Besucht am 17.11.2023Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 14 EUR
An einem Wochentag um die Mittagszeit herum im Stuttgarter Hospitalhofviertel ein Lokal zu finden, das zu vernünftigen Preisen und kurzen Wartezeiten noch genügend freie Plätze hat, ist gar nicht so einfach, auch wenn die Restaurantdichte hier relativ hoch ist. Ein weiterer Kursteilnehmer empfiehlt mir das Yuicery in der Hospitalstrasse, das ich noch gar nicht kenne und das ich zuerst für eine Saft- und Smoothiebar halte. Nicht ganz richtig. Durch die grosszügige Glasfront erkennen wir einen gepflegten Innenraum und noch etliche freie Tische. Also nichts wie rein.
Das vorwiegend sehr jugendliche Publikum sitzt hier vor bunten, appetitlich wirkenden Schalen, die Theke ist hell beleuchtet und wirkt einladend. Es herrscht Selbstbedienung. Überm Tresen künden vollmundige, hippe Begriffe die Speisemöglichkeiten an, mit sehr viel Text und einigen Zahlen, die sich wohl nicht nur auf die Preise beziehen. Ich bestelle eine Platte Falafel mit allem Drum und Dran, vorsichtshalber nur mal in Medium. Mit grosser Fingerfertigkeit zaubert das Servicemädel in Nullkommanichts ein farbenfrohes Arrangement aus zig Bestandteilen und richtet es formschön in einer amorphen, eiförmigen Schale an. Könnte rein optisch auch ein Eisbecher in XXL sein. (Alkoholfreie) Getränke holt man sich selbst aus einem wandhohen Kühlschrank. Tatsächlich wären aber auch bonbonbunte Smoothies im Angebot.
Speisen und Getränke darf man selbst an den Platz balancieren, auf Tabletts wird offenbar komplett verzichtet. Als ich am Tisch sitze, bemerke ich das Fehlen eines Messers, aber auch das scheint es nicht zu geben. Aber klar: man isst hier einhändig, die andere Hand muss ja frei bleiben zum Wischen über das digitale Endgerät, das natürlich jeder vor sich liegen hat. Beim ersten Falafel-Bissen durchfährt mich ein kurzes Befremden: was ist das denn? Beim prüfenden Blick auf das Speiseangebot erkenne ich erst jetzt: „Pumpkin Falafel“ – und die Zahlen unter jedem Arrangement weisen den Proteingehalt jedes Gerichts aus. Sehr speziell, ist mir so noch nirgendwo untergekommen…
Auch wenn diese Falafel-Variation nicht ganz nach meinem Geschmack ist, mundet der Rest erstaunlich gut und sättigt ungemein. Glücklicherweise habe ich nicht Grösse Large bestellt. Nach einigem Rätselraten über die einzelnen Bestandteile, gebe ich sie hier einfach wieder: Salad, Rice, Pumpkin Falafel, Red Cabbage, Carrots, Tomatoes, Spring Onions, Indian Curry Sauce, Chili Flakes, Sesame. Dass die gesamte Karte auf Englisch gehalten ist, könnte der schicken Hipness oder der gewünschten Internationalität geschuldet sein, keine Ahnung… Allzu fremdländisch wirken die anderen Gäste allerdings nicht, bis auf ein unwirkliches Wesen zu meiner Linken, in einen schwarzen Umhang gehüllt und mit glänzend schillernder Haarpracht. Ist denn noch Halloween? Des Rätsels Lösung: zwei Häuser weiter befindet sich ein Friseur und die junge Dame scheint die Einwirkzeit ihrer Strähnchen mit einem Mittagsmahl überbrückt zu haben.
Im Yuicery sitzt man auch tatsächlich sehr bequem auf grün gepolsterten Drehsesseln oder auf hohen Barhockern. Es sieht überall picobello aus; ein Mitarbeiter wischt hingebungsvoll und ausgiebig sämtliche Tische ab. Die Toiletten (die ich aufgrund des Zeitmangels jedoch nicht aufsuche) scheinen sich offenbar im Untergeschoss zu befinden, zu der eine Wendeltreppe führt. Bei gutem Wetter kann man im grosszügigen Aussenbereich sitzen, fast direkt vor der Hospitalkirche. Jetzt bewährt es sich, dass die Strasse vor einigen Jahren zur Fussgängerzone umgewandelt wurde. Die S-Bahn-Haltestelle „Stadtmitte“ liegt eh vor der Türe und die Parkmöglichkeiten drumherum sind sowieso begrenzt und nicht ganz billig.
