Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und freue mich dann immer, wenn mir die Auswahl von Restaurants durch informative Kritiken erleichtert wird. Umgekehrt gebe ich meine Erfahrungen auch sehr gerne weiter.
Einige wenige meiner bisherigen Kritiken, die ältesten, stammen originär noch aus RK, aber nach dessen Verkauf an Yelp suche ich hier ein neues "Zuhause".
Zu meinen Bewertungskriterien ein kurzes Wort. Ich bin Relativbewerter, auch ein gut geführter Imbiss kann mal 4 Punkte bekommen, ebenso wie ein Sternerestaurant, es muss dem jeweiligen Anspruch entsprechen!
4 bis 5 Punkte bedeuten für mich, das das Restaurant seinen und meinen Anspruch erfüllt hat bei meinen Besuch. 3 Punkte bedeutet, gewissen Defizite in einzelnen Aspekten. Darunter bedeutet eine Bewertung erhebliche Mängel bei meinem Besuch.
Ich bin ohne jeden gastronomischen Hintergrund, koche für mein Leben gerne und liebe es mich von jeglicher Küche kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Projektingenieur in der Erdöl- und Gasindustrie muss ich viel reisen und komme häufig in die erfreuliche (manchmal nicht so erfreuliche) Situation, außer Haus essen zu müssen und... mehr lesen
Bewertungs-Statistik
Insgesamt 502 Bewertungen 752389x gelesen 14867x "Hilfreich" 14126x "Gut geschrieben"
Geschrieben am 01.01.2022 2022-01-01| Aktualisiert am
08.02.2022
Besucht am 30.12.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Liebe Familie „Carsten1972“, herzlich Willkommen zu Frederics Best of Menü im Coeur d’artichaut, Münster, am 30. Dezember 2021. Schön, dass sie da sind!
So wurden wir an besagtem Abend kurz vor 19 Uhr an der Adresse des „cda“ am alten Fischmarkt in der Münsterschen Innenstadt begrüßt. Eigentlich wollten wir den letzten Abend des Jahres dort verbringen, aber wer zu spät kommt (wir Mitte September), den bestraft das Leben und bei uns hieß das, wir kommen einen Abend vor Silvester nach Münster. Ausgebucht war das Restaurant für Silvester schon Mitte des Jahres, somit war nur noch Platz einen Abend vorher. An diesen beiden Abenden bot Frédéric Morel ein Best of Menü des Jahres 2022 an. Meine Frau und ich waren uns einig, dass sollte unser kulinarischer Jahresabschluss sein.
Weil das Menü ein spezielles war, musste das Menü in vollen Umfang bestellt werden, Änderungen bei der Anzahl oder Art der Gänge waren nicht möglich. Das war für meine Frau und mich völlig okay, wir wissen, dass wir die Küche des „cda“ schätzen. Zusätzlich erreichte uns 14 Tage vor dem Termin unserer Reservierung noch eine Mail, in der um Zustimmung zu folgenden Buchungsbedingungen gefragt wurde, um die Bestätigung letztendlich wirksam werden zu lassen.
Zitat aus der Mail: Heute möchten wir Sie nun einmal über die Stornierungsbedingungen informieren, die zu diesen Tagen für Ihre Reservierung gelten. Sollten die Restaurants nicht behördlich zur Eingrenzung des Coronavirus geschlossen werden, ist eine kostenfreie Stornierung für Ihre Reservierung bis zum 27.12.2021 möglich. Ab dem 28.12.2021 müssen wir Ihnen eine Stornierungsgebühr von 100€ pro Person berechnen, sollten wir Ihren Tisch nicht weitervergeben können. Wir bitten Sie aufrichtig und höflich um Verständnis für diese Maßnahme. Die Waren für das Best of Menü sind äußerst aufwändig und kostenintensiv in der Anschaffung, die Tische spontaner Stornierungen sind für uns in diesen Tagen fast unmöglich wieder neu zu vergeben und die Kosten könnten so im schlimmsten Fall die Einnahmen eines Abends übersteigen. Daher können wir Ihnen in diesen Zeiten eine kostenfreie Stornierung nach dem 28.12.2021 nicht anbieten und bitten Sie einmal höflich, uns den Eingang unserer Mail und das Akzeptieren dieser Bedingungen schriftlich zu bestätigen (ein Antworten auf diese Mail genügt).
Das war angesichts einiger drastischer Erlebnisse in Sachen no shows in Restaurants, von denen wir in den letzten Wochen Kenntnis erhalten hatten, für uns kein Problem. Es geht wohl leider nicht mehr anders, um dieser Unsitte von unzuverlässigen Gästen Herr zu werden. Unserem Abend im „cda“ stand nichts mehr im Wege.
Das Ambiente brauche ich nicht mehr zu beschreiben, siehe die schon erstellten Berichte aus den letzten Jahren. Maske auf, eintreten und im Vorraum zum eigentlichen Gastraum wurden wir empfangen. Die Garderobe wurde uns abgenommen, der Impf-Check erledigt, dann wurden wir an unseren Tisch rechts vor dem Pass geführt. Dieser Tisch gefiel natürlich besonders mir, aus 2 Meter Abstand konnte ich das Geschehen um Frédéric Morel und seinen Souschef Pascal Hinkelammert in der offenen Küche gut verfolgen. Das Team ist weiter gewachsen und insgesamt 5 Köche setzen die Ideen vom Chef um.
Nach dem Platz nehmen begrüßte uns auch Nils Halfpap, Restaurantleiter und Sommelier im „cda“. Mit zwei Kolleg*innen kümmert er sich um das Wohl der Gäste. Irgendwann im Frühjahr wird sich hier noch eine Änderung einstellen, Nils Halfpap wird sich dann um ein weiteres gastronomisches Projekt von Frédéric Morel kümmern, auch angesiedelt im Innenhof am alten Fischmarkt. Wenn es los geht, wird berichtet, versprochen.
Als Aperitif offerierte Nils Halfpap angesichts des besonderen Menüs einen sehr besonderen Sekt. Frank John, wohlbekannter Winzer aus der Pfalz, Inhaber des Weingutes Hirschhorner Hof, hat an der Küste der Bretagne einige Flaschen seines Riesling Brut versenken lassen und die durften dort einige lange Jahre reifen, wurden mit beträchtlichen Seepockenbewuchs wieder gehoben und fanden ihren Weg nach Münster. Ich war sehr versucht ein Glas dieses Sekts zu probieren, aber meine Frau hatte schon den Namen Clouet auf einem Champagner Etikett erspäht und so fand ein 2009 brut dream vintage in zwei Gläsern den Weg an unseren Tisch. Das Wasser wird über eine Pauschale verrechnet und die kleine Flasche über den Abend immer wieder aufgefüllt. Ein System, dass ich sehr schätze, angesichts der Preise, die manche Restaurants für ihre Tafelwasser aufrufen.
Mit den ersten Getränken begrüßte uns auch die Küche. Noch kurz eine Bemerkung zu der Art und Weise, wie ich diese Gänge vorstelle. Grundsätzlich servieren und präsentieren die Köche ihre Gänge immer persönlich am Tisch. Das beschränkt sich nicht darauf, die Informationen auf der Karte zu wiederholen, sondern es wird bis ins letzte Detail alles vorgestellt, was den Teller und die dahinter stehenden kulinarischen Ideen ausmacht. Das führt zu einer Faktenfülle, die man nur noch mit Diktiergerät oder Notizbuch speichern kann. Dazu habe ich aber keine Lust und empfinde es auch als nicht sinnvoll. Deswegen werde ich hier eher emotionale Details schildern, die beim Verzehr der Gänge herausstachen. Prolog 1 Prolog 2 Prolog 3
Gruß eins war eine Umani „Orgie“ mit Steinpilz und Champignon als Grundlage. Unglaublich die mundfüllenden Aromen die sich beim Verzehr einstellten. Frischer wurde es durch sanft marinierten Saibling, der frische Kräuteraromen als Begleiter hatte. Dritter Teil war eine Interpretation von „croque monsieur“, sehr frei allerdings. Trüffel duftete unwiderstehlich über den Tisch, dem ordneten sich die klassischen Zutaten willig unter. Mein Favorit war das erste Amuse Gueule. Unser Champagner begleitet die Gerichte aufs Feinste. Wir hatten uns gegen die angebotenen Weinbegleitung entschieden und orderten aus der wohl sortierten Weinkarte eine erste Flasche Wein aus dem Burgund. Grand vin de Bourgogne
Bis Gang 3 oder 4 versprachen wir uns von diesem Chardonnay eine gute Begleitung. Die Küche brachte dann das wie immer hausgebackene Brot, begleitet von Salzbutter und einer Algenbutter. Brotauswahl Butter, Salz und Alge
Hinten ein grünliches Brot mit Algen als Aroma, Hochkant ein Brot mit sehr viel Kümmel, meine Frau, gebürtig aus Schwaben erinnerte es an Kimmicher (Nichtschwaben bitte googlen), vorne ein Brot intensiv versetzt mit Aromen von Steinpilz. Ich hatte keine Favoriten, alle 3 Varianten gefielen mir gut. Der Wein kam an den Tisch, wurde von Nils Halfpap geöffnet und Frau verkostete ihn. Natürlich ein Nicken, was sonst bei einem Burgunder. Auch ich durfte dann probieren, ich glaube, ein gewisser Herr aus Bremen würde beim Genuss dieses Weins sehr glücklich sein.
Der erste Gang aus dem eigentlichen Menü wurde dann auch serviert. Dieser Gang stammte aus dem Menü von Juni 2022, den hatten wir auch schon am 20. Juni 2021 bei einem Mittagsmenü draußen im Hof genossen. Gang 1 Zander, Sellerie, Dill, da hatte ich im Sommer kein Foto von gemacht, nun also im Dezember, konnte ich ein Foto vom Gang machen. Frische Aromen blieben im Gedächtnis, mit der Erkenntnis, dass Zander ein wirklich toller Fisch zur rohen Zubereitung ist. Frédéric selber servierte und erklärte den Gang, die Sauce wurde am Tisch angegossen. Dill war ein Thema beim Eis, Sellerie steuerte Herzhaftigkeit bei, Algen mit Blasen (siehe Bild) brachten zerplatzenden Crunch und Jodigkeit eingebunden in unglaublich viele verschiedene Aromen. Fermentation und garen im Salzmantel spielen immer eine Rolle bei Gerichten von Frédéric Morel. So auch beim nächsten Gericht, Bretonischer Hummer, Gurke, Kaffir Limette. Gang 2
Der Hummerschwanz, halbiert, blieb in seiner reinen und sehr sanften Garung im Gedächtnis. Der war gerade eben glasig gegart, wunderbar sanft in seiner Qualität. Gurkenaroma und Säure ergänzten das auf Feinste und ohne den Hummer überdecken zu können. Ein äußerst graziler Gang, betörend duftend. Ein wahrer Höhepunkt im Menü. Gang 3
Nicht ganz so grazil bot sich Gang 3 dar. Bretonischer Steinbutt, Alba Trüffel, Maitake waren Zutaten, die man nicht mit grazilen Aromen in Verbindung bringen kann. Durch meinen Sitzplatz direkt am Pass war es leicht zu verfolgen wie komplex alleine der Aufbau der Teller des Menüs war. Und spätestens als meine Frau mitzählte, wie viele Hobelspäne vom weißen Trüffel auf unseren beiden Tellern landeten (zur Beruhigung, für beide gleich viel), warteten wir gespannt. Im Teller fand sich eine intensive Geflügeljus, die zugegeben war, weil die Küche beim Maitake an Geflügelfleisch erinnert wurde und dass mit der Jus betonen wollte. Der gemeine Klapperschwamm, deutscher Name des Maitake, war gebacken worden und schmeckte mit sehr gut in Kombination mit der Jus und dem Trüffel. Den werden wir im eigenen Wald demnächst selber ernten, jetzt wo ich weiß, wie gut der schmeckt. Und das alles schaffte es trotzdem nicht, den Hauptdarsteller Steinbutt in den Hintergrund zu rücken. Ein, Verzeihung, einfach geiler Teller! Nach dem sehr guten Fisch folgte mein absoluter Favorit an diesem Abend. Gang 4 Blumenkohl, Bergamotte, Osietra Kaviar war die einfache Beschreibung für diese geschmackliche Sensation! Was man nicht sehen kann, auf dem Tellerboden war ein Püree angerichtet worden, darauf ein wachsweiches Onsen-Eigelb, gerösteter Blumenkohl kam auch dazu, erkennbar auf dem Foto. Frische brachten Späne vom fermentierten Blumenkohl, eine schlichte Sensation die Beurre blanc, mit Bergamotte und einem Petersilienöl verfeinert. Oben drauf ein Osietra Kaviar einer sehr gehobenen Qualität! Insgesamt war das für mich die Nummer eins an diesem Abend, trotz allem was schon serviert worden war und noch kommen sollte. Mit diesem Gang das erste Glas eines unserer liebsten Weine aus der Weinkarte des „cda“. Der "rechte Seite" Rhone
2017, Weingut Alain Voge, südliche Rhone, 100% Marsanne, 24 Monate Barrique, ganz nah dran an Hermitage Weinen! Wir lieben ihn und der ist immer Bestandteil unserer Getränkeorder. Die Flasche war mit dem ersten Wein geöffnet worden und konnte dann in einem Dekanter atmen. Es ging mit diesem Wein auch in den Hauptgang. Gang 5
Souschef Pascal Hinkelammert servierte uns Challans Ente, Fenchel, Kirsche. Der Fenchel war im Salzmantel gegart worden, auch ein Püree wurde der Ente beigegeben. Unter der tadellos gegarten Entenbrust, sous vide vor gegart, dann scharf auf dem Teppanyaki gebraten, um das Fett aus der Haut zu bekommen, eine Jus zum Fingerabschlecken. Kirsche war drauf, selbst eingelegt seit der Ernte, ebenso die Kirschblüten und noch etliche andere Mitdarsteller, die Pascal noch aufzählte. In der Gesamtheit ergab das einen sehr guten Geflügelteller. Das Aromenspektrum ging von Röstaromen, Salzigkeit, hin zu Süße….sehr ausgewogen insgesamt. Fünf von sieben Gängen waren Geschichte und wir beide am Tisch sehr glücklich über das gebotene. Nun also zu dem Gang, den unsere Bremer Senior Rezensent immer dabeihaben muss. Gang 6 Blue Stilton, Traube, Nuss waren auf dem Teller. Leider habe ich erst fotografieren können, als die Anrichte aus der Küche schon etwas zerstört war. Ich hoffe der Anblick ist trotzdem noch okay. Ich muss ehrlich gestehen, ich glaube das war das erste Mal, dass ich diesen englischen Blauschimmelkäse gegessen habe. Beim Käsehändler meiner Wahl läuft es immer auf Fourme d’ambert oder bleu d’auvergne hinaus, oder sonst was auf der endlosen Anzahl französischer Käse. Mir schmeckte die Kombination von einer gewissen Salzigkeit und Schärfe des Käse gepaart mit der Süße von Traube und Nuss gut! Insgesamt aber der aromatisch unauffälligste Gang in diesem Menü. Das Dessert fehlte noch. Gang 7
Der Anblick verrät es, Schokolade war das Thema, mit edlen Begleitern. Mont blanc, Marone, Birne, Perigord Trüffel. Edel schließt der Bretone sein Best of Menü 2021! Sünde, schrie dieser Teller, Sünde so kurz nach Weihnachten! Willst du mit sowas dein kulinarisches Jahr 2021 abschließen? Will ich, schrie ich still zurück! Da ist Trüffel drin! Dann waren wir durch mit dem eigentlichen Menü, und wie immer ließ die Küche das Menü mit dem Epilog ausklingen, drei kleine Gerichte wurden zusammen serviert, während in der Küche schon aufgeräumt und geputzt wurde, auch vom Chef, sehr löblich! Epilog 1 Epilog 2 Epilog 3, der Eukalyptusknaller
Wie immer alles gut, wie immer leiden diese kleinen Abschlüsse darunter, dass man mental schon mit dem Menü abschließt. Natürlich nicht untergehen kann Frederics signature dish, serviert bei allen Menüs über das ganze Jahr! Eukalyptus kombiniert mit Himbeeren und sehr, sehr speziell! Danach ging einfach nichts mehr in Sachen Essen, nur ein Espresso musste noch sein.
