Besucht am 20.12.2024Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 53 EUR
Am letzten Freitag vor Weihnachten ist man schon ganz entspannt. Ein spätnachmittägliches Treffen mit Kollegen/Freunden in einem Tagescafé will kein Ende haben, so dass ein Teil von uns noch mal weiterzieht, um nach einem passenden Lokal für das Abendessen zu suchen. So spontan und ohne Reservierung ist das allerdings zu diesem Zeitpunkt fast unmöglich, obwohl die Lautenschlagerstrasse gastronomisch gut bestückt ist.
Mit bettelndem Blick und entsprechendem Verhandlungsgeschick werden 3 Personen noch im Senzanome angenommen, allerdings mit dem strikten Hinweis, dass in 55 Minuten der Tisch für neue Gäste reserviert ist und man nicht mehr mehrgängig essen könne. Bis wir uns aus den Mänteln geschält und die Taschen verstaut haben, sind es schon weniger als 50 Minuten. Der Laden brummt und vor lauter geschäftigem Lärm und Hektik kommen auch wir kaum zur Ruhe. Hier sitzt man eng beisammen in einem weihnachtlich überdekorierten Raum, bei einem immensen Lärmpegel. Laut Homepage soll das Lokal 90 Sitzplätze haben, was man kaum glauben mag. In irgendeiner Ecke liegt die verglaste Küche, davor der Weinschrank und die Treppe zu den Toiletten im UG. Bis es uns gelingt, einen Ober heranzuwinken, liegen wir schon unter einer verbleibenden Dreiviertelstunde.
Ein Blick auf die Karte verrät, dass man hier auch glutenfrei essen kann. Für ein italienisches Restaurant eine besondere Herausforderung – von Seiten der Gäste vielleicht mit ein Grund für den grossen Andrang? Für uns kein Thema. Wir wählen 1x Insalata Senzanome (16,50 Euro) und 1x Insalata Vitello (16,50 Euro), die dritte Person beschränkt sich aufgrund des Zeitproblems lieber aufs Trinken. Eine gute Idee, denn der Primitivo (0,2 Liter für 7,50 Euro) ist tiefdunkel, vollmundig, aromatisch und wurde zudem generös eingegossen. Dafür wird das Weissweinschorle (5,50 Euro) deutlich zu eiskalt serviert, was die Geschmacksnerven einfrieren lässt. Schade. Beim Bestellen können wir kaum Augenkontakt zum Ober herstellen, der hektisch nach allen Richtungen schaut und nicht sehr konzentriert bei der Sache ist. Wen verwundert´s bei diesem Trubel? Trotzdem wird aber alles korrekt ausgeliefert.
Die Salate fallen üppig aus, sind sichtlich frisch arrangiert worden und schmecken hervorragend. Wir sind begeistert. Beim Insalata Senzanome entdecken wir unter einem mächtigen Berg von Rucola viel geraspelte Möhre, reichlich Garnelen, gegrillte Auberginen, Avocadostückchen, Zwiebelringe, Tomaten. Beim Insalata Vitello dachten wir eigentlich an hauchdünne Kalbfleischscheiben wie beim Vitello Tonnato, doch der Salat ist eine Überraschung, vor allem in der Kombination. Das Kalbfleisch eher stückig, dazu Erdnüsse, reichlich Parmesan und auch hier ein Berg von Rucola. Beim Anmachen entdecken wir ein noch jungfräuliches Fläschlein Aceto Balsamico auf dem Tisch, bei dem wir erst noch den Verschluss knacken müssen. Wird jeder Tisch so frisch ausstaffiert?
Ein letzter Blick auf die Karte lässt erahnen, was man essen könnte, wenn die Zeit nicht drängen würde. Das Lokal glänzt mit einer grossen Pasta-Auswahl, z.T. auch glutenfrei. Der neuen Sparsamkeit wird mit folgendem Hinweis vorgebeugt: „Pastagericht zum Teilen? Zzgl. 3,50 Euro Servicepauschale.“ Die Fleischgerichte liegen bei etwa 30 Euro, die Pizze variieren zwischen 10 und 17 Euro. Für 3,50 Euro Aufpreis gibt’s den Pizzateig auch glutenfrei. Das erscheint angemessen angesichts des verständlichen Mehraufwands. Ein umfangreiches Angebot an Antipasti und Nachspeisen locken all jene, die mehrgängig essen wollen.
Das Lokal in zentraler Innenstadtlage ist gut erreichbar – sowohl die S-Bahn-Haltestellen Stadtmitte als auch Hauptbahnhof liegen nur wenige Gehminuten entfernt. Theater, Kino, Museen, Shoppingmeile Königstrasse, Schlossplatz sind gleich ums Eck. Für eine Unterhaltung war es in diesem trubeligen Vorweihnachtsambiente leider zu laut, doch Speisen und Getränke haben uns gemundet.
