Besucht am 30.12.2024Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 143 EUR
Pläne sind Schall und Rauch…
Plan A: Die mittlere Tochter samt Familie besucht uns zwischen den Feiertagen auf dem Weg ins fränkische Zuhause, aber da meine Liebste momentan nur einarmig wirtschaften und deshalb ihre selbstauferlegten gastgeberischen Standards nicht halten kann, kam
Plan B zum Zuge, wenigstens ein gemeinsames Mittagessen in Baden-Baden. Italienisch sollte es sein, vorzugsweise im Stromboli, aber das hatte zu und so kam TA’s Nr. 2 zum Zuge, das Mamma Lina (*1987). Das kannten wir noch nicht, und die Aussicht auf moderne italienische Küche stimmte uns erwartungsfroh. Aber dann klingelte am Vorabend das Telefon: Ein ansteckender Magen-Darm-Virus veranlasste Kinder und Enkel, schnell und direkt von ihrem Urlaubsort nach Hause zu fahren, im eigenen und in unserem Interesse. Somit griff ein schnell gemachter
Plan C, ein Mittagessen zu zweit, natürlich mit unserem ständigen Begleiter, wie in allen guten Häusern auch hier ein gern gesehener Gast.
Das Restaurant liegt an der vielbefahrenen Langen Straße in unmittelbarer Nachbarschaft des Festspielhauses, wo man zumindest mittags gut parken kann. Pünktlich um 12 schloss man für uns auf und ließ uns ein. Die freundliche Servicekraft führte uns zu einer gemütlichen Sitzecke, in der sich auch Klein-Calvin sehr wohl fühlen sollte.
Dekoriert ist mit szenetypischen Spirituosen,
knalligen Darstellungen der üblichen hochverdächtigen Hollywood-Mafiosi
und deren Nachwuchs, dazu passend jazzige Loungemusik.
Sehr kultiviert übrigens auch die blitzsauberen Toiletten.
Die Erstversorgung erfolgte mit Aqua Panna für uns beide (8,80 € für 0,75 L), einer/m Raspberry Lady für die Lady (Vermouth, Himbeersirup, Minze, Soda und Prosecco für 13,00 €),
Und einem alkoholfreien Fürstenberg Pils (4,50 €) für den Chauffeur - dass das kein ganz billiger Mittag werden würde, war uns schon vorher klar gewesen. Dazu ganz hervorragendes Brot, mit krachiger Kruste und fluffigem Interieur und zum Tunken feines Olivenöl mit Salz. Das machte Spaß und wir mussten uns schon sehr zusammennehmen, um nicht gleich alles wegzuputzen.
Denn wir hatten ja noch was vor. Vor- und Hauptspeise sollten es schon sein, allein schon damit sich die halbstündige Anfahrt auch lohnte, und richtig Hunger hatten wir inzwischen auch (Calvin hatten wir noch zu Hause gefüttert, aber der ist nie satt).
Meine Liebste startete mit dem Gamba Salad (die Karte ist ein fröhlicher Mix aus Italiano e English and Deutsch), bestehend aus lecker, aber zu sparsam angemachtem buntem Blattsalat, marinierten Tomaten, Avocado, roten Zwiebeln, Sweet Chili Mayo und drei mittelgroßen, auf den Punkt gebratenen Garnelen. Von denen hätte es durchaus ein paar mehr sein können, schon den 22,00 € zuliebe, die das kostete.
Solche Probleme hatte ich nicht, denn mein Octopus Salad (ebenfalls 22,00 €) bestand nahezu ausschließlich aus Protein, nur mit Minze, Petersilie und grob geschnittenen roten Zwiebeln als Beigabe. Die in Scheiben geschnittenen Arme waren außen knusprig und innen zart, so wie sich das gehört, und die würzige Vinaigrette hatte einen interessanten, fast asiatischen anmutenden Touch von Colatura di Alici. Schade nur, dass das reichlich beigegossene Dressing nicht etwas dicker war, denn so blieb das meiste auf dem Teller zurück, zusammen mit dem größeren Teil der Zwiebeln, die ich mir in dieser Menge nicht antun wollte.