Letztendlich war das Mittagessen mit einem Gesamtpreis von unter 15 Euro – 10,90 für die Falafel Bowl und 3,50 Euro für die Cola – noch recht günstig, konnte in einer halben Stunde vertilgt werden (so dass eine rechtzeitige Rückkehr ins Haus der Wirtschaft möglich war), hat aber bis in die Abendstunden hinein gesättigt. Und letztendlich bin ich auf diese Weise zum ersten Mal eher zufällig in ein rein veganes Lokal hineingestolpert, wie sich im Nachhinein gezeigt hat. Was will man mehr?
An einem Wochentag um die Mittagszeit herum im Stuttgarter Hospitalhofviertel ein Lokal zu finden, das zu vernünftigen Preisen und kurzen Wartezeiten noch genügend freie Plätze hat, ist gar nicht so einfach, auch wenn die Restaurantdichte hier relativ hoch ist. Ein weiterer Kursteilnehmer empfiehlt mir das Yuicery in der Hospitalstrasse, das ich noch gar nicht kenne und das ich zuerst für eine Saft- und Smoothiebar halte. Nicht ganz richtig. Durch die grosszügige Glasfront erkennen wir einen gepflegten Innenraum und noch etliche... mehr lesen
4.0 stars -
"Im Reich von Plantuna und Protein Choc" MinitarAn einem Wochentag um die Mittagszeit herum im Stuttgarter Hospitalhofviertel ein Lokal zu finden, das zu vernünftigen Preisen und kurzen Wartezeiten noch genügend freie Plätze hat, ist gar nicht so einfach, auch wenn die Restaurantdichte hier relativ hoch ist. Ein weiterer Kursteilnehmer empfiehlt mir das Yuicery in der Hospitalstrasse, das ich noch gar nicht kenne und das ich zuerst für eine Saft- und Smoothiebar halte. Nicht ganz richtig. Durch die grosszügige Glasfront erkennen wir einen gepflegten Innenraum und noch etliche
Besucht am 13.11.2023Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 54 EUR
Lange rühmte sich Stuttgart, mit der Schulstraße die erste Fussgängerzone Deutschlands zu haben – auch wenn es hierfür einige andere Mitbewerber gab… Auf jeden Fall war schon zu meiner Jugendzeit diese steile Gasse zwischen der Shopping-Meile Königstrasse und dem Marktplatz legendär und das nicht nur aufgrund der zahlreichen kulinarischen Angebote. Inzwischen wird schon der Niedergang der Schulstrasse heraufbeschworen, bedingt durch hohe Mieten und etliche Schliessungen. Dass auch Gutes und Neues folgen kann, haben wir dieser Tage wieder freudvoll entdeckt!
Gegen 20 Uhr verlassen wir einen Gesprächsabend zu einem gastronomischen Thema in einer nahen Start-up-Location, leider hungrig und durstig, aber durchaus noch tatendurstig. Jetzt noch eine Stunde auf ein Essen zu warten, erscheint mir allerdings wenig aussichtsreich. Glücklicherweise befindet sich das vietnamesische Restaurant Cochin 1982 in Fusslaufnähe, allerdings in der oberen Etage der Schulstrasse, so dass wir erst etwas suchen müssen. Vor dem Lokal wiegen sich melancholisch Lampions im Novemberregen, doch schon beim Betreten des Restaurants schlägt einem Wärme und ein exotischer Hauch entgegen. Helle Holzmöbel, bequeme Polstersessel, wohldosierte Bambuselemente und lindgrüne Farbtupfer. Relativ unkompliziert wird uns rasch ein Zweiertisch zugewiesen, dessen strategische Lage wir noch zu schätzen wissen, haben wir von hier aus doch direkten Blick in die Küche und in die perfekt choreografierten Arbeitsabläufe.
Auch der (vietnamesische?) Kellner ist zackig dabei, pflegt klare Ansagen und erfreut sich eingestreuter deutscher Weisheiten und Bonmots – „gute Wahl“ (bei der Bestellung) oder „…Kontrolle ist besser“ bei der Bitte um einen ausgedruckten Rechnungsbeleg. Manche Wahrheiten hat er auch selber kreiert: „Wir kochen schneller als Sie essen können“. Das würde hier wohl jeder Gast gleich mehrfach bestätigen können. Noch während unseres Anlaufs zur Toilette, die sich im Obergeschoss befindet (grundiert von Grünschattierungen, mit leicht exotischen Anleihen) wird auch schon das Essen serviert. Um es vorweg zu nehmen: wir sind von allen Speisen begeistert, von Geschmack, Qualität und Kreativität in der Präsentation. Wie in einer Tapas-Bar bestellen wir lustig ganz nach Gusto mehrere Gerichte hintereinander weg. Das klappt wunderbar, weil es quasi keine Wartezeiten gibt und die ansprechend gestaltete und geschmackvoll illustrierte Speisekarte immer Lust auf mehr macht.