Über den ganzen Abend kümmerten sich Küchencrew und Service Team vorbildlich und immer aufmerksam um uns. Über Freundlichkeit braucht man hier kein Wort verlieren, die Atmosphäre, die man als Gast im coeur d’artichaut genießt, ist relaxed, konzentriert und dabei stets locker, legere, mit einem freundlichen Lächeln und viel Verbundenheit mit dem Gast. Es geht nicht besser als hier, ich liebe es so! Frau Morel war an diesem Abend nicht da, und der Grund dafür war, dass es bald einen kleinen Bretonen mehr in Münster geben wird. Ich wünsche der kleinen Familie und vor allen Dingen Frau Morel alles Gute für die kommenden Tage, besser als so kann ein Jahr nicht beginnen, denke ich!
Weil es so schön war, mochten wir noch nicht gehen, obwohl wir schon wieder zu den letzten anwesenden Gäste zählten. Mit Frederic und Nils wurde die Weinbegleitung noch mal besprochen und dass hatte zur Folge, dass noch ein Glas Alvarinho Terramatter 2019 vom WG Soalheira sowie ein Wein vom Chateau Bel Air Lagrave, Moulis en Medoc von 1988 verkostet wurden, danach waren wir dann wirklich Rückreise- und Bettreif!
Wie immer ein wunderschöner Abend im coeur d’artichaut, so kann das Fazit lauten. Küchenstil und Restaurantphilosophie gefallen mir einfach überaus gut! Ich kann jedem nur empfehlen, wenn er in Münster sein sollte, einzukehren.
PS unser Tisch ist für Silvester 2022 reserviert. Wollen wir hoffen, dass wir dann auch wieder einen so wundervollen Abend genießen können!
PPS so das war es dann, dass kulinarische Jahr 2021. Mit dem Bericht des letzten Essen aus 2021 beginnt dass neue Jahr 2022. Ich wünsche allen Lesern das Beste für das neue Jahr!
Liebe Familie „Carsten1972“, herzlich Willkommen zu Frederics Best of Menü im Coeur d’artichaut, Münster, am 30. Dezember 2021. Schön, dass sie da sind!
So wurden wir an besagtem Abend kurz vor 19 Uhr an der Adresse des „cda“ am alten Fischmarkt in der Münsterschen Innenstadt begrüßt. Eigentlich wollten wir den letzten Abend des Jahres dort verbringen, aber wer zu spät kommt (wir Mitte September), den bestraft das Leben und bei uns hieß das, wir kommen einen Abend vor Silvester nach Münster.... mehr lesen
Coeur D‘Artichaut - Restaurant
Coeur D‘Artichaut - Restaurant€-€€€Sternerestaurant025139582823Alter Fischmarkt 11 a, 48143 Münster
5.0 stars -
"Best of (Menü) 2021" Carsten1972Liebe Familie „Carsten1972“, herzlich Willkommen zu Frederics Best of Menü im Coeur d’artichaut, Münster, am 30. Dezember 2021. Schön, dass sie da sind!
So wurden wir an besagtem Abend kurz vor 19 Uhr an der Adresse des „cda“ am alten Fischmarkt in der Münsterschen Innenstadt begrüßt. Eigentlich wollten wir den letzten Abend des Jahres dort verbringen, aber wer zu spät kommt (wir Mitte September), den bestraft das Leben und bei uns hieß das, wir kommen einen Abend vor Silvester nach Münster.
Geschrieben am 28.12.2021 2021-12-28| Aktualisiert am
17.01.2022
Besucht am 26.12.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 180 EUR
...dann kommt was Feines heraus! Weihnachten 2021 steht wie der Jahreswechsel unter dem Damoklesschwert der Omikron Variante des Corona Virus. Die Zahlen fallen, die Angst vor der neuen Welle steigt. Im Dezember wurde die Chance immer größer, dass es schon vor den Feiertagen wieder in einen Lockdown geht. Wenig hatten wir reserviert für die Feiertage, weil die Situation so unsicher war. Erfreulicherweise haben wir in NRW bis dato keinen neuen Lockdown, mein Geburtstags-Essen im Giverny konnte stattfinden, ebenso die (kleine) Weihnachtsfeier(essen) im Kollegenkreis. Das war Grund für Freude, und meine Frau und ich blickten immer positiver auf den zweiten Weihnachtstag, an dem wir im November einen Tisch im Echtzeit gebucht hatten.
Der zweite Weihnachtstag gehört meiner Frau und mir allein, wir lassen da die restliche Familie außen vor. Am zweiten Weihnachtstag ist die Gans vom Heiligen Abend auch emotional verdaut und wir gönnen uns einen Abend in gehobener Gastronomie. Normalerweise zieht es uns dann nach Münster, dass Echtzeit gehört nicht in den Kreis der Ziele für einen solchen Abend. Am zweiten Weihnachtstag hat das Echtzeit normalerweise einen sehr umsatzstarken Abend, dann wird der Stephanus gesteinigt. Alle Exil-Rheinenser treffen sich dann am Marktplatz (ohne Familie) und feiern mit den alten Schulfreunden. Das läuft meistens auf sehr intensive Trink-Gelage hinaus. Und demzufolge hat Maria, die Köchin des Echtzeit, nicht so viel Arbeit in ihrer Küche. Nun war es aber schon im November absehbar, dass solche Feierlichkeiten nicht mehr möglich sein würden im Dezember und der Chef überlegte sich eine Alternative. Man bot einen Abend mit einem 5 Gang Menüs aus Marias Küche an, begleitet von Weinen der Vinothek VanWeins aus Osnabrück, die das Echtzeit mit einigen Weinen beliefern.
Früh wurden wir informiert über diese Pläne und umgehend sagten wir unsere Teilnahme zu. Ein schönes Abendessen ohne maskierte 3 G Anreise per Bahn nach Münster war ganz nach unserem momentanen Geschmack. Der Tag wurde verbummelt mit einem langen Spaziergang und warten am Kamin auf den Abend. Und dann kamen wir in Stress. Wir hatten verstanden, dass das Menü ohne feste Zeit starten sollte. Was mich auch stutzen ließ bei einem solchen Event, aber wir nahmen es hin. Und plötzlich bimmelte in die Sofaruhe ein Anruf vom Serviceteam des Echtzeit, wo wir denn blieben. Oh je! Man wartete nur noch auf uns! Frau legte beim stylen den Turbogang ein, ich beeilte mich ebenso, dann saßen wir auf den Rädern und flitzten an den Marktplatz. Alle schon da! So ein Schiet! Schnell rein, Corona Check und Platz nehmen.
Gang eins war schon serviert, und die restliche Gästeschar legte eine Pause ein, um uns auf den gleichen Stand zu bringen. Maria begrüßte uns recht zügig nach dem Platz nehmen mit einem Löffel.
Wer gerne tuc tuc Waffeln durch eine Frischkäsecreme zieht und dann nascht kann sich recht gut vorstellen, was wir hier als Küchengruß bekamen. Unten crunchige Bruchstücke eines Waffelgebäcks ergänzt, glaube ich, von Röstzwiebeln. Darauf eine Röstzwiebelcreme, ergänzt um Granatapfel. Und die Kombination auf diesem Löffel war schlicht geil! Fettes dickes Umani in der Creme, Crunch durch das Gebäck, ausgeglichen durch den Granatapfel mit Süße und Säure. So muss Küchengruß, nach diesem Löffel waren unsere Geschmacksnerven gedanklich im Menü. Begleitet wurde dieser Gruß ebenso wie der erste Gang durch einen trockenen Riesling. Maria schickte dann recht schnell auch den Gang eins. Thunfischtartar, Miso, Zwiebel, Apfel, Gurke und Kichererbsen-Chip war der in der Karte angekündigt worden. Das Tatar an sich war recht naturell ausgeführt, fein geschnittene sanft süße rote Zwiebel fand sich im Tatar. Ich mag das so sehr gerne, auch die Größe der Schnittstücke war sehr angenehm, nicht zu grob, nicht zu fein. Um das Tatar herum eine Sauce mit sehr deutlichen Aromen von Apfel und Gurke, Miso mag drin gewesen sein, geschmacklich hatte es aber keinen Einfluss in der Sauce. Das war im Großen und Ganzen ein guter Einstieg ins Menü, mir fehlte aber ein scharf-salziges Gegenstück zur Sauce mit ihren frischen und süßen Aromen. Crunch war natürlich da in Form des ungewöhnlichen Chips aus Kichererbse. Das Gericht wurde nach dem Menü noch ausführlich mit Maria besprochen.
