Geschrieben am 26.12.2021 2021-12-26| Aktualisiert am
26.12.2021
Besucht am 22.12.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 57 EUR
Letzter Arbeitstag vor den Feiertagen und dann auch früher aus. Weihnachtsfeiern gibt es ja derzeit irgendwie nimmer. Als ich nachhause kam fragte ich meine liebe Frau ob wir nicht abends noch essen gehen wollten. Die derzeitige Situation und der Ausblick auf Kommendes verhieß keine entspannte Gastlichkeit nach den Feiertagen.
Ein kurzes Abwiegen und wir versuchten es mal im Irodion in Fellbach. Und, welch Überraschung, es waren noch Plätze für den Abend frei. Das Haus läuft seit längerer Zeit richtig gut. Und, weil wir gleich an Freunde dachten, natürlich ohne zuvor zu fragen, reservierten wir gleich für 4 Personen.
Allerdings hatten wir dabei die Rechnung ohne den Gast (oder wie das heißt) gemacht. Denn unsere Freunde hatten für den Abend schon im Schiller in Fellbach reserviert.
Ja, das Schiller, das interessierte mich auch schon lange. Hörte man doch ganz Ordentliches und Gutes davon und auch hier auf GG wird es gelobt, wenngleich die Bewertungen schon ein paar viele Tage alt sind.
Also, dann mal im Schiller angerufen. Auf den freundlichen Erstkontakt kam ein erbetener Rückruf nach 4 Minuten, es hätte geklappt die Reservierung auf 4 Personen zu erweitern und die Sitzplätze entsprechend umzushiften.
Sehr schön, jetzt noch gleich im Irodion abgesagt, natürlich nicht ohne gleich noch die Öffnungszeiten über die Feiertage zu erfragen, und der Abend konnte kommen.
Nach dieser kurzen Achterbahnfahrt am Mittag waren wir natürlich gespannt.
Da Schiller in Fellbach liegt neben der großzügigen Parkanlage der Schwabenlandhalle, hat aber selbst nur deren 3 Parkplätze vor dem Haus. Bei der Schwabenlandhalle gibt es aber ein Parkhaus mit soweit ganz zivilen Preisen (1€/h). Ansonsten sind in dem anliegenden Wohngebiet kaum Parkplätze zu ergattern. Da dürften schnell 100m Fußmarsch (so man es denn so nennen kann) vonnöten sein.
Ins Haus geht es ebenerdig. Und direkt nach dem Windfang wurden wir dann auch umgehend auf unseren Impfstatus durchleuchtet. Das ganze vorgeschriebene Programm wurde sehr geflissentlich aber auch freundlich abgearbeitet. Vorbildlich!
Dann noch einen kurzen Abgleich mit dem Reservierungsbuch und wir konnten schon mal Platz nehmen um auf unsere Freunde zu warten.
Ziemlich rustikale Einrichtung. Aber auch sehr gemütlich und nett dekoriert mit den (echten) Rosen als Lichtpunkte unter den Hängeleuchten.
Hatte was heimeliges.
Als sich unsere Freunde ankündigten, wurde es kurz etwas betriebsam im Hintergrund. Sie kam nämlich, wie immer, auf 4 Rädern an den Tisch. Benötigte dafür aber keinen eigenen Stuhl. Der Grund der Betriebsamkeit kam dann umgehend mit vielen Entschuldigungen daher. Ob es uns was ausmache einen anderen Tisch zu nehmen, an dem der Rollstuhl nicht so sehr in den Laufweg der Servicekräfte ragen würde. War natürlich kein Thema und unsere Freunde entschuldigten sich wiederum dafür nicht gleich bei der Reservierung darauf hingewiesen zu haben.
Der andere Tisch war dafür umso besser, hatten wir in der Ecke doch unsere gemütliche Ruhe.
Einziger klitzekleiner Nachteil: Die Ausleuchtung war nicht so prickelnd und ich hatte etwas Mühe aus den Bildern noch genug rauszuholen. Da wäre ein Flakscheinwerfer wie er einem Solinger GG’ler beim Ablichten angedichtet wird, hilfreich gewesen. ;-)
Die Karten wurden vom Service gereicht und so hatten wir erstmal Gelegenheit etwas darin zu stöbern bis es dann zur Getränkeabfrage kam.
