Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Hier hatten wir unser letztes Quartier reserviert im Hotel und Restaurant Rosenbusch. Wir wandten uns dem Innenhof zu, dort befand sich der Eingang zum Restaurant. Vor dem Eingang eine überdachte Terrasse mit einer fröhlichen Rentnerrunde, die uns weinselig willkommen hieß inklusive Fragen nach unserer Wanderung, die großen Tourenrucksäcke erregten wie immer Neugier. Ich ging hinein, um uns einzuchecken. Dabei konnte ich den Gastraum schon mal in Augenschein nehmen.
Das konnte gefallen und ich hatte das Gefühl, dass wir uns das richtige Quartier für einen schönen Abschluss unserer Wanderung ausgesucht hatten.
Nachdem wir eingecheckt hatten, ging es weiter über den Hof in unser Zimmer. Das Hotel mit Restaurant ist recht verwinkelt angelegt und die von uns gewählte Zimmerkategorie mit Balkon war "über" den Hof. Auch hier hatten wir uns zum Abschluss eine der höherpreisigen Zimmerkategorien gegönnt. Mit Bedacht, denn diesmal brauchten wir den Balkon nicht nur zum auslüften und trocknen von Wanderbekleidung, sondern auch für die Lagerung eines großen Beutels von Jagdbeute.
Eine ganze Woche waren wir jetzt an Massen von Steinpilzen entlang gewandert und konnten die auf Grund unserer Wanderung nicht sammeln. Über die letzte Etappe wurde nun gesammelt, mit dem Vorsatz, diese Beute mit ins Münsterland zu nehmen. Nur die allerschönsten Exemplare kamen in Frage, auf Grund der geringen Transportkapazität, die wir hatten. Aber auch diese Menge bescherte uns ein paar schöne frische Pilzgerichte und zwei große Gläser voll getrockneter Steinpilze. Nachdem die gut für die Nach gelagert waren und wir uns wieder in einen geeigneten Zustand für ein Restaurant gebracht hatten, ging es zurück ins Restaurant und an unseren Tisch.
Sehr ökonomisch ausgerichtete Tischreihung, viel dichter konnte man nicht stellen und wegen all der Plexiglas Raumteiler kam man sich ein bisschen wir in einem Zoo-Terrarium vor. Unser Tisch war aber schön an der Wand gelegen und relativ ruhig. Der Service brachte die Karten und wir orderten Wasser und als Aperitif einen Winzersekt aus dem Ort. Großheubach ist Weinort, und so war klar, wir testen mal die hiesigen Winzer.
Der Winzer ist mir leider entfallen, aber der trockene Riesling Sekt gefiel uns Beiden. So konnten wir in Ruhe in die Karte schauen. Diese lässt sich auf der Homepage herunterladen und bietet kompakte 4 Seiten Auswahl von deftig fränkisch bis hin zu veganen Alternativen. Da sollte jeder nach seinem Gusto glücklich werden können. Ein ausgesprochenes Vorspeisenangebot gibt es aber nicht, hier sind nur Suppen im Angebot. Die konnten uns aber nicht zur Bestellung verleiten, stattdessen teilten wir uns einen klassischen Flammkuchen.
Für 10 Euro war das ordentlicher Flammkuchen nach Elsässer Art mit Rahm, Speck und Zwiebeln. Den teilten wir uns mit den letzten Schlucken des Sekts. Meine Frau hatte die Weinkarte in Augenschein genommen und ich überlies ihr die Wahl des Weines an jenem Abend.
Heraus kam Chardonnay des hiesigen Weingutes Kremer, eine Reserve aus dem Holzfass, ich denke nicht, dass es ein Barrique war, denn dazu war das Holz zu unauffällig bei diesem Burgunder. Trotzdem eine gute Wahl, denn wir hatten recht rustikal bestellt und doch keine Lust auf einen roten Wein, somit ist ein "dicht und fett" ausgebauter Chardonnay immer eine sichere Wahl. Zu allen Hauptgerichten im Restaurant Rosenbusch gehört immer ein Salat aus dem Salatbuffet.
Bin ich kein großer Anhänger von! Und wenn so ein Buffet ein Genuss sein soll, dann braucht es erstens Gäste, die sich zu benehmen wissen am Buffet und zweitens ein ständiges Auge des Service auf den Zustand des Angebots. Wenn man das ernsthaft betreibt, dann frage ich mich, ob man wirklich Geld spart gegenüber einem Begleitsalat aus der Küche. Aber wir hatten Glück, beide Faktoren an unserem Besuchsabend waren ausreichend positiv und wir konnten einen guten Salat zusammenstellen. Meine Frau hatte sich als Hauptgericht wieder etwas vegetarisches bestellt.
Eine Woche fränkisch, deftige Landküche forderten ihren Tribut und so war ihre Order an den Service Beluga-Linsen-Ragout. Die Karte informierte über folgende Komponenten auf dem Teller. Vegetarisches Ragout mit Linsen, Möhren und Sellerie, pikant gewürzt, dazu Polenta-Parmesan-Taler. Und drüber war noch ordentlich weiterer Parmesan gehobelt worden. Ich habe nicht probiert, aber es duftete verlockend über den Tisch und Frau war zufrieden mit ihrer Wahl. Probieren ging nicht, weil ich mir vorgenommen hatte, bei einer Wanderung in Franken probierst du einmal Schäufele! Und bisher hatte keines der besuchten Restaurants diese im Angebot gehabt. Der Rosenbusch schon, also orderte ich ganz klassische Schäufele.
Irgendwann muss ja jeder dieses fränkische signature dish mal probieren. Bei mir war es der 7. Oktober 2022! Mein erstes Schäufele! Das gigantische Stück Fleisch stand quasi auf einem Abschnitt des Schulterblatts vom Schwein. Von dort streckte sich in mehreren Schichten fettdurchzogenes Fleisch der Decke entgegen, und als Abschluss gab es oben eine krachende Kruste! Das Stück war butterzart geschmort und in Kombination mit einer Kümmel-lastigen Sauce ein wirklicher Genuss, der aber locker für 2 Personen gereicht hätte. Versteht der Franke aber nicht, und deswegen packt er zur Erreichung eines totalen Bauchkollapses noch zwei großartige Knödel dazu!
Isst man auch nur einen davon ganz und als Ergänzung zum vollständigen Verzehr des Fleischberges, kann man sicher sein, der Schlaf in der folgenden Nacht wird nicht der tiefste sein. Völlerei wird bestraft, immer! Das war wirklich lecker, aber die Portion war schlicht und einfach viel zu groß. Sowas finde ich schade, denn ich habe ein echtes Problem, gute Lebensmittel auf dem Teller zu lassen und sie somit dem Biomüll zu überantworten. Dort gehören die einfach nicht hin, wir verschwenden sowieso schon viel zu viele Lebensmittel. Jedenfalls war klar, Dessert ging nicht mehr! Nur noch ein Espresso für meine Frau und ein Aquavit für mich.
Die Damen im Service erledigten ihre Aufgabe ebenso gut wie das Küchenteam vom Rosenbusch. Wir haben uns sehr wohlgefühlt an unserem Besuchstag. Auch das Frühstück konnte gefallen und so hatten wir einen sehr angenehmen Aufenthalt im Restaurant und Hotel Rosenbusch in Großheubach. Klare Empfehlung für eine Einkehr von Frau und Herrn Carsten1972! Am nächsten Morgen ging es dann per Bahn zurück nach Rheine ins Münsterland.