"Temporärer Strohwitwer und damit H..."
Geschrieben am 20.12.2014 2014-12-20
"Klein aber fein. Gemütlich, gastli..."
Geschrieben am 27.11.2014 2014-11-27
"Unfreundlich ,guter Service sieht anders aus"
Geschrieben am 20.09.2014 2014-09-20
"Lecker Essen in idyllischer Umgebung"
Geschrieben am 23.08.2014 2014-08-23
Das Ni Hao am Ladenburger Marktplatz stand schon länger auf meiner Liste, Chinarestaurants gab es an dieser Stelle der Ladenburger Altstadt schon Einige, der misslungene Besuch der vorherigen hier anwesenden Lokalität ließ mich aber von einem Besuch mit meiner Frau zurück schrecken. Heute konnte ich allerdings einen Selbstversuch wagen.
Untergebracht ist das Hi Nao in einem der historischen Altstadtgebäude an der Ecke Haupt- und Rheingaustraße am Ladenburger Marktplatz. Vor dem Lokal gibt es ein paar durch Pflanzenkübel von der Hauptstraße abgetrennte 2er und 4er Tische in Rattanoptik mit den dazu passenden Sesseln, bei schönem Wetter kann man hier sicher angenehm sitzen und das Treiben in der Altstadt beobachten, da der Autoverkehr in Schrittgeschwindigkeit vorbeiziehen muss / müsste.
Die Tür zum Innenraum erreicht man über drei Stufen, welche für einen Rollstuhlfahrer trotz Unterstützung eventuell etwas eng werden könnte.
Zweiertische links, Vierertische auf der rechten Seite mit Fensterfront zur Hauptstraße, im hinteren Gastraum befinden sich auch Tische für größere Gruppen. Den Gast empfängt ein Lokal mit rötlich-braunen Fließen, einer hellen Decke mit eingelassenen Strahlern, hellgrün gestrichenen Wänden mit akzentuiert abgesetzten weißen Wandelementen inklusive Wandstrahlern, dunklen Stühlen mit Sitzpolstern und mit einer weißen Decke und rotem Tischläufer eingedeckten Tischen. Auf selbigen befindet sich noch das Rondell mit Pfeffer- und Salzstreuern, Sojasoße, Sambal Oelek, eine Glasvase mit zwei Rosen und hellgrünen Papierservietten aber kein Besteck. Ein Buddah, rote Papierlampions und die unvermeintliche Winkekatze sind zwar vorhanden, erschlagen den Besucher erfreulicherweise aber nicht mit dem, was der verwirrte Einrichtungsberater einem chinesischem Lokal als stimmig empfehlen würde. Aufgerundete vier Sterne beim Ambiente für die dezente Zurückhaltung bei der „landestypischen“ Dekoration bezogen auf ein Chinarestaurant.
Begrüßt wurde ich direkt beim Betreten des Lokals durch einen freundlichen jungen Mann, der mir freie Tischwahl bedeutet, im vorderen Bereich waren auch nur zwei Tische belegt. Ein bis zwei Minuten später begrüßte mich ebenfalls sehr freundlich eine weibliche Bedienung, brachte mir die Speisekarte und fragte mich, ob ich schon einen Getränkewunsch hätte. Das Getränk wurde schnell geliefert und die Essensbestellung aufgenommen. Nach angenehm kurzer Wartezeit wurde die Vorspeise serviert und mir ein guter Appetit gewünscht. Hierbei viel der Bedienung dann auch auf, dass ich noch kein Besteck hatte. Es wurde sich entschuldigt und das Besteck nachgeliefert. Mein leerer Vorspeisenteller wurde sofort bemerkt und nach angenehmer Wartezeit der Hauptgang serviert. Es wurde wiederum ein guter Appetit gewünscht und wiederum bemerkt, dass ich nach der Vorspeise nun wieder kein Besteck hatte. Also wiederum nachgeliefert. Nachfrage nach dem Essen, ob ich zufrieden war gab es, die Rechnung kam umgehend, allerdings handschriftlich auf einem neutralen Papierzettel. Für den freundlichen und schnellen Service hätte ich ja 4 Sterne vergeben, aber zweimal ohne Besteck dazusitzen lässt mich auf drei Sterne abrunden.
Die Speisekarte im Ni Hao ist erfreulicherweise um einiges weniger umfangreich als man es sonst von Chinarestaurants gewohnt ist. Die üblichen Klassiker sind zwar zum Teil vorhanden, aber es finden sich auch Gerichte und Zubereitungen darauf, welche mir von anderen Chinarestaurants so nicht in Erinnerung sind. Da die Homepage leider keine Speisekarte aufführt, kann ich diese leider nicht mehr benennen.
Als Getränk bestellte ich mir ein Hefeweizen ( € 3,20 / 0,5l ) der Ladenburger Brauerei aus, nein, nicht Ladenburg, sondern Neuler im Ostalbkreis. Ein Weizenbier, dass ich von Zeit zu Zeit gerne trinke. Als Vorspeise wählte ich die Frühlingsrolle ( € 3,30 ) und zum Hauptgang Chicken Kung Bao ( € 12,80 ).
Von der Schnelligkeit mit der mir die Frühlingsrolle serviert wurde gehe ich zwar nicht von frisch gemacht aus, von der Größe, der Machart und dem Geschmack aber von selbst hergestellt bzw. selbst vorbereitet. Das Gemüse schön knackig, das Hähnchenfleisch saftig gegart und die Teighülle knusprig ohne sich beim Anschneiden als Brösel im Tiefflug über den Tisch zu verabschieden. Dazu ohne große Fettlachen auf dem Teller zu hinterlassen.
Das Chicken Kung Bao wurde wie der Reis in einer silberfarbigen Schüssel serviert und bestand aus saftiger Hähnchenbrust, Bambus, Chinakohl, Karottenscheiben, frischen Champignons, Chili und gerösteten Erdnüssen. Das Gemüse gut gegart und nicht verkocht. Dazu eine gut abgeschmeckte Soße, die Ihre angenehme Schärfe nicht gleich beim ersten Bissen enthüllte und die im Nachgeschmack keine Tütenhelferlein offenbarte. Der klebrige Reis ( positiv gemeint ) ebenfalls noch leicht bissfest. Geschmeckt haben mir sowohl Vorspeise als auch Hauptgericht, da 3 Sterne für mich zu wenig sind und es halbe Punkte nicht gibt vergebe ich hier vier Sterne.
Im Endeffekt habe ich für Vor-, Hauptspeise und ein Getränk € 19,30 bezahlt. Billiger geht immer, teurer aber auch, aber günstig war es für das Gebotene an einem Sonntag Abend in der Ladenburger Altstadt schon, deshalb auch hier 4 Sterne.
Das Thema Sauberkeit macht mir bei dieser Bewertung am meisten Probleme. Tische, Gastraum, Teller und Bestecke, nein, hier habe ich nichts zu beanstanden. Allerdings schwirrten im Verlauf des Abends immer mehr Fruchtfliegen vor allem um mein Weizenglas herum. Keine Ahnung, wo die Viecher herkamen, irgendwann hatte ich aber so viele Kamikazekandidaten in meinem Getränk, dass ich dieses gezwungenermaßen halbgetrunken stehen ließ. Da ich diese „Besucher“ aber nicht wirklich dem Restaurant ankreiden kann, die Tür stand die ganze Zeit offen und könnte die Einflugschneise gewesen sein, in diesem Bereich 3 Sterne.