So wurden dann anschließend ein Spezi (0,33l zu 3,3€) ein Teinacher Medium Mineralwasser (0,5l zu 3,50€) und ein Tonic water (0,2l zu 2,60€) für uns zwei geordert. Gegenüber gab es noch ein Spezi und einen Schoppen Rotwein nicht mehr bekannter Provenienz, wobei ich hier in der Gegend stark darauf tippe, daß der Tropfen nicht weit fahren musste.
Das Essen war dann schon schwieriger auszusuchen. Es war zwar eine angenehm übersichtliche Speisekarte, hatte aber schon den einen oder anderen Stolperstein beim Drüberhuschen.
Ok, für einen Cheeseburger fahre ich nicht nach Fellbach. Und ein paniertes Schweineschnitzel ist zwar meist kein falscher Fehler nicht, aber hier gibt es ein solches auch als „Schnitzelbert“. Paniertes Schnitzel Wiener Art mit einem gebackenen Camembert darauf. Dieses bestellte z.B. mein Gegenüber und er meinte, daß es hervorragend passen und schmecken würde. Was mich aber noch zaudern ließ war die Haxe die in der Karte stand. Jeweils als ganze und halbe Welche. Eine kurze Nachfrage ob sie denn nicht zu lange dauern würde wirde vom Service freundlich weggelächelt und erwähnt, daß sie hier so gut laufe und von daher ständig „Gewehr bei Fuß“ stünde.
Jepp, so wurde es bei mir eine
Halbe Schweinehaxe mit Dunkelbiersoße und Brot (9,50) zzgl. eines Beilagensalates (4.-).
Das SchniPoSa (15,90) meiner Lieben hatte den Beilagensalat schon inkludiert.
Unsere Gegenüber entschieden sich einmal für den Schnitzelbert und einmal für das Jägerschnitzel in Champignonrahmsoße.
Wenn ich auf der Karte eine Maronencremesuppe (5,50) entdecke bestelle ich sie für gewöhnlich. Und meiner Lieben war dann auch gleich nach einer Flädlesupp’ (4,-€).
Auch mein Gegenüber konnte der Maronencremesuppe nicht widerstehen.
Was dann aber zu gegebener Zeit an den Tisch kam wurde wohl in zu kalte Terrinen geschöpft. Die Maronencremesuppen waren gerade so noch lauwarm. Das war dem Kellner sehr arg und keine 10 Minuten später kamen ganz frisch angerichtete und herrlich heiße Süppchen zurück. Ja, das passte.
Was ebenfalls passte war der intensive Geschmack nach der Edelkastanie. Etwas ab fiel dabei aber leider die Konsistenz. Da war irgendwie nicht viel Cremigkeit vorhanden. Auch deutlich luftiger und geschmeidiger habe ich das schon gegessen. Es erinnerte eher an einen Maronenbrei. War schon etwas sehr schade.
Die Flädlesupp’ meiner Frau sah klasse aus und kam schon heiß an den Tisch.
Die Flädle waren gut, wenngleich eine Spur zu weich aber die Brühe hatte recht wenig Gehalt. Sehr zurückhaltend. Dabei lebt diese Suppe von einer kräftigen Brühe. Das hätten wir von einem schwäbischen Haus mit diesem Anspruch nicht bzw. besser erwartet.
Es half alles nichts, der Service wurde um Salz und Pfeffer gebeten.
Tja, der Auftakt hatte deutlich Luft nach oben.
Aber es gab ja noch die Hauptspeisen und die kamen alsbald, gleichzeitig (!) und schön speicheltreibend aussehend herbei.
Und meines Gegenübers Schnitzelbert hielt was er (sich davon) versprach.
Ein Trum von einem Camembert lag auf dem Schnitzel und ergoss sich beim Anschneiden darüber. Davon habe ich leider kein Bild aber es sah schon saugut aus. Und nach Aussage unseres Freundes schmeckte es auch genau so.
Seine Liebste war mit ihrem Jägerschnitzel ebenfalls sehr zufrieden.
Alleine die Soße sah schon speicheltreibend aus (das Schnitzel konnte ich ja erstmal gar nicht sehen ;-)).
Meine Liebe bekam zwei panierte Schweineschnitzel der ausufernden Art.
Begleitet von einem Berg knuspriger und heißer, genau getroffener, Pommes. Die Schnitzel, noch angenehm zart im Biss, bedurften aber einer kleinen Spur Salz, da sie etwas zurückhaltend gewürzt waren. Analog dazu die Pommes. Aber andersrum wäre es auch nix. Letztlich gab sie zwar alles aber irgendwann war der Sättigungspunkt dermaßen überschritten, daß es einfach keinen Spaß mehr machte weiter zu essen. Gerne packte der Service die Schnitzelreste zum Mitnehmen ein.