Das Bibum Beef (17,90 Euro) überrascht durch verschiedene Konsistenzen und Viskositäten: sämiger Reis, kross angebratene Rinderstreifen, bissfestes Gemüse und ein cremiges Spiegelei, dessen Eigelb beim Anstich dickflüssig über alle Bestandteile fliesst. Hinter Sui Cao (5,90 Euro) verbergen sich fünf knusprig gebratene längliche Teigtaschen, die mit einem Mix aus Sojabohnen, Möhren, Schnittlauch und Knoblauch gefüllt sind. Prima zu Dippen in eine süss-saure Sauce. Sehr lustig sehen die Crispy-Rolls (6,90 Euro) aus – wie kleine, mit krossen Käsefäden verzierte Laugenstangen, gefüllt mit Gemüse und Garnelen. Hier dippt man in eine scharfe Chili-Limetten-Sauce. Fast schon zum Dessert ordern wir noch die Goi Cuon (7,50 Euro), erschrecken etwas über die Darreichungsform und beschliessen, dass sich dies beim nächsten Besuch eher als Vorspeise eignen würde. In zartes Reispapier gehüllt befinden sich mehrere beeindruckende Lagen von Salatblättern, diversem Grünzeug, Reisnudeln, würzigen Kräutern und Garnelen. Von diesen Mega-Rollen überhaupt abbeissen zu können, erfordert eine gewisse Übung. Fast vergessen wir das Einditschen in die dickflüssige, habhafte, kräftige Hoison-Sauce, die allerdings nur optisch an Nuss-Nougat-Creme erinnert. Das alles spülen wir mit mehreren Gläsern Weissweinschorle (0,2 Liter zu 5,50 Euro) hinunter. Nicht ganz optimal, denn die intensiven Aromen der Speisen würden eine deutlich kräftigere Begleitung fordern. Beim nächsten Besuch also vielleicht lieber ein Tiger Beer?
Dem rundweg gelungenen Abend können wir nur einen kleinen Wermutstropfen anfügen. Sowohl Tische als auch Boden sind von einem schlierigen, glitschigen, öligen Film überzogen, als ob sich das Odeur der Speisen und der Küche kleinteilig mikroskopisch über die gesamte Einrichtung gelegt hätte. Aber vielleicht nehmen das nur wir wahr? Mit rund 55 Euro haben wir auf jeden Fall ein ereignisreiches, intensives, ausgelassenes Abendessen erlebt, eine Reise durch fast sämtliche Geschmacksrichtungen in nur einer Stunde. Das soll wiederholt werden, denn die Speisekarte bietet noch viel mehr!
Lange rühmte sich Stuttgart, mit der Schulstraße die erste Fussgängerzone Deutschlands zu haben – auch wenn es hierfür einige andere Mitbewerber gab… Auf jeden Fall war schon zu meiner Jugendzeit diese steile Gasse zwischen der Shopping-Meile Königstrasse und dem Marktplatz legendär und das nicht nur aufgrund der zahlreichen kulinarischen Angebote. Inzwischen wird schon der Niedergang der Schulstrasse heraufbeschworen, bedingt durch hohe Mieten und etliche Schliessungen. Dass auch Gutes und Neues folgen kann, haben wir dieser Tage wieder freudvoll entdeckt!
Gegen 20... mehr lesen
5.0 stars -
"Der Süden Vietnams in Stuttgarts Mitte" MinitarLange rühmte sich Stuttgart, mit der Schulstraße die erste Fussgängerzone Deutschlands zu haben – auch wenn es hierfür einige andere Mitbewerber gab… Auf jeden Fall war schon zu meiner Jugendzeit diese steile Gasse zwischen der Shopping-Meile Königstrasse und dem Marktplatz legendär und das nicht nur aufgrund der zahlreichen kulinarischen Angebote. Inzwischen wird schon der Niedergang der Schulstrasse heraufbeschworen, bedingt durch hohe Mieten und etliche Schliessungen. Dass auch Gutes und Neues folgen kann, haben wir dieser Tage wieder freudvoll entdeckt!
Gegen 20
Nach zweieinhalbjähriger Pause wurde das Unikat der Stuttgarter Altstadt wieder zum Leben erweckt. Wegen der geltenden Abstandsregeln hat die Bar nicht mehr so viele Plätze wie früher. Rechtzeitige Reservierung tel. oder per Email ist daher angesagt.
Nach zweieinhalbjähriger Pause wurde das Unikat der Stuttgarter Altstadt wieder zum Leben erweckt. Wegen der geltenden Abstandsregeln hat die Bar nicht mehr so viele Plätze wie früher. Rechtzeitige Reservierung tel. oder per Email ist daher angesagt.
