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Das "Sumo" wurde im vergangenen September von Nui Tran, der aus dem laotischen Savannakhet stammt, im Alter von 18 Jahren nach Berlin kam und dort bei einem thailändischen Koch gelernt hatte, bis der ihm nichts mehr beibringen konnte, um dann nach mehreren Stationen in Berliner Thairestaurants und einem Zwischenstop in Koblenz schliesslich in Saarbrücken gelandet war, eröffnet. "Ich habe gehört, dass man in Saarbrücken gut leben kann, wenn man gut kochen kann", so Herr Tran. Das "Sumo", das mal unter "Sumo Street Food", aber auch unter "Sumo Restaurant" oder "Sumo Thai Sushi" firmiert, wäre gut beraten, sich auf einen durchgängig einheitlichen Auftritt zu einigen und vor allem auch die Aussenwerbung des gastronomischen Vorgängers "La Frontiera" (die deutsch-französische Grenze ist nur einen Steinwurf weit entfernt) von der Hauswand zu nehmen. Herr Tran führt das "Sumo" zusammen mit seiner Ehefrau Anh Tran und seiner Schwester Hao Van. Der Anfang war schwer gewesen; erst nach und nach hatten sich erste Gäste eingefunden. Durch Mundpropaganda wurden es aber mehr und mehr; dazu bei trug auch, dass die Speisen und Getränke ausser Haus verkauft werden. Im Juni 22 kam ein geschäftlicher Einbruch: am benachbarten Kreisverkehr wurde über mehrere Wochen gearbeitet und damit war die Zufahrt zur Unnerstrasse und somit auch zum "Sumo" blockiert. Erst am 14.07. konnte der kleine Gastrobetrieb wieder öffnen und läuft seither gut; wir hatten Glück, dass wir gestern ohne Reservierung noch einen Tisch bekamen. Der Laden war sehr gut besucht und während der Zeit, die wir dort verbrachten, habe ich mindestens zehn Personen gezählt, die ihre Bestellungen abholten und davontrugen.
Das Ambiente ist schlicht, aber ansprechend; wie es beim Vorgänger "La Frontiera" ausgesehen hat, wissen wir nicht. Wir sind nie dort gewesen. Das Mobiliar ist in Ordnung; stabile Tische und Stühle in warmen Holztönen und unaufdringliche Asia-Deko: zwei größere Buddhas und eine wahrscheinlich laotische Gottheit, deren Namen ich nicht kenne, sowie an den Wänden einige kleine Buddhafiguren in Kästchen oder gekippten Dim Sum-Körbchen sitzend. Was uns nicht gefallen hat, war die Raumtemperatur. Obwohl am Heizkörper direkt neben unserem Tisch der Regler auf "5" sprich Maximalleistung stand (bei den anderen Heizkörpern im Raum bestimmt auch), war es im Raum ziemlich kühl sprich "nicht hygge". Meine Frau hängte sich irgendwann ihre dicke Winterjacke um die Schultern, weil es sie doch ein wenig fröstelte. Drei Sterne hatte ich für das Ambiente geben wollen; einen halben Stern ziehe ich jetzt trotzdem ab, weil die Karlsberg Urpils-Zapfsäle pure Staffage ist. Gezapft wird hier nämlich nicht, es gibt ausschliesslich Flaschenbiere.
Sauberkeit: Alles picobello; ich denke mal, dass das auch für die von uns nicht besuchten Nassräüme gilt. Deshalb fünf Sterne für den Bereich "Sauberkeit".
Service: Eine deutsche junge Dame im direkten Dienst am Gast und eine laotische junge Dame hinter den Tresen; gutes Zusammenspiel, alles läuft freundlich und flott ab. Dafür gibt es von mir vier Sterne.
Essen und Trinken: Meine Frau trank eine Mango-Lassi (0,5l EUR 5,50); da es auf der Karte weder thailändisches noch laotisches Bier gibt und ich zu den wenigen angebotenen Weinen kein Vertrauen hatte, trank ich Franziskaner Hefeweizen (0,5l EUR 5,50). Lassi und Bier gaben keinen Grund zu irgendwelchen Beanstandungen. Sie nahm als Vorspeise "Gyoza" (EUR 7,50), eine Art von Wan Tan auf einem Gemüsebettchchen, und war mit ihrer Wahl ausgesprochen zufrieden. Ich war es mit meiner "Tom Kha Garnelen" für EUR 6,00 ebenfalls. Vier fette Garnelen, innen noch leicht glasig, badeten zusammen mit etlichen halbierten Championköpfen und zwei Cocktailtomaten (was die in einer Tom Kha verloren haben weiss ich nicht; hatten sich wohl verirrt, wurden von mir aber kurzerhand unschädlich gemacht) in einer heißen Brühe, die nicht nur von der Temperatur her heiß war. Insgesamt zwei astreine Vorspeisen.
Als Hauptgericht hatte sich meine Herzallerliebste "Madras Curry Würzige Kokos Madras Curry und frischem Gemüse mit Knusprige Ente" (habe ich so von der Karte abgeschrieben; einmal mehr zeigt sich, dass auch hier hier vor dem Kartendruck besser mal ein deutscher native speaker den Entwurf korrekturgelesen hätte) für EUR 15,00 ausgesucht und lobte ihre Wahl wirklich sehr. Absolut nichts gab es aus ihrer Sicht daran auszusetzen. Ganz so in den Jubelchor konnte ich leider nicht mit einstimmen, Meine "Gebratene hausgemachte Nudeln mit Teriyakisoße und Gemüse, Knusprige Ente" zeigte doch kleine handwerkliche Schwächen. Die gebratenen Nudeln waren von einem Referenz-Modell "Bratnudeln" doch ziemlich weit entfernt und die Teriyakisoße geschmacklich recht schwach auf der Brust; die Ente zwar zart, aber leider nicht von bester bzw. sehr guter Qualität. Ergibt für mich in toto gutgemeinte dreieinhalb Sterne.
Fazit: Falls meine Frau es wünscht, gehe ich gerne mit ihr wieder einmal hier her oder hole dort etwas Bestelltes für uns ab. Will ich alleine Thailändisch essen gehe ich dann aber doch lieber ins hiesige "Siam" oder ins "Krua Thai".