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Aber schließlich standen wir vor dem Gasthaus und Hotel und fanden es geöffnet vor, sehr schön. Das war schon mal eine Erleichterung für mich am späten Nachmittag des 3. Oktober 2022. Wir gingen hinein, um uns einzuchecken und eine junge Dame nahm uns in Empfang. Die hatte den Schalk im Nacken, denn auf meine Aussage, dass wir ein Zimmer reserviert hätten, war ihre Antwort: "Zimmer? Wir vermieten keine Zimmer!" Das hob den Blutdruck noch mal an, bis sie schallend anfing zu lachen. Wir lachten mit und alles war gut. Die Zimmer sind in einem sehr ordentlichen Zustand und perfekt für Wanderer geeignet. Unser Tisch fürs Abendessen war notiert, und wir hatten Zeit noch ein Stück hausgebackenen Kuchen bei gutem Wetter auf der Terrasse zu genießen.
Dort musste ich mir eingestehen, dass ich mir umsonst Sorgen gemacht hatte, wir hatten augenscheinlich einen sehr schönen Ort für Übernachtung und Einkehr gefunden. Der Blick von der Terrasse ist auch im Herbst wunderschön.
Der Flörsbacher Hof ist nicht nur Hotel und rustikaler Gasthof. Man betreibt auch einen regen Handel mit Wilderzeugnissen und weiteren Lebensmitteln. Der Chef ist augenscheinlich Jäger und verarbeitet seine Beute sowohl im Restaurant, und verkauft diese auch nach extern. An diesem Tisch fand sich bei unserem Abend eine leutselige niederrheinische Gastjägergruppe ein.
Unser Tisch war im Gastraum auf der linken Seite zur Terrasse hin. Eine Dame nahm uns im Empfang und geleitete uns hin. Der Gastraum war gut gefüllt am Abend des 3. Oktober 2022.
Die Karten wurden gereicht und wir schauten zuerst nach möglichen Getränkebestellungen. Hier fand sich dann zum ersten Mal ein Wein, der uns verleitete, von einer Bierorder abzusehen.
Sehr fair bepreist und natürlich immer ein guter Begleiter für jegliche Speisen. Bei den Vorspeisen fiel sofort etwas ins Auge. Die Küche fermentiert selber Forellen im Ganzen nach Matjes Art, also wird anstatt eines Herings eine Forelle in die Salzlake gelegt. War natürlich klar, dass wir das bestellen würden. Frau entschied sich für ein Tatar aus dem Forellenfilet.
SpessARTjes Tatar mit grüner Sauce und hausgebackenem Brot nannte sich das dann. Das Brot hatte ein sehr interessantes Aroma, war sehr gut gebacken und passte perfekt zum Tatar.
Auch ich bediente mich bei meiner Wahl am Brot, für mich gab es ein Filet im Ganzen. Man kann das bestellen mit der oben schon genannten grünen Sauce, oder aber mit Preiselbeer-Senf und Schmand. Ich entschied mich für zweites, weil Frau schon die Sauce auf dem Teller hatte.
Das war ein Fehler im Nachhinein, nicht weil der Senf nicht schmeckte, aber er war viel zu intensiv für die sehr sanften Aromen des Fisches. Der ging regelrecht unter mit diesen Begleitern. Sonst aber war der Fisch ein wirklich ungewöhnlicher und guter Genuss, zumindest für Menschen die mit dem typischen Aroma von Matjes aufgewachsen sind. Schöner Start unseres Abendessens. Zu den Hauptgängen also, Frau nahm ein veganes Gericht, auch die gibt es auf der Karte.
Vegane Bolognese mit Falafel und Curry Bulgur und begleitenden Salatteller war ihre Wahl. Auch ich entschied mich für ein vegetarisches Gericht, Bandnudeln mit Pilzen, Oliven und Parmesan, auch dazu ein separater Salat.
Beide Gerichte waren eine gute Wahl! Unerwartet bietet die Küche mit einem natürlich Fleischlastigen Angebot schöne vegane und vegetarische Alternativen, die uns gut geschmeckt hatten. Insbesondere die Bolo war gut gelungen, ich frage mich noch heute, ob da nicht Krause Glucke im Spiel war für Umami und Konsistenz. Wir schlossen das Abendessen zufrieden mit einem Espresso ab.
Die Damen im Service waren freundlich und zugewandt und wir fühlten uns auch unter diesem Aspekt gut aufgehoben im Flörsbacher Hof.
Kann ich also zum Fazit kommen. Ich hatte etwas Magengrummeln vorher und deswegen nicht so hohe Erwartungen an diese Übernachtung und das Abendessen. So kann man sich irren, stattdessen waren wir in einem einfachen Landgasthof gelandet, der unter dieser Prämisse eine wirklich kreative und abwechslungsreiche Küche anbietet. Das war wirklich ein schöne Einkehr. Klare Empfehlung für den Flörsbacher Hof.