Wir waren wieder im "flow" des Menüs, und hatten jetzt Zeit, alle Beteiligten um Verzeihung für unseren Faux pas zu bitten. Zum Glück brachte man uns Verständnis und Verzeihen entgegen. Schön, dass wir nicht allzu viel Probleme angerichtet hatten. Soviel Feingefühl würde man sich auch von Menschen wünschen, die an einem Abend, an dem 50 Personen bekocht werden, eine Stunde vor Menübeginn eine Reservierung für 10 Personen mir nichts, dir nichts canceln, nachdem die Küche seit 10 Uhr morgens mit den Vorbereitungen beschäftigt ist. Liebe Menschen da draußen, wie würdet ihr euch fühlen, wenn eure Gäste eine Stunde vor eintreffen einfach mal absagen? Man muss sich nicht wundern, dass Gastronomen darauf keine Lust mehr haben und wenn sie es dennoch wagen, so was nur noch gegen Vorkasse ansetzen. Ich war nie ein Freund einer Reservierung mit einer KK Nummer, ich bin da sehr konservativ. Aber selbst ich nehme es inzwischen hin, wenn man Reservierungen nur noch mit KK Nummer bestätigt und klaren AGB mit Schadensersatz im Falle eines no show! Es geht wohl nicht mehr anders in einer Gesellschaft, die sich der Unverbindlichkeit hingibt. So, dass waren Worte die geschrieben werden mussten. Nun weiter mit erfreulicheren Details unseres Abends im Café Echtzeit. Die Chefin hatte die Moderation dieses Abends übernommen und verkündete Gang zwei. Steinpilz-Tortelloni mit Rotkohl, Parmesan und Lauch. Unten im Teller der Rotkohl, sehr fein, fast wie eine Creme war er das Bett für die Pasta. Maria hat einen ganz eigenen Stil Rotkohl zuzubereiten. Bei ihr dominieren süße Aromen, in Kombination mit weihnachtlichen Gewürzen. Das ist immer ein ganz schön fettes Aroma, dass da im Teller liegt. Trotzdem schaffte es der frittierte Lauch mit intensiver Herzhaftigkeit, und im Verbund mit der Parmesan Sauce ein Gegengewicht zu bilden. Man könnte nun bemängeln, dass in diesem Aromen-Feuerwerk die Steinpilze in den Tortelloni untergehen, aber das hat mich nicht gestört. Dieser Teller ist ein Kondensat der Küche von Maria, die manchmal etwas zu viel des Guten macht bei den Aromen (die unbändige Energie einer jungen Köchin). Aber lieber so, als langweilig! Und schmecken tut es immer! Der Wein dazu war ein Grauburgunder, und selbst der hatte Schwierigkeiten, gegen die fetten Aromen zu bestehen. Das Mikro wurde wieder angeschaltet, Gang drei stand in den Startlöchern, bzw. in der Küche bereit. Kabeljau, Schinken, Blumenkohl, Himbeere, Basilikum wurde begleitet von einem trockenen Sauvignon blanc aus Baden. Dieser Wein gefiel, weil kein Marlborough Buket in der Nase, gut zum Fisch. Der Blumenkohl war ein roter, deswegen fand sich ein Püree mit entsprechender Färbung am Boden Tellers. Darauf ein Rückenfilet mit einer Kruste, in der Speck geschmacklich dominierte. So weit eine klassische Kombination, welche gut mit dem Püree harmonierte. Die Himbeere fand sich als Klecks auf dem Tellerrand, für den, der sich noch süße Aromen hinzu wünschte. Dieser Teller war harmonisch und völlig ohne Kritik, perfekt um den Fisch kreiert. Lecker! Und ganz klassisch verkündete die Chefin am Mikro, dass es noch ein Sorbet vor dem Fleischgang geben würde. Vive la france, kann man jetzt sagen. Mango mit Limette, aufgegossen mit einem Secco! Perfektes semi freddo in der Konsistenz war das eine schöne Erfrischung. So ging es dann mit einem spanischen trockenen Garnacha im Glas an den Hauptgang. Lamm, Kartoffel, Kräuter, Pistazie, Orange hatte Maria den Gang überschrieben.
Und erntete nach dem Verzehr des Gangs standing ovations von den Gästen im Raum. Ein Lammkarree aus dem Ofen genommen in nicht besser zu treffender Garstufe, rosig-saftig im Inneren, knusprig außen. Und mit Pistazie und Kräutern aromatisiert. Unten drunter ein ein Püree umgeben von einer fruchtigen, von Orange dominierten Sauce, die das Tüpfelchen auf dem I des Gangs war. Schlicht großartig dieser Gang! Ich war eigentlich schon satt, aber ohne Dolci lässt Maria niemanden nach Hause! Cannoli, Ricotta, Orange, Zimt, Pistazie fand sich alles beim Verzehr dieser abgrundtiefen Weihnachtssünde! Die Orange hatte Maria selbst kandiert! Sehr gutes Dessert, und ein wahrlicher Abschluss dieses Menüs! Maria, wie immer finde ich deine Küche dann am besten, wenn du dich frei austobst bei deinen Rezepten. Nicht immer bin ich dann in allen Einzelheiten einer kulinarischen Meinung mit dir, aber immer servierst du dann spannende und überraschende Gerichte, die Freude bereiten! Es war wieder mal ein schöner Abend!
Marias Ehemann Battista hatte sein Serviceteam gut im Griff und so war man auch in diesem Aspekt gut umsorgt und konnten den Abend genießen. Wir schlossen einen wieder schönen Abend im Echtzeit mit einem Gin Tonic von Luca (Bar) ab.
Ich wünsche dem Team des Echtzeit, allen in der Gastronomie Beschäftigten, allen Lesern dieser Kritik, allen Freunden hier bei GG eine wunderschöne Jahreswechselzeit und hoffe, dass Corona in hoffentlich kurzer Zeit kein Grund für weitere Probleme mehr ist!
...dann kommt was Feines heraus! Weihnachten 2021 steht wie der Jahreswechsel unter dem Damoklesschwert der Omikron Variante des Corona Virus. Die Zahlen fallen, die Angst vor der neuen Welle steigt. Im Dezember wurde die Chance immer größer, dass es schon vor den Feiertagen wieder in einen Lockdown geht. Wenig hatten wir reserviert für die Feiertage, weil die Situation so unsicher war. Erfreulicherweise haben wir in NRW bis dato keinen neuen Lockdown, mein Geburtstags-Essen im Giverny konnte stattfinden, ebenso die (kleine)... mehr lesen
4.0 stars -
"Wenn man Maria einfach mal machen lässt......" Carsten1972...dann kommt was Feines heraus! Weihnachten 2021 steht wie der Jahreswechsel unter dem Damoklesschwert der Omikron Variante des Corona Virus. Die Zahlen fallen, die Angst vor der neuen Welle steigt. Im Dezember wurde die Chance immer größer, dass es schon vor den Feiertagen wieder in einen Lockdown geht. Wenig hatten wir reserviert für die Feiertage, weil die Situation so unsicher war. Erfreulicherweise haben wir in NRW bis dato keinen neuen Lockdown, mein Geburtstags-Essen im Giverny konnte stattfinden, ebenso die (kleine)
Geschrieben am 21.12.2021 2021-12-21| Aktualisiert am
26.12.2021
Besucht am 17.12.2021Besuchszeit: Abendessen 6 Personen
...will man in Rheine Geschäftspartner zum Essen einladen, die Frau mit einer Einladung zum Essen glücklich machen, im Familienkreis hochwertig speisen, oder wie meine Kollegen und ich das Jahr mit einem Weihnachtsmenü abschließen, dann geht man in Rheine zu Beesten. Gutbürgerliche Küche mit leicht klassischen französischem Einschlag, im besten und gehobenen Sinne, bieten Frau und Herr Beesten an.
Und nachdem 2020 das Corona Virus unser schon im letzten Jahr in Rheine geplante Abendessen vereitelt hatte, konnte es im Dezember 2021 stattfinden. Und so traf sich unsere sechsköpfige Büro-, Werkstatt- und Schicksalsgemeinschaft am 17. Dezember abends in der Eichenstraße in Rheine. Meine Kollegin hatte im Vorfeld mit Frau Beesten ein fünfgängiges Menü abgesprochen und der Rest ließ sich überraschen was denn serviert werden würde.
Ich kam zusammen mit meiner Frau (Anhang wird bei uns immer mit eingeladen, Ausgleich für manchmal Familienfeindliche Arbeitszeiten) mit dem Fahrrad um kurz nach 18 Uhr an. Die Leezen wurden vor der Tür geparkt, mir bekannte PKW verkündeten, dass die Kollegen mit ihrem Anhang bereits angekommen waren. Wir traten ein und Frau Beesten und ihr junges Serviceteam empfingen uns. Die Tische in den beiden Gasträumen waren eingedeckt, auf Nachfrage wurde bestätigt, dass man ausgebucht sei. Viele kleinere private Buchungen würden die wegfallenden größeren geschäftlichen Buchungen ausgleichen. Schön, die Rheinenser lassen ihre Gastronomen nicht im Stich.
Nachdem wir uns der Garderobe entledigt hatten ging es an den Tisch im hinteren Gastraum. Impfausweise wurden digital kontrolliert, Identität wurde gegengeprüft und über die vorherige Anmeldung waren wir registriert. Das wurde souverän, schnell und vorbildlich erledigt und man konnte mit guten Gefühl in den Abend starten. Wir hatten einen großen runden Tisch für uns, die Raumsituation gestattet es Familie Beesten, die Tische mit ausreichend großem Abstand zu stellen.
Nach der Begrüßung der Runde nahmen wir Platz und mit Blick auf ein paar Pilsgläser am Tisch schlossen meine Frau und ich uns an und orderten erstmal ein Rolinck als Aperitif. Frau Beesten wickelt den Service mit Hilfe einer Gruppe junger Damen ab, die sich hier (vermutlich) ein Taschengeld neben Schule und Studium dazu verdienen. Das klappt aber trotzdem gut, denn einige der jungen Damen kennt man schon lange Jahre als Servicekräfte und Frau Beesten achtet sehr darauf, dass der Service auf gleich gutem Niveau bleibt wie die Gerichte, die ihr Mann aus der Küche schickt.
Die Weinkarte wurde gereicht, eine recht lange Diskussion entwickelte sich im Weinaffinen Kollegenkreis, dass dauerte etwas und die Küche unterbrach unsere Diskussion damit, den Service hausgebackenes Brot (immer 2 Sorten) mit Frischkäsecreme und immer einem Griebenschmalz servieren zu lassen. Da sich die Diskussion zog, schickte Herr Beesten auch seinen Küchengruß, ohne Foto. Ein intensive Entenleberterrine kam an den Tisch, mit einem Chutney als süß-saurem Konterpart. Dann waren wir auch mal durch, der erste Wein wurde serviert und die Frage nach dem gewünschten Start ins Menü wurde mit Ja beantwortet.
Los ging es mit Fisch, es gab Thunfisch-Tartar auf Avocado-Oliven Ragout an Blattsalat. Das Gericht ist ein Klassiker in der Karte des Beesten.
Auf dem Teller ein bisschen frischer Salat, Tupfen einer Oliventapenade, die sehr würzig abgeschmeckt war. So weit bekannt, soweit gut. Herr Beesten richtet das Tartar im Ring in Schichten an, unten findet sich Avocado vermischt Oliven, fettig ölige Konsistenz und Aromen für das oben schön grob geschnittene Tatar vom Thunfisch.
Das ist, soweit ich es schmecken kann, kaum oder gar nicht gewürzt und mit seiner Frische der Gegenpool zur intensiven Tapenade und dem Avocado-Oliven Ragout. Weiterhin eines meines liebsten Gerichte aus der Küche des Beesten. Vorbildlich fragte der Service ab, wann die nachfolgenden Gänge serviert werden sollten, und ließ uns so die Zeit zwischen den Gerichten die Weinkarte neu zu konsultieren. Rote-Beete-Karotten-Suppe mit gebratener Riesengarnele verkündete die am Tisch ausliegende Karte als Gang 2. Im Internet hatte noch Jakobsmuschel gestanden, da war wohl was ausgegangen in der Küche. Ich war etwas enttäuscht, für mich ist eine Jakobsmuschel (wenn gut gebraten) immer die beste Einlage in einer Suppe. Aber diese kleine Enttäuschung währte nur bis zum ersten Löffel Suppe im meinem Mund! Ja, so muss Rote Beete Suppe, wer Borschtsch mag, weiß was ich meine. Schöne prägnante Säure als Gegengewicht zur Süße der Karotten und Beete. Die Garnele wurde verzehrt, genossen wurde die Suppe selber. So durfte es weiter gehen. Die Kollegin hatte als dritten Gang eine Zwischengangversion eines Hauptgerichtes aus der Karte erbeten. Perlhuhnbrust mit Feigensenf und Estragon überbacken an Staudensellerie Karotten Gemüse und Rösti, an diesem Gericht sieht man, dass Herr Beesten einen Teil seiner Lehr- und Wanderjahre in Küchen gearbeitet hat, die sich der klassischen französischen Küche gewidmet haben. Das war in Kombination einfach klassisch ausgeführt, das Perlhuhn im Supreme Schnitt, saftig geschmort, nicht zu intensiv gratiniert und mit krosser Haut war eine Freude beim Verzehr. Der Rösti badete in der leichten und hellen Jus, das Gemüse war Butter pur, so müssen Begleiter zu Geflügel sein. Kann man so im Burgund erwarten, geht aber auch aufs Feinste in Rheine. Die Tischrunde war sich einig, drei wirklich feine Gänge bisher. Mal schauen, wie der Hauptgang ausfallen würde, serviert wurde Hirschrückensteak mit Buchenpilzen in Rahmsauce an Rotkohlroulade und Kartoffelgratin
Wieder eine klassische Anrichte, wieder äußerst ansprechend. Die Rahmsauce war sehr geschmackvoll, nicht schwer, eine leichte Säure (Zitrone?) ergänzte die Aromen in der Jus. Die klassische Ausbildung von Herrn Beesten äußerte sich mal wieder im vermeintlich einfachsten Bestandteil es Tellers, dem Gratin. Ein Gratin kann für sich eine unglaubliche Delikatesse sein, wenn man weiß, welche Kartoffeln die richtigen sind, dass da nur Sahne dran gehört und Muskat in der richtigen Dosis. Geht häufig schmerzvoll schief wenn man Convinience nutzt, hier ist es immer geschmackvolles Handwerk. Kreativ der Rotkohl, serviert eingeschlagen in einem großen Rotkohlblatt. Und natürlich auf den Punkt das kurz gebratene Stück Hirsch, von dem nicht glaube, dass es ein Tier aus der Jagd war. Dafür waren die Wildaromen nicht ausgeprägt genug. Aber ich verstehe, das man hier als Restaurant immer auf Messers Schneide wandelt, vielen ist zu viel Wildgeschmack zu viel des Guten. Nichtsdestotrotz auch Gang 4 ein Genuss und man war auch gut satt nach 80% des Menüs. Dessert fehlte noch zum Abschluss unseres Weihnachtsmenüs. Gratinierte Brombeeren auf Zitronencreme mit Vanilleeis sollte es geben zum süßen Abschluss. Saure Beeren in einer recht süßen Creme, die Zitrone rückte nicht in der Vordergrund auf dem gratinierten Teller. Dazu ein geschmackvolles Vanilleeis, war das Dessert ein würdiger Abschluss. Die Tischrunde war zufrieden mit der Auswahl der Kollegin und mit der Leistung von Familie Beesten und ihrem Team.