Inzwischen hatte sich das Restaurant gut gefüllt: Im benachbarten Festspielhaus musste wohl eine Probe zu Ende gegangen zu sein, jedenfalls strömte eine beträchtliche Menge vorwiegend junger, gut gelaunter Musiker herein und hob den Lärmpegel auf ein neues Niveau.
Mit den Dezibel kamen auch unsere Hauptgerichte. Meine Frau hatte Salmone mit Blattspinat und Nussbutterpüree bestellt und wunderte sich nicht wenig, als sie sich plötzlich zwei kräftigen Polipo-Armen gegenübersah, die auf einem Klacks Kürbiscreme lagen (36,00 €).
Da war wohl etwas durcheinander geraten, als ich bei der Bestellung meiner Vorspeise von Polypensalat gesprochen hatte. Auf das Angebot, Polipo gegen Salmone zu tauschen, ging meine Frau dann aber doch nicht ein, denn dazu sahen die zwei Tentakel einfach zu appetitlich aus. Der Eindruck täuschte nicht, im Gegenteil, sie waren ähnlich perfekt gegart wie die, die in meinem Salat gelandet waren, und standen voll im Saft. Dazu gab es stattliche Pimentos de Padron auf feinem Safranschaum, und für den stets wichtigen Knusper sorgten Kürbiskerne.
Der zweite Arm des Oktopus*) wurde aus Platzgründen später getauscht gegen das, was zu dem Zeitpunkt von meiner…
…Zuppa di Pesce (35,00 €) noch übrig war. Diese nahe Verwandte der Bouillabaisse wurde mit Safran-Aioli serviert. Eine wunderbar kräftige Brühe mit stattlicher Einlage: Dem ganzen Lachs, den meine Frau bestellt hatte, Miesmuscheln (wie pult man die eigentlich aus der Schale, ohne sich danach die Finger ablecken zu müssen?), Garnelen statt der in der Karte angekündigten Calamari, was eine sinnvolle Änderung war, denn: Vierter im Bunde war, der aufmerksame Leser ahnt es schon, reichlich Oktopus. Das gibt der Fischer sin Fru. Herrlich.
So wurde es für mich ein regelrechter Dirk-Rossmann-Gedächtnislunch, aber von höherer Qualität.
Für Nachtisch war kein Platz, und den Kaffee, der uns für die Verwechslung netterweise angeboten wurde, lehnten wir dankend ab, denn nach dem Essen und der sich ggf. anschließenden Heimfahrt sollst du bekanntlich ruh’n, und daran halten wir uns so konsequent wie möglich. So machten wir uns mit dem angenehmen Gefühl, eine schöne, wenn auch nicht ganz billige Entdeckung gemacht zu haben, auf den kurvigen Heimweg.
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*) So oder ähnlich erhältlich im Drogeriemarkt Ihres Vertrauens
Pläne sind Schall und Rauch…
Plan A: Die mittlere Tochter samt Familie besucht uns zwischen den Feiertagen auf dem Weg ins fränkische Zuhause, aber da meine Liebste momentan nur einarmig wirtschaften und deshalb ihre selbstauferlegten gastgeberischen Standards nicht halten kann, kam
Plan B zum Zuge, wenigstens ein gemeinsames Mittagessen in Baden-Baden. Italienisch sollte es sein, vorzugsweise im Stromboli, aber das hatte zu und so kam TA’s Nr. 2 zum Zuge, das Mamma Lina (*1987). Das kannten wir noch nicht, und die Aussicht... mehr lesen
4.5 stars -
"Das Hohelied vom Oktopus" OparazzoPläne sind Schall und Rauch…
Plan A: Die mittlere Tochter samt Familie besucht uns zwischen den Feiertagen auf dem Weg ins fränkische Zuhause, aber da meine Liebste momentan nur einarmig wirtschaften und deshalb ihre selbstauferlegten gastgeberischen Standards nicht halten kann, kam
Plan B zum Zuge, wenigstens ein gemeinsames Mittagessen in Baden-Baden. Italienisch sollte es sein, vorzugsweise im Stromboli, aber das hatte zu und so kam TA’s Nr. 2 zum Zuge, das Mamma Lina (*1987). Das kannten wir noch nicht, und die Aussicht
Es ist immer aus einem Grund voll. Das Sushi ist gut und der einzige Ort, an den ich gehe, wenn ich es verlange.sehr sehr gutes sushi und andere Speisen! bin auf Empfehlung hier her gegangen, wir haben einen Tag zuvor reserviert, da es extrem voll ist.Topp Qualität und sehr gute Auswahl, kreative Sushi KreationenEs War sooooo lecker und es gab sehr viele unterschiedliche Sachen.