Der Service wurde hier übrigens von einem Herrn und einer Dame abwechselnd aber immer nett, freundlich und empathisch erledigt.
Tja und meine Haxe freute sich nun auch schon lange genug ihres Daseins.
Rechtzeitig zuvor wurde natürlich noch ein Weizenbier geordert. Tonic water und Haxe, also bitte, das geht ja wohl nicht ;-)
Es gab ein extra Messer zur Haxe damit die knusprig-resche Schwarte auch ordentlich geschnitten werden konnte. Und die war schon mal richtig klasse! Das Fleisch war auch gut gewürzt und angenehm zart und fiel schon fast ohne Messer vom Knochen. Vielleicht eine Spur zarter hätte ich mir das Fleisch gewünscht, aber das mag wohl der Vorhaltung geschuldet sein. Aber auch mit diesem kleinen Manko ließ es sich gut essen und schmecken. Die Dunkelbiersoße hatte ebenfalls ordentlich Geschmack und wurde mit dem anständigen Brot anschließend vollends aufgesogen.
Es war vielleicht nicht die beste Haxe die ich je gegessen hatte aber außerhalb Oberbayerns und Schwabens hatte ich noch nie eine so gute.
Böse Zungen würden jetzt behaupten, daß ich außerhalb dieser Regionen bislang zeitlebens sowieso nur drei Haxen gegessen hätte, aber zwei davon waren definitiv nicht ganz so gut und eine weitere wurde privat kredenzt. Fällt also aus der Wertung ;-)
Der Beilagensalat, den ich extra orderte, war bei den anderen Gerichten dabei.
Mit Ausnahme des ganz anständigen Kartoffelsalates, war es eben weitestgehend Blattsalat mit einer süßlichen aber essigsauren guten Vinaigrette übergossen. Unterschiedliche Salate, jeweils separat angemacht, bevorzuge ist zwar (und liebe sie) und hoffe in solchen Häusern auch immer darauf, aber das ist wohl mittlerweile auch in schwäbischen Häusern nicht mehr ganz stringent.
Zum Abschluß gab es für meine Liebe noch etwas Süßes. Panna cotta mit Bratapfelfüllung (5,50).
Das Panna cotta war laut ihrer Aussage (ich kann da nicht mitreden;-)) sehr lecker. Einzig etwas viele harte Schalenstückchen beim Bratapfelmus wären doch etwas störend gewesen.
Letztlich wurden wir gut und ordentlich satt. Es hat fast alles gut geschmeckt und die Haxe würde ich so wieder bestellen. Aber auch der Schnitzelbert würde mich sehr reizen. Das PLLV (also das PLV mitsamt der Lage in Fellbach) ist mehr als anständig. Vielleicht würde ich den Weg nicht mehr extra fahren, aber wenn es sich ergibt sehr gerne wieder.
PS: Der Betrag bezieht sich natürlich alleine auf unser beider Essen.
Letzter Arbeitstag vor den Feiertagen und dann auch früher aus. Weihnachtsfeiern gibt es ja derzeit irgendwie nimmer. Als ich nachhause kam fragte ich meine liebe Frau ob wir nicht abends noch essen gehen wollten. Die derzeitige Situation und der Ausblick auf Kommendes verhieß keine entspannte Gastlichkeit nach den Feiertagen.
Ein kurzes Abwiegen und wir versuchten es mal im Irodion in Fellbach. Und, welch Überraschung, es waren noch Plätze für den Abend frei. Das Haus läuft seit längerer Zeit richtig gut. Und,... mehr lesen
3.5 stars -
"Freude hatten wir im Schiller, eine Ode würde ich ihm aber nicht andichten." AndiHaLetzter Arbeitstag vor den Feiertagen und dann auch früher aus. Weihnachtsfeiern gibt es ja derzeit irgendwie nimmer. Als ich nachhause kam fragte ich meine liebe Frau ob wir nicht abends noch essen gehen wollten. Die derzeitige Situation und der Ausblick auf Kommendes verhieß keine entspannte Gastlichkeit nach den Feiertagen.
