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Nachdem hier in diesem Portal zuletzt öfter das Lob der türkischen Küche gesungen wurde, nun auch ein Beitrag von meiner Seite. Wir waren heute nämlich nach längerer Zeit wieder im Aroma, wo wir früher sehr häufig eingekehrt waren, vor allem wegen seines sehr verführerischen Iskender Döners (hier ein Archivfoto):
Bis vor ein paar Jahren konnte man dort sehr nett im beschirmten Vorgärtchen sitzen und essen, bis die Anwohner dem offenbar nicht immer geräuschlosen Treiben leider ein Ende bereitet hatten. Drinnen saß man aber nach einer umfassenden, außerordentlich farbenfrohen Renovierung auch sehr bequem.
Da meine Frau sich aus gutem Grund seit einiger Zeit etwas schonender ernährt, besser gesagt ernähren sollte, waren unsere Besuche in den letzten Jahren seltener geworden. So war es uns auch entgangen, dass es Ende 2018 dort gebrannt hatte; uns war im Vorbeifahren nur aufgefallen, dass es zwischendurch sehr zu aussah, und wir hatten schon befürchtet, dass die hinterhältigen Anwohner vielleicht die vollständige Schließung erwirkt hätten. Die Beseitigung der Schäden dauerte bis August 2019, insgesamt also ein dreiviertel Jahr. Bei der Gelegenheit musste man dann natürlich gleich noch mal renovieren.
Den wuchtigen, holzbefeuerten Steinofen gibt es seitdem nicht mehr, der wurde durch einen Gasofen ersetzt. Nach allem, was ich weiß, hatte er mit dem Brand aber nichts zu tun, und dem Aroma-typischen Aroma hat der Wechsel zum Glück auch nicht geschadet.
Meine Frau hätte gerne die gegrillte Dorade gegessen, aber die hatte man aus dem Sortiment gestrichen, nur nicht von der Karte. Kleiner Minuspunkt. Als fischige Alternative hätte es frittierte Sardinen gegeben, aber da ist die Relation zwischen gesund (innen) und weniger gesund (außen) nicht so günstig.
So blieb für sie die panierte Hühnerbrust (11,50 €), von der sie immerhin das zarte Innere mit Genuss verspeisen konnte. Da ein Teil der Hühnerteile am Ende auf meinem Teller landete, kann ich ergänzen, dass die Panade angenehm würzig war, von Frittierfettaroma keine Spur.
Zur üppigen Brust gehörte noch ein üppiger gemischter Salat mit noch viel üppigerer, mild geknofelter Joghurtsauce.
Ich, der ich eigentlich einen weiteren Iskender eingeplant hatte, ließ meine Blicke doch noch ein wenig über die quietschbunte Karte schweifen und blieb plötzlich auf der Grillseite hängen. Dort sah alles so unverschämt essbar aus, dass ich dem gemischten Grillteller (17,50 €) nicht widerstehen konnte - wie er dann vor mir stand, sollte er gar noch essbarer aussehen.
Zu meiner Überraschung bezog sich „gemischt“ aber nicht etwa auf die Artenvielfalt der auf den Grill beförderten Tierwelt, sondern auf die Art der Zubereitung. Alles war nämlich vom Lamm, die Koteletts, der Spieß und die Hackfleischrolle, und alles war wunderbar, allem voran die superzarten Koteletts, an denen Louis Maillard, der Erfinder des Röstaromas, seine reine Freude gehabt hätte. Das Fleisch ruhte auf papierdünnem Fladenbrot, das Fladenbrot auf Bulgur, das Ganze neben dem gleichen knackigen Salat, den es auch zum Huhn gab.
Neben dem erfreulichen Mahl sind auch noch die blitzblanken Toiletten zu erwähnen, die in diesem kulinarischen Genre keine Selbstverständlichkeit sind. Die Bonpflicht hat sich noch nicht bis zum Aroma herumgesprochen, denn es wurde auf einem Zettelchen abgerechnet. Vielleicht hätte es einen gegeben, wenn wir nachgehakt hätten, dafür waren wir aber zu satt.