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Auf der Höhe des Hörnles, mit beeindruckendem Weitblick, befindet sich ein grosser Parkplatz und ein riesiger gastronomischer Betrieb von den Ausmassen einer Autobahn-Raststelle auf einer beliebten touristischen Route. Drumherum viele zünftige Holztische, Bänke, Aussichtspunkte, ein weitläufiger Bier- und Weingarten, umgeben von Bäumen und einem Wäldchen. Da es zu regnen beginnt, gehen wir nach drinnen. Hier steppt der Bär! Riesige Hallen, proppevoll mit Wanderern, Radfahrern, Ausflüglern, Grossfamilien, herumspringenden Kindern, Einheimischen und Touristen. Fast dampft es vor feuchten Klamotten, vor Wein- und Bierseligkeit. Mittendrin mehrere Theken zur Bestellung, Essensausgabe, Geschirrrückgabe. Auch wenn das Ambiente sehr nach Massenabfertigung aussieht, lockt uns das reichhaltige Speisenangebot, so dass wir einen Versuch wagen.
Die sehr umfangreiche Karte bietet für jeden Geschmack etwas. Sehr viel Deftiges für hungrige Wanderer, wie Rehgulasch mit Spätzle und Salat (16,90 Euro), Rostbraten mit denselben Beilagen (19,90 Euro), Gulaschsuppe (6,90 Euro), Fleischkäse mit Pommes und Zwiebeln (9,90 Euro). Dazu Wurstsalat in mehreren Ausführungen, vegetarische Speisen, Salate und ein attraktives Vesperangebot Juhu, hier finde ich auch den sehr geschätzten Luggeleskäse, hier im Weckglas angerichtet, mit Kümmel und Petersilie garniert (5,80 Euro). Vieles auch als Senioren- und Kinderportionen. Lustig: Braten- und Pfefferrahmsauce gibt’s für 1 Euro auch als 180ml-Zugabe. Auch hier scheint man seine Spätzle gerne in Sauce zu ertränken. Darüber hinaus Kuchen, Germknödel und Eis. Und natürlich ein riesiges Getränkeangebot. Um allein hinter die ganzen Vierteles- und Schorlespitzfindigkeiten (was genau ist ein Rentnerschorle?) zu kommen, bräuchte man wohl einige Stunden. Auf jeden Fall kann man sich hier oben einen guten Überblick über die hiesigen Rebsorten und die Erzeugnissen der Weingärtner von Stromberg und Zabergäu verschaffen.
Doch wir entern erst mal den letzten freien Tisch. Leider herrscht Selbstbedienung. Wer an der Kasse erst mal der Rechnung misstraut, muss wissen, dass hier auf jeden Teller, jedes Glas 1 Euro Pfand berechnet wird. Würden sonst die Gedecke in den riesigen Hallen, den ausladenden Terrassen, den umgebenden Latifundien verschwinden? Selbst ein zusätzliches Besteck wird noch extra berechnet. Rasch stehen die Speisen zur Abholung bereit. Die dicke Scheibe Hackbraten wird mit reichlich Spätzle (angeblich hausgemacht, auch wenn sie absolut nicht so aussehen) und deftiger Bratensauce, nebst einem sämig angemachten, bunten Beilagensalat (alles für 14,80 Euro) dargereicht. Eine anständige, herzhafte Portion, die vielleicht keine kulinarische Offenbarung ist, aber nachhaltig satt macht. Dazu eine kleine (Senioren-/Kinder-) Pizza mit vegetarischem Belag: bis auf die Dosenpilze und Artischockenherzen aus dem Glas sind Tomaten und Paprikastreifen komplett frisch. Und gespart wurde mit den Zutaten jedenfalls nicht. Wer nicht gerade vom Holzhacken kommt, für den dürfte eine kleine Portion vollkommen ausreichen.
Trotz grossem Publikumsandrang machen die Theken, die Tische, die Toiletten allesamt einen gut gepflegten und sauberen Eindruck. Dass die Waldschenke über einen separaten Motorrad-Stellplatz und eine E-Bike-Ladestation verfügt, ist löblich. Die Existenz eines Busparkplatzes verheisst jedoch nichts Gutes: möglicherweise werden in der Hochsaison ganze Busladungen an Ausflüglern zu diesem vermeintlichen Geheimtipp gekarrt, der auf jeden Fall mit einer gewissen Familientauglichkeit und überwältigendem Panoramablick punkten kann.