Ein kurzes Abwiegen und wir versuchten es mal im Irodion in Fellbach. Und, welch Überraschung, es waren noch Plätze für den Abend frei. Das Haus läuft seit längerer Zeit richtig gut. Und,
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Datenschutz-Einstellungen
Hier können Sie festlegen, wie wir Ihre Daten verwenden dürfen. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionen zur Verfügung stehen.
Unbedingt erforderliche Technologien
Um Sicherheit gewährleisten, Missbrauch verhindern und Inhalte und Anzeigen technisch sowie unsere Services wie von Ihnen gewünscht bereitstellen zu können, sind folgende Technologien erforderlich.
Produkte oder Inhalte technisch bereitstellen
z.B. Session für Warenkorb, Favoriten, letzte Bestellungen ...
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie im internen Bereich an erforderlichen Stellen.
Google Anzeigen
z.B. die kostenlose Nutzung unserer Website ist nur mit Google Adsense Werbeanzeigen möglich.
Performance Cookies
Mithilfe dieser Cookies können wir Besuche und Traffic-Quellen zählen, damit wir die Leistung unserer Website messen und verbessern können. Sie geben uns Aufschluss darüber, welche Seiten beliebt und weniger beliebt sind und wie sich Besucher auf der Website bewegen.
Google Analytics
z.B. Erfassung der Seitenaufrufe, Verweildauer usw.
Google Tag Manager
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Facebook Pixel
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Multimediale Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, die Funktionalität und individuelle Gestaltung zu verbessern, beispielsweise von integrierten Videos und virtuellen 360° Rundgängen. Ohne diese Cookies können einige oder alle dieser Funktionen nicht ordnungsgemäß funktionieren.
Youtube Videos
z.B. Integration von Youtube Videos über iFrame Technologie.
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie.
Google Maps 360° Rundgänge
z.B. Integration von Google Maps 360° Rundgängen per Javascript
Marketing Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, auf die Benutzerinteressen abgestimmte Werbung einzublenden.
Ein kurzes Abwiegen und wir versuchten es mal im Irodion in Fellbach. Und, welch Überraschung, es waren noch Plätze für den Abend frei. Das Haus läuft seit längerer Zeit richtig gut. Und, weil wir gleich an Freunde dachten, natürlich ohne zuvor zu fragen, reservierten wir gleich für 4 Personen.
Allerdings hatten wir dabei die Rechnung ohne den Gast (oder wie das heißt) gemacht. Denn unsere Freunde hatten für den Abend schon im Schiller in Fellbach reserviert.
Ja, das Schiller, das interessierte mich auch schon lange. Hörte man doch ganz Ordentliches und Gutes davon und auch hier auf GG wird es gelobt, wenngleich die Bewertungen schon ein paar viele Tage alt sind.
Also, dann mal im Schiller angerufen. Auf den freundlichen Erstkontakt kam ein erbetener Rückruf nach 4 Minuten, es hätte geklappt die Reservierung auf 4 Personen zu erweitern und die Sitzplätze entsprechend umzushiften.
Sehr schön, jetzt noch gleich im Irodion abgesagt, natürlich nicht ohne gleich noch die Öffnungszeiten über die Feiertage zu erfragen, und der Abend konnte kommen.
Nach dieser kurzen Achterbahnfahrt am Mittag waren wir natürlich gespannt.
Da Schiller in Fellbach liegt neben der großzügigen Parkanlage der Schwabenlandhalle, hat aber selbst nur deren 3 Parkplätze vor dem Haus. Bei der Schwabenlandhalle gibt es aber ein Parkhaus mit soweit ganz zivilen Preisen (1€/h). Ansonsten sind in dem anliegenden Wohngebiet kaum Parkplätze zu ergattern. Da dürften schnell 100m Fußmarsch (so man es denn so nennen kann) vonnöten sein.
Ins Haus geht es ebenerdig. Und direkt nach dem Windfang wurden wir dann auch umgehend auf unseren Impfstatus durchleuchtet. Das ganze vorgeschriebene Programm wurde sehr geflissentlich aber auch freundlich abgearbeitet. Vorbildlich!
Dann noch einen kurzen Abgleich mit dem Reservierungsbuch und wir konnten schon mal Platz nehmen um auf unsere Freunde zu warten.
Ziemlich rustikale Einrichtung. Aber auch sehr gemütlich und nett dekoriert mit den (echten) Rosen als Lichtpunkte unter den Hängeleuchten.
Hatte was heimeliges.
