Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Die Nachricht kam in den Gazetten überraschend und machte auch uns etwas sprach- und ratlos.
Als sich dann der Pulverdampf lichtete ergab sich die Möglichkeit des Hauses in die verlassenen Räume der „Alten Kelter“ in Fellbach zu ziehen. Dieser Umzug war, wie wir nach unserem Besuch feststellen können, zwar im Innenbereich nicht ganz so elegant wie entspannt eingerichtet, aber noch immer recht gediegen und angenehm. Ein ganz großer Vorteil der neuen Örtlichkeit ist der große Parkplatz der alten Kelter direkt daneben. In Fellbach sind Parkplätze normalerweise wertvolles Gut. Hier sind sie gar inflationär vorhanden. Unterm Strich hat das Irodion sicherlich gewonnen.
Ob auch der Gast gewinnen wird, das sollte an diesem Tag mal herausgefunden werden.
Daß wir nicht als Verlierer auf der ganzen Strecke herausgehen würden, das darf schon mal gespoilert werden. Hatte das Haus, speziell die Kombüse, an alter Wirkungsstätte doch einen hervorragenden Ruf. Und den wird es ja wohl hoffentlich nicht ganz eingebüßt haben.
Töchterchen wohnt mittlerweile in Fellbach. Und das auch noch in fußläufiger Nähe. Und mit „fußläufiger Nähe“ meine ich nicht „machbar“ sondern eher den „Sonntagnachmittagsrentnerspatziergang“ oder eben metrisch ausgedrückt: 400m.
Dennoch waren wir mit dem Auto da (wir wohnen schließlich nicht in Fellbach) und genossen sehr die Parkplatzsituation. Direkt am Haus gibt es deren 5 und eben über die Straße an der alten Kelter eine ganze Menge.
Im Haus gibt es noch eine Tiefgarage. Diese ist dem Umstand geschuldet, dass es noch ein Hotel (namens „Alte Kelter“ … jaja, sehr virtuos…. Da können sich manche Frisiersalons noch eine Scheibe abschneiden) beherbergt, welches aber nicht zum Restaurant gehört.
Der Eingang grüßt mit zwei Stufen, ob es von der TG einen Aufzug gibt, weiß ich leider nicht.
Da sich die Toiletten ebenfalls im UG, und damit vermutlich auf Höhe der TG, befinden, wäre ein Aufzug sicherlich kein falscher Fehler nicht.
Drinnen wird man umgehend freundlich begrüßt und, ja, die Reservierung abgefragt. Irgendwie ja ein gutes Zeichen, wenn noch immer reserviert werden sollte. Das kann ich auch empfehlen. Am Wochenende geht fast nichts ohne.
Umgehend sind die Karten am Tisch und es wird einem eine kurze, angemessene Zeit gegeben die Getränkeseite zu überfliegen. Alsbald ist dann die freundliche Bedieneuse da und nimmt die Getränkewünsche auf.
Diese erstreckten sich bei uns auf
A-Schorle (0,4L zu 4,30€)
Spezischorle (0,4L zu 4,30€) und
Weizenbier (0,5L zu 4,70€)
Wie so oft war mal wieder das alkoholische Getränk der Preis-Leistungssieger. Nicht unbedingt verständlich, ist aber landauf landab zu allermeist so. Als Besteller dieses leckeren Wässerchens macht mir das aber nicht mal garnix aus.
Das Spezischorle wurde halb Spezi, halb Mineralwasser geordert und es wurde auch um Eiswürfel gebeten. Was überhaupt kein Problem darstellte und passend geliefert wurde. Die Getränke allgemein kamen zügig. Und zwar mitsamt des obligatorischen Ouzo, welcher sehr passabel schmeckte.
Die Vorspeisen erreichten uns nach der Zeit die sie eben benötigten, wenn etwas Warmes dabei ist.
Gleich vorab: Die Chronistenpflicht wurde anfangs grob vernachlässigt und als ich endlich darauf gestoßen wurde, waren dreiviertel der Pita und ein Teil des Zaziki schon weg. Alles aufgefressen, von fremden Leuten hier ;-). Selbst die Peperoni, zuvor sauberst aufgereiht, hatten ihren Spieß schon an der Garderobe abgegeben.
Ein angenehm cremiges Zaziki (5,90€; Knoblauch dürfte wie immer gerne mehr drin sein) wurde begleitet von einer gut gewürzten und angenehm fluffigen Pita (3,50€).
Dazu, natürlich, gegrillte Peperoni mit Knoblauch (7,50€). Mit denen wurde dann das Knoblauchdefizit des Zaziki locker egalisiert, wenn nicht gar übergaigelt.