Es ist immer aus einem Grund voll. Das Sushi ist gut und der einzige Ort, an den ich gehe, wenn ich es verlange.sehr sehr gutes sushi und andere Speisen! bin auf Empfehlung hier her gegangen, wir haben einen Tag zuvor reserviert, da es extrem voll ist.Topp Qualität und sehr gute Auswahl, kreative Sushi KreationenEs War sooooo lecker und es gab sehr viele unterschiedliche Sachen.
MY LYN Asian Cuisine & Sushi
MY LYN Asian Cuisine & Sushi€-€€€Restaurant, Gaststätte, Take Away072213950750Lichtentaler Straße 19, 76530 Baden-Baden
5.0 stars -
"Les assistants des deux amoureux, sur le tapis roulant, brûlent toujours les sushis. Les boissons et celles-ci sont mieux servies dans" LiamTavaosEs ist immer aus einem Grund voll. Das Sushi ist gut und der einzige Ort, an den ich gehe, wenn ich es verlange.sehr sehr gutes sushi und andere Speisen! bin auf Empfehlung hier her gegangen, wir haben einen Tag zuvor reserviert, da es extrem voll ist.Topp Qualität und sehr gute Auswahl, kreative Sushi KreationenEs War sooooo lecker und es gab sehr viele unterschiedliche Sachen.
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Plan A: Die mittlere Tochter samt Familie besucht uns zwischen den Feiertagen auf dem Weg ins fränkische Zuhause, aber da meine Liebste momentan nur einarmig wirtschaften und deshalb ihre selbstauferlegten gastgeberischen Standards nicht halten kann, kam
Plan B zum Zuge, wenigstens ein gemeinsames Mittagessen in Baden-Baden. Italienisch sollte es sein, vorzugsweise im Stromboli, aber das hatte zu und so kam TA’s Nr. 2 zum Zuge, das Mamma Lina (*1987). Das kannten wir noch nicht, und die Aussicht auf moderne italienische Küche stimmte uns erwartungsfroh. Aber dann klingelte am Vorabend das Telefon: Ein ansteckender Magen-Darm-Virus veranlasste Kinder und Enkel, schnell und direkt von ihrem Urlaubsort nach Hause zu fahren, im eigenen und in unserem Interesse. Somit griff ein schnell gemachter
Plan C, ein Mittagessen zu zweit, natürlich mit unserem ständigen Begleiter, wie in allen guten Häusern auch hier ein gern gesehener Gast.
Das Restaurant liegt an der vielbefahrenen Langen Straße in unmittelbarer Nachbarschaft des Festspielhauses, wo man zumindest mittags gut parken kann. Pünktlich um 12 schloss man für uns auf und ließ uns ein. Die freundliche Servicekraft führte uns zu einer gemütlichen Sitzecke, in der sich auch Klein-Calvin sehr wohl fühlen sollte.
Dekoriert ist mit szenetypischen Spirituosen,
knalligen Darstellungen der üblichen hochverdächtigen Hollywood-Mafiosi
und deren Nachwuchs, dazu passend jazzige Loungemusik.
Sehr kultiviert übrigens auch die blitzsauberen Toiletten.
Die Erstversorgung erfolgte mit Aqua Panna für uns beide (8,80 € für 0,75 L), einer/m Raspberry Lady für die Lady (Vermouth, Himbeersirup, Minze, Soda und Prosecco für 13,00 €),
Und einem alkoholfreien Fürstenberg Pils (4,50 €) für den Chauffeur - dass das kein ganz billiger Mittag werden würde, war uns schon vorher klar gewesen. Dazu ganz hervorragendes Brot, mit krachiger Kruste und fluffigem Interieur und zum Tunken feines Olivenöl mit Salz. Das machte Spaß und wir mussten uns schon sehr zusammennehmen, um nicht gleich alles wegzuputzen.