Als sich unsere Freunde ankündigten, wurde es kurz etwas betriebsam im Hintergrund. Sie kam nämlich, wie immer, auf 4 Rädern an den Tisch. Benötigte dafür aber keinen eigenen Stuhl. Der Grund der Betriebsamkeit kam dann umgehend mit vielen Entschuldigungen daher. Ob es uns was ausmache einen anderen Tisch zu nehmen, an dem der Rollstuhl nicht so sehr in den Laufweg der Servicekräfte ragen würde. War natürlich kein Thema und unsere Freunde entschuldigten sich wiederum dafür nicht gleich bei der Reservierung darauf hingewiesen zu haben.
Der andere Tisch war dafür umso besser, hatten wir in der Ecke doch unsere gemütliche Ruhe.
Einziger klitzekleiner Nachteil: Die Ausleuchtung war nicht so prickelnd und ich hatte etwas Mühe aus den Bildern noch genug rauszuholen. Da wäre ein Flakscheinwerfer wie er einem Solinger GG’ler beim Ablichten angedichtet wird, hilfreich gewesen. ;-)
Die Karten wurden vom Service gereicht und so hatten wir erstmal Gelegenheit etwas darin zu stöbern bis es dann zur Getränkeabfrage kam.
So wurden dann anschließend ein Spezi (0,33l zu 3,3€) ein Teinacher Medium Mineralwasser (0,5l zu 3,50€) und ein Tonic water (0,2l zu 2,60€) für uns zwei geordert. Gegenüber gab es noch ein Spezi und einen Schoppen Rotwein nicht mehr bekannter Provenienz, wobei ich hier in der Gegend stark darauf tippe, daß der Tropfen nicht weit fahren musste.
Das Essen war dann schon schwieriger auszusuchen. Es war zwar eine angenehm übersichtliche Speisekarte, hatte aber schon den einen oder anderen Stolperstein beim Drüberhuschen.
Ok, für einen Cheeseburger fahre ich nicht nach Fellbach. Und ein paniertes Schweineschnitzel ist zwar meist kein falscher Fehler nicht, aber hier gibt es ein solches auch als „Schnitzelbert“. Paniertes Schnitzel Wiener Art mit einem gebackenen Camembert darauf. Dieses bestellte z.B. mein Gegenüber und er meinte, daß es hervorragend passen und schmecken würde. Was mich aber noch zaudern ließ war die Haxe die in der Karte stand. Jeweils als ganze und halbe Welche. Eine kurze Nachfrage ob sie denn nicht zu lange dauern würde wirde vom Service freundlich weggelächelt und erwähnt, daß sie hier so gut laufe und von daher ständig „Gewehr bei Fuß“ stünde.
Jepp, so wurde es bei mir eine
Halbe Schweinehaxe mit Dunkelbiersoße und Brot (9,50) zzgl. eines Beilagensalates (4.-).
Das SchniPoSa (15,90) meiner Lieben hatte den Beilagensalat schon inkludiert.
Unsere Gegenüber entschieden sich einmal für den Schnitzelbert und einmal für das Jägerschnitzel in Champignonrahmsoße.
Wenn ich auf der Karte eine Maronencremesuppe (5,50) entdecke bestelle ich sie für gewöhnlich. Und meiner Lieben war dann auch gleich nach einer Flädlesupp’ (4,-€).
Auch mein Gegenüber konnte der Maronencremesuppe nicht widerstehen.
Was dann aber zu gegebener Zeit an den Tisch kam wurde wohl in zu kalte Terrinen geschöpft. Die Maronencremesuppen waren gerade so noch lauwarm. Das war dem Kellner sehr arg und keine 10 Minuten später kamen ganz frisch angerichtete und herrlich heiße Süppchen zurück. Ja, das passte.
Was ebenfalls passte war der intensive Geschmack nach der Edelkastanie. Etwas ab fiel dabei aber leider die Konsistenz. Da war irgendwie nicht viel Cremigkeit vorhanden. Auch deutlich luftiger und geschmeidiger habe ich das schon gegessen. Es erinnerte eher an einen Maronenbrei. War schon etwas sehr schade.
Die Flädlesupp’ meiner Frau sah klasse aus und kam schon heiß an den Tisch.
Die Flädle waren gut, wenngleich eine Spur zu weich aber die Brühe hatte recht wenig Gehalt. Sehr zurückhaltend. Dabei lebt diese Suppe von einer kräftigen Brühe. Das hätten wir von einem schwäbischen Haus mit diesem Anspruch nicht bzw. besser erwartet.