Getrunken wurde auch, dass Restaurant Beesten bietet eine sehr bedächtig sortierte Weinkarte mit einem deutschen Schwerpunkt und ergänzend Weine aus allen bedeutenden Weinbauregionen Europas. Frau Beesten stammt vom Bodensee und achtet persönlich auf eine Auswahl, in der man in jeder Preisregion glücklich werden kann. Unsere Auswahl machte uns definitiv glücklich!
So, damit beende ich meine jüngste Rezension des Restaurants Beesten in Rheine. Es bleibt dabei, Familie Beesten führt den kulinarischen Platzhirsch in Rheine. Klassische, gehobene, gutbürgerliche Küche ohne Experimente. Das Beesten ist so ein "Nummer sicher" Laden, in dem man immer gut aufgehoben ist zu allen denkbaren Anlässen. Nichts überrascht (kulinarisch), aber alles ist exzellent ausgeführt. Und genau das ist ja bei gewissen Anlässen das Gesuchte.
...will man in Rheine Geschäftspartner zum Essen einladen, die Frau mit einer Einladung zum Essen glücklich machen, im Familienkreis hochwertig speisen, oder wie meine Kollegen und ich das Jahr mit einem Weihnachtsmenü abschließen, dann geht man in Rheine zu Beesten. Gutbürgerliche Küche mit leicht klassischen französischem Einschlag, im besten und gehobenen Sinne, bieten Frau und Herr Beesten an.
Und nachdem 2020 das Corona Virus unser schon im letzten Jahr in Rheine geplante Abendessen vereitelt hatte, konnte es im Dezember 2021 stattfinden.... mehr lesen
4.0 stars -
"Es bleibt dabei......." Carsten1972...will man in Rheine Geschäftspartner zum Essen einladen, die Frau mit einer Einladung zum Essen glücklich machen, im Familienkreis hochwertig speisen, oder wie meine Kollegen und ich das Jahr mit einem Weihnachtsmenü abschließen, dann geht man in Rheine zu Beesten. Gutbürgerliche Küche mit leicht klassischen französischem Einschlag, im besten und gehobenen Sinne, bieten Frau und Herr Beesten an.
Und nachdem 2020 das Corona Virus unser schon im letzten Jahr in Rheine geplante Abendessen vereitelt hatte, konnte es im Dezember 2021 stattfinden.
Geschrieben am 18.11.2021 2021-11-18| Aktualisiert am
26.11.2021
Besucht am 17.11.2021Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 20 EUR
Ich hatte einen beruflichen Termin in der Kreisstadt der Grafschaft Bentheim. Kurz nach 12 Uhr war ich dort fertig und dachte laut über eine Möglichkeit nach, zum Mittagessen einzukehren. Mein Gegenüber empfahl mir einen neuen Imbiss in Nordhorn an der Lingener Straße. Dort war schon früher einer ansässig, der Pottkieker, bei dem ich mich aber genau das nie getraut hatte.
Der Geschäftspartner beschrieb mir aber den Nachfolgebetrieb als äußerst positiv und empfahl einen Besuch. Jetzt bin ich ja immer für kulinarische Abenteuer zu gewinnen und Nordhorn hat auch nicht wirklich eine große Auswahl an Mittagsangeboten in der Gastronomie. Nur direkt in der City gibt es ein paar Möglichkeiten anständig zu Mittag zu essen. Nun denn, geben wir dem "The Fuchs - Supergrill" mal eine Chance. Bescheidenheit klingt ja anders bei dieser Namenwahl.
Da stand ich also vor dem ehemaligen Topfgucker, jetzigen Supergrill und schlicht, zurückhaltend umgestaltete Außenfassade und graues Novemberwetter ließen beim Anblick des Gebäudes noch keine Euphorie aufkommen. Wäre es Sommer gewesen, und hätte ich die Zeit gehabt, in die City zu fahren, hätte ich es gemacht. Aber okay, jetzt mach ich das und geh rein. Parkplätze sind genügend vorhanden und es waren auch einige Gäste anwesend.
Innen dann wurde es gemütlicher, dort hatte man ein schönes Ambiente installiert. Der Gastraum war vom Thekenbereich abgetrennt und hielt auch den Abholbetrieb (sehr rege über meine Besuchszeit) auf Abstand zu den Gästen, die im Hause speisen wollten. Ich fragte vorne nach einem Tisch, und ob am Tisch bedient wird. Beides wurde bejaht, mein Impfnachweis kontrolliert. Kontaktnachverfolgung per Luca oder sonst eine andere Lösung gab es nicht. Ich bin aber nicht sicher, ob das in Niedersachsen zur Zeit nötig ist, so wie in NRW.
Am Tisch dann die Karten, gemütliche Stühle waren zum Platz nehmen dahinter. Ich nahm mir die Karte vor (siehe HP) und erblickte eine für einen Imbiss doch recht kreative Auswahl an Speisen. Natürlich Fritten in allen Variationen, bis hin zu einer mit Trüffelöl. Dann Burger, die am Nachbartisch sahen wirklich gut aus, und Schnitzel und Buletten und Kleinigkeiten und Bowls......jeder kann was finden, dachte ich bei mir.
Bestellt wurden zwei Speisen und ein Apfelschorle, auch bei den Getränken gibt es eine höherwertige Auswahl bis hin zu Weinen. Die junge Frau im Service hatte wirklich gut zu tun, aber Bestellaufnahme, servieren und kassieren bei den Hausgästen funktionierte bei ihr mit ebenso viel freundlicher Professionalität, wie auch das annehmen, verpacken und kassieren bei den take away Gästen. Sogar eine Nachfrage zur Zufriedenheit kam noch an meinen Tisch zwischendurch. Ich kenne viele Restaurants mit weitaus höheren Ansprüchen, wo das nicht so gut klappt.
Gegessen habe ich ja auch, erster Teil meines Mittagessen war die JUST BEET IT BOWL, bestehend aus einer Wildkräutersalat-Basis, Hummus, crispy Halloumi, gerösteter Blumenkohl, Gurkenstreifen und gerösteten Kichererbsen, separat serviert im kleinen Weckglas noch das auserwählte Mango-Minz-Dressing. So einen Salat erwartet man ja nicht in einem Imbiss. Da gab es nichts zu kritisieren, die frischen Bestandteile wirklich frisch und knackig, Halloumi brachte Crunch, Hummus etwas Schärfe. Einzig die Kichererbsen waren nicht geröstet, sondern direkt aus der Dose auf den Teller gekommen. Schade, so waren sie nur eine Sättigungsbeilage, aber dafür gesünder, zählt ja auch bei einer Bowl. Eine Empfehlung des Geschäftspartners hatte ich noch dazu geordert. CLASSIC NEW YORK DOG — Butter-Brioche-Roll, Ketchup, Senf, Wiener-Superwurst vom Metzger, Röstzwiebeln & Feldsalat sollte ich unbedingt probieren, war mir auf den Weg mit gegeben worden. Ich bin jetzt sicherlich keine Koryphäe im beurteilen eines hot dog, aber optisch war das ja schon mal ganz ansprechend. Und vermutlich (so weit ich es erinnere) viel besser als der letzte Ikea hot dog vor ca. 25 Jahren. Muss ich aber nicht noch mal haben. Wenn ich wieder einkehre, gibt es auf der Karte verlockenderes....
Fazit, ungewöhnlich kreatives Speiseangebot für einen Imbiss, in einem sehr gemütlichen Ambiente und gutem Service. Ich kann mir gut vorstellen, noch mal einzukehren.
Ich hatte einen beruflichen Termin in der Kreisstadt der Grafschaft Bentheim. Kurz nach 12 Uhr war ich dort fertig und dachte laut über eine Möglichkeit nach, zum Mittagessen einzukehren. Mein Gegenüber empfahl mir einen neuen Imbiss in Nordhorn an der Lingener Straße. Dort war schon früher einer ansässig, der Pottkieker, bei dem ich mich aber genau das nie getraut hatte.
Der Geschäftspartner beschrieb mir aber den Nachfolgebetrieb als äußerst positiv und empfahl einen Besuch. Jetzt bin ich ja immer für kulinarische... mehr lesen
The Fuchs – Supergrill
The Fuchs – Supergrill€-€€€Restaurant, Lieferdienst, Imbiss059217882096Ahornstraße 2, 48531 Nordhorn
3.5 stars -
"positive Überraschung...." Carsten1972Ich hatte einen beruflichen Termin in der Kreisstadt der Grafschaft Bentheim. Kurz nach 12 Uhr war ich dort fertig und dachte laut über eine Möglichkeit nach, zum Mittagessen einzukehren. Mein Gegenüber empfahl mir einen neuen Imbiss in Nordhorn an der Lingener Straße. Dort war schon früher einer ansässig, der Pottkieker, bei dem ich mich aber genau das nie getraut hatte.
Der Geschäftspartner beschrieb mir aber den Nachfolgebetrieb als äußerst positiv und empfahl einen Besuch. Jetzt bin ich ja immer für kulinarische
Geschrieben am 12.11.2021 2021-11-12| Aktualisiert am
12.11.2021
Es gab mal eine Tradition im Hause Carsten1972, am 11. November ging es nach Bad Bentheim, ins Restaurant Keilings zu Gina Duesmann und Lars Keiling. Dann ließ Lars Keiling mal 2 Sterne Küche 2 Sterne Küche sein und servierte denen, die es schafften einen Tisch zu ergattern, ein Viergang-Menü rund um das Tier des heiligen Martin. Besonders der Rotkohl von Lars Keiling war eine Sensation, und auf dem Weg nach Hause nahm garantiert jeder Gast eine große eingeschweißte Portion mit in die eigene Küche. 2018 waren wir das letzte Mal da, dann war Schluss und in Osnabrück muss diese Tradition erst wieder belebt werden.
Vor ein paar Wochen ging es mit Freunden spontan in Riesenbeck essen, im uns bekannten Restaurant im Hotel zur Post. Das hat sich seit der Werdereröffnung in 2020 inzwischen mit einer kreativen abwechslungsreichen Küche in den Genießerkreisen des nördlichen Münsterland einen guten Ruf erarbeitet. Beim Essen erblickte ich einen Flyer.
Darin die Ankündigung eines Menüs um die Martinsgans am 11. November. Nach Rücksprache mit meiner Frau reservierten wir Beide uns einen Tisch. Kinder kommen ja nicht mehr (so wie ich früher als kleiner Steppke) am 11. November an die Tür, singen im Laternenschein ihr Liedchen und werden mit Leckereien bedacht. Halloween hat den Martinstag abgelöst. Also kann man dann auch Essen gehen ohne Kinderherzen zu enttäuschen. Per Auto ging es von Rheine nach Riesenbeck, bekannt durch Ludger Beerbaum und seine Stallungen im Ort. Pferden entkommt man bei uns im Münsterland nicht! Angekommen präsentierte sich das Haus schon herbstlich stimmungsvoll.
Nach dem eintreten war unsere Reservierung schnell zugeordnet und der der Service begrüße uns freudig. Es ging in den rückwärtigen Bereich, den man auf dem Foto oben sehen kann. Dort war in der Wärme eines Kamins ein Tisch für uns Beide vorgesehen und eingedeckt.
Wir nahmen Platz und die Karten wurden gereicht, allerdings nur zur Getränkewahl, denn der Abend war ja reserviert für das Gänse-Menü. Das lag an jedem Platz aus.
Eine Flasche Wasser wurde geordert. Blick über den Tisch, wer fährt zurück? Meine Frau erklärte, dass sie das tun würde und ich orderte mir ein Pils einer Brauerei, die einem hier im Norden nicht sehr häufig unterkommt und schon gar nicht als Bier vom Fass.
Zum Hauptgang gab es dann noch für Beide ein Glas eines Spätburgunder der Bischoffinger WG, dass muss dann doch sein. Der Service servierte mit den Getränken Brot, Olivenöl, Salz und Pfeffer.
So überbrückten wir die Zeit bis zum Beginn des Menüs gut. Die Küche ließ dann noch einen kleinen Gruß folgen, den der Service als "gerollten Flammkuchen" ankündigte.