So durfte es gerne weiter gehen.
Die Hauptspeisen dauerten dann ein wenig aber mitnichten unangenehm.
Zuvorderst mal die Salate.
Und, oh Wunder, mal ein Grieche mit ansprechenden Salattellerchen die nicht nur mit einer unsäglichen (Fertig-) Joghurtsoße auf Eissalat übergossen wurden, sondern ein wirklich gutes Essig-Öl-Dressing und auch verschiedene Salate beinhalteten. Und obendrauf gab es noch eine Art leichtes Zwiebelrelish. Ja is denn heut scho Weihnachten?
Töchterchen freute sich über ihre…. ähm… „warme Vorspeisen“ (15,50€).
Sie isst meist vegetarisch und selbst da sind die Griechen ja gar nicht schlecht aufgestellt. Auch wenn ihnen der Ruf des Fleischtempels gerne hinterher gesagt wird. Aber das sind ja eigentlich eher die Balkanesen.
Sie ergötzte sich also an einer großen, fein gewürzten Grillpaprika, paniertem und gut gewürztem Schafsköse, panierter, rezenter Zucchini, den seltsamen griechischen Bohnen (denen ich mal wirklich nichts abgewinnen kann) und was weiß ich noch. Letztlich war sie sehr zufrieden mit ihrem Teller und damit hat dann die Küche ja auch alles richtig gemacht! Zufriedenes Töchterlein!
Meine liebe Frau fand mit der Dimitra-Platte (20,00€) ihren Zugang zur griechischen Küche. Souvlaki, Schnitzel, Suzuki, Gyros, Reis, Pommes und eben Beilagensalat.
Sie erbat anstelle des Souvlaki ein Stück Leber, was problemlos austauschbar war. Einzig das klitzekleine Manko, dass der Koch die Leber nachreichte, da sie ihm irgendwie „rausgerutscht“ war, wäre aber eigentlich nicht mal zu erwähnen, denn die Leber war die kleine Wartezeit allemal wert. Das Gyros war gut gewürzt und angenehm fein geschnitten. Mit der passenden Gewichtung weicher und krosser Bestandteile. Die anderen Schweinereien ebenfalls angenehm gewürzt und nichts doppelt gestorben, also noch schön saftig. Die Pommes waren anständige Ware. Dünn und knusprig und innen noch weich. Auch der tomatisierte Reis fand bei meiner Frau Gefallen.
Kommen wir nun zum Problembären am Tisch.
Klar, war mir noch gewahr, wie gut das überbackene Gyros in Metaxasoße im Irodion immer schmeckte. Und genauso klar, dass ich es mal wieder bestellte.
Der eher beiläufig geäußerten und nicht besonders ernsten Bitte um etwas mehr Metaxasoße wurde vollumfänglich entsprochen. Die war schon zum reinlegen gut.
Auch das Gyros darin konnte überwiegend gefallen.
Nun komme ich aber zu meinen zwei mehr oder minder „kleinen“ Kritikpunkten.
Das Gyros in der Metaxasoße war nicht durchgängig dünn geschnitten sondern mitunter eine Spur sehr dick. Dabei litt natürlich auch etwas der knusprige Part daran.
Diesen sollten wohl die Pommes wieder rein holen, denn meine Pommes waren für meinen Geschmack die berühmte Minute zu lange in der Fritteurin.
Das war zwar etwas schade, tat dem allgemeinen Genuss hier zu essen aber keinerlei Abbruch.
Klug wäre es gewesen, bei der zwischenzeitlichen Abfrage ob alles stimme (wurde am Schluß auch nochmals erfragt), dies zu erwähnen. Faul vom Essen war mir aber nicht nach einer Diskussion oder irgendetwas das mein mittlerweile dann doch erreichtes vollgefressenes „Homm“ aus dem Gleichgewicht bringen würde.
Der nächste Besuch ist zwar noch nicht datiert, wird aber mit Sicherheit nicht lange auf sich warten lassen. Dann werde ich wohl darum bitten das Gyros in der Metaxasoße doch bitte ebenso dünn zu schneiden wie dereinst in der alten Heimstatt am Bahnhof. Und die Pommes sehe ich sowieso nur als Ausrutscher.
Am Schluß gab’s noch ein Likörchen. Das Leben muss ja schließlich weiter gehen. Nein, kein Likörchen, irgend so ein Mixdingens, welches aber ganz nett schmeckte. Den Ouzo hatte ich wegen der anstehenden Fahrt dann doch dankend abgelehnt.