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Hat sich mein Schatz mit Freundin(nen) zum Mittagessen verabredet will ich natürlich auch nicht darben; für gewöhnlich lande ich dann entweder im "Fruit de Mer", im "La Bastille", im "Saigon" oder eben im "Siam". Das "Siam" ist neben dem "Krua Thai" hier in Saarbrücken das einzige thailändische Restaurant, das sich im Gegensatz zu den vielen anderen noch eine gewisse kulinarische Originalität bewahrt hat; ich hatte bei den letzten Besuchen Gottseidank sogar das Gefühl, dass es wieder "thailändischer" geworden ist. Back to the roots; das lobe ich mir, mag auch die ein und andere Langnase deshalb wegbleiben. Auch panasiatisches Kuddelmuddel gab es auf der "Siam"-Karte so gut wie nie; möge es auch so bleiben.
Auf kulinarischen Solopfaden wandelnd kam ich kurz nach 12 Uhr am "Siam" an; wegen eines Polizei- und Feuerwehreinsatzes in der Saarbrücker Innenstadt musste ich eine größere Schleife drehen. Ob man wohl noch Platz für mich hatte? Der Innenraum des "Siam" ist klein, die nach wie vor geltenden Coronabeschränkungen in Gastro-Innenbereichen tun ein Übriges dazu, und reserviert hatte ich nicht. Die wie immer sehr freundlichen Thaidamen wiesen mir einen von vier Tischen im Aussenbereich zu; knapp zehn Minuten später dran und alles wäre besetzt gewesen. Glück gehabt! Denn das Geschäft im "Siam" läuft sehr gut, was mich ausserordentlich freut, und auch der Ausser Haus-Verkauf fluppt; während meines Aufenthalts konnte ich etwa zwanzig Personen registrieren, die bestellte Speisen abholten. Einziger Nachteil des "Siam"-Aussenbereichs: die Mainzer Strasse zählt zu den doch recht stark befahrenen Strassen der Saarbrücker Innenstadt; eineinhalb Meter von den Aussenbereichs-Tischen ist auserdem eine sehr begehrte grössere Parkbucht. Hat man dann wie ich heute das Glück, dass ein Schnösel den Motor seines sicher sehr teuren "Wagens" laufen lässt, während die Gefährtin im "Siam" weilt, um Bestellungen abzugeben oder Bestelltes abzuholen, ist das nicht schön. Ich habe deshalb auch mein Essen unterbrechen und an den Wagen herantreten müssen. Der Fahrer liess die Seitenscheibe herunterfahren und fing auf meine Bitte, den Motor abzustellen, an zu maulen; ich bat daraufhin etwas "inständiger", worauf sein Maulen ein jähes Ende fand und der Motor aus war. Ich konnte immer schon und kann immer noch sehr überzeugend auftreten ;-)).
Doch zurück zu Erfreulichem. Bei "Siam"-Besuchen trinke ich auch thailändisches Bier; Ehrensache. Hier hat man normalerweise die Wahl zwischen Chang Classic und Singha; heute hatte man sie nicht, Singha war aus. Was mich nicht groß betrübt hat, Chang trinke ich ohnehin lieber. Nicht nur wegen der beiden Elefanten auf dem Etikett; der Elefant geniesst ja in Thailand kulturell wie auch geschichtlich sehr hohes Ansehen. Nein; es schmeckt mir auch besser. Beide Biere haben 5% Alkohol; bei Chang steht es nicht drauf, ich weiß es aber auch so. Chang als Chang Classic gibt es in Thailand seit 26 Jahren und beide Brauereien ringen seit vielen Jahren um die immer wieder mal wechselnde Marktführerschaft in Thailand. Soweit ich weiss ist derzeit Singha wieder mal vorne.
Gegessen habe ich als Vorspeise eine meiner thailändischen Lieblingssuppen, die "Tom Yam Sea Food" mit Zitronengras und Pilzen für EUR 8,70. Dabei geizt man hier nicht mit der Einlage; Fisch (ich tippe auf Kabeljau), große Garnelen und Tintenfisch sind wirklich reichlich vertreten, genau wie Champignons und Mu Err-Pilze. Nicht mitessen sollte man die hartstieligen Lorbeerblätter oder die harten Teile vom Bambus; ich wüsste ausserdem nicht, was diese Bestandteile zum Geschmack beitragen sollten. A propos Geschmack; diese eher süsssaure Suppe kommt auf wirklichen Samtpfoten daher, um dann mit kurzer zeitlicher Verzögerung im Gaumen und Rachenraum die Chili-Krallen auszufahren. Aber so was von!
Als Hauptgericht hatte ich aus der Abteilung "Mixed" ein von mir hier schon häufiger verzehrtes Nudelgericht, nämlich "Ma Mi Ruam" (EUR 11,50). Dabei handelt es sich um gebratene Nudeln (meistens sind es thailändische Eiernudeln, ich habe es aber auch schon mit Reisnudeln gehabt) mit diversem Gemüse, Eiern, Garnelen, Tintenfisch und Hähnchenfleisch. Ich bitte bei der Bestellung immer darum, den Hähnchenfleischanteil zugunsten von ein bisschen Schwein zurückzufahren; klappt meistens, heute wurde es leider vergessen.Ist aber nicht weiter schlimm, zumal vor allem die zahlreichen Garnelen und auch der Tintenfisch absolut auf den Punkt gegart waren, während das Hähnchen doch ein bisschen "drüber" war. Insgesamt war ich mit meinen beiden Gerichten einmal mehr sehr zufrieden; das "Siam" ist in der Hinsicht eine sichere Bank, ganz egal was man bestellt. Gerne hätte ich zum Abschluss einen thailändischen Digestif bestellt; angesichts der hohen Temperaturen und der beiden Fläschlein Chang Classic (je 0,33l) habe ich es gelassen und später am Saarbasar auf dem Heimweg noch eine Tasse Kaffee getrunken und Katzenfutter eingekauft.
Fazit: Gute Thaiküche und sehr freundlicher Thai-Service; das alles zu moderaten Preisen (wochentags gibt es von 12:00- 15:00 Uhr zu je EUR 7,50 sieben Stammgerichte nebst einem Getränk). Wer wollte da meckern?