Es half alles nichts, der Service wurde um Salz und Pfeffer gebeten.
Tja, der Auftakt hatte deutlich Luft nach oben.
Aber es gab ja noch die Hauptspeisen und die kamen alsbald, gleichzeitig (!) und schön speicheltreibend aussehend herbei.
Und meines Gegenübers Schnitzelbert hielt was er (sich davon) versprach.
Ein Trum von einem Camembert lag auf dem Schnitzel und ergoss sich beim Anschneiden darüber. Davon habe ich leider kein Bild aber es sah schon saugut aus. Und nach Aussage unseres Freundes schmeckte es auch genau so.
Seine Liebste war mit ihrem Jägerschnitzel ebenfalls sehr zufrieden.
Alleine die Soße sah schon speicheltreibend aus (das Schnitzel konnte ich ja erstmal gar nicht sehen ;-)).
Meine Liebe bekam zwei panierte Schweineschnitzel der ausufernden Art.
Begleitet von einem Berg knuspriger und heißer, genau getroffener, Pommes. Die Schnitzel, noch angenehm zart im Biss, bedurften aber einer kleinen Spur Salz, da sie etwas zurückhaltend gewürzt waren. Analog dazu die Pommes. Aber andersrum wäre es auch nix. Letztlich gab sie zwar alles aber irgendwann war der Sättigungspunkt dermaßen überschritten, daß es einfach keinen Spaß mehr machte weiter zu essen. Gerne packte der Service die Schnitzelreste zum Mitnehmen ein.
Der Service wurde hier übrigens von einem Herrn und einer Dame abwechselnd aber immer nett, freundlich und empathisch erledigt.
Tja und meine Haxe freute sich nun auch schon lange genug ihres Daseins.
Rechtzeitig zuvor wurde natürlich noch ein Weizenbier geordert. Tonic water und Haxe, also bitte, das geht ja wohl nicht ;-)
Es gab ein extra Messer zur Haxe damit die knusprig-resche Schwarte auch ordentlich geschnitten werden konnte. Und die war schon mal richtig klasse! Das Fleisch war auch gut gewürzt und angenehm zart und fiel schon fast ohne Messer vom Knochen. Vielleicht eine Spur zarter hätte ich mir das Fleisch gewünscht, aber das mag wohl der Vorhaltung geschuldet sein. Aber auch mit diesem kleinen Manko ließ es sich gut essen und schmecken. Die Dunkelbiersoße hatte ebenfalls ordentlich Geschmack und wurde mit dem anständigen Brot anschließend vollends aufgesogen.
Es war vielleicht nicht die beste Haxe die ich je gegessen hatte aber außerhalb Oberbayerns und Schwabens hatte ich noch nie eine so gute.
Böse Zungen würden jetzt behaupten, daß ich außerhalb dieser Regionen bislang zeitlebens sowieso nur drei Haxen gegessen hätte, aber zwei davon waren definitiv nicht ganz so gut und eine weitere wurde privat kredenzt. Fällt also aus der Wertung ;-)
Der Beilagensalat, den ich extra orderte, war bei den anderen Gerichten dabei.
Mit Ausnahme des ganz anständigen Kartoffelsalates, war es eben weitestgehend Blattsalat mit einer süßlichen aber essigsauren guten Vinaigrette übergossen. Unterschiedliche Salate, jeweils separat angemacht, bevorzuge ist zwar (und liebe sie) und hoffe in solchen Häusern auch immer darauf, aber das ist wohl mittlerweile auch in schwäbischen Häusern nicht mehr ganz stringent.
Zum Abschluß gab es für meine Liebe noch etwas Süßes. Panna cotta mit Bratapfelfüllung (5,50).
Das Panna cotta war laut ihrer Aussage (ich kann da nicht mitreden;-)) sehr lecker. Einzig etwas viele harte Schalenstückchen beim Bratapfelmus wären doch etwas störend gewesen.
Letztlich wurden wir gut und ordentlich satt. Es hat fast alles gut geschmeckt und die Haxe würde ich so wieder bestellen. Aber auch der Schnitzelbert würde mich sehr reizen. Das PLLV (also das PLV mitsamt der Lage in Fellbach) ist mehr als anständig. Vielleicht würde ich den Weg nicht mehr extra fahren, aber wenn es sich ergibt sehr gerne wieder.
PS: Der Betrag bezieht sich natürlich alleine auf unser beider Essen.