Besucht am 10.01.2017Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 23 EUR
Allgemein:
Dienstlich in Meißen, dem sächsischen Schmuckkästlein. Dom und Albrechtsburg über der Altstadt thronend, Elbe und Weinberge, die Porzellanmanufaktur und die vielen dadurch angezogenen Touristen sollten ein guter Nährboden für zumindest ordentliche Gastronomie sein. Das Angebot in der überschaubaren Altstadt ist auch beachtlich. Überwiegend bieten die Restaurants regionale Küche an. Für einen frostigen Januarabend hatte ich mir nach getaner Arbeit das Schwerter Schankhaus ausgeguckt, eine Brauereigaststätte der Privatbrauerei Meißner Schwerter.
Von der Größe her kein Brauhaus, sondern eine gemütliche Schankwirtschaft. Jahreszeit- und wetterbedingt hatten sich an dem Dienstagabend nur wenige Paare oder Alleinesser wie ich im Schankhaus eingefunden.
Das Preisniveau in etwa auf Dresdner Niveau und für das Gebotene ein PLV mit drei Sternen. Die Bierauswahl der ortsansässigen Brauerei ist sicherlich ein Argument für das Schankhaus, die Küche allein nicht.
Service:
Im Schankhaus fordert das Brauhausflair von den weiblichen Bedienungen offensichtlich eine bayerisch anmutende Trachtenbekleidung. Die zuerst allein agierende junge weibliche Kraft hatte sich dafür Krachlederne mit passender Bluse und Kniestrümpfen ausgesucht (die Turnschuhe will ich hier nicht strapazieren). Die gegen 20:00 Uhr erscheinende weitere junge Kellnerin hatte sich ein recht altbackenes Dirndl ausgesucht. Stämmige Figuren unterstrichen das Zünftige.
Die lederbehoste Kraft verrichtete ihren Dienst freundlich. Die Konversation beschränkte sich auf den notwendigen Informationsaustausch. Wie es sich für eine Brauereigaststätte gehört, kamen die beiden Biere schnell auf den Tisch. Aber auch die Suppe wurde postwendend nach der Order gebracht. Für einen Alleinesser, der sich allenfalls mit seinem Smartphone unterhält oder einen Mittagstisch geht das in Ordnung, in Begleitung am Abend fände ich das unpassend. Es überrascht nun nicht, dass die Küche auch mit der Hauptspeise nicht lange fackelte, so dass mein Rechnungsbon 19:56 Uhr auswies und vielleicht 40 Minuten seit der Einkehr vergangen waren.
Bei mir kam der Eindruck auf, dass man das erwartete wenige Geschäft an dem Abend rasch hinter sich bringen wollte.
Für den Service also nicht mehr als drei Sterne.
Die Brauerei bietet auf der Karte fünf eigene Biere vom Fass an, ergänzt um ein Porter und saisonale Spezialitäten wie Bockbiere. Für einen halben Liter werden 3,70 € fällig; mein Referenzmaß 0,3 l kommt auf 2,50 €. Eine übliche Bepreisung in einer touristisch geprägten Region. Die Zeiten, in denen man in einem Brauereiausschank in einer Großstadtregion sozusagen Werksverkaufspreise genießen durfte, sind lange vorbei.
Die beiden Pilssorten Natur und Privat stimmten in puncto Temperatur und Rezenz und liefen gut runter. Einen nachhaltigen Geschmack hinterließen sie nicht.
Die Flasche Wasser 0,75 l steht mit ambitionierten 5,50 € auf der Karte. Der Hauswein rot oder weiß, trocken, kommt No Name auf stolze 4,90 € für 0,2 l.
Essen:
Die Karte auf der Homepage (http://www.schwerter-schankhaus.de/) liest sich appetitmachend. Ich bestellte das Meißner Bierrahmsüppchen für 4,80 €. Die Rezeptur spricht von Hackfleisch, in Meißner Bier gekocht, verfeinert mit Crème fraîche und abgeschmeckt mit edelsüßem Paprika und Cayennepfeffer.