Am letzten Freitag vor Weihnachten ist man schon ganz entspannt. Ein spätnachmittägliches Treffen mit Kollegen/Freunden in einem Tagescafé will kein Ende haben, so dass ein Teil von uns noch mal weiterzieht, um nach einem passenden Lokal für das Abendessen zu suchen. So spontan und ohne Reservierung ist das allerdings zu diesem Zeitpunkt fast unmöglich, obwohl die Lautenschlagerstrasse gastronomisch gut bestückt ist.
Mit bettelndem Blick und entsprechendem Verhandlungsgeschick werden 3 Personen noch im Senzanome angenommen, allerdings mit dem strikten Hinweis,... mehr lesen
4.0 stars -
"Senza Riposo" MinitarAm letzten Freitag vor Weihnachten ist man schon ganz entspannt. Ein spätnachmittägliches Treffen mit Kollegen/Freunden in einem Tagescafé will kein Ende haben, so dass ein Teil von uns noch mal weiterzieht, um nach einem passenden Lokal für das Abendessen zu suchen. So spontan und ohne Reservierung ist das allerdings zu diesem Zeitpunkt fast unmöglich, obwohl die Lautenschlagerstrasse gastronomisch gut bestückt ist.
Mit bettelndem Blick und entsprechendem Verhandlungsgeschick werden 3 Personen noch im Senzanome angenommen, allerdings mit dem strikten Hinweis,
Ein sehr detailverliebtes aber nicht überladen eingerichtetes japanisches Restaurant weit ab von Touristenbars oder Systemgastronomie. Ein sehr dezenter, aufmerksamer Service gepaart mit wirklich gutem traditionellem Essen machte unseren Besuch zu einem Erlebnis. Von den gesalzenen Erbsen, den Teigtaschen hin zum überaus leckeren Sushi und dem Dessert, war das Essen einfach nur sehr lecker. Wir haben dieses Restaurant mit einem Lächeln und der Gewissheit wiederzukommen verlassen. Ein sehr schöner Abend.
Ein sehr detailverliebtes aber nicht überladen eingerichtetes japanisches Restaurant weit ab von Touristenbars oder Systemgastronomie. Ein sehr dezenter, aufmerksamer Service gepaart mit wirklich gutem traditionellem Essen machte unseren Besuch zu einem Erlebnis. Von den gesalzenen Erbsen, den Teigtaschen hin zum überaus leckeren Sushi und dem Dessert, war das Essen einfach nur sehr lecker. Wir haben dieses Restaurant mit einem Lächeln und der Gewissheit wiederzukommen verlassen. Ein sehr schöner Abend.
Tokio Dining
Tokio Dining€-€€€Restaurant, Take Away071150443102Steubenstr.12, 70190 Stuttgart
5.0 stars -
"Authentisches japanisches Essen" Florian W.Ein sehr detailverliebtes aber nicht überladen eingerichtetes japanisches Restaurant weit ab von Touristenbars oder Systemgastronomie. Ein sehr dezenter, aufmerksamer Service gepaart mit wirklich gutem traditionellem Essen machte unseren Besuch zu einem Erlebnis. Von den gesalzenen Erbsen, den Teigtaschen hin zum überaus leckeren Sushi und dem Dessert, war das Essen einfach nur sehr lecker. Wir haben dieses Restaurant mit einem Lächeln und der Gewissheit wiederzukommen verlassen. Ein sehr schöner Abend.
Besucht am 14.11.2024Besuchszeit: Mittagessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 13 EUR
Wer um die Mittagszeit herum im Stuttgarter Hospitalviertel etwas Habhaftes zu sich nehmen möchte, hat zwar einige Möglichkeiten, muss sich jedoch gegen zahlreiche Mitbewerber um Sitz- und Essensplätze durchsetzen. Wie oft habe ich schon vergeblich an der Zuckerei angeklopft – und das, wo mir doch schon der herausfordernde Lokalname eher suspekt und provokativ erschien? Nun habe ich doch noch Erfolg, und das kurioserweise just am Weltdiabetestag, am frühen Nachmittag gegen 14 Uhr. Ob Angesichts der offensichtlichen Gefahren doch einige Stammgäste dem Ort der Verführungen ferngeblieben sind?