Hmm, gerollter Flammkuchen? Ich denke, dass war dann eine sehr freie Interpretation eines klassischen Flammkuchen. Ich vermute, dass es ein Teig in dieser Richtung war, der Belag ging dann eher in Richtung Tomate und mediterrane Aromen. Das war kombiniert mit einer süß sauren, asiatisch anmutenden Sauce. Kleiner Happs vorweg, es durfte dann auch gerne mal losgehen mit Gang 1. Winterliche Blattsalate mit geräucherter Gänsebrust, Croutons und Hausdressing. Schöner Anblick, aber ein kleines Problem bleibt bei dieser Anrichte bestehen. Eine kräftige Salatsauce erschlägt das sanfte Aroma von allem was drunter liegt. Und auch hier war das so, der Salat mit seiner auf Sahne basierenden Sauce war sehr schmackhaft, aber viel kräftiger in den Aromen als die fein geräucherte Brust in sehr dünnen Scheiben. Das musste mit Bedacht getrennt verzehrt werden. Ich hätte es lieber gesehen, der Salat wäre a part serviert worden. Davon abgesehen ein schöner Einstieg in ein Menü um die Gans. Weiter ging es mit Suppe.
Waren es vorher sehr filigrane sanfte Räucheraromen, die das Gänsefleisch bestimmten, so gab es nun einen fetten Gegenpol in Form einer Gänsecremesuppe. Das war kräftiges Umani, kräftig gesalzt, durchdringend intensiv und heiß. Und mit Sahne wurde alles das miteinander verbunden. Ich muss spekulieren, wie das hergestellt wurde. Aber in Anbetracht von Gang 3 sollte einiges vom Tier überbleiben, aus dem man einen kräftigen Fond würde ziehen können, aus dem man dann eine solche Suppe dann würde herstellen können. Ein Kloss, der Gänseschmalz enthielt, fand sich dann auch noch in der Suppe. Das ging nur in der servierten kleinen Portion, nur wenig mehr davon hätte bedeutet, Gang 3 und 4 streichen zu müssen. Trotzdem, an einem Abend im November war das Soulfood und beim Verzehr wurde entschieden, dass es in den nächsten Wochen vermehrt Suppen und Eintöpfe werden, die wir zu Hause kochen.
Dann also zum Höhepunkt des Menüs, Brust und Keule von der gebackenen Gans mit Apfelrotkohl, Kartoffelknödel und Beifuß-Jus. Üppiger Teller, die Jus fiel auf, dunkel und glänzend, vermutlich roch die so intensiv. Rotkohl probieren war Step 2, den muss ein Koch mit Anspruch besser hinkriegen als meine Frau (die lässt sich das nicht von mir nehmen bei der häuslichen Zubereitung). Unser zu Hause ist fruchtiger, auch der Referenz Rotkohl von Lars Keiling war das. Dieser hier war weihnachtlich abgeschmeckt, deutlich mit Zimt und säuerlichen Apfelaromen versehen. Anders, aber auch gut, ebenso wie die tadellos zarten und saftigen (Keule mehr, Brust weniger, dann weiß man auch, was ich an der Gans bevorzuge) Gänsestücke auf dem Teller. Die drei kleinen Klöße waren ordentliches Handwerk, die mit der Jus veredelt wurden. In einem kleinen Glas noch ein Apfelkompott, dass das Gericht abrundete. Satt waren wir nach dem Teller und zufrieden. Wir erbaten eine kleine Wartezeit bis zum Dessert. Das klappte gut und es folgte der finale Gang. Maronen-Parfait mit eingelegten Rum-Früchten sollte es der Karte nach sein. Da hatte sich jemand im Küchensprech verheddert, dass war kein Parfait, sondern eine Mousse oder Creme. Die aber hatte Marone als Grundlage und gefiel. Beschwippste Beeren hatte ich schon ewig nicht mehr. Meine Frau probierte nur sehr wenig, den Rest verzehrte ich. Dann waren wir am Ende des Gänsemenü des Hotels zur Post. Für 39 Euro Menüpreis hatten wir eine sehr anständige Gegenleistung erhalten. Wir waren zufrieden mit dem Gebotenen.
Ebenso zufrieden waren wir mit dem Service, den wie bei den vorherigen Besuchen zwei junge Damen und ein Herr ausführten. Man war immer im Blick und immer erfolgte die Nachfrage nach Zufriedenheit und Wünschen. Gleiches Niveau von Küche und Service, gut. Damit komme ich zum Fazit, wen es nach Riesenbeck oder in die Nähe verschlägt, der kommt im Hotel zu Post gut unter und wird gut verköstigt. Weiterhin eine Empfehlung von mir.
PS "guten Appetit, Bericht morgen", es geht! Der Angesprochene wird sich äußern, ich bin sicher! :-)
Es gab mal eine Tradition im Hause Carsten1972, am 11. November ging es nach Bad Bentheim, ins Restaurant Keilings zu Gina Duesmann und Lars Keiling. Dann ließ Lars Keiling mal 2 Sterne Küche 2 Sterne Küche sein und servierte denen, die es schafften einen Tisch zu ergattern, ein Viergang-Menü rund um das Tier des heiligen Martin. Besonders der Rotkohl von Lars Keiling war eine Sensation, und auf dem Weg nach Hause nahm garantiert jeder Gast eine große eingeschweißte Portion mit... mehr lesen
Restaurant im Hotel zur Post Riesenbeck
Restaurant im Hotel zur Post Riesenbeck€-€€€Restaurant, Biergarten054549330433Hospitalstraße 2, 48477 Hörstel
4.0 stars -
"Martinsgans, ganz gut!" Carsten1972Es gab mal eine Tradition im Hause Carsten1972, am 11. November ging es nach Bad Bentheim, ins Restaurant Keilings zu Gina Duesmann und Lars Keiling. Dann ließ Lars Keiling mal 2 Sterne Küche 2 Sterne Küche sein und servierte denen, die es schafften einen Tisch zu ergattern, ein Viergang-Menü rund um das Tier des heiligen Martin. Besonders der Rotkohl von Lars Keiling war eine Sensation, und auf dem Weg nach Hause nahm garantiert jeder Gast eine große eingeschweißte Portion mit
Geschrieben am 02.11.2021 2021-11-02| Aktualisiert am
02.11.2021
Es gibt auch positive Nachrichten aus der Gastronomie zu vermelden, trotz Corona und all seinen Auswirkungen auf dieselbe.
In Everswinkel haben Steffen Strietholt und Annika Haarmann den Gasthof Arning vor einem Jahr übernommen und führen den unter neuem Namen fort. Und trotz der Tatsache, dass sie mit der Öffnung am ersten November 2020 gleich in den Lockdown gingen, haben sie durch gehalten. Herr Strietholt hat sein Handwerk im Kaiserhof erlernt, noch unter Sternekoch Andre Skupin, dann folgten Stationen bei Thomas Bühner im La Vie und in den Oerschen Höfen Münster, zuletzt war er Küchenchef im Lux im LWL Museum in Münster. Unser Münsterland WDR Regional Gastro-Vorsteller (Kritiker will ich das nicht nennen) hat die Beiden besucht. https://www1.wdr.de/fernsehen/lokalzeit/muensterland/videos/video-tiemann-testet-das-strietholt-in-everswinkel-100.html
Das klingt alles verlockend und sieht auch so aus. Ein neues Ziel für eine weitere gastronomische Radtour von Frau und Herr Carsten1972.
Bericht folgt!
Es gibt auch positive Nachrichten aus der Gastronomie zu vermelden, trotz Corona und all seinen Auswirkungen auf dieselbe.
In Everswinkel haben Steffen Strietholt und Annika Haarmann den Gasthof Arning vor einem Jahr übernommen und führen den unter neuem Namen fort. Und trotz der Tatsache, dass sie mit der Öffnung am ersten November 2020 gleich in den Lockdown gingen, haben sie durch gehalten. Herr Strietholt hat sein Handwerk im Kaiserhof erlernt, noch unter Sternekoch Andre Skupin, dann folgten Stationen bei Thomas Bühner im... mehr lesen
stars -
"Neue Betreiber...." Carsten1972Es gibt auch positive Nachrichten aus der Gastronomie zu vermelden, trotz Corona und all seinen Auswirkungen auf dieselbe.
In Everswinkel haben Steffen Strietholt und Annika Haarmann den Gasthof Arning vor einem Jahr übernommen und führen den unter neuem Namen fort. Und trotz der Tatsache, dass sie mit der Öffnung am ersten November 2020 gleich in den Lockdown gingen, haben sie durch gehalten. Herr Strietholt hat sein Handwerk im Kaiserhof erlernt, noch unter Sternekoch Andre Skupin, dann folgten Stationen bei Thomas Bühner im
Das ist wirklich schade! Ein über alles kreatives Konzept über so viele Jahre.....Zitat von der HP:
Liebe Gäste,
liebe Freunde,
aus gesundheitlichen Gründen haben wir uns entschieden unser Rotkehlchen nicht mehr zu öffnen.
Das war kein leichter Schritt für uns, da wir uns mit ihm vor neuneinhalb Jahren einen Traum erfüllen konnten. Leider kommt im Leben nicht immer alles so wie man es sich erhofft und Gesundheit steht an oberster Stelle! Deswegen mussten wir nun kurzer Hand die Reißleine ziehen.
Schweren Herzens sagen wir Tschüss und danken unserem lieben Team, Freunden des Hauses und Gästen für diese wundervolle, aufregende, kreative und manchmal auch nervenaufreibende Zeit, die wir gemeinsam mit euch erleben durften. Jetzt ist es Zeit gesund zu werden, runter zu kommen und neue Pläne zu schmieden. Und wer weiß , wie und wo man sich wieder sieht?
Nicklas & Marie
Das ist wirklich schade! Ein über alles kreatives Konzept über so viele Jahre.....Zitat von der HP:
Liebe Gäste,
liebe Freunde,
aus gesundheitlichen Gründen haben wir uns entschieden unser Rotkehlchen nicht mehr zu öffnen.
Das war kein leichter Schritt für uns, da wir uns mit ihm vor neuneinhalb Jahren einen Traum erfüllen konnten. Leider kommt im Leben nicht immer alles so wie man es sich erhofft und Gesundheit steht an oberster Stelle! Deswegen mussten wir nun kurzer Hand die Reißleine ziehen.
Schweren Herzens sagen wir Tschüss und danken unserem lieben Team, Freunden des Hauses und Gästen für diese wundervolle, aufregende, kreative und manchmal auch nervenaufreibende Zeit, die wir gemeinsam mit euch erleben durften. Jetzt ist es Zeit gesund zu werden, runter zu kommen und neue Pläne zu schmieden. Und wer weiß , wie und wo man sich wieder sieht?
Nicklas & Marie
Rotkehlchen - Wohnraum mit Küche & Bar
Rotkehlchen - Wohnraum mit Küche & Bar€-€€€Restaurant025114101595Wasserstrasse 1-3, 48143 Münster
stars -
"Da ist sehr traurig!" Carsten1972Das ist wirklich schade! Ein über alles kreatives Konzept über so viele Jahre.....Zitat von der HP:
Liebe Gäste,
liebe Freunde,
aus gesundheitlichen Gründen haben wir uns entschieden unser Rotkehlchen nicht mehr zu öffnen.
Das war kein leichter Schritt für uns, da wir uns mit ihm vor neuneinhalb Jahren einen Traum erfüllen konnten. Leider kommt im Leben nicht immer alles so wie man es sich erhofft und Gesundheit steht an oberster Stelle! Deswegen mussten wir nun kurzer Hand die Reißleine ziehen.
Schweren Herzens sagen wir Tschüss
Geschrieben am 25.10.2021 2021-10-25| Aktualisiert am
25.10.2021
Besucht am 24.10.20212 Personen
Der vorletzte Sonntag des Oktobers 2021 war ein feiner Herbsttag, die Sonne verwöhnte die Kreise Steinfurt und Grafschaft Bentheim und Frau und ich hatten beschlossen, es geht noch mal raus aufs Fahrrad. Wir verbanden das mit einer weiteren Pilzsammelaktion. Durch die fürstlichen Wälder der Familie Bentheim-Steinfurt ging es über die uns bekannten Sammel-Stellen grob von Rheine in Richtung Bad Bentheim. Das Ergebnis der Sammelaktion beschert uns heute Abend frische Steinpilzravioli mit Salsiccia.
Die Fahrradtasche war also ansehnlich gefüllt mit Steinpilzen, und bei uns kam die Lust auf eine gepflegte Sonntagnachmittag Einkehr auf. Bad Bentheim City war uns definitiv zu angefüllt mit Touristen und so beschlossen wir in Bentheim nach Schüttorf weiter zu fahren und uns dort mal umzusehen.