Immerhin war die Suppe trotz der Blitzservierung leidlich erhitzt. Von der Einlage her eher ein Hackfleischgericht mit ungebundener Soße (wie Bolognese), was ich als guter Esser gar nicht monieren will. Durch die Crème fraîche war die Suppe rahmig-mild, denn der Paprika sorgte nur für Farbe und Cayennepfeffer verspürte ich nicht. Insgesamt essbar und gut portioniert. Die beiden halben Scheiben Schwarzbierbrot machten ihrem Namen farblich alle Ehre und waren ansonsten frisch und sehr weichkrumig.
Dann sollte es die Hausgemachte Schwerter Bockbiersülze mit Bratkartoffeln und hausgemachter Remoulade sein (10,80 €).
Die Sülze in schüsselgestürzter Form. Sie bestand stark verdichtet aus Schweinebratenfleisch und Gemüse. Der Aspik hatte nur eine bindende Funktion und kaum Eigengeschmack. Die Bratkartoffelscheiben aus der Conveniencetüte und sehr blond. Kleinstückig sorgten wenig Speck und Zwiebeln für eine deftige Note.
Die Remoulade war sehr glatt und mayonnaisig und hatte nichts Hausgemachtes an sich, es sei denn, dieses Prädikat verdient bereits eine Industriemayo, die der Koch mit getrockneten Dillspitzen „verfeinert“.
Das Hauptgericht ist mit einem „ging so“ fair bewertet.
Insgesamt sind nur maue drei Sterne für das Essen drin.
Ambiente:
Das Schankhaus befindet sich im Erdgeschoss eines Hauses aus dem 17. Jahrhundert am historischen Marktplatz Meißens. Der Gastraum zieht sich schlauchartig durch die rechte Tiefe des Hauses und verbreitert sich an der Rückseite. Das Kreuzgewölbe bezeugt das Baujahr. Die Einrichtung wird dominiert von den dunklen Holzfarben des Dielenbodens, der Kassettentäfelung und der Stühle. Die Tische sind buchenholzfarben und nicht üppig bemessen. Oberhalb der dunklen Täfelung sind Wände und Decken hell gehalten. Sehr passend die ausladenden Deckenleuchten mit geschlossenen weißen Glasschirmen. Ein Hingucker ist auch der Kachelofen im vorderen Raumteil; ansonsten gibt es historische Fotos und Reklameschilder und Küchenutensilien an den Wänden zu sehen.
Ein Ambiente, in dem man sich gerne auch länger aufhält.
Die Toiletten sind treppab im Keller und schlicht, modern und funktional. Im Abgang zeigt ein wenig Sichtmauerwerk die historische Bausubstanz an.
Im Hintergrund ist leise Hitradiomusik zu vernehmen.
Sauberkeit:
Hier kann ich nichts Nachteiliges berichten.
Allgemein:
Dienstlich in Meißen, dem sächsischen Schmuckkästlein. Dom und Albrechtsburg über der Altstadt thronend, Elbe und Weinberge, die Porzellanmanufaktur und die vielen dadurch angezogenen Touristen sollten ein guter Nährboden für zumindest ordentliche Gastronomie sein. Das Angebot in der überschaubaren Altstadt ist auch beachtlich. Überwiegend bieten die Restaurants regionale Küche an. Für einen frostigen Januarabend hatte ich mir nach getaner Arbeit das Schwerter Schankhaus ausgeguckt, eine Brauereigaststätte der Privatbrauerei Meißner Schwerter.
Von der Größe her kein Brauhaus, sondern eine gemütliche Schankwirtschaft. Jahreszeit- und... mehr lesen
3.0 stars -
"Gemütliche Einkehr am historischen Markt und gut klingende Karte – Auf dem Teller aber nur Durchschnitt" Hanseat1957Allgemein:
Dienstlich in Meißen, dem sächsischen Schmuckkästlein. Dom und Albrechtsburg über der Altstadt thronend, Elbe und Weinberge, die Porzellanmanufaktur und die vielen dadurch angezogenen Touristen sollten ein guter Nährboden für zumindest ordentliche Gastronomie sein. Das Angebot in der überschaubaren Altstadt ist auch beachtlich. Überwiegend bieten die Restaurants regionale Küche an. Für einen frostigen Januarabend hatte ich mir nach getaner Arbeit das Schwerter Schankhaus ausgeguckt, eine Brauereigaststätte der Privatbrauerei Meißner Schwerter.
