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Der Startschuss für den immensen Betonbau, der von weitem an eine Lagerhalle erinnert, fiel im Januar 2022, die Eröffnung fand vor wenigen Wochen statt (mit Frei-Kaffee oder kostenlosen Brezeln). Heute kehren wir nach einem Termin im nahen Autohaus zu einem Frühstück ein. Die Lage in einem Industriegebiet ist vor allem für Wanner eine strategisch günstige Entscheidung (für Gäste momentan eher noch nicht so malerisch, zumindest was den Aussenbereich angeht…). Die Location liegt direkt an der Magistale Böblingen-Tübingen, an der Schönbuchbahn samt naher Haltestelle und an einem gern genutzten Radweg. Etliche (kostenlose) Parkplätze finden sich vor der Türe.
Im ebenerdig begehbaren, daher auch barrierefrei erreichbaren Innenraum im Erdgeschoss erglänzt die ganze Ebene in neuem Schein. Riesiger Thekenbereich, sehr viel verbautes Holz in allen Variationen, ein paar neckische Details wie von der Decke herabhängende Backbretter (als Raumteiler??). Der gesamte Raum erscheint so proper als befände man sich in einem Reinraumlabor. Das hauptsächlich jugendliche Servicepersonal ist flink dabei und bemüht sich, alle Fragen so beantworten.
Zum Frühstück wählen wir 1x Rührei natur aus drei Rühreiern (3,60 Euro), 1x Laugenkipf mit Frischkäse (3,88 Euro) und 2x Kaffee (2,95 Euro). Die Eimasse wird in ein wundersames Gerät namens Merrychef gesteckt, das ich mir extra von einer Servicedame erklären lasse: offenbar ein spezielles multifunktionales Schnellgargerät für die Gastronomie. Das darin fabrizierte Rührei ist für meinen Geschmack etwas zu trocken – doch auf einem zünftigen Holzbrettchen werden noch zwei Scheiben sehr kross geröstetes Brot und eine Riesenportion Butter gereicht. Davon ist am Ende noch so viel übrig, dass noch eine Brezel extra zugekauft wird, um alles unterzubringen. Auch der Laugenkipf ist nicht zu sparsam mit Frischkäse, Gurken und reichlich feingehacktem Schnittlauch belegt. Die verschiedenen Kaffeepreise werden auf einer umfangreichen Preisliste offengelegt, der wir staunend entnehmen, dass für einen Pappbecher offenbar 10 Cent Aufpreis („Entsorgungsgebühr“) verlangt werden. Wir wählen eh einen rustikalen Metallbecher, der die Wärme etwas länger hält.
Natürlich wären noch verschiedene andere Frühstücksvarianten im Angebot, süss oder herzhaft. Dazu auch Müsli oder Säfte. Der Kaffee stammt aus einer kleinen Manufaktur am Rande der Schwäbischen Alb, so wie auch bei vielen anderen Zutaten auf Regionalität geachtet wird. Im Angebot sind Backwaren jeglicher Machart, Kuchen, Torten, Kleingebäck, Pizza, Vesper, Snacks, Marmeladen, Heiss- und Kaltgetränke etc. pp. Im grosszügigen Gastraum kann man zwischen rustikalen Holztischen und -bänken, sowie kleineren runden Tischen und Kaffeehausstühlen wählen. Im momentan noch etwas kargen Aussenbereich sitzt man schön schattig. Allerdings rauscht häufig die Schönbuchbahn vorbei und auch der rege Verkehr zwischen Böblingen und Tübingen lässt sich nicht ganz ausblenden. Aufgrund der speziellen Lage kehren hier viele Handwerker und im Industriegebiet Beschäftigte ein – für sie ist die Genusswerkstatt ein willkommener Kantinenersatz. Wir haben uns wohlgefühlt und sind bestens bedient worden, die Speisen waren absolut frisch und schmackhaft, die Sauberkeit vor Ort kann nicht mehr übertroffen werden, auch die Toiletten sind bestens gepflegt und in Schuss. Was will man mehr? Die Genusswerkstatt ist auch für Familien mit Kindern (der „Babycino“ ist übrigens kostenlos!) und für Menschen mit Einschränkungen zu empfehlen.