Nach ein paar Kilometern und nach dem Trubel in Bentheim lag die Innenstadt von Schüttorf quasi verweist vor uns. Wir schauten uns um, unterwegs hatten wir das Firlefanz im Auge gehabt für eine Pause, dort gibt es tolle englische Cider aus dem Pint. Aber die hatten ihre Außenbestuhlung schon weggeräumt und drinnen sitzen wollten wir dort nicht. Meine Frau fragte mich, was es mit einem Schild an einem Haus direkt gegenüber vom alten Rathaus auf sich habe, auf dem Schokohus stand. Das hatte ich ganz vergessen, den Laden hatte ich im Juni dieses Jahre eingetragen hier. Ja, gute Idee, wollte ich eh schon länger mal hin. Also kein Cider, sondern ein Kaffee mit Kuchen. So erklären die Betreiber ihren Betrieb auf der HP:
Es war 2019, als bei Carina John und Patrick Stockhorst eine Frage immer mehr in den Mittelpunkt ihres Denkens kam: Warum stellen wir unser umfangreiches Können und unsere Erfahrung im Konditorumfeld eigentlich anderen Firmen und Organisationen zur Verfügung und nutzen dieses nicht im eigenen Unternehmen? Als Konditormeister mit vielen Zusatzausbildungen und großer Erfahrung haben wir schließlich nicht nur die Berechtigung, sondern auch die Erfahrung und das Können, eine eigene Konditorei zu eröffnen und zu führen. Dass die Eltern von Patrick in Schüttorf ein historisches Gebäude umbauen und zur Verfügung stellen wollten und die beiden Gründer sich auch privat eine gemeinsame Zukunft vorstellen konnten, machte die Vision von einem „gemeinsamen Unternehmen“ zudem real und wünschenswert.
Alles weitere bitte auf der HP erlesen. Wir traten ein und ein heller und moderner Gastraum empfing uns.
Kurz hatten wir überlegt, zwei kleine Tische vor dem Eingang (in der Sonne) zu belegen, aber meine Frau fand im Innenraum einen sehr sympathischen Platz (Tisch 2 ist ab sofort von Frau und Herr Carsten1972 abonniert).
Wie erläutert ist das Schokohus quasi in seiner ersten wirklichen Saison, Corona sei Dank konnte man vorher nur eingeschränkt agieren. Geht man weiter nach hinten in den Laden und Gastraum, erblickt man eine große Glasscheibe, durch die ich an meinem Besuchstag Herrn Stockhorst bei der Arbeit zusehen konnte. Noch weiter hinten geht es auf eine schöne Terrasse, auf der aber im Oktober keine Sonne mehr schien und die deswegen keine Option war. Also zurück zu meiner Frau. Kommt man als Gast herein, bietet es sich an, sich zuerst einen Überblick über das Angebot zu verschaffen.
Kühltheke der süßen Verlockungen 1
Kühltheke der süßen Verlockungen 2. Daneben gibt es natürlich noch Trüffel und sonstige Naschereien zum mitnehmen. Eine Auswahl von Trüffeln fand den Weg in den heimischen Kühlschrank in Rheine und wird zum Teil das Dessert des heutigen Abends. Es war nicht leicht, eine Auswahl zu treffen. Wunderbares Konditoren und Patisserie Handwerk bot sich uns da. Zum Glück war es kurz um 14 Uhr noch nicht so voll, deswegen konnten wir uns Zeit nehmen und beraten lassen. An den Tisch kam für meine Frau dieser Teller.
Nusstarte und Aprikosentarte. Ich nehme es vorweg, wir aßen Cross Check und die Nusstarte ist ein vollendeter Genuss, Frau hat schon ihre Mutter informiert, die muss auch mit hier hin. Für mich gab es
auch Aprikosentarte und dazu eine Himbeer-Joghurt Küchlein. Diese Stücke waren alle so portioniert, dass man ohne Probleme (insbesondere auf einer Radtour) zwei verzehren konnte. Bei den Tortenstücken an den Nachbartischen kamen mir in dieser Hinsicht Zweifel, verlockend sahen die aber durch Bank auch alle aus. Zum guten Kaffee aus einer hochwertigen Siebträgermaschine gehört immer noch ein Stück Schokolade.
Das Fazit unseres Besuches im Schokohus in Schüttorf ist ein positives. Ich bin gebürtiger Grafschafter und weiß aus eigener familiärer Anschauung, wie schwer es ist, die zu einem recht großen Teils genussfeindliche und Quantität mit Qualität gleich setzende Bevölkerung dieses Kreises von gehobenem Genusshandwerk (ganz gleich ob Restaurant, Café oder sonstwas) zu überzeugen. Als Gründer geht man hier ins hohe Risiko, und ich wünsche Carina John und Patrick Stockhorst, dass sie mit ihrer Idee einer gehobenen Konditorei und Patisserie so viele Kunden finden, dass sie gut davon leben können! Meine Frau und ich werden unseren Teil betragen und ganz sicher wieder kommen, auch weil unsere Heimatstadt Rheine nicht annähernd vergleichbares zu bieten hat!
Der vorletzte Sonntag des Oktobers 2021 war ein feiner Herbsttag, die Sonne verwöhnte die Kreise Steinfurt und Grafschaft Bentheim und Frau und ich hatten beschlossen, es geht noch mal raus aufs Fahrrad. Wir verbanden das mit einer weiteren Pilzsammelaktion. Durch die fürstlichen Wälder der Familie Bentheim-Steinfurt ging es über die uns bekannten Sammel-Stellen grob von Rheine in Richtung Bad Bentheim. Das Ergebnis der Sammelaktion beschert uns heute Abend frische Steinpilzravioli mit Salsiccia.
Die Fahrradtasche war also ansehnlich gefüllt mit Steinpilzen, und... mehr lesen
Dat Schokohus
Dat Schokohus€-€€€Cafe, Chocolaterie, Patisserie05923 99 55 855Rathausstraße 2, 48465 Schüttorf
4.0 stars -
"Genuss am Rathaus....." Carsten1972Der vorletzte Sonntag des Oktobers 2021 war ein feiner Herbsttag, die Sonne verwöhnte die Kreise Steinfurt und Grafschaft Bentheim und Frau und ich hatten beschlossen, es geht noch mal raus aufs Fahrrad. Wir verbanden das mit einer weiteren Pilzsammelaktion. Durch die fürstlichen Wälder der Familie Bentheim-Steinfurt ging es über die uns bekannten Sammel-Stellen grob von Rheine in Richtung Bad Bentheim. Das Ergebnis der Sammelaktion beschert uns heute Abend frische Steinpilzravioli mit Salsiccia.
Die Fahrradtasche war also ansehnlich gefüllt mit Steinpilzen, und
Geschrieben am 21.10.2021 2021-10-21| Aktualisiert am
22.10.2021
Besucht am 20.10.2021Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 24 EUR
......traf es nicht ganz, und Adrian Cronauer habe ich auch nicht getroffen, aber wer will, der kann im Restaurant Vietal in der List schon morgens um 09:30 Uhr seiner Lust an Vietnamesischer Küche frönen! Mit der Atmosphäre eines vietnamesischen Landhauses zur französischen Kolonialzeit will man den Kunden locken. Über die dahinter stehende Gasthaus- und Küchenphilosophie klärt die Homepage auf.
Ich war zwar nicht um 09:30 Uhr da, sondern um 14:30, nach einem anstrengenden Sitzungsmarathon bei einem Ingenieurdienstleister in Hannovers Norden. Als ich da endlich raus war, war die Mittagszeit um und ich hatte Hunger. Da ich nicht weit von einer Haltestelle der S Bahn Linie 7 entfernt war, beschloss ich, zu einem verspäteten Mittagessen in die Lister Meile zu fahren.
An der Haltestelle Sedanstraße kam ich wieder nach oben ans Tageslicht. Die Lister Meile hoch und runter bieten sich dann viele verlockende Möglichkeiten, auch nach der eigentlichen Mittagszeit noch gut essen zu können. Wie immer schaute ich mal beim Feinkostladen Ecco nach den Angeboten, diesmal aber konnte mich Pasta nicht locken. Etwas weiter erblickte ich die Straßenbestuhlung des Vietal und erinnerte mich, dass ich da eh mal essen wollte. Also dann, ab zum Vietnamesen.
Draußen sitzen ging noch ganz gut bei etwa 18 Grad und Wind in Hannover. Ich erfragte innen das System und mit der Auskunft, dass am Tisch bedient wird, suchte ich mir einen freien Platz vor dem Eingang. Die Bänke waren ausreichend bequem und mit Kissen versehen. Direkt an der Tür zum Gastraum wartete ich auf die Bedienung.
Nach kurzer Wartezeit kam eine junge Dame, offensichtlich fernöstlicher Abstammung und brachte die Karte. Das waren einige Seiten, und da ich das Angebot nicht kannte, musste ich um etwas Zeit zur Aus-Wahl bitten. Die junge Dame nickte und zog sich diskret zurück.
Ich widmete mich dem Angebot an Speisen und Getränken, einsehbar auf der Homepage. Bei den Getränken musste es was Alkoholfreies sein, ein Riesling feinherb (haben die den in der Karte? hab ich gar nicht drauf geachtet) kam leider nicht in Frage, mein Auto wartete unweit der Ausfahrt A2 Altwarmbüchen auf mich. Also entschied mich für ein Bier.
Mit dem alkoholfreien Weißbier kam dann auch das Besteck, ich hatte in der Zwischenzeit auch mein Essen bestellt. Für mich sollte es ein Wok-Gericht sein. Unter dieser Rubik fand sich Tuna it on, gegrilltes Thunfischfilet in Szechuan-Pfeffer Marinade mit gegrillten Pakchoi, Spargel, Cherry-Tomaten, Peperoni und Kaiserschoten, dazu Pfeffer-Austernreduktion, Vollkornreisschale und Avocado-Salat.
Hipper Name für Thunfisch mit Reis und gebratenen Gemüse und Salat! Meine Wahl war dann auch eher free style, weil ich mir nicht so recht vorstellen konnte, was letztendlich an den Tisch kommen würde. Serviert wurde dann ein Teller, der schon recht gut aussah. Sogar den Gargrad des Thuns hatte man vorher abgefragt und perfekt mit medium rare getroffen. Die Bestandteile waren separat gegart und dann im Teller arrangiert worden. Kein Eintopf aus dem chinesischen Kessel sozusagen. Und weil man da so gemacht hatte, waren die einzelnen Komponenten sehr präsent und gingen nicht unter im Allerlei. Sehr gut gefiel mir das gegrillte Gemüse und die Lackierung des Thunfischs. Insgesamt ein schmackhafter Mittagstisch.
Auch der Service bot keinen Grund zur Kritik. Die junge Dame kümmerte sich um alle Tische innen und außen und hatte gut zu tun. Trotzdem blieb Zeit für Nachfragen zur Zufriedenheit und nach weiteren Wünschen. Das alles mit fernöstlicher Freundlichkeit hinter der Maske.
Kann ich also zum Fazit kommen. Ich habe es nicht bereut, dass Vietal ausgewählt zu haben für das jüngste Mittagessen in Hannover. Eine in meinen Augen gute, vietnamesisch ausgerichtete Küche, die auch Vegetarier und Veganer glücklich macht mit ihren Angeboten. Das kann man ohne Bedenken empfehlen.
PS, dass einzige, was ich niemals (in keiner asiatischen Küche) essen würde, sind die Süßspeisen. Bisher habe ich alle Versuche dahingehend bereut! Aber es ist nur ein Katzensprung zum schönsten Café der List, dem Café Kreipe und dort schloss ich das Mittagessen mit einem Kaffee und einer Limonen-Tarte ab.
......traf es nicht ganz, und Adrian Cronauer habe ich auch nicht getroffen, aber wer will, der kann im Restaurant Vietal in der List schon morgens um 09:30 Uhr seiner Lust an Vietnamesischer Küche frönen! Mit der Atmosphäre eines vietnamesischen Landhauses zur französischen Kolonialzeit will man den Kunden locken. Über die dahinter stehende Gasthaus- und Küchenphilosophie klärt die Homepage auf.
Ich war zwar nicht um 09:30 Uhr da, sondern um 14:30, nach einem anstrengenden Sitzungsmarathon bei einem Ingenieurdienstleister in Hannovers Norden. Als... mehr lesen
Vietal Kitchen
Vietal Kitchen€-€€€Restaurant051138877888Lister Meile 46, 30161 Hannover
4.0 stars -
"Good Morning Vietnam......." Carsten1972......traf es nicht ganz, und Adrian Cronauer habe ich auch nicht getroffen, aber wer will, der kann im Restaurant Vietal in der List schon morgens um 09:30 Uhr seiner Lust an Vietnamesischer Küche frönen! Mit der Atmosphäre eines vietnamesischen Landhauses zur französischen Kolonialzeit will man den Kunden locken. Über die dahinter stehende Gasthaus- und Küchenphilosophie klärt die Homepage auf.
Ich war zwar nicht um 09:30 Uhr da, sondern um 14:30, nach einem anstrengenden Sitzungsmarathon bei einem Ingenieurdienstleister in Hannovers Norden. Als
Geschrieben am 15.10.2021 2021-10-15| Aktualisiert am
15.10.2021
Besucht am 25.09.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Eine Rezension steht noch aus! Unsere Moselwanderung September 2021 sollte enden in Reil, und es war klar, für die beiden Übernachtungen, die wir dort eingeplant hatten, kommt nur der Reiler Hof in Frage. Am ersten Abend hatten wir die Villa Melsheimer zur Einkehr ausgewählt, den zweiten und abschließenden Abend dieser Wanderung würden wir natürlich im Restaurant des Reiler Hofs verbringen. Man glaubt es kaum, trotz der vielen genussreichen Stunden die wir dort schon verbracht haben, war der Samstagabend, 25. September, der erste Abend, den wir dort verbringen würden. Das Wetter war wunderbar, und wir hatten trotz Ende September einen Tisch auf der Terrasse reserviert.