Von der Größe her kein Brauhaus, sondern eine gemütliche Schankwirtschaft. Jahreszeit- und
Besucht am 04.12.20164 Personen
Rechnungsbetrag: 36 EUR
Unser erster Besuch auf dem Meißner Weihnachtsmarkt überhaupt führte auch dazu, dass wir so richtig ordentlichen Appetit auf ein Stück Kuchen / Torte bekamen. Da lag dann zufällig das Café Ziegler direkt auf unserem Weg von der Albrechtsburg und dem Dom zum Weihnachtsmarkt. Hatten wir eine Wahl? Nein, hatten wir nicht!
Also durfte ich als jüngster in der Runde schnell die paar Stufen erklimmen und als Familienspion einen Blick ins Innere riskieren. Es ist eng aber gemütlich, kleine runde und auch große Tische, stilvolle Sitzmöbel im offenen Raum werden durch kleine Nischen aufgelockert. Die Deko an der Wand erinnert an die Leistungen der Firma, mit Meisterbriefen und Auszeichnungen und vielen typischen gewerblichen Utensielien.
Mutti hatte uns gewarnt, sie wusste seit Jahren um den Ruf und die Beliebtheit des Meißner Cafés. Sie sollte Recht behalten, es war eng, verdammt eng mit Sitzplätzen. Aber warum soll man nicht auch da mal Glück haben, denn als ich gerade abdrehen wollte stand eine Familie auf. So konnte ich, weil als einziger Gast Ausschau haltend ohne Eile und völlig gewaltfrei den Tisch erobern.
Zwischenzeitlich stand der Rest der Familie am Tresen und grübelte, was für eine kulinarische Köstlichkeit auf wessen Teller zum Verzehr bestimmt werden sollte. Das ist aber auch schlimm in Sachsens Cafés, so eine große Auswahl an tollen Köstlichkeiten.
Für uns wurden dann entsprechend der Wünsche ein Stück Herrentorte, ein Stück Schokoladentorte, ein Stück Mohnstollen und ein Stück Marzipantorte aufgetischt. Am liebsten hätte ich ja alle Torten und Kuchen probiert, aber dazu hätte ich danach 2 Wochen nichts mehr essen dürfen....
Und wie lecker die Torten waren muss euch als Beweis ausreichen, dass nicht ein Krümel übrig geblieben ist.
Der dazu gereichte Kaffee schmeckte dann auch noch richtig gut.
Beim Rausgehen musste dann noch ein halber Mandelstollen und ein Mohnstriezel daran glauben, nicht hier sondern bei uns zu Hause gegessen zu werden. Wir haben es ihm recht gemacht, so kann Glaube zur Wahrheit werden, in dem Fall zu einer richtig leckeren Wahrheit.
Im Übrigen gibt es hier die wahre Geschichte über den berühmten „Meißner Fummel“ zu lesen, einem zarten leicht zerbrechlichen Gebäck, die sich um 1710 zugetragen haben soll.
Der Kurier von Friedrich August I. von Sachsen, uns besser bekannt als August der Starke, war vor bzw. auf seinen Ritten zwischen Meißen und Dresden gern und ausgiebig dem Meißner Wein zugetan. Dies missfiel dem sächsischen Kurfürsten. Da ersann er eine List, ihn ohne Verbot davon abzuhalten. Er lies die Bäckerzunft ein leicht zerbrechliche Gebäck herstellen. Ein solches musste der Kurier dann gleichzeitig heil dem Kurfürsten bringen... Der Fummel war „geboren“.
Ich glaube allerdings nicht wirklich an eine List, sondern er an die Macht des Herrschers.
Aufgrund seiner Zerbrechlichkeit wird er auch nicht versendet, weil die Chance, ihn unbeschadet dem Besteller auszuliefern prinzipiell gegen Null strebt.
Das Besondere des Kultgebäckes „Meißner Fummel“ (übrigens ein durch das Markengesetz in Deutschland gesetzlich geschütztes Produkt und damit auch ein geschützter Name!) soll aber niemanden davon abhalten, ihn nicht trotzdem verschenken zu können, eben nur persönlicher mit Abholung.
Dabei wird als besondere Besonderheit seitens der Konditorei Zieger angeboten, gegen einen Aufpreis einen geeigneten Gegenstand (H5cm x B8cm x T8cm) in den Fummel einzuBacken. Die einzige Voraussetzung dabei ist, dass das EinzuBackende hitzebeständig genug ist, den Backprozess unbeschadet zu überstehen. Eine tolle Idee oder?