Denn wir hatten ja noch was vor. Vor- und Hauptspeise sollten es schon sein, allein schon damit sich die halbstündige Anfahrt auch lohnte, und richtig Hunger hatten wir inzwischen auch (Calvin hatten wir noch zu Hause gefüttert, aber der ist nie satt).
Meine Liebste startete mit dem Gamba Salad (die Karte ist ein fröhlicher Mix aus Italiano e English and Deutsch), bestehend aus lecker, aber zu sparsam angemachtem buntem Blattsalat, marinierten Tomaten, Avocado, roten Zwiebeln, Sweet Chili Mayo und drei mittelgroßen, auf den Punkt gebratenen Garnelen. Von denen hätte es durchaus ein paar mehr sein können, schon den 22,00 € zuliebe, die das kostete.
Solche Probleme hatte ich nicht, denn mein Octopus Salad (ebenfalls 22,00 €) bestand nahezu ausschließlich aus Protein, nur mit Minze, Petersilie und grob geschnittenen roten Zwiebeln als Beigabe. Die in Scheiben geschnittenen Arme waren außen knusprig und innen zart, so wie sich das gehört, und die würzige Vinaigrette hatte einen interessanten, fast asiatischen anmutenden Touch von Colatura di Alici. Schade nur, dass das reichlich beigegossene Dressing nicht etwas dicker war, denn so blieb das meiste auf dem Teller zurück, zusammen mit dem größeren Teil der Zwiebeln, die ich mir in dieser Menge nicht antun wollte.
Inzwischen hatte sich das Restaurant gut gefüllt: Im benachbarten Festspielhaus musste wohl eine Probe zu Ende gegangen zu sein, jedenfalls strömte eine beträchtliche Menge vorwiegend junger, gut gelaunter Musiker herein und hob den Lärmpegel auf ein neues Niveau.
Mit den Dezibel kamen auch unsere Hauptgerichte. Meine Frau hatte Salmone mit Blattspinat und Nussbutterpüree bestellt und wunderte sich nicht wenig, als sie sich plötzlich zwei kräftigen Polipo-Armen gegenübersah, die auf einem Klacks Kürbiscreme lagen (36,00 €).
Da war wohl etwas durcheinander geraten, als ich bei der Bestellung meiner Vorspeise von Polypensalat gesprochen hatte. Auf das Angebot, Polipo gegen Salmone zu tauschen, ging meine Frau dann aber doch nicht ein, denn dazu sahen die zwei Tentakel einfach zu appetitlich aus. Der Eindruck täuschte nicht, im Gegenteil, sie waren ähnlich perfekt gegart wie die, die in meinem Salat gelandet waren, und standen voll im Saft. Dazu gab es stattliche Pimentos de Padron auf feinem Safranschaum, und für den stets wichtigen Knusper sorgten Kürbiskerne.
Der zweite Arm des Oktopus*) wurde aus Platzgründen später getauscht gegen das, was zu dem Zeitpunkt von meiner…
…Zuppa di Pesce (35,00 €) noch übrig war. Diese nahe Verwandte der Bouillabaisse wurde mit Safran-Aioli serviert. Eine wunderbar kräftige Brühe mit stattlicher Einlage: Dem ganzen Lachs, den meine Frau bestellt hatte, Miesmuscheln (wie pult man die eigentlich aus der Schale, ohne sich danach die Finger ablecken zu müssen?), Garnelen statt der in der Karte angekündigten Calamari, was eine sinnvolle Änderung war, denn: Vierter im Bunde war, der aufmerksame Leser ahnt es schon, reichlich Oktopus. Das gibt der Fischer sin Fru. Herrlich.
So wurde es für mich ein regelrechter Dirk-Rossmann-Gedächtnislunch, aber von höherer Qualität.
Für Nachtisch war kein Platz, und den Kaffee, der uns für die Verwechslung netterweise angeboten wurde, lehnten wir dankend ab, denn nach dem Essen und der sich ggf. anschließenden Heimfahrt sollst du bekanntlich ruh’n, und daran halten wir uns so konsequent wie möglich. So machten wir uns mit dem angenehmen Gefühl, eine schöne, wenn auch nicht ganz billige Entdeckung gemacht zu haben, auf den kurvigen Heimweg.
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*) So oder ähnlich erhältlich im Drogeriemarkt Ihres Vertrauens