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Inge und Victor Grolier, eine Pfälzerin und ein Franzose, haben dem saarländischen Küchen-Klassiker schlechthin ein Denkmal gesetzt - in ihrer "Bastille" in der Saarbrücker Kronenstraße. Seit stolzen 30 Jahren tischen sie den beliebten Kartoffelschmaus in ihrem gemütlichen kleinen Restaurant auf, servieren ihn in verschiedensten Varianten, beispielsweise klassisch mit Apfelmus oder Salat, elegant mit Räucherlachs oder ausgefallen asiatisch. Inzwischen hat Tochter Nathalie (32) das Kommando in der "Bastille" übernommen. Vater Victor ist nur noch ein-, zweimal pro Woche anzutreffen, genießt mit Ende 60 die Rente und Zeit mit den Enkeln. Mutter Inge (68) arbeitet dagegen weiter fleißig und fröhlich mit einer weiteren weibliche Kraft in der Küche. Motiviert wird sie von "richtig guten Gästen", die "zu 99 Prozent" zufrieden seien, wenn sie in der "Bastille" das Besteck zur Seite legen. Der Dibbelabbes-Genuss ruft manchmal sogar höchst seltsame Reaktionen hervor. Erst vor wenigen Tagen sei ein Gast vor Jung-Chefin Nathalie auf die Knie gefallen und habe ihr eine Heiratsantrag gemacht. "Weil das Essen so gut war", sagen die Damen und lachen wieder.
Dass ihre "Bastille", benannt nach dem berüchtigten Pariser Gefängnis, in diesem Jahr 30 geworden ist, ist den Groliers kürzlich eher zufällig aufgefallen. "Es kann eigentlich nicht wahr sein", wundert sich Victor darüber, wie schnell die Zeit vergeht. Er selbst arbeitet sogar schon seit über 50 Jahre am St.Johanner Markt; begonnen hatte er seine gastronomische Karriere zunächst als Kellner in den "Langenfeldstuben". Seine Frau Inge hatte er 1972 in der Diskothek "Galaxie" in der Saarbrücker Bahnhofstraße kennengelernt. "Es war Liebe auf den ersten Blick", sagen beide. "Wir sind jetzt 51 Jahre zusammen, eigentlich rund um die Uhr, und das geht wunderbar", verrät Inge Grolier. Gemeinsam führten sie am Markt zunächst 16 Jahre lang die "Bierbrezel" (heute das "Rizzo"). Dann bekamen sie "ein schönes Lokal", angeboten, das ehemalige "Paulaner Bräu"", das sie zur "Bastille" machten.
Los ging es mit viel Bier an der kleinen Theke und wenig Essen, erst nach und nach wurde die "Bastille" zum Restaurant. Heute essen die Gäste zu 80 Prozent Dibbelabbes, aber auch Muscheln und Schnecken stehen auf der Karte, Sülze mit Bratkartoffeln, Spaghetti und eine hausgemachte Rindfleischsuppe. 18,50 Euro kostet der günstigste Dibbelabbes. "Unsere Gäste sind bereit, das zu zahlen. weil sie wissen, dass sie gute Ware bekommen", verrät der Senior-Chef. Weil die "Bastille" wie fast jedes Restaurant kaum noch Personal findet, ist aktuell nur noch freitags und samstags auch abends geöffnet, sonntags und montags ist geschlossen. "Gekocht wird in einer Küche, die so klein ist, dass man darin zaubern können muss", sagt Victor voller Bewunderung. Geliefert wird echte Handarbeit, die Masse für den Dibbelabbes wird jeden Tag frisch zubereitet, das genaue Rezept dafür ist "natürlich geheim". Nur ein einziger Mensch auf der Welt, ein bekannter Sterne-Tester, der mal zu Gast war, habe es einmal geschafft, alle Zutaten herauszuschmecken.
Wie es nach 30 Jahren weitergeht? "Wir versuchen jetzt nochmal 30 Jahre", sagt Inge Grolier. Das Motto sei: "Wir bleiben so lange da, wie es geht."
(auszugsweise SZ vom 23.12.24)
P.S. Ich selbst kenne das "La Bastille" seit vielen Jahren und das recht gut, schätze es wegen seiner Küchenqualität und habe sowohl bei RK wie auch bei GG jeweils mehrfach darüber berichtet. Dabei muss ich eingestehen, dass ich dort noch nie Dibbelabbes gegessen habe :-))).
P.S.P.S. Ich wünsche allen GG-Mitgliedern ein frohes und möglichst stressfreies Weihnachtsfest sowie einen guten Rutsch in ein gesundes neues Jahr 2025. Man sieht sich bzw. liest wieder voneinander!
Euer simba47533