Ja und nun, nichts wie los und nachgeschaut, ob es da nicht was zu Backen gibt...
UND lasst Euch bitte nicht von den gestrigen (19.12.2016) schlimmen Geschehnissen vom Berliner Breitscheidplatz abhalten die weihnachtliche Stimmung zu behalten.
Aus diesem Anlass beende ich heute meine Bewertung in stillen Gedenken an die Opfer und ihre Familien und wünsche ihnen ganz viel Kraft und Stärke.
Unser erster Besuch auf dem Meißner Weihnachtsmarkt überhaupt führte auch dazu, dass wir so richtig ordentlichen Appetit auf ein Stück Kuchen / Torte bekamen. Da lag dann zufällig das Café Ziegler direkt auf unserem Weg von der Albrechtsburg und dem Dom zum Weihnachtsmarkt. Hatten wir eine Wahl? Nein, hatten wir nicht!
Also durfte ich als jüngster in der Runde schnell die paar Stufen erklimmen und als Familienspion einen Blick ins Innere riskieren. Es ist eng aber gemütlich, kleine runde und... mehr lesen
4.5 stars -
"Stollen Torte Kuchen, Café Ziegler sollte man dafür besuchen" FalkdSUnser erster Besuch auf dem Meißner Weihnachtsmarkt überhaupt führte auch dazu, dass wir so richtig ordentlichen Appetit auf ein Stück Kuchen / Torte bekamen. Da lag dann zufällig das Café Ziegler direkt auf unserem Weg von der Albrechtsburg und dem Dom zum Weihnachtsmarkt. Hatten wir eine Wahl? Nein, hatten wir nicht!
Also durfte ich als jüngster in der Runde schnell die paar Stufen erklimmen und als Familienspion einen Blick ins Innere riskieren. Es ist eng aber gemütlich, kleine runde und
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Dienstlich in Meißen, dem sächsischen Schmuckkästlein. Dom und Albrechtsburg über der Altstadt thronend, Elbe und Weinberge, die Porzellanmanufaktur und die vielen dadurch angezogenen Touristen sollten ein guter Nährboden für zumindest ordentliche Gastronomie sein. Das Angebot in der überschaubaren Altstadt ist auch beachtlich. Überwiegend bieten die Restaurants regionale Küche an. Für einen frostigen Januarabend hatte ich mir nach getaner Arbeit das Schwerter Schankhaus ausgeguckt, eine Brauereigaststätte der Privatbrauerei Meißner Schwerter.
Von der Größe her kein Brauhaus, sondern eine gemütliche Schankwirtschaft. Jahreszeit- und wetterbedingt hatten sich an dem Dienstagabend nur wenige Paare oder Alleinesser wie ich im Schankhaus eingefunden.
Das Preisniveau in etwa auf Dresdner Niveau und für das Gebotene ein PLV mit drei Sternen. Die Bierauswahl der ortsansässigen Brauerei ist sicherlich ein Argument für das Schankhaus, die Küche allein nicht.
Service:
Im Schankhaus fordert das Brauhausflair von den weiblichen Bedienungen offensichtlich eine bayerisch anmutende Trachtenbekleidung. Die zuerst allein agierende junge weibliche Kraft hatte sich dafür Krachlederne mit passender Bluse und Kniestrümpfen ausgesucht (die Turnschuhe will ich hier nicht strapazieren). Die gegen 20:00 Uhr erscheinende weitere junge Kellnerin hatte sich ein recht altbackenes Dirndl ausgesucht. Stämmige Figuren unterstrichen das Zünftige.
Die lederbehoste Kraft verrichtete ihren Dienst freundlich. Die Konversation beschränkte sich auf den notwendigen Informationsaustausch. Wie es sich für eine Brauereigaststätte gehört, kamen die beiden Biere schnell auf den Tisch. Aber auch die Suppe wurde postwendend nach der Order gebracht. Für einen Alleinesser, der sich allenfalls mit seinem Smartphone unterhält oder einen Mittagstisch geht das in Ordnung, in Begleitung am Abend fände ich das unpassend. Es überrascht nun nicht, dass die Küche auch mit der Hauptspeise nicht lange fackelte, so dass mein Rechnungsbon 19:56 Uhr auswies und vielleicht 40 Minuten seit der Einkehr vergangen waren.