Ich gebe zu, im Laufe des Abends wurden Heizstrahler an den Sonnenschirmen eingeschaltet, trotzdem ist der Blick über die Mosel und auf die gegenüberliegenden Weinberge immer ein Essen draußen wert. Familie Heim und ihr Team umsorgten uns wie immer von Beginn an aufs vortrefflichste. Wasser wurde bestellt und zwei Aperitif.
Ein lokaler Port und der Haus-Aperitif, die wir uns bei der Speisenauswahl schmecken ließen. Das ist im Reiler Hof immer eine langwierige Angelegenheit. Küchenchef Christoph Heim bietet mit seiner Crew in der Küche eine äußerst verlockende Karte an. Und im Verbund mit dem sehr gut ausgebildeten Service ist er immer auch in der Lage, die etwas "verrückte" Speisenfolge des Ehepaars Carsten1972 zu bewältigen. Wir orderten quer durch die Karte mehrere Gänge. Der Service reagierte sofort auf die bestellten 5 Gänge und passte den Tisch an.
Es konnte also losgehen, und die Küche schickte erst einmal eine Auswahl an Brot mir einer tomatisierten Butter.
Die Weinkarte, sowohl Speise- wie auch Weinkarte können auf der HP eingesehen werden, ist eine einzige große Verlockung für Weinliebhaber. Und eine entsprechend langwierige Diskussion entbrannte zwischen meiner Frau und mir. Die erste Flasche wurde dann geordert. Ein Wein aus Leiwen, dort wo unsere diesjährige Wanderung begonnen hatte. Anklicken, Hochformat!
Zu diesem Winzer und seinen Weinen muss man nichts sagen. Quasi mit der Flasche kam dann unser erster Gang an den Tisch. Austern Fine de Claire no. 3 | Zitrone | Chesterbrot hatten wir uns bestellt. Ich mag die ja sowieso, aber auch meine Frau hatte welche bestellt, denn Frau Heim hatte sie überzeugt, die untergingt probieren zu müssen, weil eine hervorragende Qualtät geliefert worden sei. Dem war so! Und zwischen Aperitif und Wein schmeckten die Klasse. Weiter ging es mit den Speisen.
Christoph Heim schob noch einen Küchengruß ein, Kalbskopf im frittierten Strudelteig auf Püree und Pfifferlingen. Mit dem Gruß zeigt Herr Heim dann gleich wo er zu Hause ist. Klassische, französische Küche, hochwertig, aber nicht zum fine ding tendierend. Wir genossen dieses Amuse Gueule mit den ersten Tropfen des Rieslings. Dann folgte für meine Frau und mich der erste Gang. Landei gebacken | Cremespinat | Krabben | Parmaschinken Chips war unsere Wahl. Signature dish hier, das essen wir immer. Unten im Teller ein Püree aus Spinat, darauf Krabben und Salat, das Ei gebacken und innen flüssig, Crunch durch den Chip, einfach immer wieder Klasse! Wir ließen dann Innereien folgen. Kalbsbries gebacken | Pfifferlinge junger Spinat | Kalbskopfjus | Kartoffelmousseline folgte. Wieder Spinat, aber im völlig anderen Kontext. Hat ein Restaurant, dem ich die zutraue, etwas wie Bries gut zubereiten zu können, das auf der Karte, ist das gebucht, meiner Frau geht es ebenso. Die Jus stand natürlich in Zusammenhang mit dem Amuse Gueule. From nose to tail, so muss es sein. Das Bries saftig im inneren einer perfekten Panade. Wir waren jetzt schon glücklich über diesen Abend im Reiler Hof. Auf die Innereien folgte Fisch. Kabeljau, Muschel-Safransud, als Zwischengericht serviert. Mit Brot und Sauce Rouille gibt es das Angebot auch als Hauptspeise. Perfekte Dimensionierung für einen Zwischengang. Das Filet auf den Punkt saftig und glasig gebraten, mit schön knuspriger Haut. Serviert in einem Sud, der schwer an eine Bouillabaisse erinnerte, weil so viel Safran drin war. Bei Gang vier trennten wir uns, für meine Frau gab es warmes Fleisch. Lammrücken unter der Kräuterkruste, Pfifferlinge | grüne Bohnenkerne | Tomatensugo | flüssige Polenta. Ich glaube, sie hat es wegen der Polenta bestellt, ihre Lieb und Magenspeise. Ich durfte das Lamm probieren, dass war wirklich ein Genuss, schon saftig und rosa im Inneren. Ich hatte mir ein Tages Angebot bestellt, kalt. Klassisch serviertes Rinder-Tatar. Auf einem Salatbett und einer Unterlage aus Gebäck servierte Christoph Heim ein zurückhaltend gewürztes Tatar mit Kapern, Salz und Pfeffer. Creme Fraiche drüber und ein wenig Kaviar, dass war es dann mit den Begleitern das rohe Fleisch. Und geschnitten war es natürlich auch! Wir waren glücklich und hatten inzwischen eine zweite Flasche öffnen lassen. Aus Plünderich, ein Ort weiter Moselabwärts von Reil.
Und so ging es dann zum Finale, meine Frau hatte sich was Süßes bestellt. Die Wahl war ihr schwer gefallen.
Aber letztendlich wurde es Passionsfrucht Tarte, Kokossorbet | exotische Fruchtcoulis. Sie war zufrieden, ich habe aber nicht probiert, denn meine Augen waren bei der Wahl größer gewesen als mein Magen nach dem bisherigen Essen. Trotzdem, auch dies ist ein Gericht, dass ich aus Christoph Heims Karte liebe und zwar schon bei vorherigen Besuchen als Dessert.
Ein perfektes Brioche (gibt es morgen auch zum Frühstück, ich liebe es) in Verbindung mit Gänseleberterrine, Feige | Riesling-Auslesengelee | Pfefferkaramell, danach ging nix mehr! Aber Frau und Herr Carsten1972 waren einfach nur glücklich nach diesem wieder wunderbaren Essen im Reiler Hof von Familie Heim.
Man merkt es schon, ich habe dieses Restaurant sehr in mein kulinarisches Herz geschlossen. Für mich gibt es kein besseres zwischen Trier und Koblenz (Herrn Schanz habe ich noch nicht besucht und der spielt auch in einer anderen Liga). Die Küche von Christoph Heim, der Service unter Frau Heim und das ganze Drumherum im Reiler Hof ist einfach auf einem wunderbar guten Niveau! Wir kommen ganz sicher wieder, wenn wir an der Mosel sind.
Eine Rezension steht noch aus! Unsere Moselwanderung September 2021 sollte enden in Reil, und es war klar, für die beiden Übernachtungen, die wir dort eingeplant hatten, kommt nur der Reiler Hof in Frage. Am ersten Abend hatten wir die Villa Melsheimer zur Einkehr ausgewählt, den zweiten und abschließenden Abend dieser Wanderung würden wir natürlich im Restaurant des Reiler Hofs verbringen. Man glaubt es kaum, trotz der vielen genussreichen Stunden die wir dort schon verbracht haben, war der Samstagabend, 25. September,... mehr lesen
Hotel Reiler Hof
Hotel Reiler Hof€-€€€Restaurant, Hotel065422629Moselstraße 27, 56861 Reil
4.5 stars -
"Bewährt Gut!" Carsten1972Eine Rezension steht noch aus! Unsere Moselwanderung September 2021 sollte enden in Reil, und es war klar, für die beiden Übernachtungen, die wir dort eingeplant hatten, kommt nur der Reiler Hof in Frage. Am ersten Abend hatten wir die Villa Melsheimer zur Einkehr ausgewählt, den zweiten und abschließenden Abend dieser Wanderung würden wir natürlich im Restaurant des Reiler Hofs verbringen. Man glaubt es kaum, trotz der vielen genussreichen Stunden die wir dort schon verbracht haben, war der Samstagabend, 25. September,
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Datenschutz-Einstellungen
Hier können Sie festlegen, wie wir Ihre Daten verwenden dürfen. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionen zur Verfügung stehen.
Unbedingt erforderliche Technologien
Um Sicherheit gewährleisten, Missbrauch verhindern und Inhalte und Anzeigen technisch sowie unsere Services wie von Ihnen gewünscht bereitstellen zu können, sind folgende Technologien erforderlich.
Produkte oder Inhalte technisch bereitstellen
z.B. Session für Warenkorb, Favoriten, letzte Bestellungen ...
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie im internen Bereich an erforderlichen Stellen.
Google Anzeigen
z.B. die kostenlose Nutzung unserer Website ist nur mit Google Adsense Werbeanzeigen möglich.
Performance Cookies
Mithilfe dieser Cookies können wir Besuche und Traffic-Quellen zählen, damit wir die Leistung unserer Website messen und verbessern können. Sie geben uns Aufschluss darüber, welche Seiten beliebt und weniger beliebt sind und wie sich Besucher auf der Website bewegen.
Google Analytics
z.B. Erfassung der Seitenaufrufe, Verweildauer usw.
Google Tag Manager
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Facebook Pixel
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Multimediale Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, die Funktionalität und individuelle Gestaltung zu verbessern, beispielsweise von integrierten Videos und virtuellen 360° Rundgängen. Ohne diese Cookies können einige oder alle dieser Funktionen nicht ordnungsgemäß funktionieren.
Youtube Videos
z.B. Integration von Youtube Videos über iFrame Technologie.
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie.
Google Maps 360° Rundgänge
z.B. Integration von Google Maps 360° Rundgängen per Javascript
Marketing Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, auf die Benutzerinteressen abgestimmte Werbung einzublenden.
So wurden wir an besagtem Abend kurz vor 19 Uhr an der Adresse des „cda“ am alten Fischmarkt in der Münsterschen Innenstadt begrüßt. Eigentlich wollten wir den letzten Abend des Jahres dort verbringen, aber wer zu spät kommt (wir Mitte September), den bestraft das Leben und bei uns hieß das, wir kommen einen Abend vor Silvester nach Münster. Ausgebucht war das Restaurant für Silvester schon Mitte des Jahres, somit war nur noch Platz einen Abend vorher. An diesen beiden Abenden bot Frédéric Morel ein Best of Menü des Jahres 2022 an. Meine Frau und ich waren uns einig, dass sollte unser kulinarischer Jahresabschluss sein.
Weil das Menü ein spezielles war, musste das Menü in vollen Umfang bestellt werden, Änderungen bei der Anzahl oder Art der Gänge waren nicht möglich. Das war für meine Frau und mich völlig okay, wir wissen, dass wir die Küche des „cda“ schätzen. Zusätzlich erreichte uns 14 Tage vor dem Termin unserer Reservierung noch eine Mail, in der um Zustimmung zu folgenden Buchungsbedingungen gefragt wurde, um die Bestätigung letztendlich wirksam werden zu lassen.
Zitat aus der Mail: Heute möchten wir Sie nun einmal über die Stornierungsbedingungen informieren, die zu diesen Tagen für Ihre Reservierung gelten. Sollten die Restaurants nicht behördlich zur Eingrenzung des Coronavirus geschlossen werden, ist eine kostenfreie Stornierung für Ihre Reservierung bis zum 27.12.2021 möglich. Ab dem 28.12.2021 müssen wir Ihnen eine Stornierungsgebühr von 100€ pro Person berechnen, sollten wir Ihren Tisch nicht weitervergeben können. Wir bitten Sie aufrichtig und höflich um Verständnis für diese Maßnahme. Die Waren für das Best of Menü sind äußerst aufwändig und kostenintensiv in der Anschaffung, die Tische spontaner Stornierungen sind für uns in diesen Tagen fast unmöglich wieder neu zu vergeben und die Kosten könnten so im schlimmsten Fall die Einnahmen eines Abends übersteigen. Daher können wir Ihnen in diesen Zeiten eine kostenfreie Stornierung nach dem 28.12.2021 nicht anbieten und bitten Sie einmal höflich, uns den Eingang unserer Mail und das Akzeptieren dieser Bedingungen schriftlich zu bestätigen (ein Antworten auf diese Mail genügt).
Das war angesichts einiger drastischer Erlebnisse in Sachen no shows in Restaurants, von denen wir in den letzten Wochen Kenntnis erhalten hatten, für uns kein Problem. Es geht wohl leider nicht mehr anders, um dieser Unsitte von unzuverlässigen Gästen Herr zu werden. Unserem Abend im „cda“ stand nichts mehr im Wege.
Das Ambiente brauche ich nicht mehr zu beschreiben, siehe die schon erstellten Berichte aus den letzten Jahren. Maske auf, eintreten und im Vorraum zum eigentlichen Gastraum wurden wir empfangen. Die Garderobe wurde uns abgenommen, der Impf-Check erledigt, dann wurden wir an unseren Tisch rechts vor dem Pass geführt. Dieser Tisch gefiel natürlich besonders mir, aus 2 Meter Abstand konnte ich das Geschehen um Frédéric Morel und seinen Souschef Pascal Hinkelammert in der offenen Küche gut verfolgen. Das Team ist weiter gewachsen und insgesamt 5 Köche setzen die Ideen vom Chef um.