Dabei ist alles halb so schlimm – oder eigentlich ganz anders und viel besser. Die Zuckerei liegt im Erdgeschoss des Bibelmuseums, unweit des Hospitalhofs, des Hauses der Wirtschaft, der Liederhalle – somit also in einer guten, hier sogar sehr ruhigen Innenstadtlage. Wenn man am Haus zur besten Essenszeit vorbeigeht, scheint das Lokal geradezu vollgestopft mit glückselig speisenden und schwatzenden Menschen zu sein. Und in der Tat: in einem Raum auf der Grundfläche eines gutbürgerlichen Wohnzimmers stehen gut ein Dutzend kleine Bistrotischchen (die meisten schon leicht angemackelt und etwas ramponiert im allerbesten Vintage-Style) mit Stühlen und Sitzbänken drumherum recht eng beisammen. Drei Menschen werkeln fröhlich in einer winzigen Küchenecke mit Theke, darüber weiss gestrichene Heizungsrohre, nach vorne raus bodentiefe Fenster. Alles wirkt ein bisschen improvisiert und zusammengestückelt, aber sehr sympathisch, so als wäre man in einer befreundeten WG zu Gast. In der Sommerzeit ist auch der Platz vor dem Lokal bestuhlt, doch jetzt erinnert nur noch ein Sonnenschirmständer an besseres Wetter.
Allein ein Blick auf die Auslagen in der Zuckerei-Theke zeigt schon: hier ist mit viel Liebe und Hingabe Selbstgemachtes im Angebot. Auch wer geschmacklich nicht zum Süssen neigt (so wie ich), kann sich optisch erfreuen an lindgrünen Pistazientürmchen, französisch angehauchter Patisserie, himbeerfarbenen Törtchen, schokoladig glänzenden Kalorienbomben. Doch die Karte, die mir sogleich mit einem freundlichen Lächeln von der Chefin Sibel Keskinsoy gebracht wird, gibt viel mehr her: zahlreiche Frühstücksvariationen, herzhafte Suppen, belegte Brötchen und Bagels, wechselnde herzhafte Quiches, Salate. Dazu Kaltgetränke und natürlich jede Menge Kaffeespezialitäten.
Heute ist eine Kartoffel-Lachs-Quiche im Angebot, die ich mit Salatbouquet bestelle (9,50 Euro). Kaum habe ich mich etwas umgesehen, wird auch schon aufgetragen. Herrlich! Die Quiche gleicht einem überbordenden Auflauf, in dem Kartoffelscheiben und Räucherlachs zusammen mit viel Schmand aufgeschichtet und überbacken wurden. So perfekt gewürzt, dass der automatisch dazu gestellte Salzstreuer und die Pfeffermühle überhaupt nicht zum Einsatz kommen müssen. Ein bisschen zu weich erscheint mir allerdings das Kartoffel-Lachs-Konglomerat, dem ich mir etwas mehr Biss gewünscht hätte. Dafür ist das Salatbouquet aus frischen Blattsalaten, Cocktailtomatenhälften und Kresse sehr fein mit einer Himbeeressig-Vinaigrette angemacht. Wenn ich mich umschaue, speisen die Gäste derzeit allesamt recht herzhaft, auch mächtige Latte- und Cappuccinoportionen sind zu sehen. Den Törtchen wird wahrscheinlich erst später am Nachmittag zugesprochen.
Da die Zuckerei barrierefrei im Erdgeschoss liegt, sehe ich auch Gäste mit Kinderwagen und ein mobilitätseingeschränktes Paar. Schwierig wird es allerdings, wenn man die Toiletten aufsuchen möchte. Der Weg in die obere Etage ist zwar relativ gut ausgeschildert, jedoch abenteuerlich, wie eine Zeitreise zurück in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts. Zwischendrin kreuzt man noch die Evangelische Müttergenesung und Räumlichkeiten, die an eine Familientagungsstätte erinnern. Vermutlich gibt es aber auch einen Treppenlift, zumindest sind Vorrichtungen dafür zu sehen.
Die Zuckerei hat täglich (ausser sonntags) von 9:30 bis 18:00 Uhr geöffnet, ist also der perfekte Ort für ein Frühstück oder ein kleines Mittagessen. Ich komme sicherlich wieder – wenn ich einen freien Platz finde.