Bei mir kam der Eindruck auf, dass man das erwartete wenige Geschäft an dem Abend rasch hinter sich bringen wollte.
Für den Service also nicht mehr als drei Sterne.
Die Brauerei bietet auf der Karte fünf eigene Biere vom Fass an, ergänzt um ein Porter und saisonale Spezialitäten wie Bockbiere. Für einen halben Liter werden 3,70 € fällig; mein Referenzmaß 0,3 l kommt auf 2,50 €. Eine übliche Bepreisung in einer touristisch geprägten Region. Die Zeiten, in denen man in einem Brauereiausschank in einer Großstadtregion sozusagen Werksverkaufspreise genießen durfte, sind lange vorbei.
Die beiden Pilssorten Natur und Privat stimmten in puncto Temperatur und Rezenz und liefen gut runter. Einen nachhaltigen Geschmack hinterließen sie nicht.
Die Flasche Wasser 0,75 l steht mit ambitionierten 5,50 € auf der Karte. Der Hauswein rot oder weiß, trocken, kommt No Name auf stolze 4,90 € für 0,2 l.
Essen:
Die Karte auf der Homepage (http://www.schwerter-schankhaus.de/) liest sich appetitmachend. Ich bestellte das Meißner Bierrahmsüppchen für 4,80 €. Die Rezeptur spricht von Hackfleisch, in Meißner Bier gekocht, verfeinert mit Crème fraîche und abgeschmeckt mit edelsüßem Paprika und Cayennepfeffer.
Immerhin war die Suppe trotz der Blitzservierung leidlich erhitzt. Von der Einlage her eher ein Hackfleischgericht mit ungebundener Soße (wie Bolognese), was ich als guter Esser gar nicht monieren will. Durch die Crème fraîche war die Suppe rahmig-mild, denn der Paprika sorgte nur für Farbe und Cayennepfeffer verspürte ich nicht. Insgesamt essbar und gut portioniert. Die beiden halben Scheiben Schwarzbierbrot machten ihrem Namen farblich alle Ehre und waren ansonsten frisch und sehr weichkrumig.
Dann sollte es die Hausgemachte Schwerter Bockbiersülze mit Bratkartoffeln und hausgemachter Remoulade sein (10,80 €).
Die Sülze in schüsselgestürzter Form. Sie bestand stark verdichtet aus Schweinebratenfleisch und Gemüse. Der Aspik hatte nur eine bindende Funktion und kaum Eigengeschmack. Die Bratkartoffelscheiben aus der Conveniencetüte und sehr blond. Kleinstückig sorgten wenig Speck und Zwiebeln für eine deftige Note.
Die Remoulade war sehr glatt und mayonnaisig und hatte nichts Hausgemachtes an sich, es sei denn, dieses Prädikat verdient bereits eine Industriemayo, die der Koch mit getrockneten Dillspitzen „verfeinert“.
Das Hauptgericht ist mit einem „ging so“ fair bewertet.
Insgesamt sind nur maue drei Sterne für das Essen drin.
Ambiente:
Das Schankhaus befindet sich im Erdgeschoss eines Hauses aus dem 17. Jahrhundert am historischen Marktplatz Meißens. Der Gastraum zieht sich schlauchartig durch die rechte Tiefe des Hauses und verbreitert sich an der Rückseite. Das Kreuzgewölbe bezeugt das Baujahr. Die Einrichtung wird dominiert von den dunklen Holzfarben des Dielenbodens, der Kassettentäfelung und der Stühle. Die Tische sind buchenholzfarben und nicht üppig bemessen. Oberhalb der dunklen Täfelung sind Wände und Decken hell gehalten. Sehr passend die ausladenden Deckenleuchten mit geschlossenen weißen Glasschirmen. Ein Hingucker ist auch der Kachelofen im vorderen Raumteil; ansonsten gibt es historische Fotos und Reklameschilder und Küchenutensilien an den Wänden zu sehen.
Ein Ambiente, in dem man sich gerne auch länger aufhält.
Die Toiletten sind treppab im Keller und schlicht, modern und funktional. Im Abgang zeigt ein wenig Sichtmauerwerk die historische Bausubstanz an.
Im Hintergrund ist leise Hitradiomusik zu vernehmen.
Sauberkeit:
Hier kann ich nichts Nachteiliges berichten.