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1. und Hauptgrund: Mein Schatz hat seine Skepsis, während der weiterhin anhaltenden Coronazeit, deren Ende ja leider nicht absehbar ist, keine Gastros mehr zu besuchen, überwunden und geht wieder mit.
2. Ich habe erstmals meine langjährige Vorspeisenwahl im "La Paella" geändert.
Der Vorschlag für das "La Paella" war nach der "Gastroabstinenz" meiner Frau , die mit der Absage der Reservationen für den 1. Weihnachtsfeiertag und für Silvester geplanten aushäusigen Familienessen begonnen hatte, für mich natürlich sehr erfreulich, hatte ich doch seither häufiger ohne sie aushäusig speisen müssen. Nun ist alles wieder im Lot; weitere Gastrobesuche sind bereits geplant.
Dass es heute zu "unserem" Spanier gehen würde, war für mich nicht weiter überraschend, hatten wir hier doch zu zweit wie auch zusammen mit Tochter und Schwiegersohn schon viele schöne Abende verlebt; auch das Bandweihnachtsessen 2021 war ein voller Erfolg gewesen.
Gegen 18:30Uhr trafen wir heute ein; die Aussentemperaturen, verschärft durch einen sehr schneidigen Wind, waren lausig und wir hatte uns deshalb eigentlich auf angenehme Temperaturen im Gastraum gefreut; diese Erwartungen wurden leider nicht ganz erfüllt. Es zog sogar ein wenig, obwohl wir, unter drei Tischen wählend dürfend, uns einen Tisch möglichst abseits des Eingangsbereichs ausgesucht hatten. Na ja, sommerlich angezogen waren wir Gottseidank nicht und deshalb liess es sich aushalten. In den für die Gastronomie lausigen Coronazeiten muss eben gespart werden. Notfalls auch an der Heizung, was wir durchaus verstehen.
Mein Speisewunsch stand bereits vor unserer Ankunft fest, Mme. Simba hatte sich vorab noch nicht entschieden gehabt. Doch zunächst zu den Getränken: Meine Frau, FvD (Fahrerin vom Dienst), verzichtete auf den üblichen Averna und beschränkte sich auf ein Glas Sangria (EUR 6,50). So ganz kam sie damit aber nicht davon; ich hatte nicht mehr daran gedacht, das das von mir als Aperitiv bestellte Pils (0,25l EUR 2,00) ein Bitburger war. Sie erbarmte sich und nahm mir die Hälfte davon ab. Ich bestellte mir stattdessen ersatzweise ein Benediktiner Weißbier (0,5l EUR 4,50) und zum Essen einen Nekeas El Carnero (0,2l EUR 3,00). Feinwürzig und saftig zugleich mit Fruchtaromen; der dreimonatige Ausbau im Holzfaß verleiht diesem Wein eine sehr gute Ausgewogenheit. Cuvee aus Garnacha, Shiraz und Tempranillo; so sagt es die Karte. Ein echter Tempranillo wäre mir lieber gewesen, aber ich habe den bestellten Wein getrunken (und zuhause mit ein wenig Bier nachgespült). Muss ich zum Wein mehr sagen? Ich denke nicht. Leider wird der Weinbereich im "La Paella" sehr stiefmütterlich behandelt; drei spanische "Hausweine" (einmal Weiß, einmal Rosé und einmal Rot), das ist es dann aber auch schon. Sehr schade. Deshalb wenden wir uns doch erfreulicheren Dingen zu, nämlich den Speisen:
Meine Frau hatte auf eine Vorspeise verzichtet; um den gemeinsamen Salat kam sie dennoch nicht herum, der verblieb ihr zu Gänze. Dazu gab es das Brotkörbchen mit schmackhaftem Weißbrot und in einem Schüsselchen dazu eine superleckere Knoblauchcreme; früher als Gratis-Küchengruß, numehr zum Preis von EUR 3,00. Jeder Gastrobetrieb muss schauen, wie er in den für ihn beschissenen Corona-Zeiten zurecht kommt; wir sind dem "La Paella" deshalb keineswegs gram und zahlen das kleine Notopfer (wer kennt eigentich noch die Berlin-Notopfer-Briefmarke aus dem letzten Jahrhundert?) sehr gerne, wenn wir damit unserem Spanier das Überleben etwas leichter machen können.
Als Hauptgericht hatte meine Frau das "Rumpsteak in Rioja-Sauce mit Patatas de casa und Böhnchen im Speckmantel" für gerade mal EUR 20,50. Für das was da an wunschgemäss "medium" gegartem Fleisch mit sehr ordentlichen Beilagen geboten wurde ein absoluter Kampfpreis! Ich durfte vom Fleisch kosten: es hatte eine 1a-Qualität.Und dabei nehme ich nicht an, dass es zuvor um die halbe Welt gekarrt worden ist; auch bei uns gibt es Spitzen-Rinder! Sollte sich bei Gastronomen bundesweit, die immer mit ihrem Kobe-Rind, ihrem argentinischen oder US-Beef prahlen, so langsam mal rumgesprochen haben.
Ich hatte bei unserem letzte Band-Weihnachtsessen hier im "La Paella" schon beschlossen gehabt, beim nächsten Besuch mal als Vorspeise nicht meine geliebte "Sopa de Pesca" zu bestellen sondern nach zig Besuchen überhaupt erstmals den "Pulpo la Gallega; Krake in Paprikapulver,Olivenöl und grobem Meersalz" ( EUR 12,50) zu ordern. Eine sehr gute Wahl, das kann ich auf jeden Fall sagen; vorspeisenmässig werde ich künftig im Wechsel die Fisch-Sopa und den Pulpo bestellen; bei den Pulpo-Bestellungen werde ich allerdings darum bitten, das hundsgemein scharfe Paprikapulver für mich wegzulassen. Jammern auf sehr hohem Niveau; muss aber sein. Völlig untadelig war mein Hauptgericht, die "Calamares gegrillt" für E 18,50; alles war an solch einem Tier dran ist lag auf dem Teller, sowohl die komplette Tuben wie auch die Ärmchen in unterschiedlicher Größe, die beim letztenmal nicht dabei gewesen waren. Meine Frau liebt gerade diese Ärmchen sehr; klar dass ein Teil davon auf ihren Teller hinübergewandert ist.
Dessert wollte sie nicht; ich, der Beifahrer, orderte als Digestif einen "Sol y Sombra" für EUR 4,50", wobei ich ganz vergessen hatte, dass hier mit der Rechnung immer zwei "Sol y Sombra" aufs Haus kommen. Na ja, wir haben sie nicht zurückgewiesen ;-)) . Senora Guzmann zeigte ehe wir gingen noch auf ihrem Smartphone Bilder von einer Katze, die sich seit über drei Jahren pünktlich sowohl zur mittäglichen wie auch zur abendlichen Restaurantöffnung einfindet und geduldig auf ihre Opfergaben in Form von Mahlzeit wartet. Die sie mit Sicherheit auch umgehend bekommt, abwechslungsreich, aber ohne Paprikapulver oder sonstige Gewürze! Und wohl auch ohne "Sol y Sombra" aufs Haus; schliesslich bezahlt sie ja nicht. die Katze.
Fazit: Es war ein sehr schöner Abend!