Wer um die Mittagszeit herum im Stuttgarter Hospitalviertel etwas Habhaftes zu sich nehmen möchte, hat zwar einige Möglichkeiten, muss sich jedoch gegen zahlreiche Mitbewerber um Sitz- und Essensplätze durchsetzen. Wie oft habe ich schon vergeblich an der Zuckerei angeklopft – und das, wo mir doch schon der herausfordernde Lokalname eher suspekt und provokativ erschien? Nun habe ich doch noch Erfolg, und das kurioserweise just am Weltdiabetestag, am frühen Nachmittag gegen 14 Uhr. Ob Angesichts der offensichtlichen Gefahren doch einige Stammgäste... mehr lesen
4.5 stars -
"Wie ein Besuch in einer befreundeten WG" Minitar
Wer um die Mittagszeit herum im Stuttgarter Hospitalviertel etwas Habhaftes zu sich nehmen möchte, hat zwar einige Möglichkeiten, muss sich jedoch gegen zahlreiche Mitbewerber um Sitz- und Essensplätze durchsetzen. Wie oft habe ich schon vergeblich an der Zuckerei angeklopft – und das, wo mir doch schon der herausfordernde Lokalname eher suspekt und provokativ erschien? Nun habe ich doch noch Erfolg, und das kurioserweise just am Weltdiabetestag, am frühen Nachmittag gegen 14 Uhr. Ob Angesichts der offensichtlichen Gefahren doch einige Stammgäste
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Mit bettelndem Blick und entsprechendem Verhandlungsgeschick werden 3 Personen noch im Senzanome angenommen, allerdings mit dem strikten Hinweis, dass in 55 Minuten der Tisch für neue Gäste reserviert ist und man nicht mehr mehrgängig essen könne. Bis wir uns aus den Mänteln geschält und die Taschen verstaut haben, sind es schon weniger als 50 Minuten. Der Laden brummt und vor lauter geschäftigem Lärm und Hektik kommen auch wir kaum zur Ruhe. Hier sitzt man eng beisammen in einem weihnachtlich überdekorierten Raum, bei einem immensen Lärmpegel. Laut Homepage soll das Lokal 90 Sitzplätze haben, was man kaum glauben mag. In irgendeiner Ecke liegt die verglaste Küche, davor der Weinschrank und die Treppe zu den Toiletten im UG. Bis es uns gelingt, einen Ober heranzuwinken, liegen wir schon unter einer verbleibenden Dreiviertelstunde.
Ein Blick auf die Karte verrät, dass man hier auch glutenfrei essen kann. Für ein italienisches Restaurant eine besondere Herausforderung – von Seiten der Gäste vielleicht mit ein Grund für den grossen Andrang? Für uns kein Thema. Wir wählen 1x Insalata Senzanome (16,50 Euro) und 1x Insalata Vitello (16,50 Euro), die dritte Person beschränkt sich aufgrund des Zeitproblems lieber aufs Trinken. Eine gute Idee, denn der Primitivo (0,2 Liter für 7,50 Euro) ist tiefdunkel, vollmundig, aromatisch und wurde zudem generös eingegossen. Dafür wird das Weissweinschorle (5,50 Euro) deutlich zu eiskalt serviert, was die Geschmacksnerven einfrieren lässt. Schade. Beim Bestellen können wir kaum Augenkontakt zum Ober herstellen, der hektisch nach allen Richtungen schaut und nicht sehr konzentriert bei der Sache ist. Wen verwundert´s bei diesem Trubel? Trotzdem wird aber alles korrekt ausgeliefert.
Die Salate fallen üppig aus, sind sichtlich frisch arrangiert worden und schmecken hervorragend. Wir sind begeistert. Beim Insalata Senzanome entdecken wir unter einem mächtigen Berg von Rucola viel geraspelte Möhre, reichlich Garnelen, gegrillte Auberginen, Avocadostückchen, Zwiebelringe, Tomaten. Beim Insalata Vitello dachten wir eigentlich an hauchdünne Kalbfleischscheiben wie beim Vitello Tonnato, doch der Salat ist eine Überraschung, vor allem in der Kombination. Das Kalbfleisch eher stückig, dazu Erdnüsse, reichlich Parmesan und auch hier ein Berg von Rucola. Beim Anmachen entdecken wir ein noch jungfräuliches Fläschlein Aceto Balsamico auf dem Tisch, bei dem wir erst noch den Verschluss knacken müssen. Wird jeder Tisch so frisch ausstaffiert?
Ein letzter Blick auf die Karte lässt erahnen, was man essen könnte, wenn die Zeit nicht drängen würde. Das Lokal glänzt mit einer grossen Pasta-Auswahl, z.T. auch glutenfrei. Der neuen Sparsamkeit wird mit folgendem Hinweis vorgebeugt: „Pastagericht zum Teilen? Zzgl. 3,50 Euro Servicepauschale.“ Die Fleischgerichte liegen bei etwa 30 Euro, die Pizze variieren zwischen 10 und 17 Euro. Für 3,50 Euro Aufpreis gibt’s den Pizzateig auch glutenfrei. Das erscheint angemessen angesichts des verständlichen Mehraufwands. Ein umfangreiches Angebot an Antipasti und Nachspeisen locken all jene, die mehrgängig essen wollen.
Das Lokal in zentraler Innenstadtlage ist gut erreichbar – sowohl die S-Bahn-Haltestellen Stadtmitte als auch Hauptbahnhof liegen nur wenige Gehminuten entfernt. Theater, Kino, Museen, Shoppingmeile Königstrasse, Schlossplatz sind gleich ums Eck. Für eine Unterhaltung war es in diesem trubeligen Vorweihnachtsambiente leider zu laut, doch Speisen und Getränke haben uns gemundet.