im ganzen gegrillt, gereicht mit Kräuterbutter und Steakhouse Pommes für 22,50 €
· 2 x Dorschfilet in Hauspanade, gereicht mit Senfsoße und Kartoffelecken mit Sour Cream für je 21,90 €
Nachdem ich einige Minuten angestanden habe, konnte ich meine Bestellung aufgeben, und bekam wieder den dicken Aalkatentischbrummer. Nun hatten wir 20 Minuten Zeit, um uns gemütlich am Tisch zu unterhalten, bevor uns dieser dicke Brummer mit wilden Geblinke und lauten brummen aus unseren Gesprächen riss. Gemeinsam mit meiner Frau ging es zur Theke die drei Teller mit unserem Essen holen. Zurück zum Tisch schlängelten wir uns durch die Leute, und bekamen so wieder einmal einen Eindruck davon was sonst die Kellner in anderen Lokalen so leisten.
An unseren Essen hatten wir wieder nichts auszusetzen, die Aalkatenküche ist schon gut.
Blick zur Selbstbedienungstheke mit offener Küche
Meine Dorade war mit sichtbaren Spuren auf der Haut gegrillt, die Gräten ließen sich sehr leicht entnehmen. Auf der knusprigen Haut ein Klecks Kräuterbutter als Würze. Die Dorade hatte reichlich Fleisch, den Kopf ließ ich unangetastet. Als Beilage gab es eine Art japanische Algen, genau konnten wir es nicht definieren. Ich wählte die Steakhouse Pommes zur Dorade, Rosmarinkartoffeln oder Kartoffelecken hätten jedoch deutlich besser dazu gepasst. Auch waren die Pommes sehr blass und für meinen Geschmack nicht kross genug.
Dorade im ganzen gegrillt, gereicht mit Kräuterbutter und Steakhouse Pommes für 22,50 € Dorade im ganzen gegrillt, gereicht mit Kräuterbutter und Steakhouse Pommes für 22,50 €
Opi Hartwig und meine Frau entschieden sich wieder einmal für das Dorschfilet in Hauspanade, traditionell mit Kartoffelecken.
Dorschfilet in Hauspanade, gereicht mit Senfsoße und Kartoffelecken mit Sour Cream für je 21,90 €
Die Filets kamen einmal als Mittelstück vom Dorsch, und bei meiner Frau als Endstück. Beide Dorschfilets waren knusprig gebraten, im inneren noch angenehm saftig. Dazu eine leckere, leicht scharfe Senfsoße, die ihren Namen alle Ehre macht. Im Gegensatz zu meinen Pommes waren hier die Kartoffelecken fast schon wieder zu knusprig frittiert. Dazu das bekannte Sour Cream, wie wir es tags zuvor schon von unserer Ofenkartoffel kannten.
Dorschfilet in Hauspanade, gereicht mit Senfsoße und Kartoffelecken mit Sour Cream für je 21,90 €
Da ja meine Frau bekanntlich ein kleines Leckermäulchen ist, durfte zum Abschluss natürlich wieder einmal das obligatorische
· Schokoküchlein mit flüssigen Kern an Himbeersoße und frischen Beeren für 6,90 €
nicht fehlen.
Also hieß es wieder anstellen, bestellen, bezahlen und warten.
Zum Glück dauerte das Schokoküchlein nicht so lange, und es erfüllte die Erwartungen meiner Frau. Auch wenn das gute Stück ganz sicher Convenience ist, es war so so fluffig, locker und fein, das es da gar nichts zum aussetzen gab. Der flüssige Schokokern zartschmelzend, die Sahne fest und nicht zu süß. Etwas wenig Himbeersoße, und an Beeren gab es Orangenscheiben, Trauben und Physalis. Upps, das sind ja gar keine Beeren. Dann sollte das aber auch so in die Karte!
Das Abendmahl kostete uns zu dritt 90,90 €.
Fazit: unser Fels in der Brandung bröckelt. War die Aalkate trotz Selbstbedienung bisher immer unser sicherer Hafen, kommen nun langsam massive Zweifel. Eine doch recht heftige Preiserhöhung bei allen Speisen, ohne nennenswerten Mehrwert. Der Bau des zusätzlichen Wintergartens, der doch reichlich Platz im Biergarten wegnimmt, aber am meisten hat uns dann doch unser Matjesmittag sauer aufgestoßen. Ich denke wir werden ab und an noch wieder kommen, aber wenige Meter weiter lauert eine sehr gute Konkurrenz > Kolles Fischpfanne.
Wappen der Aalkate