Uhu-Bar | Die Kultbar in Stuttgart
Uhu-Bar | Die Kultbar in Stuttgart€-€€€Bar, Eventlocation0711246142Leonhardstraße 4, 70182 Stuttgart
stars -
"Altstadtunikat wieder zum Leben erweckt" carpe.diemNach zweieinhalbjähriger Pause wurde das Unikat der Stuttgarter Altstadt wieder zum Leben erweckt. Wegen der geltenden Abstandsregeln hat die Bar nicht mehr so viele Plätze wie früher. Rechtzeitige Reservierung tel. oder per Email ist daher angesagt.
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Das vorwiegend sehr jugendliche Publikum sitzt hier vor bunten, appetitlich wirkenden Schalen, die Theke ist hell beleuchtet und wirkt einladend. Es herrscht Selbstbedienung. Überm Tresen künden vollmundige, hippe Begriffe die Speisemöglichkeiten an, mit sehr viel Text und einigen Zahlen, die sich wohl nicht nur auf die Preise beziehen. Ich bestelle eine Platte Falafel mit allem Drum und Dran, vorsichtshalber nur mal in Medium. Mit grosser Fingerfertigkeit zaubert das Servicemädel in Nullkommanichts ein farbenfrohes Arrangement aus zig Bestandteilen und richtet es formschön in einer amorphen, eiförmigen Schale an. Könnte rein optisch auch ein Eisbecher in XXL sein. (Alkoholfreie) Getränke holt man sich selbst aus einem wandhohen Kühlschrank. Tatsächlich wären aber auch bonbonbunte Smoothies im Angebot.
Speisen und Getränke darf man selbst an den Platz balancieren, auf Tabletts wird offenbar komplett verzichtet. Als ich am Tisch sitze, bemerke ich das Fehlen eines Messers, aber auch das scheint es nicht zu geben. Aber klar: man isst hier einhändig, die andere Hand muss ja frei bleiben zum Wischen über das digitale Endgerät, das natürlich jeder vor sich liegen hat. Beim ersten Falafel-Bissen durchfährt mich ein kurzes Befremden: was ist das denn? Beim prüfenden Blick auf das Speiseangebot erkenne ich erst jetzt: „Pumpkin Falafel“ – und die Zahlen unter jedem Arrangement weisen den Proteingehalt jedes Gerichts aus. Sehr speziell, ist mir so noch nirgendwo untergekommen…
Auch wenn diese Falafel-Variation nicht ganz nach meinem Geschmack ist, mundet der Rest erstaunlich gut und sättigt ungemein. Glücklicherweise habe ich nicht Grösse Large bestellt. Nach einigem Rätselraten über die einzelnen Bestandteile, gebe ich sie hier einfach wieder: Salad, Rice, Pumpkin Falafel, Red Cabbage, Carrots, Tomatoes, Spring Onions, Indian Curry Sauce, Chili Flakes, Sesame. Dass die gesamte Karte auf Englisch gehalten ist, könnte der schicken Hipness oder der gewünschten Internationalität geschuldet sein, keine Ahnung… Allzu fremdländisch wirken die anderen Gäste allerdings nicht, bis auf ein unwirkliches Wesen zu meiner Linken, in einen schwarzen Umhang gehüllt und mit glänzend schillernder Haarpracht. Ist denn noch Halloween? Des Rätsels Lösung: zwei Häuser weiter befindet sich ein Friseur und die junge Dame scheint die Einwirkzeit ihrer Strähnchen mit einem Mittagsmahl überbrückt zu haben.
Im Yuicery sitzt man auch tatsächlich sehr bequem auf grün gepolsterten Drehsesseln oder auf hohen Barhockern. Es sieht überall picobello aus; ein Mitarbeiter wischt hingebungsvoll und ausgiebig sämtliche Tische ab. Die Toiletten (die ich aufgrund des Zeitmangels jedoch nicht aufsuche) scheinen sich offenbar im Untergeschoss zu befinden, zu der eine Wendeltreppe führt. Bei gutem Wetter kann man im grosszügigen Aussenbereich sitzen, fast direkt vor der Hospitalkirche. Jetzt bewährt es sich, dass die Strasse vor einigen Jahren zur Fussgängerzone umgewandelt wurde. Die S-Bahn-Haltestelle „Stadtmitte“ liegt eh vor der Türe und die Parkmöglichkeiten drumherum sind sowieso begrenzt und nicht ganz billig.
Letztendlich war das Mittagessen mit einem Gesamtpreis von unter 15 Euro – 10,90 für die Falafel Bowl und 3,50 Euro für die Cola – noch recht günstig, konnte in einer halben Stunde vertilgt werden (so dass eine rechtzeitige Rückkehr ins Haus der Wirtschaft möglich war), hat aber bis in die Abendstunden hinein gesättigt. Und letztendlich bin ich auf diese Weise zum ersten Mal eher zufällig in ein rein veganes Lokal hineingestolpert, wie sich im Nachhinein gezeigt hat. Was will man mehr?