Nach dem Platz nehmen begrüßte uns auch Nils Halfpap, Restaurantleiter und Sommelier im „cda“. Mit zwei Kolleg*innen kümmert er sich um das Wohl der Gäste. Irgendwann im Frühjahr wird sich hier noch eine Änderung einstellen, Nils Halfpap wird sich dann um ein weiteres gastronomisches Projekt von Frédéric Morel kümmern, auch angesiedelt im Innenhof am alten Fischmarkt. Wenn es los geht, wird berichtet, versprochen.
Als Aperitif offerierte Nils Halfpap angesichts des besonderen Menüs einen sehr besonderen Sekt. Frank John, wohlbekannter Winzer aus der Pfalz, Inhaber des Weingutes Hirschhorner Hof, hat an der Küste der Bretagne einige Flaschen seines Riesling Brut versenken lassen und die durften dort einige lange Jahre reifen, wurden mit beträchtlichen Seepockenbewuchs wieder gehoben und fanden ihren Weg nach Münster. Ich war sehr versucht ein Glas dieses Sekts zu probieren, aber meine Frau hatte schon den Namen Clouet auf einem Champagner Etikett erspäht und so fand ein 2009 brut dream vintage in zwei Gläsern den Weg an unseren Tisch. Das Wasser wird über eine Pauschale verrechnet und die kleine Flasche über den Abend immer wieder aufgefüllt. Ein System, dass ich sehr schätze, angesichts der Preise, die manche Restaurants für ihre Tafelwasser aufrufen.
Mit den ersten Getränken begrüßte uns auch die Küche. Noch kurz eine Bemerkung zu der Art und Weise, wie ich diese Gänge vorstelle. Grundsätzlich servieren und präsentieren die Köche ihre Gänge immer persönlich am Tisch. Das beschränkt sich nicht darauf, die Informationen auf der Karte zu wiederholen, sondern es wird bis ins letzte Detail alles vorgestellt, was den Teller und die dahinter stehenden kulinarischen Ideen ausmacht. Das führt zu einer Faktenfülle, die man nur noch mit Diktiergerät oder Notizbuch speichern kann. Dazu habe ich aber keine Lust und empfinde es auch als nicht sinnvoll. Deswegen werde ich hier eher emotionale Details schildern, die beim Verzehr der Gänge herausstachen.
Prolog 1
Prolog 2
Prolog 3
Gruß eins war eine Umani „Orgie“ mit Steinpilz und Champignon als Grundlage. Unglaublich die mundfüllenden Aromen die sich beim Verzehr einstellten. Frischer wurde es durch sanft marinierten Saibling, der frische Kräuteraromen als Begleiter hatte. Dritter Teil war eine Interpretation von „croque monsieur“, sehr frei allerdings. Trüffel duftete unwiderstehlich über den Tisch, dem ordneten sich die klassischen Zutaten willig unter. Mein Favorit war das erste Amuse Gueule. Unser Champagner begleitet die Gerichte aufs Feinste. Wir hatten uns gegen die angebotenen Weinbegleitung entschieden und orderten aus der wohl sortierten Weinkarte eine erste Flasche Wein aus dem Burgund.
Grand vin de Bourgogne
Bis Gang 3 oder 4 versprachen wir uns von diesem Chardonnay eine gute Begleitung. Die Küche brachte dann das wie immer hausgebackene Brot, begleitet von Salzbutter und einer Algenbutter.
Brotauswahl
Butter, Salz und Alge
Hinten ein grünliches Brot mit Algen als Aroma, Hochkant ein Brot mit sehr viel Kümmel, meine Frau, gebürtig aus Schwaben erinnerte es an Kimmicher (Nichtschwaben bitte googlen), vorne ein Brot intensiv versetzt mit Aromen von Steinpilz. Ich hatte keine Favoriten, alle 3 Varianten gefielen mir gut. Der Wein kam an den Tisch, wurde von Nils Halfpap geöffnet und Frau verkostete ihn. Natürlich ein Nicken, was sonst bei einem Burgunder. Auch ich durfte dann probieren, ich glaube, ein gewisser Herr aus Bremen würde beim Genuss dieses Weins sehr glücklich sein.
Der erste Gang aus dem eigentlichen Menü wurde dann auch serviert. Dieser Gang stammte aus dem Menü von Juni 2022, den hatten wir auch schon am 20. Juni 2021 bei einem Mittagsmenü draußen im Hof genossen.
Gang 1
Zander, Sellerie, Dill, da hatte ich im Sommer kein Foto von gemacht, nun also im Dezember, konnte ich ein Foto vom Gang machen. Frische Aromen blieben im Gedächtnis, mit der Erkenntnis, dass Zander ein wirklich toller Fisch zur rohen Zubereitung ist. Frédéric selber servierte und erklärte den Gang, die Sauce wurde am Tisch angegossen. Dill war ein Thema beim Eis, Sellerie steuerte Herzhaftigkeit bei, Algen mit Blasen (siehe Bild) brachten zerplatzenden Crunch und Jodigkeit eingebunden in unglaublich viele verschiedene Aromen. Fermentation und garen im Salzmantel spielen immer eine Rolle bei Gerichten von Frédéric Morel. So auch beim nächsten Gericht, Bretonischer Hummer, Gurke, Kaffir Limette.
Gang 2
Der Hummerschwanz, halbiert, blieb in seiner reinen und sehr sanften Garung im Gedächtnis. Der war gerade eben glasig gegart, wunderbar sanft in seiner Qualität. Gurkenaroma und Säure ergänzten das auf Feinste und ohne den Hummer überdecken zu können. Ein äußerst graziler Gang, betörend duftend. Ein wahrer Höhepunkt im Menü.
Gang 3
Nicht ganz so grazil bot sich Gang 3 dar. Bretonischer Steinbutt, Alba Trüffel, Maitake waren Zutaten, die man nicht mit grazilen Aromen in Verbindung bringen kann. Durch meinen Sitzplatz direkt am Pass war es leicht zu verfolgen wie komplex alleine der Aufbau der Teller des Menüs war. Und spätestens als meine Frau mitzählte, wie viele Hobelspäne vom weißen Trüffel auf unseren beiden Tellern landeten (zur Beruhigung, für beide gleich viel), warteten wir gespannt. Im Teller fand sich eine intensive Geflügeljus, die zugegeben war, weil die Küche beim Maitake an Geflügelfleisch erinnert wurde und dass mit der Jus betonen wollte. Der gemeine Klapperschwamm, deutscher Name des Maitake, war gebacken worden und schmeckte mit sehr gut in Kombination mit der Jus und dem Trüffel. Den werden wir im eigenen Wald demnächst selber ernten, jetzt wo ich weiß, wie gut der schmeckt. Und das alles schaffte es trotzdem nicht, den Hauptdarsteller Steinbutt in den Hintergrund zu rücken. Ein, Verzeihung, einfach geiler Teller! Nach dem sehr guten Fisch folgte mein absoluter Favorit an diesem Abend.
Gang 4
Blumenkohl, Bergamotte, Osietra Kaviar war die einfache Beschreibung für diese geschmackliche Sensation! Was man nicht sehen kann, auf dem Tellerboden war ein Püree angerichtet worden, darauf ein wachsweiches Onsen-Eigelb, gerösteter Blumenkohl kam auch dazu, erkennbar auf dem Foto. Frische brachten Späne vom fermentierten Blumenkohl, eine schlichte Sensation die Beurre blanc, mit Bergamotte und einem Petersilienöl verfeinert. Oben drauf ein Osietra Kaviar einer sehr gehobenen Qualität! Insgesamt war das für mich die Nummer eins an diesem Abend, trotz allem was schon serviert worden war und noch kommen sollte. Mit diesem Gang das erste Glas eines unserer liebsten Weine aus der Weinkarte des „cda“.
Der "rechte Seite" Rhone
2017, Weingut Alain Voge, südliche Rhone, 100% Marsanne, 24 Monate Barrique, ganz nah dran an Hermitage Weinen! Wir lieben ihn und der ist immer Bestandteil unserer Getränkeorder. Die Flasche war mit dem ersten Wein geöffnet worden und konnte dann in einem Dekanter atmen. Es ging mit diesem Wein auch in den Hauptgang.
Gang 5
Souschef Pascal Hinkelammert servierte uns Challans Ente, Fenchel, Kirsche. Der Fenchel war im Salzmantel gegart worden, auch ein Püree wurde der Ente beigegeben. Unter der tadellos gegarten Entenbrust, sous vide vor gegart, dann scharf auf dem Teppanyaki gebraten, um das Fett aus der Haut zu bekommen, eine Jus zum Fingerabschlecken. Kirsche war drauf, selbst eingelegt seit der Ernte, ebenso die Kirschblüten und noch etliche andere Mitdarsteller, die Pascal noch aufzählte. In der Gesamtheit ergab das einen sehr guten Geflügelteller. Das Aromenspektrum ging von Röstaromen, Salzigkeit, hin zu Süße….sehr ausgewogen insgesamt. Fünf von sieben Gängen waren Geschichte und wir beide am Tisch sehr glücklich über das gebotene. Nun also zu dem Gang, den unsere Bremer Senior Rezensent immer dabeihaben muss.
Gang 6
Blue Stilton, Traube, Nuss waren auf dem Teller. Leider habe ich erst fotografieren können, als die Anrichte aus der Küche schon etwas zerstört war. Ich hoffe der Anblick ist trotzdem noch okay. Ich muss ehrlich gestehen, ich glaube das war das erste Mal, dass ich diesen englischen Blauschimmelkäse gegessen habe. Beim Käsehändler meiner Wahl läuft es immer auf Fourme d’ambert oder bleu d’auvergne hinaus, oder sonst was auf der endlosen Anzahl französischer Käse. Mir schmeckte die Kombination von einer gewissen Salzigkeit und Schärfe des Käse gepaart mit der Süße von Traube und Nuss gut! Insgesamt aber der aromatisch unauffälligste Gang in diesem Menü. Das Dessert fehlte noch.
Gang 7
Der Anblick verrät es, Schokolade war das Thema, mit edlen Begleitern. Mont blanc, Marone, Birne, Perigord Trüffel. Edel schließt der Bretone sein Best of Menü 2021! Sünde, schrie dieser Teller, Sünde so kurz nach Weihnachten! Willst du mit sowas dein kulinarisches Jahr 2021 abschließen? Will ich, schrie ich still zurück! Da ist Trüffel drin! Dann waren wir durch mit dem eigentlichen Menü, und wie immer ließ die Küche das Menü mit dem Epilog ausklingen, drei kleine Gerichte wurden zusammen serviert, während in der Küche schon aufgeräumt und geputzt wurde, auch vom Chef, sehr löblich!
Epilog 1
Epilog 2
Epilog 3, der Eukalyptusknaller
Wie immer alles gut, wie immer leiden diese kleinen Abschlüsse darunter, dass man mental schon mit dem Menü abschließt. Natürlich nicht untergehen kann Frederics signature dish, serviert bei allen Menüs über das ganze Jahr! Eukalyptus kombiniert mit Himbeeren und sehr, sehr speziell! Danach ging einfach nichts mehr in Sachen Essen, nur ein Espresso musste noch sein.
Über den ganzen Abend kümmerten sich Küchencrew und Service Team vorbildlich und immer aufmerksam um uns. Über Freundlichkeit braucht man hier kein Wort verlieren, die Atmosphäre, die man als Gast im coeur d’artichaut genießt, ist relaxed, konzentriert und dabei stets locker, legere, mit einem freundlichen Lächeln und viel Verbundenheit mit dem Gast. Es geht nicht besser als hier, ich liebe es so! Frau Morel war an diesem Abend nicht da, und der Grund dafür war, dass es bald einen kleinen Bretonen mehr in Münster geben wird. Ich wünsche der kleinen Familie und vor allen Dingen Frau Morel alles Gute für die kommenden Tage, besser als so kann ein Jahr nicht beginnen, denke ich!
Weil es so schön war, mochten wir noch nicht gehen, obwohl wir schon wieder zu den letzten anwesenden Gäste zählten. Mit Frederic und Nils wurde die Weinbegleitung noch mal besprochen und dass hatte zur Folge, dass noch ein Glas Alvarinho Terramatter 2019 vom WG Soalheira sowie ein Wein vom Chateau Bel Air Lagrave, Moulis en Medoc von 1988 verkostet wurden, danach waren wir dann wirklich Rückreise- und Bettreif!
Wie immer ein wunderschöner Abend im coeur d’artichaut, so kann das Fazit lauten. Küchenstil und Restaurantphilosophie gefallen mir einfach überaus gut! Ich kann jedem nur empfehlen, wenn er in Münster sein sollte, einzukehren.
PS unser Tisch ist für Silvester 2022 reserviert. Wollen wir hoffen, dass wir dann auch wieder einen so wundervollen Abend genießen können!
PPS so das war es dann, dass kulinarische Jahr 2021. Mit dem Bericht des letzten Essen aus 2021 beginnt dass neue Jahr 2022. Ich wünsche allen Lesern das Beste für das neue Jahr!